Dienstag, November 26, 2024
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Journalisten geben sich im Bundestag erfolgreich als Lobbyisten aus

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Journalisten der Plattform „Abgeordnetenwatch“ und des ZDF haben sich monatelang im Bundestag verdeckt als Lobbyisten ausgegeben und dabei erstaunliche Erfolge verbucht.

Laut des am Mittwoch veröffentlichten Berichts gelang es relativ problemlos, als frei erfundene Lobby-Agentur mit dem Phantasienamen „Ianua Strategy“ persönliche Gesprächstermine bei Bundestagsabgeordneten von SPD, FDP, CDU und AfD, sowie einem Fraktionslosen zu bekommen, um für ein Förderprogramm für E-Zigaretten zu werben. Bei Grünen und Linken hatten die Undercover-Journalisten keinen Erfolg.

Bei den tatsächlich durchgeführten Gesprächen gelang es unter anderem, an einen noch unveröffentlichten Fraktionsentwurf zum Thema E-Zigaretten zu kommen, mehrfach wurden von Abgeordneten im Auftrag der falschen Lobbyisten Anfragen an die Bundesregierung gestellt.

Außerhalb des Bundestages führten die Journalisten als Lobbyisten getarnt Gespräche mit zwei früheren Ministern und einem früheren Staatssekretär. Alle drei stellten mehr oder weniger direkt in Aussicht, persönliche Gespräche mit amtierenden Bundesministern oder zumindest Staatssekretären organisieren zu können. Dabei wurden für die „Beratung“ Tagessätze von 2.500 bis 3.000 Euro gefordert, in einem Fall wurde ein größeres „Gesamtpaket“ für 187.200 Euro für ein Jahr angeboten.

Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) teilte nach Abschluss des Experiments auf Anfrage der Journalisten mit, Lobbyismus sei in einer parlamentarischen Demokratie legitim und sogar notwendig, wichtig sei aber Transparenz. Das gerade erst umfassend reformierte Lobbyregister werde nach ihrer Überzeugung kontinuierlich dazu beitragen, die Transparenz weiter zu erhöhen und damit das Vertrauen in die politischen Prozesse und Institutionen „nachhaltig zu stärken“, zitiert „Abgeordnetenwatch“. Zu den Resultaten des Experiments wollte sich Bas laut Bericht nicht äußern.


Foto: Reichstagskuppel bei Sonnenaufgang (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

RKI-Experten widersprachen Narrativ von "Pandemie der Ungeimpften"

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Experten des Robert-Koch-Instituts (RKI) haben früh der Darstellung des damaligen Gesundheitsministers Jens Spahn (CDU) im Jahr 2021 widersprochen, dass es eine „Pandemie der Ungeimpften“ gebe.

Das geht aus Protokollen des RKI-Krisenstabs hervor, die bislang in der Öffentlichkeit unbekannt waren und nun von einer Journalistin publik gemacht wurden. „Wir erleben gerade vor allem eine Pandemie der Ungeimpften – und die ist massiv“, hatte Spahn unter anderem am 3. November 2021 gesagt. Zwei Tage später, am 5. November, wird in einem RKI-Protokoll unter der Kategorie „Wissenschaftskommunikation“ vermerkt: „In den Medien wird von einer Pandemie der Ungeimpften gesprochen. Aus fachlicher Sicht nicht korrekt, Gesamtbevölkerung trägt bei. Soll das in Kommunikation aufgegriffen werden?“

Weiter steht im Protokoll, dass die Formulierung als Appell an diejenigen diene, „die nicht geimpft sind, sich impfen zu lassen“, was der Krisenstab weiter für sinnvoll hält, und in Bezug auf die Formulierung „Pandemie der Ungeimpften“: „Sagt Minister bei jeder Pressekonferenz, vermutlich bewusst, kann eher nicht korrigiert werden.“


Foto: 2G-Regel (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Nexi und Liberis starten smarte Finanzierungs-Lösung für mehr Wachstum im deutschen Mittelstand

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Substanzielle Finanzierungslücke hemmt deutschen Mittelstand.
Mit wenigen Klicks zum individuellen Finanzierungsangebot und Auszahlung des Finanzierungsbetrags nach spätestens 48 Stunden.
Zurückgezahlt wird flexibel und vollautomatisiert auf Basis der realen Umsätze.
„Finanzmittel sind der notwendige Hebel für KMU, um in Digitalisierung, Prozessoptimierung und Expansion investieren zu können“, sagt Carola Wahl, CEO Nexi DACH.

Gemeinsam starten Liberis Debt Fund GmbH & Co. KG, vertreten durch die Liberis Debt Fund Management GmbH (Liberis), und Nexi mit smarten Finanzierungslösungen für den deutschen Mittelstand. Rund 400 Milliarden Euro fehlen laut Studien dem europäischen Mittelstand für Investitionen, Innovationen und Expansion – und das war vor der Coronapandemie, vor der Energiekrise und dem stagnierenden Wirtschaftswachstum. Finanzierungsanfragen sind für viele Händler und Dienstleister aufwendig; viele Banken scheuen das Risiko gerade bei kleineren Unternehmen. Mit ähnlichen Lösungen der Liberis Gruppe, die bereits gemeinsam mit Nets, Teil der Nexi Group, sehr erfolgreich in Skandinavien etabliert ist, haben kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) jetzt auch in Deutschland eine einfache, schnelle und nachhaltige Lösung für ihre Finanzbedarfe.

Mit wenigen Klicks zum individuellen Finanzierungsangebot und spätestens nach 48 Stunden* das Geld auf dem Konto haben – Liberis definiert smarte Finanzierung gemeinsam mit Nexi für den Mittelstand neu. Durch die Kooperation mit dem Zahlungsdienstleister Nexi entfallen für Händlerkunden die aufwendige Erstellung von Business Cases oder Einreichung von Daten. Zurückgezahlt werden die Mittel mit einem vorher vereinbarten Anteil an realen Umsätzen und passen sich daher flexibel an – ohne versteckte Kosten. Auch die Rückzahlungsdauer kann individuell angepasst werden.

„Die Partnerschaft mit Liberis gibt uns bei Nexi die Chance, den deutschen Mittelstand unmittelbar bei Wachstum und Innovationen zu unterstützen – über 99 Prozent unserer Unternehmen gehören dazu. Die Finanzmittel sind der notwendige Hebel, um in Digitalisierung, Prozessoptimierung und Expansion investieren zu können und damit die gesamte Wirtschaft in Deutschland wieder auf Wachstumskurs zu bringen“, so Carola Wahl, CEO Nexi DACH.

Die Liberis Gruppe hat über 16 Jahre Erfahrung in nunmehr zwölf Ländern und hat bereits über 3.000 KMU-Kunden der Nexi Gruppe seit dem Launch 2019 unterstützt. Mit der Lizenz für den gewerbsmäßigen Abschluss von Darlehensverträgen der Liberis Debt Fund GP GmbH für Deutschland und der Eröffnung des Liberis Büros in München, steht die Option einer flexiblen und einfachen Finanzierung jetzt auch deutschen Mittelständlern zu Verfügung. Mehr als 120.000 davon sind bereits Partner von Nexi, ehemals Concardis.

Die Finanzmittel können für Investitionen ebenso verwendet werden, wie für kurzfristige Liquiditätsengpässe. „Wir freuen uns, mit Nexi Germany einen sehr erfahrenen Partner in Deutschland zu haben, der die Unternehmer und deren Bedürfnisse gut kennt. Wir haben mit Nets, Teil der Nexi Group, in Skandinavien bereits tausenden Kunden erfolgreich geholfen, ihre Finanzierungslücke zu schließen – es ist großartig, dass wir jetzt auch in Deutschland kleinen und mittelständischen Unternehmen neue Perspektiven eröffnen können“, so Rob Straathof, CEO Liberis Limited Teil der Liberis Gruppe.

Bild:Nexi Financing

Quelle:Nexi Germany GmbH

GA.GG (Gaming Academy) gewinnt den Businessplan Wettbewerb Nordbayern 2024

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Innovative Geschäftsideen im Finale prämiert, die Sieger-Startups kommen aus den Bereichen Gaming, Bautechnik und Wasserreinigungstechnologie.
Die Teams stammen aus Aschaffenburg und Erlangen.
BayStartUP verzeichnet deutliche Steigerung der Teilnehmerzahlen im Wettbewerb.

BayStartUP hat die Sieger im diesjährigen Businessplan Wettbewerb Nordbayern bekannt gegeben. Im Finale setzten sich drei Startups mit ihren zukunftsweisenden Konzepten durch: Der erste Platz ging an GA.GG (Gaming Academy) aus Aschaffenburg für ihr Big-Data- und KI-gestütztes Lernportal für Gamer. Der zweite Platz ging an excav aus Erlangen mit ihrem portablen GNSS-Assistenzsystem für Baggerfahrer. Den dritten Platz sicherte sich HydroPURE, ebenfalls aus Erlangen, mit ihrem innovativen Wasserreinigungssystem. Insgesamt nahmen 110 Startups aus ganz Franken und der Oberpfalz am Wettbewerb teil, was eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr bedeutet. BayStartUP unterstützt mit dem Businessplan Wettbewerb Nordbayern innovative Geschäftsideen und fördert die Vernetzung von Startups mit Investoren, Industrie und Branchenexperten. Die Unterstützung der LfA Förderbank Bayern als Partner des Wettbewerbs ist entscheidend, da sie die finanzielle Basis für viele Gründungsvorhaben schafft.

Das Teilnehmerfeld des 2024er Wettbewerbs zeigt eine wachsende Innovationskraft: Nach zwei etwas verhaltenen Jahren beobachtet BayStartUP dieses Jahr wieder eine deutliche Steigerung der Teilnehmerzahlen. Mit 110 Startups verzeichnet das Gründer- und Investorennetzwerk im nordbayerischen Wettbewerb ein Plus von knapp 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Gerade bei den frühen Teams tut sich wieder mehr als in den Vorjahren“, sagt Tobias Bladowski, Projektleiter des Businessplan Wettbewerbs Nordbayern bei BayStartUP. „Das zeigen die gestiegenen Teilnahmezahlen und die hohe Qualität der Einreichungen. Die Finalisten haben mit ihren ausgezeichneten Businessplänen nun eine ideale Grundlage für ihren weiteren unternehmerischen Weg, unterstützt durch neu geknüpfte Kontakte und das wertvolle Feedback der BayStartUP-Juroren.“

Tobias Gotthardt, Staatssekretär im Bayerischen Wirtschaftsministerium, sagt: „Die im Finale des Businessplan Wettbewerbs Nordbayern nominierten Startups sind beste Beispiele für technologischen Fortschritt und unternehmerisches Engagement aus der Region heraus. Eine beeindruckende Vielfalt an innovativen Lösungen, von fortschrittlichen Assistenzsystemen bis hin zu nachhaltigen Wasserreinigungstechnologien. Ich gratuliere allen Finalisten herzlich und bin davon überzeugt, dass sie positive Impulse setzen werden.“

Stefan Höck, Vorstandsmitglied der LfA Förderbank Bayern, sagt: „Die diesjährigen Gründerteams haben mich beeindruckt mit ihrer Kreativität und ihrem Talent. Ihre Geschäftsideen sind topmodern und decken viele verschiedene Branchen ab. Das zeigt, wie lebendig die Gründerszene in Nordbayern ist. Als LfA und mit unserer Tochter Bayern Kapital unterstützen wir Gründerinnen und Gründer mit passenden Förderkrediten und Venture Capital. Im Rahmen der VC4Start-ups Initiative Bayern werden wir dieses Engagement jetzt noch einmal deutlich ausbauen.“ Mit der VC4Start-ups Initiative plant das Bayerische Wirtschaftsministerium zusammen mit der LfA Förderbank Bayern und Bayern Kapital ab 2025 neue Fonds mit einer Milliarde Euro für das bayerische Startup-Ökosystem aufzulegen.

Das sind die Sieger im Detail:

Platz 1: GA.GG (Gaming Academy)
GA.GG (Gaming Academy) aus Aschaffenburg bietet ein Big-Data- und KI-gestütztes Lernportal für Gamer auf Abo-Basis an. Das Portal GA.GG hilft Gamern, ihre Fähigkeiten zu verbessern, aktuell im Spiel League of Legends, zukünftig auch in weiteren e-Sport-Titeln. Besonders hervorzuheben ist die GA Hexcore A.I., die Schwächen der Spieler analysiert und individuelle Lerninhalte sowie Coaches empfiehlt.

Platz 2: excav
excav aus Erlangen überzeugte mit dem PILOT, einem portablen, baggerübergreifenden GNSS-Assistenzsystem, das dem Baggerfahrer in Echtzeit Informationen über die Korrektheit seiner Arbeit liefert. Durch an der Schaufel angebrachte Sensorik werden Planierarbeiten effizienter und personalärmer ausgeführt.

Platz 3: HydroPURE
HydroPURE aus Erlangen entwickelte ein anschlussfertiges Wasserreinigungssystem zur Beseitigung von Spurenstoffen aus Wasser, darunter Viren, Bakterien und Arzneimittelrückstände. Die patentierte Diamantelektroden-Technologie ermöglicht eine elektrochemische Reaktion, die Schadstoffe zerstört.

Außerdem waren im Finale folgende Startups nominiert:

Doctor Woofsley aus Aschaffenburg hat eine zum Patent angemeldete Zahnbürste und App für die Zahngesundheit von Hunden entwickelt.
LinaThera aus Erlangen entwickelt eine nachhaltige Anlage zur Produktion medizinischer Radionuklide für die Krebstherapie: ohne Kernreaktor und unter Einbindung regionaler Kliniken.
NextHeat aus Rednitzhembach liefert eine H2-basierte Plug-and-Play Lösung für die Dekarbonisierung von Hochtemperatur-Prozesswärme in der Industrie.
PerfectSens aus Lichtenau entwickelt ein Sensorsystem zur Detektion von jeglichen Fremdkörpern in der Lebensmittelproduktion.
SPHEROID Technologies aus Regensburg entwickelt hochpräzise Ultra-Wideband (UWB)-basierte Lokalisierungssysteme und Kollisionsvermeidungstechnologien für Bergbau, Hafenlogistik und Bauwesen.

Bild: Sieger BPWN 2024 Gruppenfoto © Andreas Gebert

Quelle:BayStartUp GmbH

allygatr-Portfolio wächst weiter Talent2Go macht Ausbildung sexy

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allygatr, der Berliner Investor für HR Tech, beteiligt sich an dem Start-up Talent2Go. Vorbei die Zeiten, als für jede:n Azubi eine einzelne Tabelle angelegt werden musste. Talent2Go macht das Ausbildungsmanagement digital und effizient. Das spart bares Geld und erhöht die Qualität – für alle Beteiligten.

Das duale Ausbildungssystem in Deutschland gilt als vorbildhaft; die Qualität der Lehre ist einer der Gründe dafür. Dahinter stehen jedoch viele Regeln und Vorgaben. So muss der Ausbildungsbetrieb etwa einen individuellen Ausbildungsplan für alle Azubis anlegen, mit individuellem zeitlichen Ablauf und auf die Stelle und Person zugeschnittenen Kenntnissen und Fähigkeiten. Hochkomplex – und nicht selten nur mit ewigen Excel-Tabellen zu lösen.

Diese Komplexität löst Talent2Go geschickt auf – mit einer einmaligen digitalen Software; simpel in der Benutzung, umfangreich bei den Lehrmaterialien. Denn: Talent2Go ist nicht nur eine HR Tech-Lösung, sondern zugleich eine Wissensplattform. Zu den Ausbildungsberufen stehen neben den Fertigkeiten auch leicht aufbereitete Lerninhalte und Lehrvideos zur Verfügung. Jederzeit abrufbar für die Azubis. Außerdem bietet Software ein Talent Management – bereits in der Berufsausbildung. Das kann nur Talent2Go.

Ausbildung endlich einfach und digital

“Ausbildung ist eine Kernaufgabe im Kampf gegen den Fachkräftemangel. Die Qualität der Ausbildung stellen motivierte Ausbildungsbetriebe sicher. Doch die hatten bislang mit viel Bürokratie zu kämpfen. Talent2Go leistet hier einen großen Beitrag, entlastet Ausbilder:innen und macht Lehre für beide Seiten wieder attraktiver”, sagt allygatr-Founder und CEO Benjamin Visser. “Talent2Go ergänzt unser Portfolio um ein weiteres spannendes HR-Tech-Start-up”, freut sich Visser. Die Berliner steigen mit einem sechsstelligen Betrag ein, über die genaue Höhe ist jedoch Stillschweigen vereinbart worden.

Talent2Go, gegründet 2019 und unter der Leitung von CEO Mike Joszko, vereint eine Vielzahl von Funktionen. Von der Ausbildungsplanung über To-Do-Listen bis hin zum Berichtsheft: Für das Management von Auszubildenden brauchen Betriebe jetzt keine “Zettelwirtschaft” mehr. Mit der Unterstützung von allygatr plant Talent2Go, seine Marktposition weiter zu stärken und die Entwicklung neuer Funktionen voranzutreiben.

“Wir haben uns bewusst für allygatr als Investor entschieden – mit seinem Schwerpunkt auf den HR Tech Markt ein idealer Partner für uns”, sagt CEO Mike Joszko. “Gerade in der Phase, in der Talent2Go sich gerade befindet, freuen wir uns, dass wir durch allygatr nicht nur ein handfestes Investment, sondern auch Unterstützung und Zugriff auf ein hervorragendes Netzwerk bekommen.” Wenig überraschend, dass zu den Kund:innen bereits namhafte Unternehmen wie BMW, Hornbach oder DRK zählen.

Bild:Talent2Go Sabine&Mike

Quelle:allygatr GmbH

RKI-Protokolle: Drosten weist Vorwürfe zurück

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Christian Drosten, Leiter der Virologie an der Berliner Charité, hat den Vorwurf zurückgewiesen, dass sein Name in den bisher auf der RKI-Homepage veröffentlichten Protokollen bisher immer noch geschwärzt sei. „Ich habe alle Passagen freigegeben“, sagte er der „Süddeutschen Zeitung“ (Donnerstagausgabe). „Das ist auch alles völlig unproblematisch, es gibt da nichts zu verbergen.“ Das Gesundheitsministerium habe ihm die Passagen bereits vor Wochen vorgelegt, und er habe nichts gegen die Entschwärzung einzuwenden gehabt.

Das Ministerium hat die Arbeit an der Freigabe noch nicht abgeschlossen. Das sagte Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) der Zeitung. Vollständig bearbeitet sei bisher nur die erste Charge der Protokolle, nämlich jene bis April 2021 – diese umfasst gut 2.000 Seiten. Die Anschreiben zwecks Freigabe der Namen für die zweite Charge würden gerade vorbereitet. Das erklärt auch, weshalb FDP-Vize Wolfgang Kubicki noch „keine Anfrage hinsichtlich einer ungeschwärzten Veröffentlichung bekommen“ hat, wie er am Dienstag auf der Plattform X erklärte und den „Willen zur zügigen und umfassenden Veröffentlichung“ durch die Bundesregierung in Zweifel zog. Kubickis Name taucht in den Protokollen nur einmal auf – und zwar im zweiten Schwung, auf Seite 2.717 der insgesamt 3.865 Seiten.

Auch dem Vorwurf, dass Christian Drosten aus Regierungsgehorsam brisante Daten zurückgehalten habe, wie er von manchen Personen auf X und von manchen Medien erhoben wird, widerspricht der Virologe. Die Vorwürfe stützen sich auf folgende Protokollnotiz vom 29. Juli 2020: „Hr. Drosten hat zwischenzeitlich entschieden, das Papier nicht zu publizieren, da ungezielte Testung im Text als nicht sinnvoll betrachtet wird und dies dem Regierungshandeln widerspricht.“ Drosten wurde nun vorgeworfen, Forschung aufgrund politischen Drucks zurückgehalten zu haben.

Doch in Wirklichkeit sei es um einen Artikel gegangen, den er für die breite Öffentlichkeit geschrieben habe und den die Wochenzeitung „Zeit“ veröffentlicht hat, sagte Drosten. Die Veröffentlichung erfolgte schon wenige Tage nach der Sitzung, am 5. August 2020. Wie es zu dem Vermerk im Protokoll gekommen sei, er werde das Papier nicht publizieren, sei ihm nicht klar, so Drosten.

Es sei gut möglich, dass der Protokollschreiber im RKI etwas falsch aufgefasst oder jemand falsch aus einem Gespräch mit ihm berichtet habe, so Drosten. Denn persönlich war er in der Sitzung nicht zugegen, es wurde nur über ihn geredet – und er hat das Protokoll somit auch nicht gegengelesen. „Man wurde ja nicht als Mitglied oder als Gast zu diesem Krisenstab zugeladen, da war ich nie dabei“, so der Experte für Coronaviren.


Foto: Christian Drosten (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Ergebnis eines interdisziplinären Forschungsverbundes um Berliner Start-up könnte zur Nährstoffergänzung und Diversifizierung unserer Ernährung beitragen

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Ein interdisziplinäres Forschungsteam, bestehend aus Lebensmitteltechnologen, Ernährungs- und Agrarwissenschaftlern der Berliner Hochschule für Technik (BHT), Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und der ingarden GmbH, einem FoodTech-Startup aus Berlin, hat nach eigenen Angaben das Ziel erreicht, Vitamine und Nährstoffe genau dort zu erhöhen, wo sie in der Natur vorkommen: im Saatgut. Das Team konnte erstmals nachweisen, dass die Nährstoffkonzentration in ausgewachsenen Keimlingen durch rein organische Vorbehandlung des Saatguts erhöht werden kann.

Hintergrund für das Projekt

Studien zeigen, dass der Vitamin- und Mineralstoffgehalt in Obst, Gemüse und Getreide seit den 1950er Jahren im Median um 5% bis 40% abgenommen hat (D. R. Davis, 2019). Diesen Studien sind die Ursachen u.a. moderne Anbaumethoden und Hochertragssorten, die die Bodenökologie stören und den Mikronährstoffgehalt verringern. Gleichzeitig greifen laut Angaben der Verbraucherzentrale immer mehr Menschen in Europa und Amerika zu Vitaminpräparaten, die oft synthetisch und aus Gentechniklaboren stammen und nicht immer wirksam sind.

„Bei ingarden haben wir uns gefragt, wie die Nährstoffunterversorgung in Industrieländern und die Nutzlosigkeit gängiger Vitaminpräparate zusammenpassen. Wir sind begeistert von den Ergebnissen und glauben, einen wichtigen Schritt zur Revolutionierung unserer Ernährung gemacht zu haben“, sagt Christian Saitner, Gründer von ingarden.

Forschungsprojekt führt zu signifikantem Magnesiumanstieg in Senf-Keimlingen

Das Forschungsteam wählte Keimsaatgut (auch sog. Microgreens-Saatgut) aufgrund seiner hohen Nährstoffkonzentration, der schnellen Erntezeit von 7 Tagen und der einfachen Durchführung der Keimung ohne Erde in Privathaushalten. Das Projekt zeigte, dass die organische Biofortifikation von Senf-Microgreens-Saatgut mit einem essenziellen Mikronährstoff wie Magnesium in erdeloser Kultur erfolgreich ist. Die Nährstoffanalyse von Bilacon bestätigt eine Magnesiumsteigerung von bis zu 66% in den angereicherten Senf-Microgreens im Vergleich zur Kontrollprobe. Diese Methode könnte zur Ergänzung und Diversifizierung der Ernährung beitragen, insbesondere da sie unabhängig von natürlichen Lichtverhältnissen funktioniert. Die Magnesium-Anreicherung hatte keinen Einfluss auf die Pflanzenhöhe, den Geschmack oder das Gewicht.

Beteiligte Partner
Der Durchbruch gelang im Labor von Prof. J. Mäder an der BHT mit Unterstützung von ingarden, die das Bio-zertifizierte Saatgut und hydroponische Anbaugeräte bereitstellte. An der Sporthochschule Köln stellte ein Team um Prof. M. Thevis sicher, dass die natürliche Nährstofferhöhung keine Dopingrisiken für Spitzensportler birgt. Prof. K. Mühling von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, der zahlreiche Veröffentlichungen zur Biofortifikation vorweisen kann, unterstützte die Grundidee.

„Durch die Kombination von Technologie und Natur definieren wir die Essenz von essbaren Pflanzen neu und machen jede Mahlzeit zu einem Schritt hin zu optimaler Gesundheit und Umweltbewusstsein“, so Prof. Jens Maeder von der BHT.

Ein Beitrag zur globalen Gesundheit

„Unser Ziel ist es, die globale Mikronährstoffversorgung zu verbessern und gleichzeitig die Umwelt zu schonen“, erklärt Saitner. „Unser Bio-angereichertes Saatgut kann den Bedarf an synthetischen Ergänzungsmitteln reduzieren und die Aufnahme lebenswichtiger Nährstoffe auf natürliche Weise erhöhen.“

Verfügbarkeit

Das erste marktreife Produkt des Projekts, Bio-zertifizierte Senf-Microgreens mit bis zu 66% mehr Magnesium, ist über ingarden.de und ausgewählte Apotheken erhältlich. Die Partnerschaft mit ingarden ermöglicht den automatisierten Anbau nährstoffoptimierten Saatguts in Privathaushalten.

Bild:Senf

Quelle:ingarden

Nachhaltige Mobilität in Europa: 10 interessante Fakten über nationale und EU-weite Regularien

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Alle Länder haben eigene Regeln und fördern die nachhaltige Mobilität in unterschiedlichem Maße.
EU-weit arbeitende Unternehmen müssen sich gut auskennen, um alle Vorgaben zu erfüllen.
M3E Policy Report – Sustainable Mobility in Europe 2024 bietet systematische Übersicht und Analyse zu Gesetzgebungen und Richtlinien zur nachhaltigen Mobilität in Europa.

Wussten Sie, dass es Länder in Europa gibt, die mehr Umweltzonen haben als Deutschland? Oder dass nur ein einziger Staat in der EU keine Steuervergünstigungen für E-Fahrzeuge eingeführt hat? Die nachhaltige Transformation des Verkehrs ist zwar eine der tragenden Säulen des European Green Deals, dennoch müssen sich transnational agierende Unternehmen weiterhin durch eine sehr ausdifferenzierte nationale Regularienlandschaft manövrieren.
Supranationale EU-Policies, nationale Gesetzgebungen, und regionale Maßnahmen: ein Blick auf die Regelungen zur nachhaltigen Mobilität in den 27 EU-Mitgliedstaaten, der Schweiz, Norwegens und Großbritanniens offenbart einen kunterbunten Flickenteppich. Das Berliner Beratungsunternehmen M3E hat 10 spannende Fakten zusammengetragen, die das illustrieren.

1.  Es gibt in Italien mehr Städte mit Umweltzonen und sonstigen Durchfahrtsbeschränkungen für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor als in Deutschland.

2.  Beim Kauf eines vollelektrischen Pkw in Norwegen sind die ersten 500.000 NOK (ca. 43.000 €) des Kaufpreises von der Mehrwertsteuer (25 %) befreit. Für vollelektrische Pkw, die günstiger als 500.000 NOK (ca. 43.000 €) sind, fällt keine Mehrwertsteuer an.

3.  Kopenhagen und Amsterdam haben sich als einzige europäische Hauptstädte zum Ziel gesetzt, ihre ÖPNV-Flotten bis 2025 zu 100 % auf emissionsfreie Busse umzustellen.

4.  Die zentrale Staatsverwaltung Spaniens ist per Gesetz verpflichtet, ihre Parkplätze mit mindestens einer Ladestation pro 20 Stellplätze auszustatten.

5.  Estland ist das einzige Land in der EU, in dem keine Steuervergünstigungen für Elektrofahrzeuge gelten.

6.  Die neue Dekarbonisierungsstrategie der amtierenden polnischen Regierung sieht vor, dass in Polen bis 2030 1,46 Millionen Elektrofahrzeuge und Plug-in-Hybride zugelassen werden müssen.

7.  Das drittkleinste Land in der EU, nämlich Zypern, fördert die Anschaffung von vollelektrischen leichten Nutzfahrzeugen mit 15.000 € pro Fahrzeug.

8.  Jeder, der in Frankreich einen Pkw mit einem CO2-Austoß von mehr als 194 Gramm pro Kilometer zulässt, muss eine Strafzahlung in Höhe von 60.000 € entrichten.

9.  Das EU-Emissionshandelssystem wird 2027 auf den Bereich Straßenverkehr ausgeweitet.

10.Das nationale Klimaabkommen der Niederlande sieht vor, dass in den Niederlanden bis 2025 50 Wasserstofftankstellen errichtet werden müssen.

„Im Bereich Mobilität hat sich die europäische Vereinigung noch nicht gänzlich vollzogen. Zu viele und zu unterschiedliche Regularien erschweren es Unternehmen, flexibel auf schnell wechselnde Anforderungen einzugehen. Umso wichtiger sind verlässliche Informationen und eine sichere Faktenlage, um zukunftssicher handeln zu können“, erklärt Dr. Christian Milan, Gründer und Geschäftsführer von M3E.
M3E Policy Report – Sustainable Mobility in Europe 2024 ab sofort auch für 3, 5 oder 10 Länder erhältlich
M3E hat mit dem M3E Policy Report – Sustainable Mobility in Europe 2024 einen wertvollen Wegweiser für Unternehmen zusammengestellt, um durch den europäischen Regulariendschungel zu navigieren. Der Report bietet umfassende Informationen zu nicht-monetären Anreizen, positiven und negativen Steuermaßnahmen, Restriktionen und weiteren mobilitätsrelevanten Regularien sowie einen zusammenfassenden Überblick zu Förderprogrammen im jeweiligen Land. Der Bericht enthält darüber hinaus Handlungsempfehlungen, die optional individualisiert werden können. Der Report ist in vier Sprachen (DE, EN, FR, ES) bestellbar und wird fortan jährlich aktualisiert.
Die aggregierten Daten und die fundierten Analysen dienen Fuhrparkverantwortlichen, OEMs sowie Logistik- und Lieferunternehmen als strategisches Werkzeug, das sowohl für die Entscheidungsfindung in der Gegenwart als auch für die strategische Zukunftsplanung unabdingbar ist. Unternehmen, die nur in bestimmten Ländern Europas tätig sind, bietet M3E ab sofort die Möglichkeit, eine gekürzte Fassung des Policy Reports mit den Ländern ihrer Wahl zu erwerben.

Bild:M3E-CEO Dr. Christian Milan

Quelle:M3E GmbH

Hamburgs Erster Bürgermeister Tschentscher begrüßt IZH-Verbot

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Hamburg (dts Nachrichtenagentur) – Der Erste Bürgermeister der Hansestadt Hamburg, Peter Tschentscher (SPD), begrüßt das Verbot des „Islamischen Zentrums Hamburg“ (IZH) durch das Bundesinnenministerium. „Dieser Tag tut Hamburgs Stadtgesellschaft gut“, sagte der SPD-Politiker am Mittwoch. „Radikaler Islamismus und Antisemitismus haben keinen Platz in einer weltoffenen, demokratischen und freien Hansestadt.“

Am Morgen hatte das Bundesinnenministerium das IZH und seine bundesweit tätigen Teilorganisationen verboten. Zur Begründung hieß es, dass das IZH eine „extremistische Organisation des Islamismus ist, die verfassungsfeindliche Ziele verfolgt“. Bei den Teilorganisationen handelt es sich um die „Islamische Akademie Deutschland“, den „Verein der Förderer einer iranischen-islamischen Moschee in Hamburg“, das „Zentrum der Islamischen Kultur“ in Frankfurt (Main), die „Islamische Vereinigung Bayern“ in München und das „Islamische Zentrum Berlin“.

Das Vermögen des IZH wurde beschlagnahmt. Zur Durchsetzung und zur Aufklärung möglicher weiterer Strukturen fanden seit den frühen Morgenstunden aufgrund gerichtlicher Anordnungen Durchsuchungen in 53 Objekten in Hamburg, Bremen, Berlin, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Hessen, Nordrhein-Westfalen sowie Bayern statt. Bereits am 16. November 2023 hatten im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen das IZH Durchsuchungen in 55 Objekten in sieben Bundesländern stattgefunden, bei denen umfassende Beweismittel sichergestellt worden waren.

„Die schweren Verdachtsmomente haben sich in diesen mit großem Aufwand geführten Ermittlungen so erhärtet, dass wir das Verbot heute ausgesprochen haben“, sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). Laut Faeser soll das IZH unter anderem die Hisbollah unterstützen sowie „aggressiven Antisemitismus“ verbreiten.


Foto: Peter Tschentscher (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Kanada: Zehntausende wegen Waldbränden evakuiert

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Edmonton (dts Nachrichtenagentur) – Rund 25.000 Anwohner und Touristen mussten wegen Waldbränden im kanadischen Jasper-Nationalpark in den Rocky Mountains evakuiert werden. Die zuständigen Behörden haben die höchste Bereitschaftsstufe ausgerufen und internationale Unterstützung im Kampf gegen die Brände angefordert.

Landesweit gibt es derzeit rund 900 kleinere und größere aktive Waldbrände, 118 sind außer Kontrolle. Mit rund 80.000 Hektar ist das Feuer bei Fort McKay am größten, der zweitgrößte Waldbrand nordöstlich von Jon D`or Prairie erstreckt sich über ein Gebiet von rund 50.000 Hektar. Nach dem Rekordjahr 2023 ist die diesjährige Waldbrandsaison bislang insgesamt weniger intensiv als in den vergangenen Jahren.

Auch der Westen der USA leidet unter Waldbränden. Bundesweit sind es insgesamt 88 größere Brände. Betroffen ist insbesondere Oregon, wo nach 76 Tagen ohne Regen besonders trockene Bedingungen herrschen.


Foto: Fahne von Kanada (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts