Der Fachkräftemangel wird heutzutage immer wieder thematisiert und ist bei vielen Unternehmen zu einem festen Punkt auf der Tagesordnung geworden. Das Problem macht sich in vielen Branchen bemerkbar, allen voran in sozialen Berufen, wie der Altenpflege. Doch wie ist es eigentlich zu der heutigen Situation, in der sich so viele Unternehmen befinden, gekommen? Es gibt mit Sicherheit nicht nur einen Faktor, auf dem der Fachkräftemangel beruht, sondern eine Reihe von Gründen. Ein Beispiel, das in Zusammenhang mit dem Thema immer wieder genannt wird, ist der demographische Wandel.
Aufgrund des oben beschriebenen Szenarios stellen wir die Frage, was man gegen das Phänomen des Fachkräftemangels tun kann.
Wie setzt man sich als Arbeitgeber:in gegenüber anderen Unternehmen durch und gewinnt die wenigen Fachkräfte, die es gibt, für sich? Wie findet man Talente, die für die eigene Unternehmung in Frage kommen? Wir nennen verschiedene Wege, wie man es schafft, dem Dilemma des Fachkräftemangels zu entkommen.
Ist-Analyse
Wen sucht man? Das ist vermutlich die erste Frage, die man sich auf dem Weg stellen sollte. Denn wer nicht weiß, wonach er sucht, wird vermutlich auch nicht fündig werden. Zu Beginn des Prozesses bietet sich deshalb eine Analyse der aktuellen Situation an, um herauszufinden, über welche Skills die zukünftige Arbeitskraft verfügen muss und auf welche man gegebenenfalls verzichten kann. Wer klar und deutlich kommuniziert, welche Anforderungen eine Stelle mit sich bringt, hat in der Regel auch größere Chancen, die richtige Person für einen Job zu finden.
In diesem Zuge bietet es sich beispielsweise auch an, Stellenanzeigen, die man bisher veröffentlicht hat, zu überarbeiten und unter Umständen abzuändern, um mehr potentielle Kandidat:innen anzusprechen. Falls nötig, kann man hier auch mit einem Profi zusammenarbeiten und die Hilfe eines Recruiters in Anspruch nehmen.
Das richtige Netzwerk
Das richtige Netzwerk ist in vielen Bereichen entscheidend. Dies trifft sowohl privat als auch im Job zu. Wer Talente finden will, muss also nicht nur wissen, wo man danach suchen kann, sondern auch, an wen man sich im Laufe des Prozesses wenden sollte. Bereits zuvor war die Rede davon, mit einem Profi zusammenzuarbeiten. Ein:e Spezialist:in, der:die sich lediglich auf die Akquirierung neuer Talente fokussiert, kann beispielsweise dabei behilflich sein.
Man kann sich dazu auch nicht nur an eine Einzelperson wenden, sondern innerhalb der Unternehmung ein Team an Spezialist:innen aufbauen. Die Art und Weise, wie durch eine Personalberatung rekrutiert wird, und wie der Prozess dazu abläuft, wirkt sich letztendlich auch auf die Entscheidung der Fachkraft aus. Wer sich durch Spezialist:innen richtig vernetzt, erreicht nicht nur Talente, sondern überzeugt die Kandidat:innen danach auch von sich.
Recruiting-Kanäle und Events
Auf welchen Kanälen man sucht, hängt natürlich stark davon ab, in welcher Branche man sich befindet. Allerdings gibt es einige Plattformen, die auf der Suche nach Fachkräften zum Standard eines jeden Unternehmens gehören sollten. Plattformen wie Xing und LinkedIn sollten schon lange keine Fremdwörter mehr sein. Man sollte auch die eigenen Kanäle bestmöglich nutzen, um Talente zu finden. Damit ist beispielsweise die Karriereseite eines Unternehmens gemeint. Je ansprechender die Seite, desto mehr setzt man sich im wettbewerbsintensiven Markt ab.
Ein Trend, der in Zusammenhang mit den Recruiting-Kanälen genannt werden kann, ist der Begriff „Employee Advocacy“. Damit bindet man aktive Mitarbeiter:innen in den Prozess mit ein und nutzt sie als eine Art „Botschafter“ für das eigene Unternehmen. Indem sie Unternehmensinhalte auf ihren Social-Media-Plattformen oder anderen Kanälen teilen, werben sie für ein Unternehmen und steigern die Reichweite.
Wer offline neue Talente finden und für sich gewinnen will, kann beispielsweise auch Recruiting Events oder Messen besuchen. Viele Unternehmen gehen sogar so weit, dass sie an den Veranstaltungen nicht nur als Gast teilnehmen, sondern selbst zum Gastgeber werden. Natürlich ist man auch hier auf gewisse Kanäle angewiesen, um potentielle Kandidat:innen auf die eigens organisierten Events aufmerksam zu machen. Sobald man dies geschafft hat, kann man auf den Veranstaltungen jedoch sofort persönlich miteinander in Kontakt treten und den Prozess beschleunigen. Man ist anderen Unternehmen damit einen Schritt voraus.
Employer Branding
Zu guter Letzt nennen wir in Zusammenhang mit der Suche von Talenten auch das Employer Branding. Wenn man es geschafft hat, sich einen Namen zu machen, setzt man sich zum einen gegenüber anderen Wettbewerbern durch und zieht zum anderen potentielle Kandidat:innen an. Bevor man sich versieht, befinden sich in der Menge an Bewerbungen einige Fachkräfte, die sich perfekt für die zu besetzenden Stellen eignen.
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Autor Sipho Mavhusa
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