Samstag, November 23, 2024
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Thüringer Verfassungsgerichtshof gibt CDU teilweise Recht

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Weimar (dts Nachrichtenagentur) – Die dts Nachrichtenagentur in Halle (Saale) verbreitet soeben folgende Blitzmeldung aus Weimar: Thüringer Verfassungsgerichtshof gibt CDU teilweise Recht. Die Redaktion bearbeitet das Thema bereits.

Weitere Details werden in wenigen Momenten gesendet.

Foto/Quelle: dts

FDP-Fraktion rechtfertigt Streit um Rentenpaket II

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Lukas Köhler, hat die anhaltenden Debatten um das Rentenpaket der Bundesregierung verteidigt. „Dass wir gerade bei so einem großen Paket wie dem Rentenpaket noch mal Hand anlegen müssen, das ist ganz normal“, sagte Köhler den „ARD-Tagesthemen“ am Freitag.

„Das Parlament ist der höchste legitimierte Gesetzgeber und deswegen ist es auch gut und wichtig, dass wir bei so einem großen Gesetz noch mal wirkliche Änderungen vornehmen“, erklärte er. „Es wäre seltsam, wenn wir nur ein `Abnickverein` für die Regierung wären.“

Den Vorwurf, bei der Bundestagsdebatte zum Rentenpaket eine „Oppositionsrede“ gehalten zu haben, wies er zurück. „Wir haben keine Oppositionsrede gehalten, sondern das ganz normale parlamentarische Verfahren bemüht. Es ist doch völlig richtig und völlig korrekt, dass in einem Gesetzespaket, in dem es um die Zukunft dieses Landes, um die Zukunft auch der jungen Menschen, die ins Arbeitsleben gehen werden und vor großen Bergen an Beitragszahlungen stehen, dass wir für die jetzt dafür sorgen, dass wir ein gerechtes Gesetz machen“, so Köhler.

Mit dem derzeitigen Gesetzesentwurf werde seiner Ansicht nach eine generationengerechte Rente noch nicht erreicht. „Aber genau dafür haben wir das parlamentarische Verfahren“, sagte der FDP-Politiker. „Jetzt können wir den nächsten Schritt gehen und dieses Gesetzespaket noch besser machen.“

Trotz der desaströsen Landtagswahlergebnisse seiner Partei sieht Köhler keinen parteiinternen Machtkampf. FDP-Chef Christian Lindner habe sowohl in der Partei als auch in der Fraktion „den größtmöglichen Rückhalt“, erklärte er.


Foto: Lukas Köhler (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Grünen-Fraktion will Steuerprivilegien für Reiche abschaffen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – In der Debatte über die künftige inhaltliche Ausrichtung der Grünen hat sich der designierte Leiter des Bundestagswahlkampfs mit Vorschlägen zur Schere zwischen Arm und Reich zu Wort gemeldet. „Die Ungleichheit in Deutschland ist ein Problem“, sagte Andreas Audretsch, Vizefraktionschef der Grünen im Bundestag, dem „Spiegel“.

Die reichsten ein Prozent hätten insgesamt mehr Vermögen als 90 Prozent der restlichen Menschen. Gleichzeitig sei es kaum möglich, durch eigene Arbeit ein Vermögen aufzubauen, so der Grünenpolitiker. „Das liegt auch an unserem Steuersystem, das viel zu viele Lücken aufweist, die nur sehr reiche Menschen nutzen können.“

In einem achtseitigen Papier für den „Zukunftskongress“ der Grünenbundestagsfraktion am Montag schlägt Audretsch zusammen mit der finanzpolitischen Sprecherin der Fraktion, Katharina Beck, konkrete Maßnahmen vor. Neben der Reform der Schuldenbremse und einem „Deutschland-Investitionsfonds für Bund, Länder und Kommunen“ schlagen die Autoren Änderungen im Steuerrecht vor.

Bislang gilt bei Immobilienverkäufen die Regel: Wer innerhalb von zehn Jahren ein Objekt kauft und wieder verkauft, muss auf den erzielten Gewinn eine Spekulationsteuer zahlen, danach nicht mehr. Audretsch und Beck schlagen vor, Gewinne aus Immobilienverkäufen nicht mehr nach zehn Jahren steuerfrei zu stellen. „Wir fordern die Abschaffung dieser Spekulationsfrist für nicht zu eigenen Wohnzwecken gehaltene Immobilien“, heißt es in dem Papier. Ohne diese Steuerprivilegien, so die Autoren, „stünden der Gesellschaft perspektivisch bis zu sechs Milliarden Euro im Jahr mehr für das Gemeinwohl zur Verfügung“.

Auch im Erbschaftsrecht sehen die grünen Finanzexperten Reformbedarf. Die eigentlich zu zahlende Erbschaftsteuer könne derzeit bei übertragenen Vermögenswerten von mehr als 26 Millionen Euro vollständig erlassen werden, wenn die Erben in einer sogenannten Verschonungsbedarfsprüfung nachwiesen, dass sie „bedürftig“ seien und die Steuer nicht aus ihrem aktuell verfügbaren Privatvermögen zahlen könnten, kritisieren Audretsch und Beck. Milliardenschwere Schenkungen an Kinder und Vermögensübertragungen auf extra neu gegründete Familienstiftungen blieben auf diese Weise steuerfrei.

Zudem wollen die beiden Grünenpolitiker die Ausnahme abschaffen, dass Erben von Wohnungsunternehmen mit einem Immobilienbestand von mindestens 300 Wohneinheiten keine Erbschaftsteuer zahlen müssen. Rund eine Milliarde Euro könnten die Bundesländer dadurch mehr einnehmen.

„Wer sehr viel erbt, zahlt häufig gar keine Erbschaftsteuer, während mittelgroße Erbschaften fair besteuert werden und kleinere richtigerweise durch Freibeträge befreit sind“, sagte Beck dem Nachrichtenmagazin. „Es sind Ungerechtigkeiten wie diese, die wir künftig dringend abbauen sollten.“


Foto: Finanzamt (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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BASF-Betriebsrat warnt vor Anlagen-Schließungen

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Ludwigshafen (dts Nachrichtenagentur) – Dass sich der Chemiekonzern BASF schlanker aufstellen will, hält Sinischa Horvat, Betriebsratsvorsitzender von BASF, nur unter bestimmten Voraussetzungen für sinnvoll. „Dort, wo die BASF wirklich kompliziert ist und wo sie wirklich besser werden kann, bin ich sofort dabei“, sagte Horvat dem „Mannheimer Morgen“ (Samstagausgabe). „Aber wenn es nur darum geht, sich zu entledigen und sich per Definition schlanker zu machen, ist das zu einfach. Der Blick muss immer nach vorne gerichtet sein.“

Die BASF kämpft mit einer schwachen Konjunktur und hohen Energiekosten hierzulande. Konzernchef Markus Kamieth plant deshalb einen breit angelegten Umbau.

Die Aussage des Managements, dass rund 20 Prozent der Anlagen in Ludwigshafen nicht mehr wettbewerbsfähig und daher gefährdet seien, will Horvat so aber nicht stehenlassen. „Es muss klar definiert werden, wie diese Anlagen in die Lage versetzt werden können, genauso wettbewerbsfähig zu sein wie die anderen 80 Prozent. Die erste Option darf nicht sofort die Schließung sein“, erklärte er. „Das ist für mich die absolute Forderung.“

Die grüne Transformation ist aus Sicht des Betriebsratsvorsitzenden eine große Chance, Alleinstellungsmerkmale zu generieren. „Diese müssen aber trotzdem konkurrenzfähig sein. Wertschöpfungsketten müssen in Europa gehalten werden“, sagte Horvat. „Wenn sie einmal weg sind, sind sie weg, die kommen nicht wieder. Kurzum: Die sozial-ökologische Transformation steht gerade auf dem Spiel.“


Foto: BASF (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Israels Militär will Hisbollah-Hauptquartier getroffen haben

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Beirut (dts Nachrichtenagentur) – Die israelischen Streitkräfte (IDF) haben Angaben zufolge das Hauptquartier der Hisbollah in der libanesischen Hauptstadt Beirut angegriffen. „Die IDF führten einen präzisen Angriff auf das Hauptquartier der Terrororganisation Hisbollah durch, das sich unter Wohngebäuden im Herzen von Dahieh in Beirut befindet“, schrieb die Armee am Freitag auf der Plattform X. US-Medien berichten von mehreren größeren Explosionen.

Der Sprecher der Streitkräfte, Daniel Hagari, warf der Hisbollah in einem Video vor, das Hauptquartier „absichtlich unter Wohngebäuden im Herzen von Beirut errichtet“ zu haben. Sie verwende die Strategie, Menschen als Schutzschilde einzusetzen.

Zuvor hatte Israels Premierminister, Benjamin Netanjahu, bei der UN-Generalversammlung das Vorgehen im Libanon verteidigt. Israel habe „keine andere Wahl“, als gegen die Hisbollah zurückzuschlagen, solange die Gruppe Israel von ihrer Basis im Libanon aus bedrohe. In Bezug auf die Kampfhandlungen in Gaza sagte er, Israel gewinne. Man habe mehr als die Hälfte der 40.000 Kämpfer der Hamas getötet oder gefangen genommen, 90 Prozent des Raketenarsenals der Hamas zerstört und „Schlüsselsegmente“ des Tunnelnetzes beseitigt.


Foto: Israelische Fahnen (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Bericht: Paketbrand in Leipzig war gefährlicher als zuvor bekannt

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Leipzig (dts Nachrichtenagentur) – Der Vorfall um einen Brandsatz in einem Paket bei einem Frachtdienstleister in Leipzig war offenbar ernster als bisher bekannt. Als sich der Brandsatz entzündete, sollte das Paket gerade in ein Frachtflugzeug verladen werden, berichtet der „Tagesspiegel“ (Samstagausgabe). Entsprechende Informationen der Zeitung seien von DHL Express bestätigt worden.

Im Juli war auf dem Flugplatz von DHL ein Paket in Brand geraten. Das Feuer griff auf andere Pakete und den ganzen Frachtcontainer über. Nur durch einen Zufall ist laut „Tagesspiegel“ möglicherweise nicht mehr passiert. Das betreffende Flugzeug soll demnach Verspätung gehabt haben. Wäre die Maschine früher gestartet, hätte sich das Paket während des Fluges entzündet.

Die Bundesanwaltschaft ermittelt wegen des Anfangsverdachts der „versuchten schweren Brandstiftung“, wie eine Sprecherin dem „Tagesspiegel“ bestätigte. Das Bundesinnenministerium sieht eine „realistische Sabotage-Gefahr“ in Deutschland. „In den vergangenen Wochen gab es in der Tat ein erhöhtes Hinweisaufkommen auf mögliche (geplante) Sabotagehandlungen“, sagte eine Sprecherin dem „Tagesspiegel“.


Foto: DHL-Maschinen am Flughafen Leipzig/Halle, via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Bericht: Alice Weidel wird erste AfD-Kanzlerkandidatin

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die AfD-Vorsitzende Alice Weidel soll offenbar Kanzlerkandidatin ihrer Partei für die Bundestagswahl 2025 werden. Darauf hätten sich Weidel und ihr Co-Vorsitzender Tino Chrupalla bei einem Vier-Augen-Gespräch in dieser Woche geeinigt, berichtet das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Samstagausgaben) unter Berufung auf eigene Informationen.

Anfang Dezember sollen die Gremien der Partei, also der Bundesvorstand und die Bund-Länder-Konferenz, demnach über die Personalie abstimmen. Im Januar folgt der Parteikonvent. Im März soll Weidel dann offiziell auf dem Bundesparteitag der AfD von den Delegierten gewählt werden.

Wie mehrere AfD-Landesvorsitzende dem RND bestätigten, soll Chrupalla zugunsten seiner Co-Parteichefin auf eigene Ambitionen verzichtet haben. Die beiden seien aber übereingekommen, den Bundestagswahlkampf der in Teilen rechtsextremen Partei gemeinsam bestreiten zu wollen. Chrupallas Entscheidung sei mit Respekt zur Kenntnis genommen worden.

Der Sachse hatte sich in den vergangenen Jahren auch in westdeutschen Landesverbänden eine Vertrauens- und Machtbasis erarbeitet. Der Malermeister aus der Lausitz und die Ökonomin, deren Familie in der Schweiz lebt, führen seit 2021 gemeinsam die AfD-Bundestagsfraktion und seit 2022 gemeinsam die Partei.

Die AfD würde zur Bundestagswahl 2025 zum ersten Mal eine Kanzlerkandidatin aufstellen. Bisher hatten Spitzenkandidierende im Duo die Partei in die Wahlkämpfe geführt. 2017 waren es Weidel und Alexander Gauland, 2021 Weidel und Chrupalla.

Die AfD liegt nach aktuellen Umfragen bundesweit zwischen 17 und 20 Prozent. Eine reale Chance aufs Kanzleramt hätte Weidel damit nicht, da aktuell keine andere Partei mit der AfD koalieren möchte.


Foto: Alice Weidel am 22.09.2024, via dts Nachrichtenagentur

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Bundespolizei zieht für Grenzkontrollen Personal von Bahnhöfen ab

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Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Die Ausweitung der Grenzkontrollen stellt die Bundespolizei vor größere personelle Probleme als bisher bekannt. Um die Anordnungen von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) ausführen zu können, ordnete die Behörde auch Kräfte von Bahnhöfen oder Flughäfen ab, wie die „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf Bedienstete der Bundespolizei berichtet.

Die Personalverschiebungen seien demnach noch überschaubar und nicht flächendeckend. Sie beträfen aber große Flächenländer. Von den Inspektionen Würzburg und Nürnberg, zuständig jeweils für die dortigen Bahnhöfe, seien beispielsweise jeweils fünf Beamte vorübergehend für Kontrollen an der Grenze zu Österreich zur Dienststelle Freilassing beordert worden. Dort hätten auch Beamte Dienst verrichten müssen, die eigentlich für den Schutz des Münchner Flughafens und des Münchner Bahnhofs zuständig seien.

Ähnliche Rochaden habe es in Nordrhein-Westfalen gegeben. Für die neu eingeführten Kontrollen an der Westgrenze seien Auszubildende herangezogen worden.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) warnte, die Ausweitung der Grenzkontrollen dürfe nicht dazu führen, dass Beamte von Dienststellen im Inland abgezogen würden. „Das geht auf Kosten der Sicherheit“, sagte der GdP-Vorsitzende für die Bundespolizei, Andreas Roßkopf, der „Welt am Sonntag“. „Wir sollten auch nicht versuchen, unsere Löcher im Personalbestand zu stopfen, indem wir an den Grenzen jetzt unseren Nachwuchs einsetzen“, sagte Roßkopf. Darunter könne die Qualität der Ausbildung leiden.

Die EU-Binnengrenze zu Österreich wird aufgrund der dortigen Routen illegaler Migration bereits seit September 2015 kontrolliert. Seit rund einem Jahr kontrolliert die Bundespolizei auch an den Grenzen zu Polen, Tschechien und der Schweiz. Vor rund zwei Wochen ordnete Faeser auch stichprobenartige Kontrollen an den Grenzen zu Frankreich, Luxemburg, den Niederlanden, Belgien und Dänemark an.

Die GdP hält die Kontrollen laut Vorstand Roßkopf angesichts des Migrationsdrucks zwar für notwendig. Die ersten Tage an der Westgrenze zeigten aber, dass Schleuser ausweichen und nur selten aufgegriffen würden. Folglich habe es an der Westgrenze auch nur eine geringe Zahl an Zurückweisungen gegeben. Die Bundespolizei müsse effektiver werden, etwa durch den Einsatz zusätzlicher Technik.

„Auch müssen wir zusehen, dass wir dauerhaft mehr Personal an die Grenzinspektionen bekommen“, sagte Roßkopf. „Es wurde über Jahre versäumt uns zu einer moderneren Grenz- und Fahndungspolizei voranzubringen.“ Wenn sich nichts ändere, fahre die Bundespolizei „auf Verschleiß“.

Ein Sprecher der Bundespolizei räumte auf Anfrage der „Welt am Sonntag“ ein, dass die für die Grenzkontrollen zuständigen Beamten „von Unterstützungskräften aus anderen Dienststellen“ verstärkt würden. Ein Sprecher des Innenministeriums versicherte, wenn Einsatzkräfte anderer Dienststellen für Kontrollen eingesetzt würden, „so geschieht dies nicht zulasten der sonstigen gesetzlichen Aufgaben, insbesondere an Flughäfen und Bahnhöfen“. Die Bundespolizei könne ihre Aufgaben „vollumfänglich erfüllen“.

Die Grenzkontrollen wurden zunächst für sechs Monate angeordnet, über eine Verlängerung werde das Ministerium im Februar 2025 entscheiden. Für eine Bilanz sei es noch zu früh.


Foto: Bundespolizei im Bahnhof (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Bundespräsident plant Staatsbankett für Biden zur Mittagszeit

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Beim Deutschland-Besuch des US-Präsidenten Joe Biden vom 10. bis zum 12. Oktober wird das Programm ganz auf die Bedürfnisse des Gastes abgestimmt. Für den bislang als Staatsbesuch geplanten Aufenthalt soll es am zweiten Tag zwar ein Staatsbankett bei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Schloss Bellevue geben – allerdings nicht wie gewohnt am Abend, sondern als Mittagessen, berichtet der „Spiegel“ in seiner neuen Ausgabe. Das ist protokollarisch sehr unüblich.

Vermutlich aufgrund seines hohen Alters hatte der 81-jährige Biden in der jüngeren Vergangenheit bei internationalen Treffen stets auf Abendtermine verzichtet. Sein Alter war der Grund für ihn, auf eine erneute Kandidatur für das Weiße Haus zu verzichten.

Biden wird in Berlin auch von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) empfangen, zudem soll es ein sogenanntes Quad-Treffen mit Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron und dem britischen Premier Keir Starmer geben. Nach bisheriger Planung will der Gast aus Washington in Berlin außerdem einen Termin absolvieren, um das jüdische Leben in Deutschland zu würdigen.

Am dritten Tag seines Besuchs wird Biden zum US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz fliegen, dort soll es ein Ukraine-Unterstützer-Treffen geben. Offen ist dem Vernehmen nach, ob der US-Präsident seine Ehefrau Jill Biden nach Deutschland mitbringen wird.


Foto: Joe Biden (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Zukunftstrends und kreative Lösungen

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MediaTech Hub Conference 2024 @Peter Himsel

Die MediaTech Hub Conferce 2024 ging gestern Abend in Potsdam-Babelsberg zu Ende.

Unter dem Motto “Future MediaTech Trends – Where Creativity and Technology Intertwine“ diskutierten 50 internationale Speaker mit den Teilnehmenden an zwei Tagen über wegweisende Strategien, Technologien und Trends für die Zukunft von Film, Fernsehen und Streaming. Die Branchenexpert:innen gaben Einblicke in die neuesten Entwicklungen und diskutierten die drängendsten Herausforderungen der Branche.

Evan Shapiro, Kartograph und Experte des „Medienuniversums“, eröffnete die Konferenz in seiner mit Spannung erwarteten Opening-Keynote und beschrieb die Situation so: “Wir leben in einer Zeit, in der Wandel eine Konstante ist. Nur wer das akzeptiert, wird in der Medienbranche eine Zukunft haben.” Abseits der Bühnen lud das Rahmenprogramm zum Netzwerken ein – so beim Blick hinter die Kulissen und Erkunden des Standorts, beim Speakers-Breakfast oder beim Wissensaustausch in kreativen Workshops. Besonderes Highlight des ersten Abends war ein exklusives Konzert des Deutschen Filmorchesters Babelsberg.

„„Der konkrete Einsatz von KI in Produktion und Distribution, neue Viewer Experiences, neue Geschäftsmodelle – die Rolle von MediaTech für unsere Branche ist enorm. Denken wir sie richtig, setzen wir sie klug ein, dann kann die Medienbranche nicht nur überleben, dann können wir ihre Zukunft aktiv gestalten. Kreative und Technologen, Produktion und Distribution müssen den Wandel wirklich ernst nehmen. Das hat die MediaTech Hub Conference 2024 klar gezeigt“, so Peter Effenberg, Konferenzleiter der MediaTech Hub Conference.

Evan Shapiro – „Die Zukunft der Medien gehört den Nutzern – wer nicht zuhört, verliert!“

Evan Shapiro eröffnete die MediaTech Hub Conference 2024 mit einer eindringlichen Botschaft: Die Zukunft der Medienbranche liegt in den Händen der Nutzer:innen. In seiner Keynote präsentierte Shapiro beeindruckende neue Daten und Schaubilder, die zeigen, wie sehr sich die Grundpfeiler der Branche verschoben haben. Um im globalen Wettbewerb zu bestehen, müssten Medienunternehmen radikal auf die Bedürfnisse der Nutzer:innen eingehen und sich von traditionellen Modellen lösen. Shapiro betonte, dass es nicht nur um die ständige Gewinnung neuer Zuschauer:innen geht, sondern um den Aufbau langfristiger Beziehungen. „Content ist immer noch König, aber Daten sind die Lebensader“, fasste er die Kernbotschaft seines Vortrags zusammen.

Renard T. Jenkins – „KI produziert Durchschnitt. Wir müssen die Modelle füttern, aber der Mensch muss immer Teil des Prozesses bleiben.“

Beim Global Industry Update diskutierten die Branchenexperten Sascha Schwingel (CEO UFA), Andy Weltman (CEO Studio Babelsberg) und Renard T. Jenkins (Präsident SMPTE) die aktuellen Herausforderungen und Chancen der Medienindustrie. Schwingel hob die tiefgreifende Transformation hervor, in der sich die Branche befindet, und betonte, dass es entscheidend sei, die richtigen Chancen zu erkennen und mutige Entscheidungen zu treffen. “Das ist nicht einfach, aber unglaublich spannend,” so Schwingel.

Jenkins stellte den Einfluss von KI in den Mittelpunkt und konstatierte, dass der Mensch im technologischen Fortschritt eine zentrale Rolle spielen muss: “Der Mensch muss immer Teil des Prozesses bleiben.” Weltman forderte dringend Reformen bei Filmförderungen in Deutschland, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und Talente zurückzugewinnen, die ins Ausland abwandern. „Wir müssen die Talente zurückholen! Ohne dringende Änderungen bei Filmförderungen wird Deutschland international weiter an Boden verlieren”, so Weltman.

KI-Ethikexperte Ali Shah – „Mit großen Chancen kommt große Verantwortung!“

In seiner Keynote „AI in the Media Industry: Dimensions to Consider & Ethical Development“ beleuchtete Ali Shah (Global Managing Director for Responsible AI bei Accenture und Executive Fellow des World Economic Forum), die ethischen Herausforderungen von KI in der Medienindustrie. Shah ging auf die Notwendigkeit ein, geistiges Eigentum zu schützen und sicherzustellen, dass Kreative nicht illegal durch KI ersetzt werden. Er betonte, dass „eine Technologie, die von Menschen entwickelt wurde, zwangsläufig die Komplexität der menschlichen Werte übernimmt, wie unser kreatives Potenzial, aber auch unsere moralische Fehlbarkeit“ und forderte einen strukturierten Ansatz für ethische KI-Entwicklung. Richtlinien seien dabei entscheidend: „Regeln und Richtlinien beim Umgang mit KI bremsen uns nicht aus, sie geben uns die Werkzeuge, schneller und sicherer zu handeln”, so Shah.

Pirita Pyykkönen-Klauck über KI in der Filmproduktion – „Der Erfolg liegt in enger Zusammenarbeit!“

In der Session „Producing in an Ever-Evolving, AI-Driven Media Industry“ diskutierten Max Wiedemann (Co-Founder LEONINE Studios & CEO Wiedemann & Berg Film) und Pirita Pyykkönen-Klauck (CEO ZDF Sparks) die Auswirkungen von KI auf die Filmproduktion. Max Wiedemann betonte: „Ich würde zwei wesentliche Effekte von KI unterscheiden: den transformierenden Effekt, der die Geschwindigkeit, Qualität und Kreativität der traditionellen Filmproduktion verbessert, und den disruptiven Effekt, der die audiovisuelle Produktion völlig neu erfindet.“ Pirita Pykkönnen-Klauck ergänzte: „Es ist nicht eine Frage von entweder-oder zwischen den Technologien und den Kreativen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in einer engen Zusammenarbeit.” Klar definierte Ziele, menschliche Expertise, eine fundierte Datenstrategie und die Erfüllung der Zuschauerbedürfnisse seien nach Ansicht beider entscheidend, um das Potenzial von KI in der Produktion voll auszuschöpfen.

Gastland Österreich – „Wir wünschen uns, gemeinsam mit Deutschland ein funktionierendes Fördersystem aufzubauen.“ (Sylvia Vana)

Das Gastland Österreich zeigt auf der #MTHCON24 mit seinem neuen Anreizsystem FISAplus, wie ein effektives Fördersystem den Standort stärken kann. Juliane Buchroithner, Film Commissioner von ABA – Film in Austria hob hervor, dass FISAplus „nicht nur internationale Produktionen anzieht, sondern auch die Sichtbarkeit österreichischer Filme erhöht.“ Die österreichische Initiative zeigt, dass ein klar strukturiertes Fördersystem, das unter anderem Anreize wie Gender- und Green Incentives bietet, den Wertschöpfungseffekt erheblich steigern kann. Dies spiegelt sich in einem Standorteffekt von über 300 Prozent wider und einem Umsatz von rund einer Milliarde Euro.

Für Deutschland bietet sich hier die Chance, von den österreichischen Erfahrungen zu lernen und ein wettbewerbsfähiges Fördersystem zu entwickeln, um den Standort Deutschland ebenfalls zu stärken. Es braucht ein deutsches wettbewerbsfähiges Fördersystem, so ein zentraler Appell der Diskussion. Während Österreich mit FISAplus und neuen Studios wie den hq7 studios eine attraktive Umgebung geschaffen hat, steht Deutschland vor der Herausforderung, föderale Hürden zu überwinden und ein funktionierendes, einheitliches Fördermodell zu etablieren.

Charlie Beckett – „Die Menschen vertrauen Journalisten nicht, das haben sie nie getan.“

Im Track „Journalism & MediaTech“, präsentiert vom MIZ Babelsberg, wurde die Rolle von Journalismus und Technologie in einer sich wandelnden Medienlandschaft diskutiert. Charlie Beckett, Professor an der London School of Economics, stellte fest, dass Vertrauen in Journalismus historisch immer schon ein Problem war. Umso mehr betonte er die Notwendigkeit für „guten“ und genauen Journalismus. KI wird Journalist:innen seiner Ansicht nach nicht ersetzen, vielmehr kann sie als nützliches Werkzeug dienen.

Das sind die Gewinner des Global MediaTech Pitch Day

Der Global MediaTech Pitch Day von Raw Ventures hat erneut gezeigt, wie vielversprechend und innovativ die Startups in der Medienbranche sind. Nach einem spannenden Wettbewerb, bei dem acht ausgewählte Startups ihre Lösungen für die Medienbranche vor internationalen Investoren und Branchenführern präsentierten, prämierte die Jury sogar zwei Gewinner und verdoppelte das Preisgeld. Je 10.000 Euro für den besten Pitch gehen an: Vochlea und DeafTawk.

Vochlea (UK) beeindruckte mit seiner innovativen Sprachtechnologie, die es Musiker:innen ermöglicht, durch ihre Stimme Instrumente zu steuern und Sounds zu kreieren. DeafTawk (Dänemark) bietet eine Plattform, die in Echtzeit Übersetzungsdienste für Gehörlose bereitstellt und so die Kommunikation für Menschen mit Hörbeeinträchtigungen revolutioniert.
Beide Startups haben die Jury durch ihre visionären Ideen überzeugt und können sich zusätzlich über eine potentielle Finanzierung von bis zu einer Million Euro von Raw Ventures freuen.

Bild © MediaTech Hub Conference Foto: Peter Himsel)

Quelle MediaTech Hub Conference