Die für den Aufbau von Smart Grids benötigten Strom- und Spannungssensoren aus Niederösterreich werden weltweit nachgefragt
Das von Norbert Juschicz (CEO) und Willibald Bacher (CTO) im Jahr 2017 gegründete Unternehmen Greenwood Powergibt den Abschluss einer Finanzierungsrunde in der Höhe von 5,1 Millionen Euro bekannt. Das Wachstumskapital stammt vom österreichischen Venture Capital Investor eQventure und dem niederösterreichischen VC-Fonds tecnet equity. Das mittlerweile 161 MitarbeiterInnen umfassende Unternehmen verzeichnet eine weltweit stark wachsende Nachfrage nach seinen in Eigenproduktion gefertigten Strom- und Spannungssensoren für gas- und luftisolierte Ortsnetzstationen. Diese begründet sich in der zunehmenden Netzeinspeisung von erneuerbaren Energien durch Sonnen- und Windkraft. Die patentierten Produkte, die bei der Weiterentwicklung elektrotechnischer Prinzipien ansetzen, helfen einer Destabilisierung der Stromnetze durch Produktions- und Nachfrageschwankungen entgegenzuwirken. Dieses Jahr wird mit einem Exportanteil von 99 Prozent und einem Umsatz von 10 Millionen Euro die Gewinnschwelle erreicht.
Mit dem frischen Kapital sollen weitere MitarbeiterInnen eingestellt, ein möglicher Produktionsstandort in den USA finanziert und der eigene Weltmarktanteil auf zehn Prozent verfünffacht werden. Mit einem Umsatzanteil von rund 70 Prozent stellt der Nahe Osten derzeit die wichtigste Absatzregion für das niederösterreichische Unternehmen dar.
„Für uns entsteht gerade ein gigantischer Absatzmarkt auf allen Kontinenten, da im Schnitt pro 100 Haushalte eine Trafostation mit Strom- und Spannungssensoren ausgestattet werden muss, um sie für zukünftige Last- und Einspeiseprofile zu modernisieren. Unsere messgenauen Sensoren wurden speziell für die Nachrüstung von Ortsnetzstationen ausgerichtet und zeichnen sich im Vergleich zur Konkurrenz durch eine kostengünstige Produktionsweise im 3D-Druck-Verfahren aus“, betont CEO Norbert Juschicz.
Ortsnetzstationen sind Transformations- und Knotenpunkte in den Verteilnetzen der Energieversorger. Ihnen kommt künftig eine noch stärkere Aufgabe bei der Vermeidung von Blackouts zu. „Wir forschen gerade an einem System, wo unsere Sensoren Strom- und Spannungsdaten an ein zentrales Datenverarbeitungssystem senden. Abweichungen zum Normalbetrieb sollen damit in Zukunft automatisiert erkannt und an den Netzbetreiber gemeldet werden“, gibt Juschicz die nächsten Entwicklungsschritte bekannt.
Für Herbert Gartner und Franz Salomon von eQventure beweist das Investment in Greenwood Power: „Österreichische Unternehmen können binnen weniger Jahre die Weltmarktführerschaft in neuen, rasch wachsenden Märkten erlangen. Erfolgsfaktoren hierzu sind ein gutes unternehmerisches Team, ein schnell wachsender Markt und starke USPs auf Basis von patentierten Technologien in Kombination mit Risikokapital und unternehmerischem Mut.“
Doris Agneter und Jürgen Milde-Ennöckl von tecnet equity resümieren: „Greenwood Power liefert mit seinen Produkten eine Schlüsselkomponente, um aus bestehenden Stromnetzen leistungsfähige Smart Grids zu machen. Wir sehen mit Begeisterung, wie sich durch unser Investment neue Wertschöpfung, attraktive Arbeitsplätze und fachspezifisches Know-how in Niederösterreich entfalten.“
Bild:(v.l.n.r.): Jürgen Milde-Ennöckl, Franz Salomon, Herbert Gartner, Willibald Bacher, Doris Agneter und Norbert Juschicz
Quelle:Thomas Reiter, Reiter PR