Montag, April 21, 2025
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Umfrage: Mehrheit offen für Stromverbrauch in günstigen Zeiten

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Eine Mehrheit der Deutschen kann sich einer neuen Befragung vorstellen, eigene Stromverbräuche in die Zeiträume zu legen, in denen die Strompreise am günstigsten sind. Das geht aus einer Umfrage von Yougov im Auftrag des Energieunternehmens Eon hervor, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben) vorab berichten.

Demnach befürworten mehr als 60 Prozent der Deutschen flexible Stromverbrauchs-Verschiebungen in bestimmte Zeitfenster. „Das ist ein wichtiges Statement für die Energiewende“, sagte Jens Michael Peters, Geschäftsführer Energielösungen bei Eon Energie Deutschland, zu den Ergebnissen den Funke-Zeitungen. Denn mit solch einem Verhalten könnten Verbraucher „in bestimmten Konstellationen nicht nur bares Geld sparen, sondern auch zur stabilen Weiterentwicklung eines modernen Energiesystems beitragen“. So könne man einer „intelligenten, grünen Energiezukunft einen großen Schritt näherkommen.“

In Deutschland sind Stromanbieter seit Anfang dieses Jahres verpflichtet, Kunden sogenannte dynamische Stromtarife anbieten zu können. Dabei sind die konkreten Energiekosten direkt an die Strombörse gekoppelt und verändern sich stündlich. Ist also etwa viel Strom aus Wind und Sonne im Netz ist der Preis günstiger, ist das Angebot hingegen knapp, wird die Kilowattstunde (kWh) teurer. Das bislang klassische Tarifmodell funktionierte über einen festen Grundpreis pro Jahr plus festen Arbeitspreis pro verbrauchter kWH.

Um die neuen Stromtarife nutzen zu können, benötigen Kunden allerdings zwingend einen digitalen Stromzähler, sogenannte Smart Meter. In Deutschland habe der Smart Meter Rollout zum Jahreswechsel an Tempo aufgenommen, so Eon. Derzeit aber haben einer Einschätzung der Smart-Meter-Initiative (SMI) zufolge nur zwei Prozent der deutschen Haushalte ein solches Gerät.

Viele zeigen sich laut der Eon-Umfrage aber dafür offen. 48 Prozent der Deutschen sehen darin, einen „wichtigen Baustein der Energiewende“. 22 Prozent stimmen dieser Aussage nicht zu, während 31 Prozent unentschlossen sind oder keine Angabe machen.

Darüber hinaus zeigt die Umfrage, dass mehr als jeder dritte Befragte (36 Prozent) bereits ein grundsätzliches Interesse am freiwilligen Einbau eines Smart Meters hätte. Besonders die jüngeren Altersgruppen zeigen sich hier überdurchschnittlich interessiert, mit 47 Prozent Zustimmung bei den 18-24-Jährigen und 46 Prozent bei den 25-34-Jährigen.


Foto: Moderne Stromzähler (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Habeck: "Wir müssen jetzt einen Tick mehr riskieren"

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Einen Monat vor der Bundestagswahl kündigen die Grünen eine offensivere Wahlkampfstrategie an, um doch noch in der Regierung zu bleiben. „Wir müssen jetzt einen Tick mehr riskieren“, sagte Kanzlerkandidat Robert Habeck der „Süddeutschen Zeitung“ (Freitagausgabe).

Zwar haben die Grünen seit dem Ampel-Aus einige Prozentpunkte zugelegt, liegen in den aktuellen Umfragen aber noch immer deutlich hinter der SPD von Kanzler Olaf Scholz. Schon rechnerisch ist damit fraglich, ob es für eine Koalition mit der weit enteilten Union von Friedrich Merz reicht. Dies wäre nach aktuellem Stand die einzige realistische Machtoption.

Die Grünen hoffen laut Habeck dennoch weiter auf eine Regierungsbeteiligung nach der Wahl am 23. Februar. „Ich will die Grünen nicht in die Opposition führen, um dann bei der nächsten Wahl mit 25 Prozent angreifen zu können“, sagte der Vizekanzler weiter. „Playing to win, not to lose – darum geht es mir.“

Der Wahlkampf der Grünen war in den vergangenen Tagen von einer mutmaßlichen Intrige im Berliner Landesverband überschattet worden. Zudem hatte Habeck mit einem unausgereiften Vorschlag, Sozialbeiträge auf Kapitalerträge zu erheben, Kritik auf sich gezogen.


Foto: Robert Habeck mit Grünen-Spitzenpolitikern (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Europa League: Frankfurt-Erfolg dank Uzun-Traumtor gegen Budapest

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Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Am siebten Spieltag der Uefa Europa-League-Vorrunde hat Eintracht Frankfurt zuhause gegen Ferencvaros Budapest mit 2:0 gewonnen.

In einer zähen ersten Hälfte ging von der Eintracht noch die meiste Torgefahr aus. Die Gäste verlegten sich dagegen auf eine stabile Defensive, ohne jedoch echte Offensivakzente zu setzen.

In der 19. Minute versuchte es Ekitiké mal aussichtsreich von der Strafraumkante, Dibusz konnte den Schuss aber aus dem rechten Eck kratzen.

Am Ende einer schönen Kombination kam Kristensen in der 36. Minute zum Abschluss aus spitzem Winkel, der für den verletzten Dibusz gekommene Keeper Varga parierte aber zur Ecke, die nichts einbrachte. Nach 45 Minuten hätte die SGE eher eine Führung verdient gehabt, musste aber ohne Treffer in die Kabine.

In Hälfte zwei brachte Uzun die Hausherren dann aber doch in Front: Nach einer tollen Balleroberung zog der 19-Jährige in der 50. Minute aus 20 Metern einfach mal ab und drosch das Leder unhaltbar in den linken Winkel.

Die Toppmöller-Elf bekam nun mehr Räume angeboten und nutzte diese in der 59. Minute auch aus: Ein abgefälschter Larsson-Schuss landete über Umwege bei Ekitiké, der Gartenmann narrte und aus wenigen Metern verwertete.

Anschließend kontrollierten die Hessen die Begegnung nach Belieben und brachten die drei Punkte ins Ziel.

Mit dem Sieg rückt Frankfurt in der Europa-League-Tabelle auf Rang zwei vor und steht damit fast sicher im Achtelfinale des Wettbewerbs.


Foto: Can Uzun (Eintracht Frankfurt) (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

US-Börsen legen weiter zu – Banken legen Fabelzahlen vor

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New York (dts Nachrichtenagentur) – Die US-Börsen haben am Donnerstag weiter zugelegt. Zu Handelsende in New York wurde der Dow mit 44.565,07 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von 0,92 Prozent im Vergleich zum vorherigen Handelstag.

Wenige Minuten zuvor war der breiter gefasste S&P 500 mit rund 6.115 Punkten 0,5 Prozent im Plus, die Technologiebörse Nasdaq berechnete den Nasdaq 100 zu diesem Zeitpunkt mit rund 21.900 Punkten 0,2 Prozent im Plus.

„Die großen Wall-Street-Banken, die zum Start in die Berichtssaison ihre Ergebnisse vorgelegt haben, konnten mit zweistellig prozentualen Zuwächsen im Investmentbanking aufwarten“, brachte Marktanalyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets zu den Gründen der guten Anlegerstimmung vor. „JP Morgan, die nach Vermögenswerten größte Bank des Landes, meldete einen Rekordjahresgewinn, während Goldman Sachs den Gewinn pro Aktie mehr als verdoppeln konnte.“

„Es folgten gute Zahlen vom Chipgiganten Taiwan Semiconductor. Dieser liefert unter anderem Chips an Nvidia und verzeichnete einen Gewinnsprung von 57 Prozent im vierten Quartal. Das nährt die Hoffnung, dass die enormen Investitionen in KI-Projekte anhalten werden. Schaffen es also die `Glorreichen Sieben` erneut, die Erwartungen der Wall Street zu erreichen oder gar zu übertreffen, dürfte die aktuelle Rally eher am Anfang stehen als am Ende“, prognostizierte der Experte.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Donnerstagabend etwas stärker: Ein Euro kostete 1,0418 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,9599 Euro zu haben.

Der Goldpreis ließ leicht nach, am Abend wurden für eine Feinunze 2.754 US-Dollar gezahlt (-0,1 Prozent). Das entspricht einem Preis von 84,99 Euro pro Gramm.

Der Ölpreis sank unterdessen deutlich: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Donnerstagabend gegen 22 Uhr deutscher Zeit 77,88 US-Dollar, das waren 112 Cent oder 1,4 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Wallstreet in New York, via dts Nachrichtenagentur

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Europa League: Tottenham setzt sich knapp gegen Hoffenheim durch

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Sinsheim (dts Nachrichtenagentur) – Am 7. Spieltag der Uefa Europa-League-Vorrunde hat die TSG 1899 Hoffenheim in Sinsheim gegen die Tottenham Hotspurs mit 2:3 verloren.

Die Gäste aus England waren von der ersten Minute an überlegen und münzten dies in der dritten Minute bereits in Tore um: Pedro Porros langer Ball landete bei Maddison und der feuerte von rechts am Strafraumrand trocken unter die Latte.

Son besorgte in der 22. Minute das verdiente 2:0, als der Ex-Hamburger links am Strafraum abzog und durch Kaderabek abgefälscht in die Maschen traf.

Danach schien die TSG endlich aufzuwachen und kam selbst zu Chancen: In der 33. Minute zog Bischof aus 13 Metern ab, kam aber nicht am aufmerksamen Keeper Austin vorbei.

In der 45. Minute wiederum verpasste Bergvall den dritten Gästetreffer, als sein Kopfball aus drei Metern nicht an Baumann vorbeikam. Zur Pause führte die Postecoglou-Elf verdient, aber die Ilzer-Truppe schien noch nicht aufgegeben zu haben.

Das unterstrich Kramaric nach dem Seitenwechsel in der 55. Minute: Der Kroate stieg nach Flanke hoch und köpfte geräuschvoll an die Querlatte. In der 60. Minute verpasste Bischof das linke obere Toreck nur knapp.

Die Londoner ließen nun zu viel zu und bekamen die Quittung in der 68. Minute: Jurseks Hereingabe von links brachte Stach im Vollsprint unten rechts unter.

Die Engländer zeigten sich in der 77. Minute aber gnadenlos und stellten den alten Abstand wieder her: Son drang von links in den Strafraum ein und beförderte die Kugel aus spitzem Winkel ins lange Eck.

Doch auch von diesem Rückschlag ließ sich der Bundesligist nicht beirren und kam in der 88. Minute noch einmal heran: Der eingewechselte Mokwa nickte nach Kramaric-Flanke vorbildlich ins rechte Eck ein. Merh war aber nicht drin.

Damit rutscht Hoffenheim in der Tabelle vorerst auf Rang 28 ab und muss am 8. Spieltag gegen Anderlecht unbedingt punkten, um die Play-offs zu erreichen.


Foto: Anton Stach (TSG Hoffenheim) (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Faeser kritisiert Behörden in Bayern nach Aschaffenburg

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat nach dem tödlichen Messerangriff in Aschaffenburg deutliche Kritik an den bayerischen Behörden geübt – und sich offen für eine Diskussion darüber gezeigt, Abschiebungen nicht mehr allein den Ländern überlassen. „So müssen wir jetzt von den bayerischen Behörden durchaus wissen, warum konnte denn der Täter noch auf freiem Fuß sein, obwohl er vorher Gewalttaten begangen hat und obwohl er psychisch auffällig war“, sagte Faeser im ZDF-„Heute-Journal“.

Gesetzlich sei in der Vergangenheit bereits an vielen Stellen nachgeschärft worden. „Wir haben Ausreisegewahrsam, Abschiebehaft verlängert, aber Sie haben recht, das muss in der Praxis auch funktionieren“, so Faeser. „Für die Abschiebungen sind die Länder vor Ort zuständig. Wir stellen fest, dass wir zu wenig Abschiebehaftplätze haben und ja, wir haben hier Vollzugsdefizite.“

Angesprochen darauf, ob nun der Bund Abschiebungen übernehmen werde, sagte Faeser: „Wir prüfen, ob es sinnvoller ist, tatsächlich die Abschiebung auf andere Behörden zu verlagern. Das kann ich Ihnen abschließend noch nicht beantworten. Normalerweise sagt man, wenn man näher dran ist, funktioniert es einfacher. Aber wir werden uns das angucken müssen.“

Bei dem tödlichen Messerangriff in Aschaffenburg waren am Mittwoch ein zweijähriger Junge und ein 41-jähriger Mann getötet worden. Der Tatverdächtige ist ein 28-Jähriger mit afghanischer Staatsangehörigkeit, der laut Bayerns Innenminister Herrmann ausreisepflichtig war.


Foto: Nancy Faeser (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Autozulieferer und IG Metall besorgt über Beschäftigungslage

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die fünf größten deutschen Autozulieferer ersuchen in einer sehr außergewöhnlichen Allianz den Bundeskanzler um Unterstützung: Die Chefs von Bosch, ZF & Co. schreiben erstmals gemeinsam mit der IG-Metall-Spitze an Olaf Scholz. „Uns eint die tiefe Sorge um den Automobilstandort Deutschland“, heißt es in dem Brief, aus dem das „Handelsblatt“ (Freitagausgabe) zitiert.

Seit 2019 seien in der Zuliefererindustrie fast 50.000 Stellen abgebaut worden. Die Verfasser des Briefes rechnen mit weiteren Hiobsbotschaften. „Die Ankündigungen in den Unternehmen der Branche weisen für die nächsten Monate eine dramatische Beschäftigungslage aus.“

Bereits Ende vergangenen Jahres schalteten sich die Chefs von Bosch, ZF, Continental, Schaeffler und Mahle auf Initiative von IG-Metall-Chefin Christiane Benner mit den jeweiligen Konzernbetriebsräten zusammen, um trotz bestehender Differenzen der beiden Lager um den Arbeitsplatzabbau einen gemeinsamen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz zu formulieren.

Der Branche macht nicht nur die Konjunkturschwäche und die schleppende Nachfrage durch die Autokonzerne zu schaffen. Die Autozulieferer kämpfen vor allem mit der Transformation zur klimaneutralen und softwarebasierten Mobilität. Die Zulieferer-Vorstände und die Gewerkschaft sehen in der Elektromobilität einen zentralen technologischen Pfad, fordern in dem Schreiben allerdings gleichzeitig mehr Technologieoffenheit.

Demnach habe die Zuliefererindustrie sehr viel in die Elektromobilität investiert. Wegen des schleppenden Hochlaufs der E-Mobilität, insbesondere in Deutschland, seien die getätigten Investitionen aber „oft (noch) nicht rentabel“. Der Forderungskatalog umfasst unter anderem den Ausbau der Ladeinfrastruktur, des Wasserstoffnetzes und mehr Unterstützung bei Entscheidungen der EU.


Foto: Continental (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Weidel bietet Merz in offenem Brief Pakt für "Migrationswende" an

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nach dem Messerangriff von Aschaffenburg mit zwei Toten bietet AfD-Chefin und -Kanzlerkandidatin Alice Weidel Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) in einem offenen Brief eine Zusammenarbeit in der Migrationsfrage an. Das berichtet die „Bild“ (Freitagausgabe) unter Berufung auf das Dokument.

Weidel reagiert in dem zweiseitigen Schreiben direkt auf die Ankündigung von Merz, der am Donnerstag ein Sofortprogramm für seinen „ersten Tag als Kanzler“ angekündigt hatte: „Die Zurückweisung aller Migranten ohne gültige Einreisepapiere an den deutschen Grenzen.“

Weidel schreibt laut „Bild“ an Merz: „Die kommende Sitzungswoche im Deutschen Bundestag bietet dafür eine Gelegenheit, die nicht ungenutzt verstreichen darf.“ Die nächste Bundestagssitzung ist am kommenden Mittwoch.

Weidel weiter: „In staatspolitischer Verantwortung appelliere ich daher an Sie: Lassen Sie uns ohne weiteres Zögern die erforderlichen Beschlüsse fassen, um in die Tat umzusetzen, was die Bürger jetzt mit Recht von der Politik erwarten.“ Der von Merz angekündigte „migrationspolitische Kurswechsel“ sei „ein gutes Zeichen“, so Weidel laut „Bild“. AfD und Union teilten „offenbar die Lageeinschätzung“.

Weidel bietet an, über folgende Punkte abstimmen zu lassen: „Lückenlose strenge Grenzkontrollen und ausnahmslose Zurückweisungen illegaler Migranten, substanzielle Abschiebungen und Rückführungen in Verantwortung des Bundes, zusätzliche Kompetenzen für die Bundespolizei und für unbedingten Abschiebegewahrsam“.

Unter indirektem Verweis auf die Brandmauer der Union zur AfD schreibt Weidel, vieles von dem, was Merz nun angekündigt habe, „hätte auf Grundlage von Initiativen meiner und Ihrer Fraktion“ längst beschlossen werden können. Weidel: „Zu einem koordinierenden Gespräch stehen meine Fraktion und ich Ihnen jederzeit zur Verfügung.“ Aus Unions-Kreisen hieß es der „Bild“ zufolge, man nehme das Schreiben zur Kenntnis.


Foto: Alice Weidel (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Habeck gegen ängstliche Position gegenüber USA

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Davos (dts Nachrichtenagentur) – Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat sich klar zur Beziehung zwischen Europa und den USA positioniert. Vor dem Hintergrund möglicher Handelsstreitigkeiten sagte er der RTL/ntv-Redaktion: „Erst einmal ist es gut, wenn ein Handelskonflikt, ein Zollkonflikt vermieden wird.“

Mit Blick auf das europäische Selbstverständnis und den Umgang mit der US-Politik machte Habeck deutlich, dass Europa zusammenhalten müsse. Dabei wählte er auch ein anschauliches Bild, um den notwendigen Strategiewechsel zu verdeutlichen: „Wir müssen raus aus dieser Position Kaninchen – Schlange. Wir müssen ein starkes Kaninchen sein, oder ein schnelleres, wenn wir nicht die Schlange sein wollen.“

Dies bedeute unter anderem, Planungsprozesse zu beschleunigen und Innovationen voranzutreiben. Gleichzeitig verwies der Bundeswirtschaftsminister auf die Gefahren einer Spaltung Europas: „Wenn wir diese erneut große Probe nicht als Union bestehen, dann werden wir auch keine richtige Zukunft mehr haben.“

Die Europäische Kommission müsse die gemeinsame Stimme der EU repräsentieren und eine geeinte Haltung gegenüber den USA sei von höchster Bedeutung.

Abschließend warnte Habeck vor einem erstarkenden Nationalismus. Der Frage, ob westliche Werte mittlerweile in der Minderheit sind, stimmte Habeck zu: „Ja, das muss man so sagen. Der Zug hin zu nationalistischen Regierungen, zu einer Vorstellung von Freiheit, die in Wahrheit nur bedeutet Macht nicht mehr begrenzt wird- und das ist es ja: Es geht ja um die Entgrenzung von Macht, Reichtum für Superreiche und immer geringere Teilhabe für andere Menschen- das ist auf dem Vormarsch.“


Foto: Robert Habeck (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Grüne Mihalic: Merz-Plan für Einreiseverbot rechtlich unmöglich

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Grünen-Parlamentsgeschäftsführerin Irene Mihalic hat den von Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz formulierten Plan eines faktischen Einreiseverbots für illegale Migranten als rechtlich nicht umsetzbar zurückgewiesen. Die Tat von Aschaffenburg werde „jetzt im Wahlkampf für allerlei Forderungen instrumentalisiert“, sagte sie der „Welt“.

Das gilt aus Mihalics Sicht auch für die Merz-Forderung. „Gerade auch die Union, gerade auch Friedrich Merz weiß sehr genau, dass das, was er fordert, mit Europarecht und auch mit dem geltenden Verfassungsrecht nicht zu vereinbaren ist. Das haben ihm mehrere Experten im Bundesinnenministerium, aber auch im Bundesjustizministerium bescheinigt“, so die Grünen-Politikerin. „Und deswegen ist es keine Frage des politischen Willens, sondern eine Frage des Rechts. Und das wird eben so nicht gehen.“

Die Frage, ob der Merz-Plan mit den Grünen als möglicher Koalitionspartner der Union überhaupt umsetzbar wäre, stelle sich daher gar nicht, stellte Mihalic klar: „Das ist ja keine Frage des politischen Willens. Friedrich Merz kann sich ja viel wünschen, aber auch Friedrich Merz muss sich eben an Recht und Gesetz halten. Und das Europarecht ist nun mal in dieser Frage der vollständigen Zurückweisung an unseren Grenzen eineindeutig.“

Grundsätzlich verweigerten sich die Grünen aber keiner härteren Migrationspolitik, so Mihalic. Das habe man in der Ampel-Regierung auch gezeigt: „Wir verweigern uns selbstverständlich nicht, wenn es irgendwo gesetzgeberische Lücken gibt, diese auch nachzuvollziehen. Wir haben aber in der Vergangenheit eine ganze Menge Verschärfungen auf den Weg gebracht. Wir haben die Migrationspolitik grundlegend verändert. Das ist, das ist auch nicht abzustreiten, und wir sehen auch, dass diese Maßnahmen wirken.“

Die Asylbewerberzahlen seien deutlich zurückgegangen, „und deswegen kann man auch nicht mehr von einer Überlastung des Systems sprechen“, hob Mihalic hervor. „Und wenn man jetzt nach dieser Tat von Aschaffenburg sich wirklich mal genau anschaut, was eigentlich vorgelegen hat, dann sehe ich da keinen Mangel in der Gesetzgebung. Dann sehe ich vor allen Dingen einen Mangel im Vollzug.“


Foto: Friedrich Merz (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts