Roboter auch außerhalb des Labors für Menschen nutzbar zu machen: Das ist das Ziel von Dr. Noémie Jaquier vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT).
Die Informatikerin ist eine von zehn Newcomerinnen und Newcomern, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie die Gesellschaft für Informatik e.V. jetzt für ihre Forschungsarbeit und ihr außerordentliches Engagement im Bereich der Künstlichen Intelligenz ausgezeichnet haben. Die Ehrung fand beim internationalen KI-Camp 2023 statt (26. April 2023).
„Ich betrachte die Robotik als eines der herausforderndsten Gebiete der Künstlichen Intelligenz und gleichzeitig als eines der Gebiete, von denen Mensch und Gesellschaft langfristig am meisten profitieren können“, sagt die KI-Newcomerin Dr. Noémie Jaquier vom Institut für Anthropomatik und Robotik (IAR) des KIT über ihre Arbeit. Sie erhielt die Auszeichnung als eines der Talente in der Kategorie Technik- und Ingenieurwissenschaften.
Jaquier forscht als Postdoktorandin in der Gruppe für Hochperformante Humanoide Technologien bei Professor Tamim Asfour am IAR. Dabei konzentriert sie sich insbesondere auf das Erlernen von Roboterfähigkeiten durch menschliche Demonstrationen und auf Adaptionstechniken mit der Riemannschen Geometrie, die Einsteins Relativitätstheorie zugrunde liegt, als Eckpfeiler. „Mit meiner Forschung ziele ich darauf ab, Roboter mit menschenähnlichen Lern- und Anpassungsfähigkeiten auszustatten. Um das zu erreichen, greife ich auf geometrische Informationen zurück, die in der Robotik ohnehin auftauchen, und nutze sie, um dateneffiziente und theoretisch fundierte Lernalgorithmen zu entwickeln“, so Jaquier. „Auf diese Weise hoffe ich, Roboter auch außerhalb des Labors für den Menschen nutzbar zu machen.“
Die Auszeichnung erhält Noémie Jaquier insbesondere aufgrund der Einzigartigkeit ihres Forschungsgebiets und der interdisziplinären Methodik. Neben Würdigung ihrer persönlichen Forschungsarbeit verbindet die Forscherin mit dem Preis auch eine gesellschaftliche Botschaft: „Ich hoffe, andere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ermutigen zu können, die Themen zu erforschen, welche – obwohl sie von hoher Bedeutung sind – nicht den größten Trends folgen.“
Über das KI-Camp
Beim KI-Camp des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) treffen KI-Talente und renommierte KI-Expertinnen und -Experten aus der ganzen Welt aufeinander. In interaktiven Diskussionsrunden, Vortragssessions und Hands-on-Formaten thematisiert die kostenlose Forschungs-Convention transdisziplinäre Zukunftsfragen aus den Themenfeldern Gesellschaft, Nachhaltigkeit, Gesundheit, Kunst und Nischenphänomene der KI-Forschung. Die KI-Newcomerinnen und -Newcomer wurden teils durch ein öffentliches Onlinevoting und teils von einer Fachjury gewählt.
Weitere Informationen: http://www.kicamp.org/
Bild KI-Newcomerin Dr. Noémie Jaquier vom KIT (Foto: Markus Grotz)
Quelle Karlsruher Institut für Technologie (KIT)