Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Deutsche Bahn wirft der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) nach deren erneuter Streikankündigung eine „Gefährdung des Eisenbahnsystems“ vor. Die „Maximalforderungen der GDL“ seien „unerfüllbar“ und gefährdeten „massiv das Eisenbahnsystem“, sagte DB‑Personalvorstand Martin Seiler am Montag.
Das Verhalten der GDL sei „stur und egoistisch“. Viele Millionen Menschen könnten nicht Zug fahren, „weil die GDL-Führung nicht willens ist, Kompromisse einzugehen“, so Seiler. „Viele Millionen Euro werden vernichtet, weil einige Wenige für ihre Partikularinteressen streiten.“ Die Bahn sei weiterhin bereit, „konstruktive, aber realistische Lösungen“ zu finden, so der Personalvorstand.
GDL-Chef Claus Weselsky hatte zuvor wiederum dem Bahnvorstand vorgeworfen, sich „keinen Millimeter“ zu bewegen und die GDL-Mitglieder „in weitere Streiks zu treiben“. Inzwischen habe man mit 28 Eisenbahnunternehmen die Inhalte der Einigungsvorschläge der GDL abgeschlossen. „Unsere Mitglieder bei der Deutschen Bahn fragen sich zu Recht: Warum geht es hier nicht, wenn es überall geht?“, so Weselsky.
Die Bahn geht unterdessen von „massiven Auswirkungen“ des neuen Streiks auf den Bahnbetrieb aus. Man werde „so schnell und umfassend wie möglich“ informieren, hieß es.
Die GDL hatte am Mittag sogenannte „Wellenstreiks“ in dem Tarifkonflikt angekündigt. Der erste Streik soll nach dem erneuten Scheitern der Verhandlungen 35 Stunden dauern – im Güterverkehr soll er von Mittwoch 18 Uhr bis Freitag 5 Uhr laufen, im Personenverkehr von Donnerstag 2 Uhr bis Freitag 13 Uhr.
Zu weiteren Streiks wollte die GDL zunächst keine Details nennen. Es soll laut Weselsky dafür „keine Ankündigungsfristen“ mehr geben. Bei künftigen Arbeitsniederlegungen könne eine „rechtzeitige Information“ der Reisenden „nicht mehr gewährleistet“ werden, hieß es von der Gewerkschaft.
Auch diese Ankündigung stieß bei der Bahn auf Kritik: „Diese sogenannten Wellenstreiks sind eine blanke Zumutung für unsere Fahrgäste“, sagte Seiler.
Foto: GDL-Streik (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
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