Das Wissen der oberen 1% über Immobilien
Der Vermögensaufbau durch Immobilien ist den meisten Menschen in unserer Gesellschaft wohl bekannt. Dennoch scheint es für die Elite besser zu funktionieren, als für den Durchschnittsbürger. Das liegt daran, dass diese kleine Personengruppe über Generationen hinweg gelernt hat, wie man durch gezielte Strategien und fundierte Entscheidungen erfolgreich investiert. Während die Mittelschicht oft in ihrer unmittelbaren Umgebung kauft und dabei auf Emotionen statt auf rationale Überlegungen setzt, verfolgen Vermögende einen planvollen und analytischen Ansatz.
Die Bedeutung der richtigen Lage
Wenn man Menschen auf der Straße fragt, was bei Immobilien wichtig ist, hört man immer wieder: Lage, Lage, Lage. Doch wo kauft der Durchschnittsdeutsche? Meist in der eigenen Umgebung. Oft wird das Nachbarhaus gekauft und mit viel Geld aufgewertet, um es auf den neuesten Stand zu bringen. Doch warum ist das problematisch? Diese Strategie ist selten rentabel, da man sich nur auf die unmittelbare Umgebung konzentriert und somit Chancen in anderen, potenziell lukrativeren Regionen verpasst.
Ein Beispiel aus der Aktienwelt verdeutlicht dies: Würde man nur in lokale Unternehmen investieren, wie Daimler oder BASF in der Rhein-Neckar-Region, statt eine breite Diversifikation anzustreben, würde man zahlreiche Chancen wie beispielsweise Apple, Nvidia, oder Tesla verpassen. Genauso sollte man bei Immobilieninvestitionen breit streuen und in Regionen investieren, die das größte Wachstumspotenzial bieten.
Investitionen in Entwicklungsregionen
Vermögende investieren strategisch in Entwicklungsregionen, die großes Wachstumspotenzial haben. Ein herausragendes Beispiel ist das Großprojekt Stuttgart 21. Hätte man vor 15 Jahren in der Region Immobilien erworben, hätte man eine erhebliche Wertsteigerung miterlebt. Ähnliches gilt für Mannheim, wo die Preise seit der Ankündigung der Bundesgartenschau stark gestiegen sind. In Ludwigshafen haben sich die Immobilienpreise seit 2015 sogar mehr als verdoppelt.
Der Schlüssel liegt darin, große Bauvorhaben und städtische Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und in diesen Regionen zu investieren, bevor die breite Masse den Wertanstieg bemerkt. Diese proaktive Herangehensweise ermöglicht es Investoren, den gesamten Aufwärtstrend mitzunehmen.
Rationale Kapitalbeschaffung und Nutzung von Fremdkapital
Ein weiterer entscheidender Unterschied liegt in der Einstellung zur Kapitalbeschaffung. Der Durchschnittsdeutsche hat oft Angst vor Schulden und vermeidet sie, wenn möglich. Schulden für Konsumgüter wie Autos sind tatsächlich problematisch, da diese an Wert verlieren. Doch Vermögende nutzen Fremdkapital strategisch, um Vermögen aufzubauen.
Ein Blick auf die reichsten Männer der Welt, wie Elon Musk und Jeff Bezos, zeigt dies deutlich. Ihre Unternehmen verkaufen Anteile, um Kapital für Investitionen zu beschaffen. Ähnlich sollten Immobilieninvestoren vorgehen. Durch Fremdkapital können sie Immobilien erwerben, die im Wert steigen, während die Zinsen, die sie zahlen, durch Mieteinnahmen und Wertsteigerungen gedeckt werden. Wenn man beispielsweise 4% Zinsen auf ein Darlehen zahlt, aber eine Rendite von 8% durch Mieteinnahmen und Wertsteigerung erzielt, hat man einen Nettogewinn von 4%.
Dieser Ansatz ermöglicht es Investoren, erhebliche Gewinne zu erzielen, insbesondere bei großen Investitionen. Bei einer Million Euro Darlehen und einer Nettorendite von 4% würde dies 40.000 Euro jährlich an zusätzlichem Vermögen bedeuten.
Zusammenfassung und Ausblick
Der Vermögensaufbau durch Immobilien ist nicht nur eine Frage des Kapitals, sondern vor allem des Wissens und der strategischen Herangehensweise. Während die oberen 1% gezielt und rational investieren, bleibt dem Mittelschicht oft der Zugang zu diesem Wissen verwehrt. Dieser neigt dazu, in der unmittelbaren Umgebung zu kaufen und emotionale Entscheidungen zu treffen, anstatt Wachstumsregionen und Entwicklungsprojekte frühzeitig zu erkennen und zu nutzen.
Durch die gezielte Auswahl von unterbewerteten Immobilien, das strategische Nutzen von Fremdkapital und die Investition in Regionen mit hohem Wachstumspotenzial können Investoren erhebliche Renditen erzielen. Diese proaktive und analytische Herangehensweise unterscheidet die erfolgreichen Immobilieninvestoren von der breiten Masse.
Autor
Jan Moritz Becker ist Immobilieninvestor, Gutachter und Geschäftsführer der Cashflow Quartier – Real Estate GmbH. Er verhilft Unternehmern sowie Privatpersonen dazu, Immobilien ohne Eigenkapital zu kaufen und finanzielle Freiheit zu erlangen.
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.