Oecotrophologin der FH Münster wagt im Kreuzviertel den Schritt in die Selbstständigkeit
Torten, Cupcakes und kleine Kuchen am Stil – beim Backen sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Was für viele Hobby bleibt, macht Nina Neuhaus zum Beruf: Die 34-Jährige wagt mit ihrer Tortenmanufaktur „Like Butter – Süßes zum Dahinschmelzen“ den Schritt in die Selbstständigkeit. Ihr Können präsentiert Neuhaus, die an der FH Münster Oecotrophologie studiert hat, am 22. September in Münster bei der Messe „Factory Wedding“ im Factory Hotel.
Sechs Jahre ist es her, dass Neuhaus im Internet auf Kekse stieß, die mit Royal Icing verziert wurden, einer Spritzglasur aus Eiweiß.
„Das sah einfach großartig aus! Ich war sofort begeistert und habe direkt für fast 1.000 Euro Backequipment bestellt.“ Es folgten etliche Backversuche in ihrer Küche im Kreuzviertel. „Natürlich hat nicht alles sofort geklappt, ich war oft frustriert. Aber irgendwann hat es endlich geklappt.“ Im Familien- und Freundeskreis kamen die Kunstwerke schnell gut an. Ein Gewerbe anmelden durfte sie aber nicht, dazu fehlte ihr die Prüfung zur Konditormeisterin. Die hat sie inzwischen an der Handwerkskammer nachgeholt. „Das war extrem schwierig. Ich habe ja keine Ausbildung gemacht, musste aber einen theoretischen und einen praktischen Teil absolvieren. Besonders das Praktische war eine Herausforderung, weil ich da Sachen backen musste, die ich noch nie zuvor gemacht hatte.“
Als Neuhaus auch diese Hürde genommen hatte, war der Weg frei für die Selbstständigkeit:
Sie beauftragte eine Fotografin, ließ Visitenkarten drucken, richtete Social-Media-Kanäle ein, meldete sich mit „Like Butter“ zu Fachmessen an und gab die Gestaltung von Logo und Internetseite an eine Agentur.
Die ist jetzt unter www.likebutter.de online – und Neuhaus dabei, sich für ein Gründerstipendium über die FH Münster zu bewerben. Gründercoach Sandra Fuchs berät sie bei ihrem Vorhaben. „Für mich ist das eine super Gelegenheit, finanziell unterstützt zu werden. Das Ganze hat mich schließlich schon richtig viel Geld gekostet.“ Ihre Ersparnisse aus den Berufsjahren als Vertrieblerin sind fast aufgebraucht. Nebenbei arbeitet sie im Blumenhandel, jetzt läuft ihr Start-up so langsam an. „Ich wünsche mir natürlich, dass noch mehr Münsteraner Hochzeits- und Geburtstagstorten bei mir bestellen. Außerdem würde ich gern Workshops anbieten und mein Wissen weitergeben. Ich glaube, da hätte ich Spaß dran“, sagt Neuhaus.
Bild: Für ihren Messestand benötigt Nina Neuhaus Tortendummys. Die sehen echt aus, sind aber aus Styropor. (Foto: FH Münster/Jens Peters)
Quelle FH Münster