Hamburg/Palermo (dts Nachrichtenagentur) – Der Hamburger Karsten Börner, der 15 der 22 Menschen an Bord der vor Palermo gesunkenen Luxusyacht „Bayesian“ in Sicherheit gebracht hat, spricht von einer dramatischen Situation.
Börners Schiff, die „Sir Robert Baden Powell“, lag mit sieben deutschen Gästen an Bord nahe Palermo vor Anker, als ein Sturm den Luxussegler „Bayesian“ am Montagmorgen zum Kentern brachte. „Ich habe gesehen, wie die `Bayesian` mit ihrem 75 Meter hohen Mast unter dem Sturm zuerst umkippte und dann sank“, sagte der 69-Jährige den Tageszeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben). „Die Szene war schrecklich“, so Börner weiter. „Menschen riefen um Hilfe, Kinder weinten. Wir haben 15 Personen zu uns in das Beiboot geholt und dann die Küstenwache alarmiert. Nachdem die Überlebenden an Bord unseres Schiffes gegangen sind, haben wir uns noch auf die Suche nach den anderen gemacht – leider vergebens.“
Er habe schon in der Vergangenheit Schiffbrüchige gerettet, allerdings nie so viele, berichtet Börner weiter. Er selbst habe Glück gehabt: „Als der starke Wind begann, wollten wir Zuflucht im kleinen Hafen Arenella in Palermo suchen, aber wir hatten dafür keine Zeit mehr. Als das Gewitter in all seiner Gewalt ausbrach, haben wir die Motoren laufen lassen und konnten so das Schiff stabil halten.“
Die Suche nach den übrigen sechs Vermissten lief am Dienstag weiter. Ein Mann konnte nur noch tot geborgen werden.
Foto: Eine Boje im Meer (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
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