Sonntag, November 24, 2024
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Olympia: Berger rettet Fußballerinnen Bronze gegen Spanien

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Lyon (dts Nachrichtenagentur) – Die deutsche Frauen-Fußballnationalmannschaft hat bei Olympia die Bronzemedaille gewonnen. Die Elf von Trainer Horst Hrubesch setzte sich in Lyon gegen Spanien mit 1:0 durch.

Die Deutschen setzten den Fokus in der Anfangsphase auf Stabilität, wollten das Kombinationsspiel des amtierenden Weltmeisters verhindern. Entsprechend wenig Spielfluss kam bei beiden Mannschaften zustande. Die erste echte Chance hatte Bühl in der 19. Minute, Keeperin Cata Col konnte den Versuch von der Strafraumkante aber im Nachfassen entschärfen.

Das erste Ausrufezeichen für „La Seleccion“ setzte in der 21. Minute Abelleira: Bei einem Freistoß aus dem linken Halbfeld erkannte sie Torhüterin Berger als zu weit vor dem Tor stehend und ließ mit ihrem direkten Versuch die Latte erzittern.

In der 30. Minute tauchte auf einmal Athenea allein vor der deutschen Torfrau auf, die im Duell aber die Nerven behielt und abblockte. Die Hrubesch-Elf verteidigte diszipliniert, konnte aber nicht jede Torgefahr verhindern.

In der 44. kamen die Spanierinnen zur besten Chance bisher: Bonmati beförderte das Leder von der Strafraumgrenze an den rechten Querbalken. Entsprechend glücklich für die deutschen Damen ging es damit ohne Treffer in die Pause.

In Hälfte zwei steigerten sich die deutschen Fußballerinnen dann aber deutlich: Minge schoss in der 55. Minute haarscharf rechts vorbei, Gwinn köpfte nach Linder-Vorlage ans Außennetz.

In der 65. Minute belohnte Gwinn die deutschen Bemühungen auch: Nach einem klaren Foul von Cata Coll an ihr gab es Strafstoß, den die Spielerin des FC Bayern eiskalt unten rechts verwandelte.

Die Weltmeisterinnen hätten in der 71. Minute sogar fast noch deutlicher zurückgelegen, Schüller versagten nach Popp-Traumheber allein vor der spanischen Schlussfrau aber die Nerven.

Das Team von Horst Hrubesch zog sich in der Folge immer weiter zurück und überließ Spanien weitgehend den Ball. Die Mannschaft von Montserrat Tomé konnte damit aber kaum Torgefahr erzeugen. Lucia Garcia prüfte Berger nochmal in der Nachspielzeit, die 33-Jährige packte aber sicher zu.

In der siebten Minute der Nachspielzeit dann das Elfmeter-Drama: Nach Foul von Minge an Garcia gab es Strafstoß für den Weltmeister. Putellas` unplatzierten Versuch fischte Berger aber stark aus dem rechten Eck. Kurz danach war Schluss.

Deutschland brachte die knappe Führung über die Zeit und sicherte sich die Bronzemedaille bei Olympia.


Foto: Stade de France (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Breite Kritik an Kretschmer nach Ukraine-Kürzungsvorschlag

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Forderung von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) nach einer Kürzung der Waffenhilfe für die Ukraine stößt parteiübergreifend auf Kritik.

Der außenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Nils Schmid, sagte dem „Tagesspiegel“ (Samstagausgabe), dass sich die Ukraine „gegen einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands auf ihr Territorium“ wehre. Russland könnte den Angriffskrieg jederzeit beenden und sich aus der Ukraine zurückziehen, so Schmid. „Für die Ukraine dagegen würde ein Ende ihrer Selbstverteidigung den Verlust ihres Territoriums und ihrer Souveränität sowie die fortgesetzte Unterdrückung ihrer Bevölkerung bedeuten. Das weiß auch Herr Kretschmer“, fügte der SPD-Politiker hinzu.

Auch Kretschmers Parteikollegen kritisieren seine Äußerungen. „Deutschland hat eine große Verpflichtung, an der Seite eines Landes zu stehen, das es selbst im Zweiten Weltkrieg überfallen hat“, sagte Johann Wadephul, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU im Bundestag, dem „Spiegel“. „Wir stehen an der Seite der Freiheit, und wir werden unserer Verantwortung gerecht. Das ist die eindeutige und unverrückbare Position der Union“, so der CDU-Politiker.

Jürgen Hardt, außenpolitischer Sprecher der Unionsfraktion, bekräftigte: „Die CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag hat dazu eine einhellige Meinung. Wir fürchten, dass Putin erst dann zu Verhandlungen auf Augenhöhe bereit sein wird, wenn er sieht, dass er im Krieg gegen die Ukraine eine ernsthafte Niederlage erleiden könnte.“ Dazu müsse Kiew bei der Verteidigung seines Staatsgebiets wieder in die Offensive kommen. „Dafür braucht die Ukraine weiterhin militärische Ausrüstung aus der freien Welt“, sagte Hardt dem Nachrichtenmagazin.

Kretschmer hatte zuvor eine Kürzung der Waffenhilfe an die Ukraine gefordert. „Wir können nicht länger Mittel für Waffen an die Ukraine in die Hand nehmen, damit diese Waffen aufgebraucht werden und nichts bringen. Es muss alles im Verhältnis stehen“, sagte der CDU-Politiker dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. „Unterstützung ja, aber wir merken doch, dass wir an unsere Grenzen stoßen.“


Foto: Michael Kretschmer (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Scholz drängt auf Waffenstillstand im Nahen Osten

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) drängt bei den Verhandlungen um einen Waffenstillstand zwischen Israel und Hamas auf eine rasche Einigung. „Die Bundesregierung ist tief besorgt über die Lage im Nahen Osten“, sagte die stellvertretende Sprecherin der Bundesregierung, Christiane Hoffmann, am Freitag.

Der Kanzler und die Bundesregierung „unterstützen nachdrücklich den Aufruf von US-Präsident Biden, dem ägyptischen Präsidenten Al Sisi und dem Emir von Katar, Al Thani, jetzt unmittelbar mit der Umsetzung des Abkommens für einen Waffenstillstand und die Freilassung der Geiseln zu beginnen“, teilte Hoffmann weiter mit.

Die Bundesregierung schließe sich dem Aufruf an beide Seiten an, Gespräche am Donnerstag (15. August) in Doha oder Kairo wieder aufzunehmen, offene Punkte abzuschließen und ohne Verzögerung mit der Umsetzung des Abkommens zu beginnen, hieß es.


Foto: Olaf Scholz (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Ukraine setzt offenbar "Marder" in Russland ein

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Brüssel (dts Nachrichtenagentur) – Bei der am Dienstag begonnene Offensive der Ukraine im russischen Grenzgebiet sind offenbar auch von Deutschland gelieferte Panzer des Typs „Marder“ eingesetzt worden. Russische Militärblogger wollen den Einsatz anhand von Drohnenaufnahmen bestätigt sehen, die Ukraine äußerte sich bisher nicht diesbezüglich. Unabhängig prüfen lassen sich die Geschehnisse nicht.

Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Europaparlament, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, hat den Einsatz westlicher Waffen auf russischem Territorium durch die ukrainische Armee verteidigt: „Die Ukrainer halten sich bisher an alle Absprachen, die die Geberländer ihnen vorgeben“, sagte die FDP-Politikerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Unabhängig davon habe die Ukraine das Recht auf Selbstverteidigung. „Das schließt auch das Recht ein, den Feind auf dessen Territorium anzugreifen“, so Strack-Zimmermann. Sie sei froh darüber, dass die EU voll und ganz hinter den Bemühungen der Ukraine stehe, ihre territoriale Integrität und Souveränität wiederherzustellen und die illegale Aggression Russlands zu bekämpfen, ergänzte Strack-Zimmermann.

Die BSW-Vorsitzende Sahra Wagenknecht bezeichnete die Entwicklung unterdessen als „hochgefährlich“. „Billigt die Bundesregierung jetzt auch, dass die Ukraine mit deutschen Waffen nach Russland vordringt?“, sagte sie am Freitag. „Das wäre die nächste rote Linie, die überschritten wird.“

Der CDU-Politiker Roderich Kiesewetter sieht den möglichen Einsatz westlicher Waffen auf russischem Territorium gelassen. „Die Ukraine wehrt sich und jede von den sehr wenigen westlichen Waffen hilft bei der Selbstverteidigung.“

Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marcus Faber (FDP), sieht ebenfalls kein Problem darin, wenn die Ukraine bei der Offensive in der russischen Region Kursk Panzer einsetzt, die aus Deutschland geliefert wurden. „Mit der Übergabe an die Ukraine sind es ukrainische Waffen. Das gilt für jegliches Material – auch für die Leopard 2“, sagte Faber der „Rheinischen Post“ (Samstagausgaben).

„Mit dem russischen Angriff auf die Ukraine ist das Territorium beider Staaten Kriegsgebiet. Der Einsatz der Waffen unterliegt den Bestimmungen des Völkerrechts“, so Faber. „Jeder Erfolg der Ukraine ist ein gutes Argument gegenüber dem Kreml, die Invasionstruppen zur Heimreise zu befehligen“, so der FDP-Politiker.

Der SPD-Politiker Ralf Stegner äußerte sich zuvor zurückhaltend zu einem möglichen Einsatz aus Deutschland stammender Waffen bei dem Vorstoß der Ukraine. Die Bundesregierung habe zwar den Einsatz deutscher Waffen auf russischem Gebiet legitimiert, als die ukrainische Stadt Charkiw in größter Bedrängnis verteidigt werden musste, sagte Stegner dem „Handelsblatt“. „Das implizierte aber keinen generellen Strategiewechsel, was den Umgang mit aus Deutschland gelieferten Waffen betrifft.“


Foto: Bundeswehr-Panzer „Marder“ (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Geldautomatensprengungen in Hessen stark rückläufig

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Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Die Zahl der Geldautomatensprengungen in Hessen ist stark rückläufig. Bis Anfang August verzeichneten die Ermittler 13 Sprengungen, im Vorjahr waren es im gleichen Zeitraum 36 gewesen.

„Die Festnahme mehrerer Logistiker hat dazu beigetragen, die regionalen Strukturen in den Niederlanden nachhaltig zu schwächen“, so eine Sprecherin des hessischen Landeskriminalamts zum „Spiegel“. Die Aufklärungsquote habe man auf über 50 Prozent steigern können. Seit 2019 seien mehr als 80 Tatverdächtige ermittelt und über 20 Personen rechtskräftig verurteilt worden, so die Sprecherin weiter.

Ein Großteil der Täter stamme dabei aus den Niederlanden, die dortige Polizei rechne den Sprengergruppierungen bis zu 1.000 aktiv handelnde Personen zu. „Für die Täter ist die Attraktivität, in kurzer Zeit viel Bargeld zu erbeuten, hoch.“ Oft sei es jedoch nur vom Zufall abhängig, dass bei Sprengungen keine Passanten oder Anwohner verletzt oder getötet werden.

Auch das niedersächsische Landeskriminalamt hatte kürzlich eine rückläufige Entwicklung der Fallzahlen festgestellt. Neben Hessen und Niedersachsen sind in Deutschland vor allem Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz betroffen.


Foto: Geldautomat (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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BKA und Bundespolizei sollen Gesichtserkennung einsetzen dürfen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Das Bundeskriminalamt und die Bundespolizei sollen Gesichtserkennung einsetzen dürfen, um Verdächtige durch einen Abgleich mit Fotos in den sozialen Netzen und anderswo im Internet ausfindig zu machen.

Das geht aus einem Gesetzentwurf von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hervor, über den der „Spiegel“ berichtet. Dadurch sollen die Behörden in die Lage versetzt werden, den Aufenthaltsort von Verdächtigen zu ermitteln. Außerdem sollen sie Möglichkeiten erhalten, unbekannte Straftäter zu identifizieren.

Die Behörden erhoffen sich durch die neuen Befugnisse etwa eine bessere Identifizierung von Terroristen des „Islamischen Staats“, die in Hinrichtungs- und Foltervideos zu sehen sind und sich womöglich unerkannt in Europa verstecken. Künftig könnten die Fahnder Screenshots aus solchen Gewaltvideos per Software mit den sozialen Netzwerken abgleichen und so Hinweise erhalten.

Faeser will dafür mehrere Polizeigesetze ändern. In die Strafprozessordnung soll zudem ein neuer Paragraf aufgenommen werden, der einen „biometrischen Abgleich mit öffentlich zugänglichen Daten aus dem Internet“ erlaubt. Eine Live-Gesichtserkennung anhand von Bildern aus Überwachungskameras etwa an Bahnhöfen soll es nicht geben.

Der Vorstoß ist auch eine Reaktion auf die Festnahme der Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette im Frühjahr. Ein Journalist war Monate zuvor per Gesichtserkennungssoftware auf Fotos von ihr im Netz gestoßen. Sie zeigten Klette in einem Capoeira-Tanzklub in Berlin, wo sie unter falschem Namen untergetaucht war. Den Fahndern fehle für ein solches Vorgehen die Rechtsgrundlage, beklagte das zuständige Landeskriminalamt.


Foto: Computer-Nutzer (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Dritte Festnahme nach Absage von Swift-Konzerten in Wien

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Wien (dts Nachrichtenagentur) – Im Zusammenhang mit der Terrorwarnung rund um drei Konzerte in der österreichischen Hauptstadt Wien hat es eine dritte Festnahme gegeben.

Innenminister Gerhard Karner bestätigte am Freitag, dass es sich bei dem bereits am Donnerstagabend verhafteten Person um einen 18-jährigen Iraker handelt. Er soll in Kontakt mit dem zuvor bereits festgenommenen und offenbar geständigen 19-jährigen Hauptverdächtigen gestanden und ebenfalls einen Schwur auf den sogenannten „Islamischen Staat“ abgelegt haben.

Am Mittwoch hatte der Konzertveranstalter drei anstehende Auftritte der US-Sängerin Taylor Swift nach einer Warnung durch die Sicherheitsbehörden abgesagt. Innenminister Kraner sprach am Donnerstag davon, dass man eine Tragödie habe verhindern können. Nach Angaben der Ermittler wollten zwei junge Männer einen Anschlag auf eines der in Wien geplanten Konzerte verüben.

Bei Hausdurchsuchungen wurde neben Materialien und Substanzen von Sprengstoff auch Falschgeld und ein Blaulicht gefunden. Damit hätten sich die Verdächtigen wohl entweder Zufahrt zum Konzert ermöglichen oder eine Fluchtmöglichkeit offen halten wollen.


Foto: Österreichische Polizisten (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Oliver Klement holt Olympia-Silber für Deutschland im Freiwasser

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Paris (dts Nachrichtenagentur) – Der deutsche Schwimmer Oliver Klement hat bei den Olympischen Sommerspielen in Paris die Silbermedaille im Freiwasserschwimmen über zehn Kilometer gewonnen. Nach 1:50:54 Stunden schlug er eher unerwartet als Zweiter am Ziel an.

In einem spannenden Duell mischte Klement konstant in der Spitzengruppe mit. Der zweite deutsche Schwimmer und eigentliche Medaillenfavorit, Florian Wellbrock, hatte lange Zeit die Führung für sich beanspruchen können, kam am Ende jedoch als Achter über die Ziellinie.

Gold geht an den Ungarn Kristof Rasovskz, Bronze an den ebenfalls aus Ungarn stammenden David Bethlehem.

Insgesamt sechs Runden mussten die Schwimmer absolvieren, die Hälfte davon gegen die starke Strömung des Hauptstadtflusses.


Foto: Pont Alexandre III (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Erneut deutlich mehr Regelinsolvenzen beantragt

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Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen in Deutschland ist Juli deutlich gestiegen. Sie legte um 13,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zu, teilte das Statistische Bundesamt am Freitag mit.

Die Zuwachsrate liegt damit wie schon in den Monaten Juni 2023 bis Mai 2024 wieder im zweistelligen Bereich, nachdem es im Juni 2024 mit +6,3 Prozent einen einstelligen Zuwachs gegeben hatte. Bei den Ergebnissen ist zu berücksichtigen, dass die Anträge erst nach der ersten Entscheidung des Insolvenzgerichts in die Statistik einfließen. Der tatsächliche Zeitpunkt des Insolvenzantrags liegt in vielen Fällen annähernd drei Monate davor.

Im Mai 2024 meldeten die Amtsgerichte nach endgültigen Ergebnissen 1.934 beantragte Unternehmensinsolvenzen. Das waren 30,9 Prozent mehr als im Mai 2023.

Die Forderungen der Gläubiger aus den im Mai 2024 gemeldeten Unternehmensinsolvenzen bezifferten die Amtsgerichte auf rund 3,4 Milliarden Euro. Im Mai 2023 hatten die Forderungen bei knapp 4,0 Milliarden Euro gelegen.

Bezogen auf 10.000 Unternehmen gab es im Mai 2024 in Deutschland insgesamt 5,6 Unternehmensinsolvenzen. Die meisten Insolvenzen je 10.000 Unternehmen entfielen auf den Wirtschaftsabschnitt Verkehr und Lagerei mit 12,2 Fällen. Danach folgten die sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (zum Beispiel Zeitarbeitsfirmen) mit 9,0 Insolvenzen und das Baugewerbe mit 8,5 Fällen sowie das Gastgewerbe mit 7,4 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen.

Im Mai 2024 gab es 5 691 Verbraucherinsolvenzen. Damit stieg die Zahl der Verbraucherinsolvenzen um 0,2 Prozent gegenüber Mai 2023. Im April hatte der Anstieg noch +27,9 Prozent betragen.

Die Insolvenzstatistik bildet nur Geschäftsaufgaben ab, die im Zuge eines Insolvenzverfahrens ablaufen, nicht jedoch solche aus anderen Gründen beziehungsweise vor Eintritt akuter Zahlungsschwierigkeiten.

Die vorläufigen monatlichen Angaben zu Regelinsolvenzverfahren, hier für Juni 2024, basieren auf aktuellen Insolvenzbekanntmachungen aller Amtsgerichte in Deutschland. Sie weisen noch nicht die methodische Reife und Belastbarkeit amtlicher Statistiken auf und zählen daher zu den experimentellen Daten.

Von den Insolvenzverfahren in Deutschland sind rund 30 Prozent Regelinsolvenzverfahren, zu denen in erster Linie alle Verfahren von Unternehmen zählen (rund 55 Prozent aller Regelinsolvenzverfahren). Außerdem findet das Regelinsolvenzverfahren Anwendung bei Personen, die wirtschaftlich tätig sind. Dazu gehören unter anderem die persönlich haftenden Gesellschafter einer offenen Handelsgesellschaft (oHG), Mehrheitsgesellschafter einer Kapitalgesellschaft sowie ehemals selbstständig Tätige, deren Vermögensverhältnisse als nicht überschaubar eingestuft werden. Zusätzlich werden beim Frühindikator aus technischen Gründen auch die Nachlass- und Gesamtgutinsolvenzverfahren miteinbezogen.

Bei der Berechnung der Insolvenzhäufigkeit wurden Angaben aus dem statistischen Unternehmensregister zum Unternehmensbestand herangezogen. Als Unternehmen werden rechtliche Einheiten verstanden. Rechtliche Einheiten sind juristische und natürliche Personen, die eine Wirtschaftstätigkeit selbstständig ausüben, wie beispielsweise Aktiengesellschaften, GmbHs, Offene Handelsgesellschaften oder auch Einzelunternehmen.


Foto: Justizzentrum Halle (Saale) (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Auftragsmangel im Wohnungsbau gestiegen

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München (dts Nachrichtenagentur) – Der Auftragsmangel im deutschen Wohnungsbau ist zuletzt wieder gestiegen. Das ist das Ergebnis einer Erhebung des Münchener Ifo-Instituts, die am Freitag veröffentlicht wurde. 51,3 Prozent der Unternehmen klagten demnach im Juli über Auftragsmangel, nach 50,2 Prozent im Juni.

„Was heute nicht beauftragt wird, kann morgen nicht gebaut werden“, sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. „Dies spiegelt sich auch in den Prognosen für die Anzahl der neu gebauten Wohngebäude. Diese liegen deutlich unter dem Ziel der Bundesregierung, jährlich 400.000 Einheiten zu bauen.“

„Die Stornierungsquote bei Aufträgen sank leicht, auf 12,4 Prozent von 13,7 Prozent im Juni. Hier scheint sich etwas Entspannung abzuzeichnen. Das Geschäftsklima im Wohnungsbau hat sich jedoch insgesamt verschlechtert“, so Wohlrabe weiter.

Die Urteile zur aktuellen Lage und die Erwartungen seien tief im Minus, eine Erholung zeichne sich momentan nicht ab. „Ob der geplante Bürokratieabbau für den Wohnungsbau im Rahmen der Wachstumsinitiative der Bundesregierung eine Trendwende bewirken kann, bleibt abzuwarten“, ergänzt Wohlrabe.


Foto: Baustelle (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts