Dienstag, Dezember 24, 2024
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Bundessieg und Porsche Sonderpreis „Digitale Zukunft“ für innovative Sonar-Sehhilfe aus Sachsenheim

Lichtenberg-Schüler werden bei Bundesfinale von „Jugend gründet“ gleich doppelt geehrt

„blind Sonar“, so heißt die innovative Geschäftsidee, für die Ferdinand Horn, Julian Schenker und Dominik Schuler beim diesjährigen Bundesfinale von „Jugend gründet“ den ersten Platz belegten. Für ihre selbst entwickelte Sonar-Sehhilfe, die Sehbehinderten eine haptische Wahrnehmung der Umgebung ermöglicht, wurden die Schüler außerdem von der Porsche AG mit dem Sonderpreis „Digitale Zukunft“ geehrt. Das Trio besucht das Lichtenberg-Gymnasium in Sachsenheim und wird im Wettbewerb von seinem Lehrer Timo Schuh betreut.

„blind Sonar“ ist ein Stirnband, das sehbehinderten Personen eine haptische Wahrnehmung ihrer Umgebung ermöglicht. Die 360-Grad-Erfassung der Umwelt bietet eine verbesserte Orientierung und mehr Sicherheit im Alltag. Für Betroffene könnte die Erfindung eine enorme Steigerung der Lebensqualität bedeuten, so der Plan von Ferdinand Horn, Julian Schenker und Dominik Schuler.

Mit ihrer Vision konnten die Schüler beim diesjährigen Bundesfinale von „Jugend gründet“ auch die Jury überzeugen und erreichten in Stuttgart, zu Gast beim Hauptsponsor Porsche AG, Platz 1. Ihr Produkt „blind Sonar“ stelle eine echte und deutlich einfachere Problemlösung dar, so das Fazit von Preisstifter Ralf Lauterwasser (Steinbeis) in seiner Laudatio. Das gelte besonders, wenn man bedenke, dass Blindenhunde bis zu 60.000 Euro kosteten und nicht in ausreichendem Maße verfügbar seien. Darüber hinaus hätten Julian, Ferdinand und Dominik beim Finale eine mehr als beeindruckende Teamleistung gezeigt – und eine klare Roadmap für ihr Produkt, die Technologie und Business verbindet.

Der Preis für den Bundessieg ist eine exklusive fast einwöchige Start-up-Entdeckungsreise ins Silicon Valley/USA, wo sich die Schüler mit vielen anderen Gründungs- und Technologiebegeisterten austauschen können.

Porsche ehrt Trio mit Sonderpreis „Digitale Zukunft“

Vom Gastgeber und Hauptsponsor Porsche AG wurden die Schüler außerdem mit dem Sonderpreis „Digitale Zukunft“ geehrt und dürfen sich auf einem exklusiven Besuch des firmeneigenen Porsche Denklabors freuen. In seiner Laudatio betonte Andreas Haffner, Vorstand Personal- und Sozialwesen bei der Porsche AG, besonders den verbindenden Charakter der Geschäftsidee: „Die Idee hat uns in der Jury begeistert. Sie zeigt, dass Technologie mehr ist als nur ein Werkzeug. Sie kann eine Brücke sein, die Menschen verbindet. Und die hilft, Barrieren zu überwinden. Hier kommen die wichtigen Themen Inklusion und gesellschaftliche Teilhabe voran. Und diese Themen liegen uns auch bei Porsche besonders am Herzen.“

Finale mit den besten zehn Teams des Wettbewerbsjahres

Beim Bundesfinale von „Jugend gründet“ waren die besten zehn Teams des Wettbewerbsjahres nach Stuttgart eingeladen, um dort ihre Geschäftsideen ein letztes Mal der Jury zu präsentieren. Die Konkurrenz war so groß wie nie: Erstmalig wurden im bundesweiten Schülerwettbewerb für mehr Gründungsgeist über tausend Businesspläne eingereicht. Im Schuljahr 2023/2024 nahmen insgesamt 5.038 Schülerinnen und Schüler am Wettbewerb teil.

Qualifiziert hatten sich in diesem Jahr vier Teams aus Hessen, drei Teams aus Baden-Württemberg, zwei Teams aus Niedersachsen und ein Team aus Bayern. Die Herausforderung für die Jugendlichen beim Finale: Die Expertinnen und Experten mit einem selbst gestalteten Messestand inklusive Pitch auf der „Zukunftsideenmesse“ von der eigenen Geschäftsidee überzeugen.

Platz 2 und Platz 3 gehen nach Hessen

Den 2. Platz sicherte sich das Team „Conez GmbH“ mit Brad Melvin Timo Fokou, Balint Bettner, Paul Würz, Lorenz Herp und Viola Kraut von der Internatsschule Schloss Hansenberg in Geisenheim (HE). Ihre Geschäftsidee ist eine interaktive Fußball-Trainingsweste, die den Spielern Echtzeitfeedback geben soll.

Platz 3 sicherte sich Leon Pelikan von der Goetheschule in Wetzlar. Er hat im Wettbewerb „Political X Change“, eine Demokratie-App für Jugendliche, entwickelt, mit der der Schüler den direkten Austausch zwischen Jugendlichen und Politikern und Politikerinnen fördern will.

Tolles Zeichen für die Zukunft

„Wir haben im Bundesfinale die zehn besten von über tausend Wettbewerbsbeiträgen gesehen. Alleine hier anzutreten, ist eine beeindruckende Leistung“, sagte Dr. Stefan Luther, Ministerialdirigent im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in seinem Grußwort. „Vor allem aber ist es ein tolles Zeichen für die Zukunft, die Ihr – liebe Finalistinnen und Finalisten – mit großem Ideenreichtum, viel Sachverstand und echter Leidenschaft gestalten wollt. Egal wer heute auf dem Siegertreppchen steht: Ihr alle seid für uns ein großer Gewinn! Und ich bin sicher, die Teilnahme an diesem Wettbewerb ist auch für euch ein großer Gewinn und eine schöne Erfahrung.“

Bundesjury ringt um Finalranking

Die Jury betonte das extrem hohe Niveau der 26 Finalistinnen und Finalisten. Die Entscheidung, welche Teams auf den ersten Plätzen landen sollten, fiel den Expertinnen und Experten entsprechend schwer. Die weiteren Finalideen, die in Stuttgart präsentiert wurden, waren wärmende und schmerzlindernde Periodenunterwäsche („Cozy Flow“, Achern, BW), ein nachhaltiges, faltbares Geodreieck („GreenGeoFold“, Geisenheim, HE), eine App zum Training der Präsentationsskills („Eloquento“, München, BY), eine App für die digitale Senioren-Bildung („GenConnect“, Darmstadt, HE), eine 3D-Druck-Plattform für kreatives Heimwerken („MakerRent“, Hannover, NI), KI-unterstützte Mikroskopie-Analysen für die Krankheitsdiagnose („SeesDisease“, Leer, NI) und eine Sporttalente-Scouting-Plattform („SkillSpotter“, Sasbach, BW).

Optimistische Visionen für die Welt von morgen

So unterschiedlich die Ideen auch scheinen mögen, verfolgen doch alle Teams ein gemeinsames Ziel, da ist sich Projektleiterin Franziska Metzbaur sicher: „Unsere Finalistinnen und Finalisten eint der unbedingte Wille, die Welt ein kleines bisschen besser zu machen. In ihren Businessplänen zeigen sie, dass sich Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit nicht ausschließen. Dafür investieren die Teams jede Menge Arbeit und noch mehr Herzblut. Beim Pitchen beweisen die Jugendlichen großen Mut und eine oft erstaunliche Professionalität. Dieser Enthusiasmus und ihr Optimismus begeistern mich jedes Jahr aufs Neue. Genau das ist es, was echte Gründerinnen und Gründer brauchen, damit wir gemeinsam mit ihnen die Welt von morgen gestalten können!“

Die Jury beim Bundesfinale

Die „Jugend gründet“ Bundesjury besteht jedes Jahr aus wechselnden Expertinnen und Experten unterschiedlichster Fachrichtungen, in diesem Jahr: Maria Dietz (GFT Technologies), Mathias Fromberger (pikepartners), Heiko Gintz (Westfalia Hochschule), Prof. Dr. Nils Högsdal (HdM Stuttgart), Dr. Kristina Keisers (Altana), Carolin Köhler (Porsche), Carsten Kraus (CK Holding), Ralf Lauterwasser (Steinbeis), Jascha Mähler (WILDPLASTIC), Anne Schmitz (Mc Kinsey), Amelie Sperber (supernutural), Sara Velte (McKinsey), Kerassa Wassermann (Porsche).

Das ist JUGEND GRÜNDET
Aus Problemen Lösungen entwickeln und mit innovativen Ideen die Zukunft gestalten, das ist der Kerngedanke von JUGEND GRÜNDET. Dafür schlüpfen Jugendliche ein Schuljahr lang in die Gründerrolle: Erst entwickeln die Jugendlichen eine eigene, innovative Geschäftsidee und schreiben einen Businessplan (1. Halbjahr: September – Januar), dann führen sie in einem Planspiel virtuell ein Unternehmen (2. Halbjahr: Februar – Mai). Die besten Teams der Businessplan-Phase präsentieren ihre Geschäftsideen bei den Pitch Events im Frühjahr. Das Wettbewerbsfinale wird im Juni mit den Top 10 Teams des Schuljahres ausgetragen. Auf der „Zukunftsideenmesse“ entscheidet sich, wer den Bundessieg und damit den Hauptpreis, eine Start-up Entdeckungsreise ins Silicon Valley/USA, gewinnt.

Sponsoren & Förderer
JUGEND GRÜNDET ist ein bundesweiter Schülerwettbewerb, der seit 2003 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Die Teilnahme wird von der Kultusministerkonferenz der Länder empfohlen und kann als besondere Lernleistung anerkannt werden. Eine Reihe renommierter Sponsoren unterstützt den Wettbewerb bei den Preisen und Events. Hauptsponsor ist die Porsche AG.

Ausführliche Informationen zum Wettbewerb auf www.jugend-gruendet.de

Bild Ferdinand Horn, Julian Schenker und Dominik Schuler alias „blind Sonar“, hier mit Lehrkraft Timo Schuh, sichern sich den JUGEND GRÜNDET Bundessieg 2024 (Bildnachweis: JUGEND GRÜNDET)

Quelle JUGEND GRÜNDET – Chancen erkennen. Zukunft gestalten.

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