Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Bundesregierung will zusätzliche 150 Soldaten der Bundeswehr ins Kosovo schicken. Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums bestätigte am Freitag in Berlin einen entsprechenden Bericht des „Spiegels“.
Die Aufstockung erfolge „unabhängig von den jüngsten Ereignissen“ auf dem Balkan, sagte der Sprecher. Damit kompensiere man eine künftig nicht mehr zur Verfügung stehende österreichische Kompanie. Damit erhöhe sich das Gesamtengagement vor Ort nicht, hieß es weiter. Die Bundesregierung will die Entsendung der Kompanie kommende Woche bei einem Treffen der Nato-Verteidigungsminister auch als Symbol präsentieren, dass Deutschland auf dem Balkan seiner Verantwortung nachkommt, berichtet der „Spiegel“.
Aktuell sind 85 Soldaten der Bundeswehr im Kosovo stationiert. Die Kfor-Mission ist der älteste deutsche Einsatz im Ausland, seit 1999 beteiligt sich die Bundeswehr an der „Kosovo Force“ der Nato. Das zuletzt im Mai vom Bundestag verlängerte Mandat sieht bis zu 400 Bundeswehrkräfte vor Ort vor, um im Ernstfall flexibel reagieren zu können. Wegen der aktuellen Spannungen vor Ort hatte Großbritannien angekündigt, mehr Soldaten in den Kosovo zu schicken.
Auch Rumänien sagte die Entsendung einer zusätzlichen Kompanie zu. Die zusätzliche Kompanie der Bundeswehr soll im Kosovo vor allem bei eskalierenden Demonstrationen oder Spannungen zwischen den verschiedenen Bevölkerungsteilen zum Einsatz kommen. Für die Einsätze bei Ausschreitungen sollen die Soldaten nun in Deutschland noch einmal speziell geschult werden. Vorbereitet werden die Soldaten aber auch für robustere Einsätze.
Foto: Bundeswehrsoldaten fahren Bahn (Archiv), über dts Nachrichtenagentur
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