Sonntag, Dezember 22, 2024
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Social-Impact-Studie: Wille zum sozialen Konsum trotz Krise

share präsentiert zum Black Friday Studie zu Konsum und diskutiert mit Expert:innen

80% der Österreicher:innen wünschen sich, dass es zukünftig Standard sein soll, dass Unternehmen einen Social Impact haben
80% der Befragten achten darauf, was sie konsumieren.
75% möchten in der Zukunft aktiv über ihren Konsum positiven gesellschaftlichen Einfluss nehmen / rund 75% möchten mit ihrem alltäglichen Handeln die Welt verbessern
72% sehen das Konsumverhalten in Österreich kritisch und sind der Meinung, dass es sich verändern sollte

Black Friday is coming: Anlässlich des jährlichen Turbokonsums diskutierten Expert:innen, welche Kraft im Konsum steckt, wenn wir ihn anders gestalten. Klaus Schwertner (Gf. der Caritas Wien), Rainer Will (Gf. Handelsverband), Nora Mitterböck (Referentin vom Bundesministerium für Klima- und Umweltschutz), Bernadette Kamleitner (Konsumforscherin, WU), Astrid Aschenbrenner (Content Creator und Aktivistin) sowie Iris Braun (share Mitgründerin) nahmen die aktuellen Ergebnisse der von share in Auftrag gegebenen Studie mit appinio über das Konsumverhalten der Österreicher:innen zum Anlass, um zu diskutieren: Wie wichtig ist Österreich sozialer Konsum?

Dass Konsum in Österreich kritisch gesehen wird, zeigt die Social-Impact-Studie von share: 39 Prozent der Österreicher:innen verbinden das Wort „Konsum“ mit Überfluss und 56 Prozent sind der Meinung, dass Konsum und etwas „gutes Tun“ sogar im Kontrast zueinander stehen.

Wer hat Einfluss auf unser Konsumverhalten?

Fast die Hälfte (48%) der Österreicher:innen sind der Meinung, dass unter anderem Unternehmen den größten Einfluss auf unser Konsumverhalten haben. Hingegen 45 Prozent sehen auch die Verbraucher:innen selbst als großen Einflussfaktor. Fast ein Drittel der befragten Personen sieht ebenfalls bei den Medien (30%) und der Politik (30%) als große Einfluss-Geber. „Ich wünsche mir, dass sich damit eine Form von Unternehmertum etabliert, die Gewinn und gesellschaftliche Verantwortung nicht als Entweder-oder sieht, sondern als einen sich gegenseitig verstärkenden Kreislauf“, so Iris Braun.

Die Hälfte kauft gleich viel Social-Impact-Marken trotz Krise, ein Drittel sogar mehr

Mehr als 80 Prozent der Österreicher:innen sind davon überzeugt, dass ökologische Nachhaltigkeit heute allein nicht mehr ausreicht – es sollte Standard sein, dass Unternehmen einen Social Impact haben. Drei Viertel der Befragten sind der Meinung, dass Unternehmen mit einem Social Impact den Konsum zu etwas Positiverem und die Welt zu einem besseren Ort machen. Jedoch ist im Oktober der Verbraucherpreis um 11 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Somit stellt sich die Frage: Wollen sich Konsument:innen in Krisenzeiten sozialen Konsum noch leisten? Ja – 47 Prozent sind bereit in der Inflation weiterhin Social-Impact-Produkte zu kaufen und 30 Prozent wollen sogar mehr Produkte kaufen. Trotz Dauerkrisen und hoher Inflation ist somit die Kaufbereitschaft in Österreich für Social-Impact-Marken weiterhin gegeben

Fazit der Diskussion: Konsum muss die Welt retten

Auf die abschließende Frage, ob Konsum die Welt retten kann, sind die Expert:innen einer Meinung: „Konsum muss die Welt retten.“ Stellschrauben, an denen dazu drehen kann, ist nach Meinung der Expert:innen die Bildung und Transparenz über Realpreise und Lieferketten, damit Konsument:innen nachvollziehen können, wie Produkte hergestellt werden und wie die Preisgestaltung passiert. Darüber hinaus wird es nur mit gemeinsamer Anstrengung gehen, so die Expert:innen. Sowohl Unternehmen, Konsument:innen und die Politik müssen Maßnahmen setzen, um einen dringend benötigten Wandel herbeizuführen.

Nora Mitterböck, BMK: „Wir müssen umdenken“

„Die Verantwortung beim Konsum liegt auch bei den Konsument:innen. Wir sind es gewohnt auch noch am Abend das gesamte Produktangebot im Supermarkt vorzufinden. Die Frage ist, ob das sein muss. Vor allem klassische 1 + 1 Aktionen sind sehr verlockend, führen aber dazu, dass mehr Lebensmittel weggeschmissen werden. Hier muss ein Umdenken stattfinden.“

Bernadette Kamleitner, Konsumforscherin WU: „Rabatte sind oft ein Problem“

„Mengenrabatte sind ein großes Thema, weil es so wirkt als würden die Konsument:innen sich nicht klug verhalten, wenn sie eine Aktion nicht ausnutzen. Der reale Preis von Produkten spielt deshalb eine große Rolle. Für Konsument:innen ist es wichtig, zu verstehen, was die Produkte wirklich wert sind. Bei so großen Preisreduktionen ist es schwierig, den eigentlichen Wert zu erkennen.“

Rainer Will, Gf. Handelsverband: „EU-weit höchsten Bio-Anteil im Lebensmittelhandel“

„Eines ist Fakt: Wir hatten in Österreich noch nie so sichere und qualitativ hochwertige Lebensmittel wie jetzt – und das zu einem fairen Preis. Unsere Umwelt- und Tierschutzstandards sind so hoch wie in kaum einem anderen Land. Daher setzt der heimische Lebensmittelhandel in vielen Bereichen auf österreichische Produkte. In unseren Regalen findet sich auch eine Vielzahl an regional und lokal produzierten Qualitätsprodukten. Heute hat Österreich den EU-weit höchsten Bio-Anteil im Lebensmittelhandel. Der Handel trägt damit entscheidend zum Erhalt landwirtschaftlicher Strukturen und Produzenten in Österreich bei.“

Klaus Schwertner, Gf. der Caritas Wien: „Wichtig ist der erste Schritt

„Die Art und Weise, wie wir leben und was wir konsumieren, kann positive oder negative Auswirkungen auf Menschen und Umwelt – nah und fern – haben. Wir alle tragen dafür Verantwortung. Hier umzudenken ist notwendig und wir als Caritas bemühen uns sehr, sozial nachhaltige Konsumalternativen anzubieten – unter anderem auch mit share Produkten – in unserem Ziegenshop auf der Mariahilfer Straße.“

Astrid Aschenbrenner, CC/Aktivistin: „Konsument:innen können Unterschied machen“

„Ausschließlich sozialer Konsum ist nicht möglich, weil uns dafür die Regulierungen und eine transparente Lieferkette fehlen. Natürlich können sich Konsument:innen immer die Frage stellen „Brauche ich das wirklich?“ und bewusster konsumieren. Das ist allerdings nach wie vor eine sehr privilegierte Ausgangslage und nicht für alle Bevölkerungsgruppen möglich.“

Iris Braun, share: „Unternehmen müssen mehr Verantwortung übernehmen“

„Unternehmen müssen mehr Verantwortung übernehmen. Das Vertrauen der Konsument:innen, dass Unternehmen zu einem Wandel beitragen können, ist nämlich da. Dabei ist es besonders wichtig als Konsument:in zu verstehen was passiert, wenn ich meinen persönlichen Konsum ändere. Transparente Lieferketten und eine nachvollziehbare Preisgestaltung sind dann entscheidende Punkte.“

Bild: v.l.n.r. Rainer Will (Gf. Handelsverband), Iris Braun (share Mitgründerin), Bernadette Kamleitner (Konsumforscherin, WU), Astrid Aschenbrenner (Content Creator und Aktivistin), Klaus Schwertner (Gf. der Caritas Wien), Nora Mitterböck (Referentin vom Bundesministerium für Klima- und Umweltschutz)
Copyright: share/APA-Fotoservice/Juhasz

Quelle Ketchum Publico GmbH

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