Nachhaltige Innovationen überzeugen beim diesjährigen Geschäftsideenwettbewerb
Netzwerken, Ideen austauschen und neue Kontakte in der saarländischen Start-up Szene knüpfen – das steht beim regelmäßigen Gründertreff der KWT – Kontaktstelle für Wissens- und Technologietransfer der Universität des Saarlandes an erster Stelle. Zum Jahresausklang gab es bei frostigen Temperaturen nicht nur die entsprechenden „Heißgetränke“, sondern auch die Prämierung des diesjährigen Geschäftsideenwettbewerbs. Die drei Gewinnerteams ragten aus den 18 Einreichungen mit ihren kreativen und ressourcenschonenden Ansätzen heraus und erhielten Preise in den Kategorien „Beste Idee“, „Technologie“ und „Nachhaltigkeit“ in Höhe von jeweils 1.000 Euro.
Den Preis in der Kategorie „Beste Idee“ gewinnt ein Team aus drei Studenten im Master-Studiengang Systems Engineering an der Universität des Saarlandes. Mit dem „Sustainable Coffee Maker“ haben sie ein neuartiges Konzept einer Kaffeemaschine entwickelt, die vollumfänglich nach den derzeit gültigen Prinzipien einer nachhaltigen Produktentstehung entworfen wurde.
Die Maschine sieht ähnlich aus wie ein isolierter Kaffeebecher. In ihm wird aber zugleich Wasser aufgeheizt und über einen Stempelmechanismus der Kaffee aufgebrüht. Das primäre Ziel der Entwicklung war den Energieverbrauch des Gerätes auf ein Minimum zu reduzieren. Betrieben wird das Produkt mithilfe eines Wasserkochersockels, der bei nahezu jedem Wasserkocher einheitlich und in fast jedem Haushalt vorhanden ist. Durch das flexible Konzept kann die Maschine praktisch überall verwendet werden.
Den Preis in der Kategorie „Technologie“ erhält die Idee „MemBrain“. Es handelt sich um eine Hardware-Lösung, die Störgeräusche in der Signalkette von der Gitarre zum Verstärker herausfiltert. Der Ideengeber ist Jurastudent und passionierter Musiker und wird von zwei Absolventen der Cybersicherheit der Uni Saarbrücken unterstützt. Die Produktidee zielt darauf ab, das Audiosignal von jeglichen Störgeräuschen zu befreien, bevor es an die Boxen geschickt wird, um so Qualitätsverluste zu vermeiden.
Dazu erfolgt mittels eines intelligenten Algorithmus eine Rauschanalyse, die es ermöglicht, auf jedes Störsignal zu reagieren. Ein Microchip, eingebaut in ein kleines Fuß Pedal, ist das Herzstück der Erfindung, deren Gehäuse aus 100% recycelten Materialien bestehen soll.
Der Preis in der Kategorie „Nachhaltigkeit“ geht an die Produktinnovation „Zuffel“. Ein Team der htw saar (Hochschule für Technik und Wirtschaft) aus den Bereichen Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurswesen, hat ein essbares Einweggeschirr aus einem Zuckerersatzstoff als Alternative zu Einwegplastikprodukten entwickelt.
Die für den Anwendungsfall optimierte Form des Löffels sowie die Materialeigenschaften ermöglichen eine besondere Stabilität, die sich mit aktuell marktüblichen Einweglöffeln messen kann. Besonders hebt sich der Löffel aufgrund des gewählten Materials von den Marktalternativen ab, da er geeignet ist für Diabetiker, Veganer und Allergiker und weniger Kalorien enthält. Das gewählte Material verursacht keine Karies und wurde von der WHO (Weltgesundheitsorganisation) in die sicherste Lebensmittelkategorie eingeordnet und ist somit für Menschen unbedenklich.
Türöffner für zukünftige Unternehmerinnen und Unternehmer
Auch wenn es sich beim Geschäftsideenwettbewerb um die Auszeichnung erster Konzepte in einem frühen Stadium handelt, so haben die vergangenen Jahre gezeigt, das sich daraus vielfältige Chancen ergeben können. So hat ein Gewinnerteam des Vorjahres mit seiner Lösung „Innoshine“ erste Kunden gewinnen können und steht vor den nächsten wichtigen Schritten in seiner Start-up Entwicklung (siehe www.effinigo.de) .
Gleiches gilt für ein Gewinnerteam aus 2019, das unter anderem mit einer Gedenkplattform für Trauernde, www.unvergessen.de, auch bundesweit von sich reden macht. Bleibt abzuwarten, was die Zukunft den drei Gewinnerteams und natürlich allen weiteren Geschäftsideen, die dieses Jahr dabei waren, bringen wird.
Bild In der Mitte das Gewinnerteam für die „Beste Idee“ mit dem ersten Prototypen des Sustainable Coffee Makers. Es gratulieren Jens Krück, Leiter der KWT (links) und Josef Klein, Gründungsberater der KWT (rechts). Bildnachweis: KWT
Quelle KWT – Kontaktstelle für Wissens- und Technologietransfer