Warum sich ein Event-Architekt in der aktuellen inflationären Zeit als noch viel wichtiger erweist, erklärt Jürg Isler, selbst Event-Architekt und Geschäftsführer des international agierenden Schweizer Unternehmens Scenotech GmbH:
„Gerade in der professionellen Sportindustrie bilden Veranstaltungen einen festen Bestandteil des Kalenders. Dabei geht es jedoch um viel mehr als um den athletischen Wettkampf, denn der Sport hat sich durch die milliardenschweren Investitionen von Unternehmen und Sponsoren zu einer unverzichtbaren Säule im Eventsektor entwickelt. Zudem bestimmen die – durch die Ukraine-Krise und die daraus resultierende Inflation – gestiegenen Preise für Energie, Rohstoffe und Personalkosten nicht nur unser privates Leben, sondern natürlich auch das berufliche Umfeld.
Gerade im Veranstaltungstechnikbereich sind viele Güter der Vermietung bereits gekauft oder finanzieren sich über Leasingprogramme oder Kredite. Aus diesem Grund und auch in Bezug auf einen lebhaften Wettbewerb – welcher durch die Pandemie nicht überall eingegrenzt wurde, da die staatlichen Hilfsprogramme viele Unternehmen durch die Krise finanzierte – bleiben die Marktpreise aktuell noch stabil. Doch es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie steigen.
Denn dadurch, dass sich die Veranstaltungstechnik eng an den Bedarf an sehr viel Lagerfläche bindet, entstehen in den teils gigantischen Lagerhallen enorme Energiekosten. Je nach Event- oder Messe-Format sowie der Größe mussten in 2022 im Schnitt 45 Prozent mehr Budget zur Verfügung stehen als für eine vergleichbare Produktion in 2019[1] – Tendenz weiterhin steigend.
Interkulturelle Herausforderungen meistern
Oftmals setzen Unternehmen Veranstaltungen in ihrem jeweiligen Heimatland um. Doch der Sport verbindet Menschen und führt Personen aus der gesamten Welt zusammen. So gilt es Events immer wieder an einem neuen Ort zu implementieren. Gerade Sportverbände müssen ihre institutionellen Veranstaltungen weltweit umsetzen. Daher erweist sich für die Planung eine Kenntnis der Marktpreise und des Umfelds in den jeweiligen Umsetzungsländern als unerlässlich. Eventmanager müssen verstehen, wie sie sich in diesen internationalen Märkten bewegen sollten.
Nur so lassen sich interkulturelle Unterschiede im geschäftlichen Umgang, bei Preisverhandlungen, aber auch bei technischen Planungen und Umsetzungen meistern. Zudem arbeiten Event-Architekten wie klassische Architekten – wenn sie ein Objekt planen, dann muss zuerst die Machbarkeit gegeben sein sowie behördliche Bewilligungen, akkurate Budgetierungen und im Anschluss ein funktionierendes und ansehnliches Design. All dies muss dann bis ins Detail fachtechnisch geplant werden. Fachwissen und weitsichtige Spezialisten sorgen so trotz ungeplant auftauchender Probleme für maximale Planungssicherheit. Denn gerade Verantwortliche von großen Sport-Events legen ihr Budget bereits meist 12 bis 24 Monate vor der eigentlichen Umsetzung fest.
In einigen Fällen kann dies sogar bis zu acht Jahre vor der eigentlichen Veranstaltung geschehen. Unvorhersehbare Faktoren wie eine Inflation oder eine Pandemie sorgen dann für eine maßgebliche Veränderung der Rahmenbedingungen, die sich dann wiederum in den Budgets widerspiegeln. Event-Architekten passen ihre Strategien deshalb flexibel an die sich stetig verändernden ökonomischen und politischen Lagen der heutigen Zeit an und können somit individuelle Lösungen entwickeln. Dadurch gehen sie ihre Ziele und Aktivierungen effektiv an, woraus wiederum eine Sicherheit für Kunden resultiert.
Bild Jürg Isler Bildquelle Scenotech GmbH
Quelle Borgmeier Media Gruppe GmbH