Samstag, November 23, 2024
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Klingbeil: Rentenpaket "ein Grundpfeiler" der Ampel-Koalition

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – SPD-Chef Lars Klingbeil glaubt nicht, dass die FDP das geplante Rentenpaket noch kippen könnte. „Ich will hier ausdrücklich sagen: Es wird dieses Szenario nicht geben, dass die FDP dem nicht zustimmt“, sagte er im „Bericht aus Berlin“ der ARD. „Das ist ein Grundpfeiler dieser Koalition.“

Die SPD habe klar gesagt: „Wir gehen in diese Koalition, wenn wir die Rente stabilisieren“, so Klingbeil. Dafür müssten Rentner mehr Geld in der Tasche haben. „Christian Lindner, dem ich nicht immer Recht gebe, hat jetzt aber gesagt: Dieses Gesetz ist ausverhandelt. Das ist beschlussfähig“, sagte der SPD-Chef.

„Da ist überhaupt kein Platz mehr für Zockerei, für Spielerei. Das Rentenpaket muss kommen. Die Verabredung ist: Das kommt in diesem Herbst. Und das steht“, bekräftigte der Sozialdemokrat.

Er sei dennoch „ein bisschen geschockt“ darüber, dass innerhalb der FDP Debatten darüber losgetreten würden. „Aber die Verabredung – auch mit dem Parteivorsitzenden der FDP – ist völlig klar. Und ich bin mir sicher, Christian Lindner wird jetzt auch für Ruhe und für Ordnung in den eigenen Reihen sorgen“, sagte Klingbeil.


Foto: Lars Klingbeil (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Verkehrsforscher: Deutsche Autoindustrie wird stark schrumpfen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Berliner Verkehrsforscher Professor Andreas Knie befürchtet, dass die deutsche Autoindustrie in den nächsten zehn Jahren deutlich schrumpfen wird. Die Marken VW, BMW, Mercedes und BMW würden dann zwar noch existieren, allerdings nur noch die Stammwerke in Wolfsburg, Stuttgart, München und Ingolstadt betreiben, „alle anderen Standorte sind zu“, sagte er der „Frankfurter Rundschau“ (Montagsausgabe).

Als Ursache für die sich zuspitzende Krise sieht Knie, dass die hiesigen Hersteller schon seit langem „den Anschluss an die Weltspitze verloren“ hätten. Sie bauten Autos noch wie vor 40 Jahren. „Im Mittelpunkt stehen die solide Hardware und der Verbrennungsmotor. Mittlerweile entscheidet aber die Software über den Gebrauchswert eines Autos und batterieelektrische Antriebe stehen im Zentrum“, sagte der Verkehrsexperte.

Auch bei der Automatisierung der Fahrzeuge bleibe Deutschland zurück. „Es sind nicht die Lohnkosten, es ist Phantasielosigkeit, die den deutschen Standort killt.“ Als „besonders tragisches Kapitel“ bezeichnet Knie es, dass die deutschen Autobauer nicht frühzeitig in die E-Mobilität eingestiegen sind und stattdessen auf den Dieselmotor setzten.

Knie forderte das Bundeswirtschafts- und das -verkehrsministerium auf, „gemeinsam zu überlegen, was für Deutschland unter den Aspekten Wertschöpfung, Jobs und Klima nützlich ist“ und Hilfen für die Autobauer danach auszurichten. Dies müsse unabhängig davon sein, ob deutsche, chinesische oder japanische Konzerne davon profitieren. Als Blaupause dafür sieht er den Inflation Reduction Act (IRA) der USA mit seinen steuerlichen Förderungen für Unternehmen.

Der Mobilitätsexoperte Knie ist Forschungsgruppenleiter am Wissenschaftszentrum Berlin (WZB) und lehrt an der TU Berlin.


Foto: Autoproduktion (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Bericht: AfD-Verbotsantrag verlangt Einzug des Parteivermögens

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Abgeordnete von SPD, CDU/CSU, Grünen und Linken haben einen Gruppenantrag ausgearbeitet, um das Bundesverfassungsgericht mit der Prüfung eines AfD-Verbotsverfahrens zu beauftragen. Das berichtet das Nachrichtenportal T-Online unter Berufung auf das Dokument.

Die Initiatoren beantragen darin beim Bundesverfassungsgericht einerseits, „gemäß Art. 21 Abs. 2 GG festzustellen, dass die Partei Alternative für Deutschland verfassungswidrig ist“. Zum anderen beantragen sie, „das Vermögen der Alternative für Deutschland nach § 46 Abs. 2, S. 3 BVerfGG zugunsten der Bundesrepublik Deutschland für gemeinnützige Zwecke einzuziehen“. Und zudem festzustellen, „dass die Alternative für Deutschland nach Art. 21 Abs. 3 GG von staatlicher Finanzierung ausgeschlossen ist“.

Damit ein Verbotsverfahren im Zweifel nicht an V-Leuten in der Partei scheitert, was bei der NPD schon mal zum Problem wurde, gibt es auch einen Auftrag an die Bundesregierung und die Landesregierungen. Sie werden aufgefordert, „durch ihre Verfassungsschutzbehörden unverzüglich auf die Herstellung der vom Bundesverfassungsgericht für Parteiverbotsverfahren formulierten Anforderung strikter Staatsfreiheit hinzuwirken“. Also mögliche V-Leute abzuschalten und verdeckte Ermittler abzuziehen.

Zur Begründung des Antrags heißt es unter anderem: „Die AfD wendet sich gegen zentrale Grundprinzipien der freiheitlichen demokratischen Grundordnung“, die „Würde des Menschen sowie das Diskriminierungsverbot“ würden von der AfD „mittlerweile unverhohlen in Frage gestellt“. Es gäbe „immer wieder Bagatellisierungen der monströsen nationalsozialistischen Verbrechen und darüber hinaus auch klare Bekenntnisse zu diesen“.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte der RTL/ntv-Redaktion zuvor noch gesagt, dass es für ein AfD-Verbot Beweise brauche. „Wenn die Beweise vorliegen, dann ja.“


Foto: Tino Chrupalla und Alice Weidel (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Kontroverse um Jugendstrafrecht nach Merz-Forderung

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Forderung von CDU-Chef Friedrich Merz nach einem schärferen Jugendstraftrecht sorgt für kontroverse Reaktionen. Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) unterstützt den Vorstoß: „Die Debatte um die Strafmündigkeit ist nicht neu, aber sie ist wichtig. Ich glaube schon, dass die Kinder von damals nicht mit den Kindern von heute vergleichbar sind“, sagte Reul der „Welt“ (Montagausgabe).

Kinder würden heute deutlich früher erwachsener, daher: „Wenn Kinder oder Jugendliche andere mit einem Messer angreifen, verprügeln oder gewaltsam bestehlen, dann sollten sie auch zur Verantwortung gezogen werden. Daher halte ich eine Debatte über eine Änderung der Strafmündigkeit weiterhin für sinnvoll“, so Reul.

In den Ampel-Fraktionen stößt Merz mit seiner aktuellen Forderung indes auf Ablehnung. „Friedrich Merz lässt hier den nächsten populistischen Testballon steigen“, sagte SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese der „Welt“. Das geltende Jugendstrafrecht habe „im Fokus, dass das Kind – im wahrsten Sinne des Wortes – noch nicht in den Brunnen gefallen ist, sondern dass man junge Menschen wieder in die Spur bekommt.“ Wiese hält es für „geradezu absurd, dass die CDU jungen Menschen permanent die Fähigkeit zum Wählen ab 16 abspricht, sie jetzt aber beim Strafrecht durch die Hintertür in Haftung nehmen möchte“.

Es wäre wichtiger, „dass in den Bundesländern ausreichend Personal in der Justiz, bei der Jugendhilfe und Präventionsprojekten zur Verfügung steht, damit Jugendliche erst gar nicht auf die schiefe Bahn geraten“. Hier hätten „gerade CDU-regierte Länder erheblichen Nachholbedarf“, insbesondere Nordrhein-Westfalen.

Auch die FDP-Bundestagsfraktion geht auf Distanz. „Offenbar verkennt Friedrich Merz, dass die Strafmündigkeit in Deutschland bereits mit 14 Jahren beginnt“, so Rechtspolitikerin Katrin Helling-Plahr. Straftaten von Jugendlichen müsse „mit aller Konsequenz begegnet werden“.

Richtigerweise liege dem Jugendstrafrecht „aber die Überzeugung zugrunde, dass straffällig gewordene Jugendliche durch erzieherische Maßnahmen noch auf den richtigen Weg geführt können“. Die Erfahrung zeige, dass solche Maßnahmen erfolgreicher seien als bloße Schuldvergeltung. „Davon abweichen zu wollen, wäre daher sogar kontraproduktiv. Auch für Straftaten von jüngeren Kindern hält unsere Rechtsordnung darüber hinaus bereits Instrumente – bis zur Unterbringung in geschlossenen Heimen – bereit“, sagte Helling-Plahr der „Welt“.

AfD-Fraktionschefin Alice Weidel schlug Merz gegenüber ebenfalls kritische Töne an, allerdings aus einer anderen Perspektive: „Die Aussagen von Herrn Merz sind das übliche Law-and-order-Getöse der CDU, wenn sie mal wieder versucht, strategisch rechts zu blinken: halbgar und unglaubwürdig.“ Weidel erinnerte an einen Gesetzentwurf ihrer Fraktion zur Herabsetzung der Jugendstrafmündigkeit von 14 auf zwölf Jahre, der von den übrigen Fraktionen, auch der Union, im Sommer abgelehnt worden war.

Die AfD fordert zudem eine Verschärfung für ältere Straftäter. „Die Volljährigkeit beginnt mit 18. Das sollte sowohl für das Wahlrecht als auch im Strafrecht gelten. Wir müssen vielmehr damit anfangen, die viel zu häufig praktizierte Anwendung des milden Jugendstrafrechts bei Erwachsenen im Alter von 18 bis 21 Jahren auszuschließen“, so Weidel. Die Strafen für Gewaltverbrechen müssten „deutlich verschärft und ausländische Täter zügig und dauerhaft abgeschoben werden“.

Merz hatte zuletzt der „Bild am Sonntag“ gesagt: „Ich habe überhaupt kein Verständnis dafür, dass wir über das Wahlrecht mit 16 sprechen, die Strafmündigkeit aber für die Jugendlichen zwischen 18 und 21 liegt. Und zwischen 18 und 21 fast regelmäßig nach Jugendstrafrecht und nicht nach Erwachsenenstrafrecht verurteilt wird.“ Sein Vorschlag: „Das sollten wir ändern.“


Foto: Jugendliche auf einer Parkbank mit Bier (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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ORF-Hochrechnung: FPÖ bei Österreich-Wahl vorn

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Wien (dts Nachrichtenagentur) – Bei der Nationalratswahl in Österreich liegt laut einer um 17 Uhr vom ORF veröffentlichten Hochrechnung die FPÖ vorn.

Demnach kommen die Rechtsaußen auf 29,1 Prozent, dahinter landet die ÖVP mit 26,2 Prozent. Drittstärkste Kraft ist der Hochrechnung zufolge die SPÖ bei 20,4 Prozent vor Neos und den Grünen, die sich mit 8,8 sowie 8,6 Prozent ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den vierten Platz liefern. Die erstmals bundesweit angetretene Bierpartei kommt auf 2,1 Prozent, die KPÖ auf 2,9 Prozent.

Bei der letzten Nationalratswahl 2019 war die FPÖ infolge der Ibiza-Affäre noch deutlich abgestraft worden. Sie verlor damals fast zehn Prozent. Laut der Hochrechnung legte sie nun um 13 Prozent zu. Abgestraft wurde dagegen die ÖVP, die über elf Prozent verliert. Bislang wurden knapp über 30 Prozent der Stimmen ausgezählt, und dabei nur wenige aus den Städten.


Foto: FPÖ-Wahlparty am 29.09.2024, via dts Nachrichtenagentur

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1. Bundesliga: Frankfurt springt in Kiel auf Platz 2

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Kiel (dts Nachrichtenagentur) – Am 5. Spieltag der Fußball-Bundesliga hat Eintracht Frankfurt bei Aufsteiger Holstein Kiel 4:2 gewonnen.

Die favorisierten Hessen starteten überlegen in die Partie und gingen folgerichtig nach rund 25 Minuten durch Omar Marmoush in Führung. Doch die Antwort der Kieler ließ nicht lange auf sich warten. Sechs Minuten später erzielte Shuto Machino den Ausgleich per Foulelfmeter.

Im zweiten Durchgang erwischte die Eintracht einen Blitzstart. Igor Matanovic besorgte in der 47. Minute die erneute Führung. Machino konterte das 2:1 wiederum erneut nach wenigen Minuten. Im weiteren Spielverlauf sorgten jedoch Marmoush sowie Tuta für klare Verhältnisse.

Durch den Sieg springt die Eintracht auf den zweiten Tabellenplatz. Kiel bleibt weiterhin Letzter.

Am nächsten Spieltag gastieren die Norddeutschen in Leverkusen beim amtierenden Meister. Frankfurt empfängt am Sonntag den FC Bayern München zum Spitzenspiel.


Foto: Tuta (Eintracht Frankfurt) (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Österreich-Wahl: ORF sieht in Hochrechnung FPÖ vorn

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Wien (dts Nachrichtenagentur) – Bei der Nationalratswahl in Österreich liegt laut einer um 17 Uhr vom ORF veröffentlichten Hochrechnung die FPÖ vorn. Die dts Nachrichtenagentur sendet gleich weitere Details.

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2. Bundesliga: Köln verspielt 3:0-Führung gegen KSC

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Köln (dts Nachrichtenagentur) – Am 7. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga hat der Karlsruher SC beim 1. FC Köln spektakulär 4:4 unentschieden gespielt.

Aufgrund eines Verkehrschaos rund um das Müngersdorfer Stadion konnte die Partie erst mit einer Verspätung von knapp zehn Minuten angepfiffen werden. Die Gästemannschaft legte dafür mit umso mehr Elan vor. Nach einer gespielten Viertelstunde stand es durch Tore von Luca Waldschmidt und Damion Downs bereits 3:0. Wer nun an eine frühe Vorentscheidung des Spiels glaubte, wurde schnell eines Besseren belehrt. Nach Downs traf auch KSC-Kapitän Marvin Wanitzek doppelt und sorgte wieder für Spannung. In der Nachspielzeit sorgte schließlich noch Tim Lemperle für den 4:2-Halbzeitstand.

Nach dem Pausentee ließen sich die Teams zunächst sieben Minuten Zeit, um den Torreigen fortzusetzen. Leon Jensen brachte die Badener per Kopf auf ein Tor heran. Knapp drei Minuten später egalisierte Wanitzek mit seinem dritten Treffer den Spielstand. Im Anschluss beruhigte sich die Partie deutlich und bot keine weiteren Tore mehr.

Die in dieser Saison noch ungeschlagenen Karlsruher rutschen in der Tabelle zwar auf den dritten Platz ab, bleiben jedoch weiter in Schlagdistanz zu Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf. Köln verbessert sich leicht auf Rang 8.

Am kommenden Freitag empfängt der KSC den SV Darmstadt 98 zum badisch-hessischen Duell. Einen Tag später trifft der FC auf den SSV Ulm.

Die weiteren Ergebnisse vom Nachmittag: Hannover 96 – 1. FC Nürnberg 2:0, Hertha BSC – SV Elversberg 1:4.


Foto: Leart Paqarada (1. FC Köln) (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

EVG will im DB-Aufsichtsrat gegen Schenker-Deal stimmen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Eisenbahnergewerkschaft EVG lehnt den Verkauf der DB-Logistiksparte Schenker ab und droht damit, in der entscheidenden Aufsichtsratssitzung am Mittwoch gegen den 14-Milliarden-Euro-Deal zu stimmen.

„Politik und Bahnvorstand wollen das Verscherbeln von Tafelsilber als Strategie verkaufen“, sagte der EVG-Vorsitzende Martin Burkert der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Montagsausgabe). „Zukunftsfähige Geschäftspolitik sieht aber anders aus.“ Der Deal schade dem Wirtschaftsstandort Deutschland. „Damit gehen Wertschöpfung und Arbeitsplätze verloren“, so Burkert.

Die mächtige EVG führt noch einen zweiten Grund für ihren Widerstand an: Es gebe keine rechtssichere Garantie dafür, dass die Verkaufserlöse auch tatsächlich wie ursprünglich vorgesehen für die Entschuldung bei der Deutschen Bahn eingesetzt würden, warnte sie. Das sei aber notwendig, um die finanziellen Handlungsspielräume des Konzerns nicht weiter zu gefährden. Nur so könne das Unternehmen in Zukunft Eigenmittel auch für Fahrzeuge und vor allem für die betriebliche Qualität einsetzen.

Stattdessen fürchtet die Gewerkschaft, dass das Geld für Investitionen in das Schienennetz genutzt werden soll, für die allerdings der Bund verantwortlich ist. „Die Deutsche Bahn darf nicht länger als Melkkuh für eine verfehlte Haushaltspolitik des Bundes missbraucht werden“, warnte Burkert. Die EVG allein kann den Deal nicht blockieren. Allerdings könnten sich weitere Kritiker anschließen.


Foto: Container mit Logo von DB Schenker am 27.09.2024, via dts Nachrichtenagentur

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Österreich-Wahl: Kühnert warnt vor mehr Macht für FPÖ

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Berlin/Wien (dts Nachrichtenagentur) – Aus der SPD wird der Ruf nach der Bildung von „demokratischen Mehrheiten“ infolge der an diesem Sonntag stattfindenden Parlamentswahl in Österreich laut. „Demokratische Mehrheiten werden auch nach dem heutigen Wahlabend in Österreich möglich sein und müssen genutzt werden“, sagte Kevin Kühnert, stellvertretender Vorsitzender der deutsch-österreichischen Parlamentariergruppe im Bundestag, dem „Tagesspiegel“ (Montagsausgabe).

Kühnert fordert EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU), EVP-Fraktionschef Manfred Weber und deren gesamte Partei dazu auf, der ÖVP „unmissverständlich deutlich zu machen, wie sehr sich Wien durch eine Rehabilitierung der Skandalpartei FPÖ isolieren würde“. Kühnert sagte: „Die FPÖ steht rechts von Le Pen und rechts von Meloni – mit ihr ist keineswegs zu spaßen.“ Dass die Konservativen „nur noch die Scharfmacher-Rhetorik von Herbert Kickl ablehnen, nicht jedoch die rechts-autoritäre Programmatik der FPÖ, ist verstörend“, sagte der SPD-Generalsekretär.

In Österreich stehe mit der Nationalratswahl „vor allem die ÖVP vor einem Dilemma, das sie selbst befördert hat“, sagte Kühnert: „Das Hofieren der FPÖ, insbesondere die durch Ex-Kanzler Sebastian Kurz eingegangene Koalition, haben die FPÖ nicht entzaubert, sondern gestärkt.“ Schwarz-Blaue Koalitionen in Bund und Ländern, also ÖVP-FPÖ-Bündnisse, verhinderten „jegliche glaubwürdige Abgrenzung der ÖVP von der FPÖ. Erst die von der ÖVP praktizierte Politik der ausgestreckten Hand hat eine Stimmabgabe für die FPÖ so attraktiv gemacht.“


Foto: Österreichisches Wahllokal am 29.09.2024, via dts Nachrichtenagentur

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