Samstag, April 19, 2025
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Umbau der NRW-Staatskanzlei soll im ersten Halbjahr fertig werden

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Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) – Die Umbaumaßnahmen an der Düsseldorfer Staatskanzlei sollen nach Aussagen der Landesregierung innerhalb des ersten Halbjahres abgeschlossen sein.

„Derzeit werden im Gebäude noch Restarbeiten an den Eingängen vorgenommen, die jedoch bereits genutzt werden“, sagte ein Sprecher der „Rheinischen Post“ (Freitagsausgabe). „Ferner finden noch Arbeiten in den Treppenhäusern statt, die sich im Endstadium befinden.“ Entsprechendes gelte für kleinere Bauabschnitte im Erd- und Sockelgeschoß. „In den Innenhöfen läuft die zu einem späteren Zeitpunkt aufgenommene Fassadensanierung.“ Der Fertigstellungstermin bezieht sich auf die Arbeiten im und am Gebäude – Außenanalgen sind dabei noch nicht berücksichtigt.

Der Umbau hatte sich immer wieder verzögert und war gekennzeichnet von immer weiteren Kostensteigerungen. Zuletzt hatte es mehrere Razzien wegen Korruptionsverdachts im Zusammenhang mit Aufträgen gegeben. Laut Staatsanwaltschaft und Landeskriminalamt (LKA) soll durch die Korruptionsfälle ein Schaden in Millionenhöhe entstanden sein. Am Dienstagmorgen waren mehr als 40 Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt worden – auch beim landeseigenen Baubetrieb BLB. Am Freitag beschäftigt sich der Landtag in einer Sondersitzung des Haushalts- und Finanzausschusses mit dem Thema.

Auf die Frage nach dem aktuellen Stand der Kosten und den geschätzten Gesamtkosten sagte der Sprecher: „Die Finanzierung der Umbau- und Sanierungsmaßnahmen des Landeshauses erfolgt durch drei Kostenträger: Der BLB NRW finanziert die Instandhaltungsmaßnahmen, die Staatskanzlei nutzerseitige Optimierungen/Umbauten und das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung die Sicherungsmaßnahmen.“

Aktuell werde der Stand der Kosten für die Sanierung des Landeshauses neu aufbereitet. „Zum jetzigen Zeitpunkt verweisen wir auf die Budgetplanungen aus dem Bericht der Landesregierung an den Landtag vom 20. Juni 2024.“ Damals hatten die Kosten für den Umbau insgesamt rund 55 Millionen Euro betragen.


Foto: NRW-Landesschild (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Zweites Abschiebegefängnis in NRW kommt nach Mönchengladbach

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Mönchengladbach (dts Nachrichtenagentur) – Auf einem ehemaligen Militär-Areal in Mönchengladbach will das Land Nordrhein-Westfalen ein Abschiebegefängnis bauen. Das sagte ein Sprecher des zuständigen Ministeriums der „Rheinischen Post“.

Bisher gibt es in NRW nur in Büren in Ostwestfalen eine solche Haftanstalt. Die dortige Unterbringungseinrichtung für Ausreisepflichtige (UfA) hat 140 Plätze, die den Angaben zufolge aber nicht ausreichen. Die Einrichtung einer weiteren Abschiebehaftanstalt gehört zum Maßnahmenpaket, das die schwarz-grüne Landesregierung im September 2024, wenige Wochen nach dem Terroranschlag von Solingen, beschlossen hat.

Nach der Prüfung mehrerer Standorte hat sich das Land nun für das Areal des früheren Nato-Stützpunkts, die Joint Headquarters (JHQ), in Rheindahlen im Westen von Mönchengladbach entschieden. Dort befindet sich bereits eine Erstaufnahmeeinrichtung des Landes für Flüchtlinge. Ein wichtiges Kriterium bei der Entscheidung für den Standort war die Nähe zum Flughafen in Düsseldorf. Auch Synergieeffekte durch die Nähe des geplanten Abschiebegefängnisses zur benachbarten Erstaufnahmeeinrichtung sollen den Informationen zufolge eine Rolle gespielt haben.

In der UfA werden ausreisepflichtige Ausländer in Gewahrsam genommen und betreut, um ihre Abschiebung sicherzustellen.


Foto: Gefängnis (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Fratzscher hält Vorbereitung auf Trump für "miserabel"

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, sieht Deutschlands Vorbereitungen auf Donald Trump als „miserabel“ an. „Ich sehe keine Strategie der Bundesregierung, aber auch der Europäischen Kommission, wie man auf diese Bedrohung reagieren will“, sagte Fratzscher dem Sender ntv.

„Denn mindestens seit einem halben Jahr betreiben wir eine Nabelschau, auch im Wahlkampf geht es nur um uns. Es geht nicht darum, wie wir uns global aufstellen wollen, wie wir Europa stärken können“, beklagt Fratzscher. Das sei aber dringend notwendig, um ein Mindestmaß an Schutz vor Trump zu haben.

Er sehe eine große Spaltung Europas: „Ich befürchte, dass Europa sich hier auseinanderdividieren lässt. Dass wir Deutschen durch unser Wirtschaftsmodell so stark von Exporten abhängig sind, macht uns dabei besonders verwundbar.“ Man brauche in Europa einen gemeinsamen Ansatz, und der fehlt, mahnte der Ökonom. „Deshalb sehe ich Deutschland und Europa schlechtestmöglich vorbereitet auf Trumps zweite Amtszeit.“

„Meine Hoffnung ist, dass Donald Trump nicht alles umsetzen wird, was er androht – in Bezug auf Kanada, den Panamakanal, Grönland, die Handelskonflikte. Dass er Maß und Mitte findet“, so der Institutsleiter. Man müsse sich sicherlich warm anziehen. Deutschland würde vor allem bei den wirtschaftlichen Konflikten stark getroffen werden.


Foto: Marcel Fratzscher (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Baerbock hofft auf Umsetzung des Gaza-Deals

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hofft trotz erneuter Unsicherheiten, ob es zu dem bereits vereinbarten Geisel-Deal zwischen Israel und der Hamas kommt, dass sich die Verhandlungspartner einigen.

„In diesen stürmischen Zeiten ist gar nichts 100 Prozent sicher“, sagte die Grünen-Politikerin den Sendern RTL und ntv. „Allerdings ist vollkommen klar, dass alle Verantwortlichen sich jetzt bewusst machen müssen, wenn wir zu einer politischen, friedlichen Lösung kommen wollen, dann ist das jetzt der Deal, der auf dem Tisch liegt.“ Und jeder habe die Verantwortung, genau diesen Deal jetzt anzunehmen.

Baerbock machte auch klar, wie intensiv die Verhandlungen über einen Deal in den vergangenen Monaten waren. „Wir haben gerade auch als internationale Gemeinschaft in einer engen, engen Kooperation in den letzten 15 Monaten mit arabischen Nachbarländern, mit den USA, Großbritannien, Frankreich und gerade auch Deutschland alles dafür getan, dass wir diesen Deal so haben, dass endlich alle Geiseln freikommen können“.

Ein Waffenstillstandsabkommen zwischen Israel und der Hamas könnte nun auch die Freilassung der noch verbliebenen 98 Geiseln bedeuten, die ersten könnten schon am Wochenende freikommen. Ob unter ihnen auch Deutsche sind, konnte Baerbock auf Nachfrage weder bestätigen noch dementieren.


Foto: Gazastreifen (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

US-Regielegende David Lynch gestorben

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Los Angeles (dts Nachrichtenagentur) – US-Regielegende David Lynch ist tot. Wie seine Familie am Donnerstag mitteilte, starb der Filmemacher im Alter von 78 Jahren. „Wir würden es begrüßen, wenn wir in dieser Zeit etwas Privatsphäre hätten“, hieß es in einer Mitteilung. „Es hinterlässt eine große Lücke in der Welt, da er nun nicht mehr unter uns weilt.“

Lynch sah sich selbst vor allem als Künstler, wobei er nicht nur als Filmregisseur, sondern auch als Produzent, Autor, Maler, Fotograf, Bildhauer oder Komponist tätig war. Bekanntheit erlangte Lynch aber vor allem durch seine Filme, die oft von surrealistischen Elementen geprägt waren. Zu seinen bekanntesten Werken zählen unter anderem die erste Adaption von „Dune“ aus dem Jahr 1984, „Blue Velvet“ von 1986 sowie „Mulholland Drive“ von 2001.

Lynch wurde in seiner Karriere insgesamt viermal für den Oscar nominiert, davon drei Nominierungen als bester Regisseur für „Der Elefantenmensch“, „Blue Velvet“ und „Mulholland Drive“ sowie eine Nominierung für das beste Drehbuch für „Der Elefantenmensch“. Im Jahr 2019 erhielt er den Ehrenoscar für sein Lebenswerk.

Auch abseits der großen Leinwand galt Lynch als prägende Figur, vor allem durch die Serie „Twin Peaks“, die von 1990 bis 1991 sowie 2017 lief. Sie diente als Inspiration für zahlreiche weitere Geschichten über alle Medienformen hinweg.

Zuletzt war es allerdings ruhiger um den Regisseur geworden, was mit seiner angeschlagenen Gesundheit zusammenhing. Im August 2024 hatte Lynch bekannt gegeben, dass bei ihm ein Emphysem diagnostiziert worden sei, welches er auf sein jahrelanges Rauchen zurückführte, und dass er nicht mehr persönlich Regie führen könne.

Foto/Quelle: dts

Blinken lobt Engagement des Trump-Teams bei Geiseldeal

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Washington (dts Nachrichtenagentur) – Der scheidende US-Außenminister Antony Blinken hat das Engagement der künftigen Trump-Administration bei den Waffenstillstandsverhandlungen zwischen Israel und der Hamas gelobt.

„Ich denke, es war wichtig, allen Beteiligten klarzumachen, dass die neue Regierung das Abkommen unterstützt und befürwortet und ihre Verantwortung im Rahmen des Abkommens wahrnehmen wird“, sagte Blinken am Donnerstag in Washington. Explizit lobte er dabei den neuen Sondergesandten für den Nahen Osten von Trump, Steve Witkoff.

Auch die Entscheidung, das Trump-Team in die Verhandlungen einzubeziehen, verteidigte der US-Chefdiplomat. „Praktisch alles, was jetzt im Rahmen des Abkommens umgesetzt werden muss, wird unter der Trump-Administration umgesetzt werden“, sagte er. Es sei zudem nicht wichtig, wer „die Lorbeeren“ für das endgültige Abkommen ernte.

Die Einigung für eine Waffenruhe im Gazastreifen war am Mittwoch verkündet worden. Es soll am Sonntag in Kraft treten, zuvor muss allerdings noch das israelische Kabinett zustimmen. Nach einer Verschiebung wegen angeblicher Verstöße durch die Hamas, soll das israelische Kabinett jetzt am Freitag über den Waffenstillstand im Gazastreifen und das Geiselabkommen abstimmen.


Foto: Antony Blinken (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Dax legt zu – Stimmung bleibt gut

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Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Am Donnerstag hat der Dax zugelegt. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 20.655 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von 0,4 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss. An der Spitze der Kursliste rangierten kurz vor Handelsschluss Zalando, Rheinmetall und die Hannover Rück, am Ende Siemens Energy, Daimler Truck und Mercedes-Benz.

Insgesamt konnte sich der Dax auf seinem Rekordniveau halten, die Stimmung unter den Anlegern blieb trotz durchwachsener Konjunkturdaten aus den USA gut. „Die US-Arbeitsmarktdaten kamen etwas schwächer rein als erwartet und lagen mit 217.000 Erstanträgen leicht über den erwarteten 210.000“, sagte Marktexperte Andreas Lipkow. Auch die US-Einzelhandelsumsätze lagen mit einem Zuwachs von 0,4 Prozent unter den erwarteten 0,6 Prozent. Die Einfuhrpreise sind leicht angestiegen und fielen mit einem Zuwachs von 0,1 über den erwarteten Rückgang von -0,1 Prozent aus. Dagegen fiel der „Phily Fed Index“ mit einem Sprung auf 44,3 weit über den erwarteten Rückgang um 5,2 aus.

„Damit zeigt sich die aktuelle Lage in den USA zwar etwas abgeschwächt, wird aber von der Zuversicht für den weiteren Konjunkturverlauf getragen“, so Lipkow. Auch die Berichtssaison zeige sich mit den Quartalszahlen von Bank of America und Morgan Stanley weiter von ihrer Schokoladenseite.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Donnerstagnachmittag etwas stärker: Ein Euro kostete 1,0305 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,9704 Euro zu haben.

Der Ölpreis sank unterdessen deutlich: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete gegen 17 Uhr deutscher Zeit 80,75 US-Dollar; das waren 128 Cent oder 1,6 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Anzeigetafel in der Frankfurter Börse, via dts Nachrichtenagentur

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Deutschland verliert Standort-Attraktivität für Start-ups

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Frankfurt (dts Nachrichtenagentur) – Deutschland verliert bei den besonders erfolgreichen Gründern als Start-up-Standort an Attraktivität. Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage des IT-Branchenverbands Bitkom hervor.

Demnach würden sich bei einer Neugründung knapp ein Viertel (24 Prozent) der sogenannten „Unicorns“ für die USA entscheiden, zwölf Prozent für ein anderes EU-Land und ebenfalls zwölf Prozent würden anderswo auf der Welt gründen. Zugleich erwartet nicht einmal ein Drittel (29 Prozent), dass Deutschland in zwölf Monaten ein attraktiverer Standort für Tech-Unternehmen ist als heute, 71 Prozent schließen das eher (59 Prozent) oder auf jeden Fall (zwölf Prozent) aus.

Wichtigste Forderung der Gründer an die Politik ist ein umfassender Bürokratieabbau (76 Prozent), damit mehr Zeit und Ressourcen für die Weiterentwicklung des Unternehmens und der Produkte eingesetzt werden kann, etwa für die Internationalisierung, so die Umfrage. 41 Prozent wollen eine weitere Harmonisierung des EU-Binnenmarkts, um so den Eintritt in neue Märkte zu erleichtern. 35 Prozent wünschen sich komplett digitalisierte Visaverfahren, um leichter ausländische Fachkräfte von außerhalb der EU gewinnen zu können. Ebenfalls 35 Prozent sehen Bedarf für besseren Zugang zu institutionellem Wachstumskapital in Deutschland.

Für die Erhebung wurden von der 52. Kalenderwoche 2024 bis zur ersten Kalenderwoche 2025 insgesamt 17 Gründer von deutschen Unicorns befragt, die noch im Management aktiv sind. Aktuell gibt es 27 deutsche Unicorns. Dabei handelt es sich um nicht-börsennotierte Start-ups, die mit einer Milliarde Euro oder mehr bewertet werden.


Foto: Gewerbeanmeldung einer GmbH (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Union lehnt Aussetzung der Schuldenbremse für Ukraine-Hilfe ab

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Unionsfraktion weist die Aufforderung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zurück, für ein neues Waffenpaket für die Ukraine die Schuldenbremse auszusetzen.

„Als CDU/CSU-Bundestagsfraktion lehnen wir Scholz` Vorschlag zur Aussetzung der Schuldenbremse zur Finanzierung von drei Milliarden für die Ukraine ab“, sagte Unionsfraktionsvize Johann Wadephul den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagsausgaben). Scholz betreibe hier ein „durchschaubares Spiel“, indem er die Hilfe für die Ukraine gegen die wirtschaftlichen Sorgen der Wähler ausspiele.

Es sei „nicht nachvollziehbar“, warum es nicht möglich sein solle, drei Milliarden Euro für die notwendige Unterstützung der Ukraine für ihren Abwehrkampf aufzubringen, ohne deshalb eine haushälterische Notlage zu erklären. Scholz versuche, „mitten im Wahlkampf die anderen Fraktionen zu erpressen, indem er wieder die Solidarität mit dem Freiheitskampf der Ukrainer auf Spiel setzt“, kritisierte Wadephul. „Dabei hat die Bundesregierung durchaus die Möglichkeit, unter Einhaltung der Schuldenbremse das Drei-Milliarden-Paket als außerplanmäßige Ausgabe im Etat zu finanzieren.“


Foto: Schild „Stand with Ukraine“ liegt auf dem Boden (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Bereits eine Milliarde Euro Umsatzverlust wegen MKS

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Deutsche Raiffeisenverband hat erstmals eine konkrete Schätzung zu den wirtschaftlichen Schäden abgegeben, die durch den Ausbruch der Maul- und Klauenseuche bislang entstanden sind.

„Entlang der Wertschöpfungskette gehen wir davon aus, dass bereits jetzt ein Umsatzverlust von mehr als einer Milliarde Euro existiert“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Jörg Migende, dem ARD-Hauptstadtstudio. Er nannte den wirtschaftlichen Schaden „immens“, die Auswirkungen der Seuche seien „alarmierend“.

Dieser Schaden sei unter anderem dadurch entstanden, dass Länder außerhalb der EU, wie Südkorea, Mexiko und Großbritannien, die Einfuhr von Fleisch- und Milchprodukten aus Deutschland gestoppt haben. Außerdem rechnet der Verband auch Verwerfungen im EU-Binnenmarkt hinzu. Unternehmen aus EU-Ländern meiden gerade aus Unsicherheit Ware aus ganz Deutschland, so der Verband. Die EU wiederum hatte am Vortag entschieden, dass Produkte aus Deutschland weiter im EU-Binnenmarkt gehandelt werden dürfen, solange sie außerhalb der von den deutschen Behörden festgelegten Sperrzone rund um den Ausbruchsort stammen.

Der Raiffeisenverband geht davon aus, dass der Schaden noch deutlich ansteigen wird. Und zwar, dadurch, dass die Exportbeschränkungen erstmal anhalten werden. Gegenüber dem ARD-Hauptstadtstudio fordert Hauptgeschäftsführer Migende, Deutschland brauche „überall dort, wo es nicht wissenschaftlich begründbar ist, sofort wieder Exportfreiheit“. Denn hier zähle wirklich jeder Tag.

So habe Großbritannien zum Beispiel pasteurisierte Milch vom Einfuhrstopp befreit. Die Milch wird erhitzt, wodurch Keime und Viren unschädlich gemacht werden. Sein Appell richtet sich unter anderem Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne), der in Gesprächen mit seinen Amtskollegen aus anderen Ländern auf ähnliche Ausnahmen wie diese drängen könnte.

Der Raiffeisenverband ist der Dachverband der Genossenschaften und genossenschaftlich orientierten Unternehmen der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft. Er hat 1.656 Mitgliedsunternehmen, die in der Erzeugung, dem Handel oder der Verarbeitung von pflanzlichen und tierischen Produkten tätig sind.


Foto: Fleisch und Wurst im Supermarkt (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts