Donnerstag, November 28, 2024
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US-Journalist Gershkovich in Russland zu 16 Jahren Haft verurteilt

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Moskau (dts Nachrichtenagentur) – Der US-Journalist Evan Gershkovich ist von einem russischen Gericht der Spionage für schuldig befunden und zu 16 Jahren Haft in einem Hochsicherheitsgefängnis verurteilt worden.

Der Reporter des Wall Street Journal (WSJ) war im vergangenen März während einer Reportagereise in der Stadt Jekaterinburg festgenommen worden. Die russische Staatsanwaltschaft beschuldigte ihn, für den US-Geheimdienst CIA zu arbeiten. Gershkovich, sein Arbeitgeber und die USA bestritten diesen Vorwurf vehement. Das „Wall Street Journal“ sprach am Freitag von einem „unrechtmäßigen Urteil“.

Es handelt sich um die erste Verurteilung eines US-Journalisten wegen Spionage in Russland seit dem Ende des Kalten Krieges vor mehr als 30 Jahren. Gershkovich, aber auch die Staatsanwaltschaft, haben nun etwa zwei Wochen Zeit, gegen das Urteil Berufung einzulegen.

Nach Ansicht russischer Beobachter fiel das Urteil relativ schnell, was allerdings bedeuten könnte, dass ein Gefangenenaustausch bevorsteht. Im Februar hatte der russische Präsident Wladimir Putin in einem Interview mit dem US-Journalisten Tucker Carlson entsprechende Andeutungen gemacht. Nach russischer Rechtspraxis ist Voraussetzung für einen Austausch, dass bereits ein Urteil vorliegt.

Es wird davon ausgegangen, dass Moskau den Auftragsmörder des russischen Inlandsgeheimdienstes (FSB) zurückhaben will, der in Deutschland eine lebenslange Haftstrafe verbüßt, weil er in Berlin einen ehemaligen tschetschenischen Rebellenkommandeur erschossen hatte. Der Fall wird als „Tiergartenmord“ bezeichnet.


Foto: Basilius-Kathedrale in Moskau (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Dax gibt zum Wochenausklang nochmal kräftig nach

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Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Zum Wochenausklang hat der Dax noch einmal kräftig nachgelassen. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 18.172 Punkten berechnet, ein Abschlag von bis auf die zweite Nachkommastelle genau 1,00 Prozent. Auf Wochensicht summieren sich die Kursrückgänge auf über drei Prozent.

Dabei war unklar, welche Rolle am Freitag der weltweite Ausfall vom Microsoft-Computern in den Aktienverkäufen spielte, denn auch die letzten Tage ging es schon kontinuierlich bergab. Dennoch zeigte der Vorfall, wie verletzlich die IT-Infrastruktur von zahlreichen Unternehmen ist, die teilweise ihren Betrieb einstellen mussten.

Es wehe „ein Hauch von Hilf- und Ratlosigkeit auch durch die Frankfurter Börse“, kommentierte Konstantin Oldenburger von CMC Markets den Handel. Das Papier des Software-Sicherheitsunternehmens Crowdstrike, das in den vergangenen Monaten durchaus zu den Börsenlieblingen zählte und dessen Aktie sich auf Jahressicht mehr als verdoppelt hatte, verlor rund ein Fünftel seines Wertes. Unternehmen wie Palo Alto Networks, Cloudflare, Fortinet, Zscaler, die durch die Expansion von Crowdstrike ins Hintertreffen geraten waren, witterten nun ihre Chance. Deren Aktien stiegen heute entsprechend.

Im deutschen Aktienindex ist die Erholung aus der Vorwoche wieder einkassiert. Es könne sich aber immer noch „um einen nur leichten Sommer-Blues handeln“, sagte Oldenburger. Zu den wenigen Kursgewinnern gehörten Siemens Energy, Airbus und SAP. Den kräftigsten Abschlag gab es bei Sartorius, wo es bis kurz vor Handelsende über 15 Prozent bergab ging. Das hatte allerdings weniger mit den weltweiten IT-Ausfällen zu tun, sondern damit, dass der Pharma- und Laborzulieferer seine Prognose für 2024 nach unten korrigiert hatte.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Freitagnachmittag etwas schwächer: Ein Euro kostete 1,0885 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,9187 Euro zu haben.


Foto: Frankfurter Börse, via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Taylor Swift zurück an der Spitze der Album-Charts

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Baden-Baden (dts Nachrichtenagentur) – Taylor Swift steht gerade auf den großen Bühnen in Deutschland – und ist auch in den deutschen Charts wieder an der Spitze. „The Tortured Poets Department“ heißt die neue Nummer eins, teilte die GfK am Freitag mit.

Auch für Swifts Alben „Lover“ (elf), „Midnights“ (13), „1989“ (16), „Reputation“ (21), „Folklore“ (22), „Red“ (40), „Evermore“ (52), „Speak Now“ (73) und „Fearless“ (88) geht es zum Teil deutlich bergauf. Gegen die Swiftmania haben selbst die Top-Neueinsteiger keine Chance. Eminem („The Death Of Slim Shady“), dArtagnan („Herzblut“) und Enhypen („Romance: Untold“) stellen ihre neuen Werke auf den Positionen zwei bis vier vor. Ebenfalls in die Top 10 schaffen es John Lennon („Mind Games“, sechs) und Cigarettes After Sex („X`s“, sieben).

In den Single-Charts verabschieden sich nach der Fußball-EM auch Soho Bani, Herbert Grönemeyer & Ericson wieder vom vordersten Platz. „Zeit, dass sich was dreht“ rutscht an die zweite Stelle und überlässt „Wunder“ die Führung. Für Ayliva & Apache 207 ist es jetzt die sechste Nummer-eins-Woche. Artemas rührt sich nicht vom Fleck und bleibt mit „I Like The Way You Kiss Me“ auf der Drei. Bonez MC („Wenn du mich kennst“) sorgt auf Rang 16 für den höchsten Neueinstieg.

Die offiziellen deutschen Charts werden von GfK Entertainment im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie ermittelt. Sie decken 90 Prozent aller Musikverkäufe ab.


Foto: Mann mit Kopfhörern, via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Drei Viertel aller Betriebe ohne Tarifvertrag

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – In den vergangenen zehn Jahren hat die Tarifbindung in Deutschland weiter deutlich abgenommen. Galt 2013 noch für 49 Prozent aller Beschäftigten ein Branchentarifvertrag, waren es 2023 nur noch 42 Prozent. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine schriftliche Anfrage der Linken im Bundestag hervor, über die der „Spiegel“ berichtet.

Die Zahlen beruhen auf einer regelmäßigen repräsentativen Befragung des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in 15.000 Betrieben. Die Lage ist im Osten mit 31 Prozent im Jahr 2023 deutlich schlechter als im Westen mit 44 Prozent. Das gilt auch für die Tarifbindung der Betriebe. Vergangenes Jahr hatten 76 Prozent aller Betriebe in Deutschland weder einen Branchen- noch einen Haustarifvertrag, in Ostdeutschland sogar 83 Prozent. Branchendaten belegen, dass tarifliche Löhne in der Regel höher sind als nicht tarifliche Verdienste.

„Seit Jahren befindet sich die Tarifbindung im freien Fall – das ist politisches Versagen auf ganzer Linie“, sagte Susanne Ferschl, die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linken im Bundestag. Sie fordert deshalb, dass die Bundesregierung das Tariftreuegesetz umsetzt, das sie seit Langem angekündigt hat. Notwendig sei auch, dass Tarifverträge leichter für allgemeinverbindlich erklärt werden könnten und Tarifflucht durch Outsourcing verhindert werde, so die Linken-Politikerin.


Foto: Büros (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Eurowings streicht wegen IT-Störung Flüge bis 15 Uhr

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Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) – Wegen der großflächigen globalen IT-Störung streicht Eurowings am Freitag alle innerdeutsche Flüge sowie Flüge von und nach Großbritannien bis Abflug um 15 Uhr. Die Check-In- und Boarding-Prozesse seien durch die technische Störung beeinträchtigt, teilte das Unternehmen mit.

Von einer innerdeutschen Flugstreichung betroffene Fluggäste würden gebeten, eigenständig ein Bahnticket zu buchen und dieses zur Erstattung einzureichen, hieß es weiter. Auch im weiteren Tagesverlauf sei mit Verspätungen und Flugstreichungen zu rechnen. Sobald die Störung behoben sei, werde man die Passagiere umgehend auf alternative Flüge umbuchen, so Eurowings.

Seit Freitagmorgen legt eine IT-Störung vielerorts Flughäfen und weitere öffentliche Einrichtungen lahm. Verantwortlich dafür soll offenbar ein Fehler in einer Aktualisierung der Crowdstrike-Software für Windows-Computer sein. Man habe den Fehler identifiziert, teilte Crowdstrike-Chef George Kurtz mit. Kunden würden nun auf ein Download-Portal für ein neues Update verwiesen.


Foto: Eurowings (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Europameister Morata wechselt zu AC Mailand

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Mailand (dts Nachrichtenagentur) – Der frischgebackene Fußball-Europameister Alvaro Morata wechselt von Atletico Madrid zum AC Mailand. Der Stürmer unterschrieb bei den Rossoneri einen Vertrag bis 2028, teilte der Verein am Freitag mit.

Der gebürtige Madrilene bestritt sein Profidebüt für Real Madrid, bevor es ihn weiter zu Juventus Turin, dem FC Chelsea und schließlich Atletico zog. In den vergangenen Jahren war Morata immer wieder zwischen diesen Clubs verliehen worden. Zuletzt beklagte er sich über fehlende Wertschätzung in Spanien.

Morata ist aktuell Mannschaftskapitän des spanischen Nationalteams, mit dem er am Sonntag im Berliner Olympiastadion den EM-Titel gegen England holte. Insgesamt bestritt er für La Furia Roja 80 Länderspiele, in denen er 36 Tore erzielen konnte.


Foto: Alvaro Morata (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Dax am Mittag weiter schwach – IT-Störung bereitet Sorgen

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Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Der Dax ist am Freitag nach einem bereits schwachen Start in den Handelstag bis zum Mittag weiter im roten Bereich geblieben. Gegen 12:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 18.230 Punkten berechnet, 0,7 Prozent unter dem Schlussniveau vom Vortag.

„Der Dax baut seine Handelsverluste im weiteren Verlauf weiter aus und notiert aktuell bei 18200 Punkten“, sagte Marktanalyst Andreas Lipkow. „Es entstehen immer mehr Risikocluster und die Gewinnwarnung von Sartorius im Einklang mit den weltweiten Computerproblemen geben dem Dax nach einmal Abwärtsdynamik.“

Alles hätten die Marktteilnehmer erwartet, aber nicht, dass nun auch noch das Problem Cybersicherheit auf dem Plan trete. Seit dem Morgen berichten weltweit Einrichtungen von erheblichen IT-Problemen. Flughäfen und Krankenhäuser mussten den Betrieb stark reduzieren. „Das kann sich noch zu einem wesentlich größeren Störfaktor ausweiten und auch Wirtschaftsteile hart treffen“, so Lipkow weiter.

Am Ende der Kursliste rangierte weiter Sartorius, deren Aktien nach einer abgesenkten Prognose um über 15 Prozent einbrachen.

„Derzeit sind besonders die Tourismus- und Reiseaktien betroffen. Es kann jedoch auch schnell auf andere Sektoren übergreifen. Keine Zeit für Heldentum bei den Investoren. Es steht zu viel Performance auf dem Spiel, als sich nun gegen den Abwärtstrend zu stellen“, sagte Lipkow.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Freitagnachmittag etwas schwächer: Ein Euro kostete 1,0885 US-Dollar (-0,16 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9187 Euro zu haben.


Foto: Frankfurter Börse, via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Senioren-Union will stärkere Präsenz von 20. Juli 1944 im Lehrplan

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Zum 80. Jahrestag des gescheiterten Attentats auf Adolf Hitler fordert die Senioren-Union von der Bundesregierung, den 20. Juli 1944 stärker im kollektiven Bewusstsein zu verankern.

Der 20. Juli stehe für den mutigen Widerstand einer kleinen Minderheit gegen das NS-Regime und verdiene daher „ein sichtbares Zeichen der Anerkennung und des Gedenkens“, sagte der Chef der Senioren-Union Fred-Holger Ludwig am Freitag. Neben der Errichtung eines europäischen Denkmals sowie der Förderung des 20. Juli als nationalen Gedenktag fordert die Senioren-Union auch finanzielle Unterstützung für Bildungsprojekte und stärkere Präsenz im Schulunterricht.

„Sorgen Sie dafür, dass die Geschichte des 20. Juli 1944 und der deutsche Widerstand gegen Hitler fest in den Lehrplänen der Schulen verankert wird“, heißt es im Appell der Senioren-Union. Auch die wissenschaftliche Forschung zum Thema müsse stärker gefördert werden.

Das Attentat vom 20. Juli 1944 gilt als der bedeutendste Umsturzversuch des militärischen Widerstandes in der Zeit des Nationalsozialismus. Hitler überlebte jedoch die Explosion einer von Claus Schenk Graf von Stauffenberg deponierten Sprengladung im sogenannten Führerhauptquartier Wolfsschanze mit leichten Verletzungen. Stauffenberg und über 200 Mitverschwörer wurden hingerichtet.


Foto: Benito Mussolini und Adolf Hitler nach dem Attentat in der „Wolfsschanze“ (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

BGH: Siegreiche Wohnungseigentümer müssen Prozesskosten mittragen

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Karlsruhe (dts Nachrichtenagentur) – Der Bundesgerichtshof (BGH) hat entschieden, dass Wohnungseigentümer, die gegen ihre eigene Eigentümergemeinschaft vor Gericht gewonnen haben, sich eventuell auch an den Prozesskosten beteiligen müssen.

Soweit es keine andere Regelung gebe, zählten diese zu den Verwaltungskosten der Gemeinschaft und könnten nach dem allgemeinen Kostenverteilungsschlüssel umgelegt werden, teilten die Richter am Freitag in Karlsruhe zur Begründung mit.

Die drei Klägerinnen in diesem Fall sind Mitglieder der beklagten Gemeinschaft der Wohnungseigentümer und Eigentümerinnen jeweils einer der insgesamt acht Wohnungseigentumseinheiten. In der Gemeinschaftsordnung ist geregelt, dass die Verwaltungskosten zu gleichen Teilen auf die Wohnungseigentumseinheiten umgelegt werden.

Im Jahr 2021 fochten die Klägerinnen beim Amtsgericht einen von den Eigentümern gefassten Beschluss an. Das Amtsgericht gab der Klage statt und verurteilte die Gemeinschaft der Wohnungseigentümer dazu, die Kosten des Prozesses zu tragen. Im April 2022 beschlossen die Eigentümer, diese Kosten durch eine Sonderumlage zu finanzieren. Hierfür sollte je Wohnungseigentumseinheit ein Betrag in Höhe von 799,21 Euro gezahlt werden, mithin auch von jeder der Klägerinnen. Dagegen klagten sie wiederum, was der BGH nun abwies.


Foto: Hausfassade (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Oswald Egger erhält Georg-Büchner-Preis

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Darmstadt (dts Nachrichtenagentur) – Der deutsche Schriftsteller Oswald Egger erhält in diesem Jahr den mit 50.000 Euro dotierten Georg-Büchner-Preis. Das teilte die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung am Freitag mit.

Egger sei ein Autor, „der seit seiner ersten Veröffentlichung im Jahre 1993 die Grenzen der Literaturproduktion überschreitet und erweitert“, so die Jury zur Begründung. Er arbeite an einem Werkkontinuum, das „Sprache als Bewegung, als Klang, als Textur, als Bild, als Performance“ begreife und sich in der Fortschreibung und Veränderung des Sprachgebrauchs entwickele. Seine Prosagedichte und Textgewebe widersetzten sich der raschen Lektüre, luden zum assoziierenden Entschlüsseln von Bedeutungen ein und unterminierten spielerisch Erklärungssysteme, die man zu kennen glaube.

Eggers Wortkosmos fuße in der Mehrsprachigkeit und den Landschaften seiner Südtiroler Herkunft. „Am Leitfaden der sinnlichen Wahrnehmung, im Gang über die Wortfelder der deutschen Sprache und ihrer Varietäten schreibt Oswald Egger die große Tradition einer Physiognomik der Naturformen fort, von den Steinen bis zu den Wolken. Die in seinem Werk enthaltene Welt entzieht sich der Verfügbarkeit, so wie seine Textlandschaften auf das Unverfügbare der Kunst verweisen“, so das Gremium.

Der Georg-Büchner-Preis soll in diesem Jahr am 2. November in Darmstadt verliehen werden. Er gilt als der renommierteste Literaturpreis im deutschen Sprachraum.


Foto: Leserin (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts