Samstag, November 23, 2024
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Ostsee: Brand auf Öltanker "Annika" gelöscht

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Kiel (dts Nachrichtenagentur) – Das Feuer an Bord des deutschen Öl- und Chemikalientankers „Annika“ in der Ostsee ist am frühen Samstagmorgen vollständig gelöscht worden. Die Ladung des Schiffs, etwa 640 Tonnen Öl, war von dem Feuer nicht betroffen, teilte das Havariekommando des Bundes am Samstag mit.

Am frühen Morgen wurde der Tanker in den Rostocker Überseehafen geschleppt. Gegen 1 Uhr bugsierten ihn vier Schlepper zu einem Liegeplatz. Im Hafen soll eine Ölsperre um die „Annika“ gelegt werden, um etwaige Verunreinigungen des Wassers zu vermeiden. Um zu überprüfen, ob der Rumpf Schaden genommen hat, werde das Schiff zudem durch Taucher untersucht, hieß es.

Das Feuer hatte offenbar das gesamte Heck des Schiffs erfasst. Einer ersten Einschätzung der Feuerwehr zu folge könnte das Feuer im Maschinenraum ausgebrochen sein. Während des Einsatzes war nicht klar, wo der Brand begonnen hatte, so das Havariekommando. Neben dem Maschinenraum war auch ein Lager für Farben und Lacke als möglicher Brandherd in Betracht gezogen worden. Aufschluss darüber sowie über die Brandursache sollen die Ermittlungen der Polizei geben.

Nachdem am Freitag kurz nach 9 Uhr eine Alarmierung über Funk bei Seenotrettern eingegangen war, waren gegen 10 Uhr alle sieben Besatzungsmitglieder vom Seenotrettungsboot Wilma Sikorski abgeborgen worden. An dem gesamten Einsatz waren insgesamt etwa 120 Einsatzkräfte beteiligt.

Der Brand hatte Umweltschützer alarmiert. „Mit dem brennenden Öltanker droht eine Umweltkatstrophe in unmittelbarer Nähe des Naturschutzgebiets Kadetrinne“, hatte Greenpeace-Meeresexpertin Daniela von Schaper am Freitag gesagt. „Durch dieses Gebiet wandern Schweinswale, Seevögel ziehen durch und hier finden sich wertvolle Steinriffe. Tritt auch nur ein Bruchteil der fast eine Million Liter Schweröl aus, wäre das eine massive ökologische Katastrophe für die Ostsee, die schon heute in einem kritischen Zustand ist.“

Erst vor Kurzem hatte Greenpeace auf die Gefahren von Ölunfällen durch die russische Schattenflotte in der Ostsee hingewiesen. „Nun zeigt dieser Brand, welches Risiko auch reguläre Öltanker darstellen“, sagte von Schaper.


Foto: Eine Boje im Meer (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Parlamentsvize Pau will nicht mehr für den Bundestag kandidieren

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke) will bei der nächsten Bundestagswahl nicht erneut antreten. „Ich werde nicht mehr für den Bundestag kandidieren“, teilte sie am Freitagabend mit. „Ich bleibe selbstverständlich politisch aktiv, an der Basis, für die Rosa-Luxemburg-Stiftung und wo immer ich helfen kann.“

2025 sei ihr 27. Jahr im Bundestag. Zudem sei sie „alsbald mit 19 Jahren dort die dienstälteste Vizepräsidentin“, so die Linken-Politikerin. Das alles sei mit Herausforderungen verbunden gewesen. „Allen, die mir dabei geholfen haben, danke ich“, sagte Pau.

Ihre Abschiedsankündigung verband Pau mit ihrer zentralen Lehre für ihre Partei. „Für Linke gehört beides zusammen: Soziale Gerechtigkeit sowie Bürgerrechte und Demokratie, gleichwertig und gleich wichtig“, erklärte sie beim Berliner Landesparteitag. Seit sie hierzulande politisch aktiv sei, also spätestens seit 1991, als sie zur Berliner Landesvorsitzenden der damaligen PDS gewählt wurde, wiederhole sie das. „Das ist meine zentrale Lehre aus dem Scheitern des Sozialismus sowjetischer Prägung, also auch der DDR. Und das habe ich auch 2005/2007 bei der Vereinigung von PDS und WASG zur Linken stets wiederholt“, gab Pau ihrer Partei mit. „Dabei bleibe ich auch dann, wenn ich zur nächsten Wahl nicht mehr für den Bundestag kandidieren werde.“


Foto: Petra Pau (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Ramelow sieht "große Gefahr" auf Thüringen zukommen

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Erfurt (dts Nachrichtenagentur) – Der thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat scharfe Kritik an der AfD und ihrem Vorgehen im Landtag geübt. Er wirft der Partei vor, das Parlament schon einmal erpresst zu haben: „Mit Erpressung kann man leider nicht verhandeln“, sagte er im „Tagesanbruch“-Podcast von „T-Online“.

Mit Blick auf die Besetzung der Posten von Verfassungsrichtern gefährde eine mögliche Blockade durch die AfD das demokratische System in Thüringen erheblich. „Wenn sie wieder keinen Vorschlag macht, dann sehe ich eine große Gefahr auf mein Bundesland zukommen. Das bedeutet, dass wir die nächsten fünf Jahre keine Richter und keine Staatsanwälte mehr benannt bekommen.“

Diese Blockadestrategie habe sich auch kürzlich beim Eklat der Wahl des Landtagspräsidenten in Thüringen gezeigt. Für Ramelow ist besonders einer für diese Taktiken verantwortlich: „Herr Höcke ist ein gefährlicher Mann. Er betreibt Staatszersetzung.“ In Bezug auf eine mögliche Koalition aus CDU, BSW und SPD in Thüringen – die sogenannte Brombeer-Koalition – sagte der Linken-Politiker: „Ich liebe Brombeeren. Am meisten mit Schlagsahne.“


Foto: Bodo Ramelow (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Experte schlägt Regierung Kompromiss beim Rentenpaket vor

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München (dts Nachrichtenagentur) – Im Koalitionsstreit um das Rentenpaket II hat der Rentenexperte Axel Börsch-Supan einen Kompromiss vorgeschlagen. Die Haltelinie von 48 Prozent beim Rentenniveau „sollte auf die weniger Verdienenden fokussiert werden, während für die Besserverdienenden, die oft Betriebsrenten erhalten und die es sich erlauben können, eine private Altersvorsorge aufzubauen, der Nachhaltigkeitsfaktor auch in Zukunft für eine generationengerechte Lastenverteilung sorgen sollte“, heißt es in der Stellungnahme Börsch-Supans für die Expertenanhörung am kommenden Montag im Bundestag, über die die „Rheinische Post“ (Samstagausgabe) berichtet.

Der Münchner Ökonom übt in seiner Stellungnahme scharfe Kritik an den Plänen zur Stabilisierung des Rentenniveaus bei 48 Prozent des Durchschnittslohns für weitere 14 Jahre bis 2039. Deutschland befinde sich in einer tiefen Strukturkrise. Der Bundestag stehe vor der schwierigen Aufgabe, eine Balance „zwischen der Erhaltung unseres Sozialsystems und der Anpassung an die Realitäten zu finden“, so Börsch-Supan.

„Das vorliegende Gesetzesvorhaben erfüllt diese Aufgabe nicht. Ganz im Gegenteil ist es in weiten Teilen ein Ausdruck der Weigerung, diese Realitäten anzuerkennen. Er verstärkt damit die Strukturkrise Deutschlands. Das wesentliche Element des Pakets – die Haltelinie – gibt in Zeiten knapper Kassen den Besserverdienenden mehr als denen, die den Sozialstaat nötig haben“, schreibt Börsch-Supan.

„Das Rentenpaket II wandelt unser Rentensystem zurück zu einem reinen System der Leistungsorientierung zulasten Jüngerer“, kritisiert der Experte. Die Anhörung findet am Montag im Bundestagsausschuss für Arbeit und Soziales statt.


Foto: Strand (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Städtetag: Bund muss Kürzungen bei Integrationskursen zurücknehmen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Deutsche Städtetag fordert ultimativ mehr Geld für die Integration von Flüchtlingen. Es sei „absolut unverständlich“, dass die Bundesregierung die Mittel für Integrationskurse im Haushalt 2025 auf die Hälfte zusammenstreichen wolle, sagte Städtetagspräsident Markus Lewe den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben).

„Spätestens bis zur Bereinigungssitzung des Haushaltsausschusses im November sollten die Kürzungen zurückgenommen werden.“ Für das laufende Jahr steht rund eine Milliarde Euro für Integrationskurse zur Verfügung. Im Entwurf des Bundeshaushalts 2025 sind nur noch 500 Millionen vorgesehen.

Lewe kritisierte: „Wir können nicht auf der einen Seite von Zugewanderten schnelle Integration einfordern und gleichzeitig kürzt der Bund auf der anderen Seite die Integrationskurse ein.“ Die Zahl der Kursteilnehmer werde im kommenden Jahr etwa gleichbleiben. „Wie die Träger der Kurse, darunter viele kommunale Träger und Volkshochschulen, das mit der Hälfte der Mittel stemmen sollen, ist uns schleierhaft.“

Integrationskurse seien ein wichtiger Schritt, damit Menschen möglichst schnell die deutsche Sprache und Kultur kennenlernen. „Es gibt aber heute schon viel zu wenig Kurse. Die Wartezeiten sind lang, oft vergehen Monate, bis Zugewanderte einen Kurs besuchen können“, sagte der Städtetagspräsident. „Wir bräuchten eigentlich mehr Mittel für die Integrationskurse, nicht weniger.“


Foto: Kopftuchträgerinnen (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Umfrage: FDP kann bei Ampel-Austritt auf jeden 4. Wähler hoffen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die FDP könnte von einem Ausstieg aus der Ampel-Regierung bei der folgenden Bundestagswahl deutlich profitieren. Das berichtet die „Bild“ (Samstagausgabe) unter Berufung auf eine Umfrage des Instituts Insa.

Danach würden insgesamt 23,7 Prozent der Wahlberechtigten (eher) FDP wählen, wenn die Liberalen vorzeitig die Bundesregierung verlassen würden. 58,8 Prozent sagen dagegen, sie würden (eher) nicht die FDP wählen. Der Rest wollte keine Angaben machen.

Von den Unions-Anhängern würden 37,2 Prozent (eher) FDP wählen, wenn die Liberalen vorzeitig die Koalition verlassen. Unter den AfD-Wählern sind 26,9 Prozent, unter den SPD-Wählern sind es 23,3 Prozent, unter den Grünen-Wählern dagegen nur knapp elf Prozent. Bei den FDP-Anhängern sind es 71 Prozent.

Wie die „Bild“ weiter schreibt, könnte auch die SPD von einem vorzeitigen Ampel-Aus profitieren. Würde Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Bundestag die Vertrauensfrage stellen und sie verlieren, könnten sich 28,4 Prozent der Wahlberechtigten vorstellen, (eher) SPD zu wählen. 55,8 Prozent können sich dagegen (eher) nicht vorstellen, in diesem Fall SPD zu wählen.

Für die Umfrage befragte Insa vom 4. bis 7. Oktober insgesamt 1.005 Wahlberechtigte.


Foto: Christian Lindner am 09.10.2024, via dts Nachrichtenagentur

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US-Börsen legen zu – Quartalsaussichten blendend

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New York (dts Nachrichtenagentur) – Die US-Börsen haben am Freitag zugelegt. Zu Handelsende in New York wurde der Dow mit 42.864 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von 0,97 Prozent im Vergleich zum vorherigen Handelstag.

Wenige Minuten zuvor war der breiter gefasste S&P 500 mit rund 5.815 Punkten 0,6 Prozent im Plus, die Technologiebörse Nasdaq berechnete den Nasdaq 100 zu diesem Zeitpunkt mit rund 20.270 Punkten 0,2 Prozent im Plus.

„Mit den Quartalsberichten von JPMorgan Chase, Wells Fargo und BlackRock ist die Berichtsaison in den USA sehr vielversprechend gestartet“, sagte Marktanalyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets. „Alle drei haben die Erwartungen übertroffen, auch wenn Gewinne und Umsätze etwas unterhalb der Vorjahreswerte lagen“, so Oldenburger.

Neben den Banken stehe aber auch Tesla im Rampenlicht, deren Vorstellung des Robotaxis die Anleger „zunächst enttäuscht“ habe, so der Experte. Dies könnte sich mit mehr Details und einem Fokus „auf das Hier und Jetzt“ zur Umsetzung aber noch ändern, sagte der Marktanalyst.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Freitagabend etwas schwächer: Ein Euro kostete 1,0935 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,9145 Euro zu haben.

Der Goldpreis konnte profitieren, am Abend wurden für eine Feinunze 2.655 US-Dollar gezahlt (+0,9 Prozent). Das entspricht einem Preis von 78,07 Euro pro Gramm.

Der Ölpreis sank unterdessen: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Freitagabend gegen 22 Uhr deutscher Zeit 79,00 US-Dollar, das waren 40 Cent oder 0,5 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Wallstreet in New York, via dts Nachrichtenagentur

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Nations League: Undav schießt Deutschland zum Sieg gegen Bosnien

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Zenica (dts Nachrichtenagentur) – Am dritten Spieltag der Uefa Nations League hat die deutsche Fußball-Nationalmannschaft in Zenica gegen Bosnien-Herzegowina mit 2:1 gewonnen.

Die Gastgeber zeigten sich von Beginn an umtriebig und stellten die deutsche Abwehr direkt vor Herausforderungen. In der vierten Minute verfehlte ein Freistoß von Basic nur knapp sein Ziel.

Die DFB-Elf zeigte sich aber effizient und nutzte ihre zweite gute Chance in der 29. Minute: Wirtz tauchte nach Andrich-Traumpass im Strafraum auf und bediente Undav, der unten links vollsteckte.

Der Stuttgarter sorgte in der 36. Minute mit seinem VfB-Kollegen Mittelstädt auch für das 2:0: Nach einer Flanke des Linksverteidigers drückte der Stürmer die Kugel aus wenigen Metern mit dem Kopf über die Linie. Zur Pause führte ein effizientes Deutschland gegen nachlassende Bosnier verdient.

Anfang des zweiten Durchgangs ging dann auf beiden Seiten wenig nach vorne, die Nagelsmann-Truppe war um Spielkontrolle bemüht. Dennoch gelang den Hausherren in der 70. Minute der Anschluss: Nach Tahirovic-Ecke stieg Ex-Wolfsburger Dzeko hoch und nickte routiniert ein.

Die Mannschaft von Ex-HSV-Profi Sergej Barbarez schien nun neuen Mut zu fassen und lief die Gäste deutlich früher an. Die Deutschen hielten den Gegner aber vom eigenen Kasten weg und brachten die knappe Führung über die Ziellinie.

Damit übernimmt Deutschland in Gruppe 3 von Liga A die Tabellenführung, Bosnien sackt auf Rang vier ab.


Foto: Deniz Undav (Deutsche Nationalmannschaft) (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Söder: "Schwarz-Grün ist ein toter, ein lahmer Gaul"

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Augsburg (dts Nachrichtenagentur) – Der CSU-Vorsitzende Söder hat ausgeschlossen, dass es in der Debatte um eine schwarz-grüne Koalition einen Bruch mit der Schwesterpartei CDU geben wird. „Eine Aussage für Schwarz-Grün, die mag in Kiel oder in Teilen von Nordrhein-Westfalen so mehr oder weniger akzeptiert werden. Aber in einem Großteil Deutschlands nicht“, sagte er in der ARD-Sendung „Bericht vom CSU-Parteitag“.

Der CSU-Chef glaubt zudem, dass die AfD in Ostdeutschland einen „absoluten Durchmarsch“ mache, sollte die Union eine Zusammenarbeit mit den Grünen in Aussicht stellen. „Schwarz-Grün ist, verzeihen Sie mir das Wort, ist ein toter, ein lahmer Gaul, der in Deutschland nicht zum Laufen kommt.“

Söder sagte weiter, wenn man wirklich klug sei, wenn man strategisch denke und wenn man Überzeugungen im Herzen habe, dann könne man mit diesen Grünen – so wie sie sich die letzten Jahre gegeben haben – nicht zusammenarbeiten.


Foto: Markus Söder (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Verdi und DGB kritisieren "Minimalregelung" bei Bundesbesoldung

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der aktuelle Entwurf eines Gesetzes zur Sicherstellung einer amtsangemessenen Bundesbesoldung und -versorgung stößt auf herbe Kritik der Gewerkschaften. Bei einem Beteiligungsgespräch im Bundesinnenministerium am Freitag lehnten der DGB und Gewerkschaft Verdi den Entwurf mit klaren Worten ab, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung der Organisationen.

Mit dem Gesetzentwurf wird nach Ansicht der Gewerkschaften versucht, den Urteilen des Bundesverfassungsgerichts von 2020 Genüge zu tun, allerdings greife dieser Versuch zu kurz, da es sich hierbei „nicht um eine grundlegende Besoldungsreform handelt, sondern lediglich um eine Minimalregelung, die zudem noch zu neuen Ungerechtigkeiten und Benachteiligungen führt“, kritisieren DGB und Verdi.

„Offenbar haben die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts und die knappen Kassen des Bundes dazu geführt, dass Flickschusterei betrieben wird. Wir erwarten allerdings vom Bund einen zukunftweisenden Vorschlag zur amtsangemessenen Beamtenbesoldung“, sagte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Christine Behle.

„Die jetzt vorliegenden Vorschläge zu alimentativen Ergänzungszuschlägen sind intransparent, schaffen neue Ungerechtigkeiten und sind schwer vermittelbar. Wir fürchten, dass der Bund jetzt die Chance vertut, die Besoldung im Rahmen der höchstrichterlichen Vorgaben anzupassen. Außerdem scheint es sehr fraglich zu sein, ob viele der geplanten Regelungen überhaupt rechtskonform sind“, so Behle.

Ungeachtet herausfordernder Rahmenbedingungen wie einer schwierigen Haushaltslage und der Tatsache, dass ein Großteil der Länder bereits vergleichbare Gesetze verabschiedet hat, erwartet Verdi vom Bundesgesetzgeber weiterhin, dass dieser ein transparentes, wertschätzendes und schlüssiges Gesamtkonzept vorlegt.

Verfassungsrechtliche Risiken verschiedener Maßnahmen des aktuellen Entwurfs dürften nicht zu Lasten der Beamten sowie der Soldaten gehen, verlangten die Gewerkschaften.

Die Kabinettsbefassung mit dem Gesetzentwurf ist derzeit für Anfang November vorgesehen. Sofern das parlamentarische Verfahren dann im Frühjahr abgeschlossen werden sollte, würde das Gesetz vermutlich im Mai 2025 in Kraft treten.


Foto: Christine Behle (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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