Start-ups und Konzerne unterstützen mit vielen innovativen Produkten und Dienstleistungen den Markt einer Volkswirtschaft. Hiervon profitiert insbesondere der Mittelstand, dem häufig nachgesagt wird, dass er mit der Schnelllebigkeit des digitalen Zeitalters nicht mithalten kann. Im Mittelstand finden sich viele familiengeführte Unternehmen. Wenn diese von den Start-ups und Konzernen lernen, können sie ebenfalls ihre Chancen auf dem Markt der Zukunft nutzen.
Was macht ein Familienunternehmen aus?
Familienunternehmen zeichnen sich dadurch aus, dass mehrere Mitglieder einer Familie Hand in Hand die Geschicke des Unternehmens leiten. Traditionelle Werte und ein durchgreifendes Verantwortungsbewusstsein auf der Führungsebene wirken sich auch auf die Motivation der Belegschaft aus. Dies wird unterstützt, wenn die Arbeitgeber einen kooperativen Führungsstil anwenden.
In der Realität scheuen aber viele Gründer das Familienunternehmen, weil sie diesem keine großen Chancen für den unternehmerischen Erfolg geben. Zu groß ist die Sorge, neben Großkonzernen und Monopolisten unterzugehen. Dabei steht längst fest, wie wichtig Familienunternehmen für unsere Wirtschaft sind.
Warum sind Familienunternehmen wichtig für die Wirtschaft?
Wir leben in einer sozialen Marktwirtschaft, die durch das Verhältnis von Angebot und Nachfrage auf dem Markt geprägt ist. Diese Funktion des Marktgleichgewichts wird durch Monopolisierungstendenzen von manchen Großkonzerne ausgehebelt. Sie nutzen ihre Marktstellung dazu, den Markt zu bestimmen und die Konditionen zu ihren Bedingungen festzulegen. Im Extremfall kann ein Monopolist den Preis für seine Waren vorgeben, ohne zu fürchten, dass er von einem Mitbewerber unterboten wird.
Auf dem Markt finden sich aber noch andere Teilnehmer, die als Start-ups oder Familienunternehmen im Mittelstand agieren. Mithilfe dieses Mittelstandes ist es möglich, das Marktgleichgewicht einer sozialen Marktwirtschaft aufrechtzuerhalten. Dies funktioniert allerdings nur, wenn Start-ups und familiengeführte Unternehmen nicht gegeneinander arbeiten. Im Gegenteil – wer mit einem Familienunternehmen erfolgreich in einer Volkswirtschaft agieren möchte, kann seinen Nutzen aus der Innovationsbereitschaft und der Risikofreude eines Start-ups ziehen. Denn die Start-ups gelten als Innovationstreiber, die mit der finanziellen Hilfestellung eines Investors ihre Geschäftsidee erfolgreich auf dem Markt etablieren.
Zu beachten ist, dass die Verantwortlichen eines Familienunternehmens den Mut haben, Entscheidungen zu fällen, sich selbst einzubringen und eine risikofreudige Denkweise zu entwickeln. Wenn sie dies umsetzen, sind sie ein wichtiger Faktor für die Wirtschaft.
Welche Chancen haben Familienunternehmen in einer digitalen Unternehmenswelt?
Familienunternehmen können in einer digitalen Unternehmenswelt bestehen, wenn sie sich die Vorgehensweise eines Start-ups aneignen. Dies bezieht sich primär auf die Innovationsfreude und die Risikobereitschaft. Dabei sollte der Blick auf das Angebot der Großkonzerne vermieden werden. Ein Familienunternehmen ist dann erfolgreich, wenn es eine eigene Geschäftsidee umsetzt, die vielen Konsumenten in einer Volkswirtschaft zugutekommt.
Um die Familienunternehmen von anderer Seite zu unterstützen, ist die Politik gefordert. So ist es unter Umständen denkbar, dass Innovationsbereitschaft und Risikofreude mit steuerlichen Subventionen belohnt werden. Schließlich steht bei den Gründern eines Familienunternehmens die Nachhaltigkeit mehr im Fokus als bei einem der großen Konzerne. Dies zeigt sich schon dadurch, dass ein Familienunternehmen über Generationen hinweg fortgeführt wird. Wer dagegen Gesellschafter eines Großkonzerns ist, strebt danach, seine Aktien oder seine Gesellschaftsanteile gewinnbringend zu verkaufen. Überdies zeigen die Mitarbeiter in einem Familienunternehmen eine höhere Motivation, weil sie oft zu deutlich besseren Arbeitsbedingungen beschäftigt werden.
Das Engagement der Familienunternehmen sollte daher auch auf der politischen Ebene nicht unbeachtet bleiben.
Letztlich sind es aber auch die Familienunternehmen selbst, die aktiv eine Chancengleichheit mit anderen Marktteilnehmern herstellen können. Hierzu müssen sie agiler werden und erkennen, dass alte Unternehmensstrukturen in einer digitalen Unternehmenswelt nicht mehr zeitgemäß sind. Die Innovationsbereitschaft muss sich hier auf die Einführung moderner Konzepte erstrecken.
Fazit
Start-ups sind Innovationstreiber, weil hier neue Geschäftsideen umgesetzt werden, von denen eine ganze Volkswirtschaft profitieren kann. Überdies kennzeichnen sich viele Start-ups dadurch, dass sie bereit sind, ein bestimmtes Risiko einzugehen.
Wenn ein Familienunternehmen sich diese beiden Eigenschaften zu eigen macht, wird es ebenfalls erfolgreich auf dem Markt agieren. Dabei ist einerseits eine Hilfestellung der Politik angebracht. Auf der anderen Seite sind auch die Verantwortlichen eines Familienunternehmens gefordert. Sie müssen erkennen, dass alte Strukturen nicht mehr zeitgemäß sind. Stattdessen lohnt es sich, neue Ideen und moderne Konzepte umzusetzen, um mit den Start-ups und den Großkonzernen Schritt zu halten.
Autor:
Maximilian Baldus ist Geschäftsführer eines Familienunternehmens, das im Bereich Logistik tätig ist. Seine unternehmerische Erfahrung bringt er zudem als Inhaber eines Start-ups ein, das sich für junge Mittelständler im Online-Marketing engagiert. Herr Baldus betrachtet Familienunternehmen und Start-ups als engagierte Innovationstreiber.
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder