Nienburg (dts Nachrichtenagentur) – Nach dem tödlichen Polizeieinsatz in Nienburg sollen die Verfahren gegen die 14 am Einsatz beteiligten Polizisten offenbar eingestellt werden. Das berichtet die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (Freitagausgaben).
Hintergrund der Verfahren war ein Einsatz am 30. März dieses Jahres, bei dem der Gambier Lamin Touray von Polizisten mit acht Kugeln erschossen worden war. Die Staatsanwaltschaft Verden ermittelte daraufhin gegen die Beamten.
Laut Darstellung der Polizei soll Touray zuvor Beamte mit einem Messer bedroht und einen Diensthund verletzt haben. Eine Polizistin wurde bei dem Einsatz durch Kugeln schwer verletzt. Der Einsatz machte bundesweit Schlagzeilen, auch weil ein Video des Geschehens sich in den sozialen Netzwerken verbreitete.
Der Niedersächsische Flüchtlingsrat hatte Einwände gegen die Darstellung der Polizei geäußert. Demnach bestreitet die Freundin des mutmaßlichen Angreifers, bedroht worden zu sein. Zudem sollen Angehörige des Mannes die Polizei vor dem Einsatz darüber informiert haben, dass er sich in einem psychischen Ausnahmezustand befinde.
Foto: Polizeiauto (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
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