Die Zentralbank von Eswatini (ehemals Swasiland) wird mit dem internationalen Technologiekonzern Giesecke+Devrient (G+D) zusammenarbeiten, um die Entwicklung einer digitalen Zentralbankwährung (Central Bank Digital Currency, CBDC) für das südafrikanische Land zu erforschen. Einen entsprechenden Vertrag unterzeichneten die beiden Parteien auf der jüngst beendeten Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbankgruppe in Washington D.C..
Die Partnerschaft mit G+D geht auf eine Untersuchung aus dem Jahr 2020 zurück. Die Zentralbank von Eswatini (CBE) kommt hier zu dem Ergebnis, dass eine sogenannte Retail-CBDC die beste Möglichkeit darstellt, eine digitale Währung in dem Land einzuführen. Mit der Vereinbarung beabsichtigen beide Parteien, die Erforschung digitalen Zentralbankgelds zu intensivieren, um ein tieferes Verständnis für die praktischen Aspekte für eine Implementierung in Eswatini zu gewinnen. Damit schließt sich die Bank anderen Zentralbanken und Regierungsbehörden auf der ganzen Welt an, die derzeit das Potenzial einer digitalen Währung in Bezug auf Zahlungseffizienz, Interoperabilität, finanzielle Inklusion und robuste Zahlungssysteme untersuchen.
Die Zentralbank von Eswatini versorgt die Bevölkerung des Landes bereits seit knapp fünf Jahrzehnten mit verlässlichen Banknoten und Münzen. Bargeld ist weiterhin ein vorherrschendes Zahlungsmittel. Doch fortschreitende Technologien und der steigende Wunsch nach schnellen Zahlungsmöglichkeiten verändern das Verhalten von Unternehmen wie Konsumenten. Das zeigt sich an der zunehmenden Akzeptanz digitaler Bezahlkanäle.
Um Verbrauchern einen kontinuierlichen Zugang zu gesetzlichen Zahlungsmitteln zu gewährleisten, wird die Bank im Rahmen des CBDC-Projekts die Möglichkeit der Ausgabe eines digitalen Lilangeni als Ergänzung zu Bargeld untersuchen. Dazu gehört auch ein Design-Konzept, das Aspekte der Regulierung, Zugänglichkeit, Interoperabilität, Sicherheit und Programmierbarkeit für eine mögliche digitale Währung in Eswatini beinhaltet.
Das Projekt wird es den Verantwortlichen ermöglichen, eine fundierte Entscheidung über die Implementierung einer digitalen Währung in Eswatini zu treffen. Ziel ist es zu ermitteln, welche Vorteile diese auf welche Weise bietet, wie sie einen kontinuierlichen Zugang zu Zentralbankgeld gewährleistet und damit ein vielfältiges und robustes Zahlungssystem für Eswatini unterstützen kann.
„Die Zentralbank von Eswatini ist hocherfreut, G+D als technischen Berater gewonnen zu haben, um uns auf dem Weg zu begleiten, die grundlegenden politischen Überlegungen und Anwendungsfälle einer landeseigenen CBDC zu untersuchen und auszuformulieren“, erklärt Dr. Phil Mnisi, Gouverneur der Zentralbank von Eswatini. „Die technologische Expertise von G+D und dessen starke regionale Präsenz auf dem afrikanischen Kontinent werden es uns ermöglichen, alle Vorteile eines digitalen Lilangeni zu nutzen und sicherzustellen, dass wir für die Ausgabe einer CBDC in der Zukunft bestens gerüstet sind.“
„Die Zentralbank von Eswatini und G+D arbeiten bei der Bereitstellung von Bargeld bereits seit über vier Jahrzehnten vertrauensvoll zusammen“, ergänzt Dr. Wolfram Seidemann, CEO von G+D Currency Technology. „Wir freuen uns sehr, diese Partnerschaft in Zukunft auf digitale Währungslösungen zu erweitern. Eswatini zählt zu den ersten afrikanischen Ländern, die den Schritt zu einer digitalen Zentralbankwährung für Bürger und Unternehmen wagen. Es ehrt uns, den Weg zu öffentlichem digitalem Geld mit unserem Know-how unterstützen zu dürfen.“
Eswatini und G+D schließen Vertrag zur Entwicklung einer digitalen Zentralbankwährung
Bild Dr. Phil Mnisi, Gouverneur der Zentralbank von Eswatini, und Dr. Wolfram Seidemann, CEO von G+D Currency Technology, bei der Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrags. (Quelle: G+D)
Quelle PR-COM GmbH