Donnerstag, November 28, 2024
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Attraktivität deutscher Staatsanleihen dank EZB-Maßnahmen steigt

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EZB Autor Paolo Bernardelli (Quelle: Eurizon)

EZB Maßnahmen lassen deutsche Staatsanleihen innerhalb der Eurozone attraktiv werden

Die Renditen von Anleihen hängen im Wesentlichen vom vergangenen und künftigen geldpolitischen Zyklus ab. Nun gibt es zweifellos strukturelle Veränderungen, aber auch eine Inflationsrate, die wahrscheinlich nicht auf das Niveau vor der Pandemie zurückkehren wird, sowie technologische Innovationen.

All diese Faktoren deuten darauf hin, dass der langfristige neutrale Zinssatz, also der Zinssatz, den die Zentralbanken als langfristig neutral bezeichnen, höher sein könnte als in der Vergangenheit. Wir gehen jedoch nicht davon aus, dass er im Euroraum wesentlich höher sein wird als vor der Pandemie. Aus Sicht des geldpolitischen Zyklus und angesichts der aktuellen restriktiven Ausrichtung der Europäischen Zentralbank könnten die Renditen der Anleihekomponenten daher positiv oder sogar sehr positiv sein.

Wir werden dann sehen, ob die Zentralbanken eine weiche Landung herbeiführen können, wie sie derzeit auf dem Markt eingepreist ist. Andernfalls sollten wir nicht überrascht sein, wenn die Inflation unter die Zielvorgaben der Zentralbanken sinkt, was sie zu einer stärkeren Lockerung der finanziellen Bedingungen zwingt und eine noch höhere Gesamtrendite für Anleiheninvestitionen ermöglicht.

Aufwärtspotential deutscher Staatsanleihen

Innerhalb der Eurozone favorisieren wir deutsche Staatsanleihen. Die jüngsten geldpolitischen Straffungsmaßnahmen der EZB, einschließlich des Endes der quantitativen Lockerung und des Beginns der quantitativen Straffung, haben zu einer deutlichen Korrektur bei deutschen Staatsanleihen geführt. Aufgrund dieser Korrektur sind sie vergleichsweise billiger als Swaps und andere europäische Staatsanleihen aus dem „Semi-Core“-Bereich.

Die gute Haushaltslage Deutschlands spricht für die Staatsverschuldung. Das Land hat eine der niedrigsten Staatsschuldenquoten in der Eurozone und weltweit. Die derzeitigen Haushaltsanpassungen sind in erster Linie auf interne verfassungsrechtliche Anforderungen zurückzuführen, und einige plädieren für eine weitere fiskalische Expansion, um die wirtschaftliche Anpassung zu unterstützen. Dies unterstreicht das Aufwärtspotenzial deutscher Staatsanleihen, insbesondere in einem Fonds, der sich, wie bereits erwähnt, auf europäische Staatsanleihen konzentriert.

Kommentar von Paolo Bernardelli, Head of Fixed Income & FX bei Eurizon

Bild Autor Paolo Bernardelli (Quelle: Eurizon)

Quelle TE Communications GmbH

Baugenehmigungen für Wohnungen auch im Mai weiter stark rückläufig

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Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Im Mai 2024 wurde in Deutschland der Bau von 17.800 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mitteilte, waren das 24,2 Prozent oder 5.700 Baugenehmigungen weniger als im Mai 2023.

Im Vergleich zum Mai 2022 sank die Zahl der Baugenehmigungen sogar um 43,9 Prozent oder 13.900 Wohnungen. Von Januar bis Mai 2024 wurden 89.000 Wohnungen genehmigt. Das waren 21,5 Prozent oder 24.400 Wohnungen weniger als im Vorjahreszeitraum. In diesen Ergebnissen sind sowohl Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen Wohn- und Nichtwohngebäuden als auch für neue Wohnungen in bestehenden Gebäuden enthalten.

In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden im Mai 2024 insgesamt 14.100 Wohnungen genehmigt. Das waren 25,9 Prozent oder 5.000 Wohnungen weniger als im Vorjahresmonat. Von Januar bis Mai 2024 wurden 71.400 Neubauwohnungen genehmigt und damit 24,0 Prozent oder 22.600 Wohnungen weniger als im Vorjahreszeitraum. Dabei ging die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser um 31,5 Prozent (-7.100) auf 15.500 zurück. Bei den Zweifamilienhäusern sank die Zahl genehmigter Wohnungen um 15,7 Prozent (-1.000) auf 5.500. Auch bei der zahlenmäßig stärksten Gebäudeart, den Mehrfamilienhäusern, verringerte sich die Zahl der genehmigten Wohnungen deutlich um 21,7 Prozent (-13.300) auf 47.900 Wohnungen, so die Statistiker.


Foto: Baustelle (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

PGIM Real Estate verkauft hochwertiges Hospitality-Portfolio in Südeuropa

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Musie Bocrezian und Nabil Mabed PGIM Real Estate Bildquelle: PGIM Real Estate

PGIM Real Estate hat ein Portfolio von Premium Resort-Campingplätzen in Venetien und der Toskana an Sandaya verkauft, einen der führenden Campingplatzbetreiber in Europa. Der Verkauf erfolgt im Rahmen der European Value-Add Strategy von PGIM Real Estate.

PGIM Real Estate ist der 206 Milliarden US-Dollar umfassende Immobilieninvestment-manager von PGIM und das drittgrößte Immobilienunternehmen weltweit1.

Seit 2021 hat PGIM Real Estate sein Portfolio an erstklassigen Open-Air Hospitality Objekten ausgebaut durch den strategischen Erwerb von bestehenden Campingplätzen in der Mitte und im Nordosten Italiens, zwei zentrale Touristenziele. Das Portfolio besteht aus einer Ferienanlage in Venetien, Europa Camping Village, und drei in der Toskana, International Camping Etruria, Pianacce Camping Village und Toscana Bella Camping Village. Mit einem speziellen Investitionsprogramm zur Verbesserung der Gesamtqualität der Einrichtungen und des Kundenerlebnisses hat das Team die Betriebs-, Vertriebs- und Managementprozesse auf allen Campingplätzen optimiert. Außerdem wurden neue Luxusmobilheime aufgestellt und bestehende Einrichtungen renoviert.

Musie Bocrezian, Head of Italy bei PGM Real Estate, kommentiert: „Italien ist der zweitgrößte Markt für Open-Air Hospitality in Europa. Diese Assetklasse ist traditionellerweise im Familienbesitz und von institutionellen Anlegern weitgehend ungenutzt. Mit der richtigen Expertise bietet sich jedoch eine enorme Investitionsmöglichkeit, um eine granulare Anlagestrategie in eine institutionelle Plattform umzuwandeln. Wir bleiben fest von diesem Sektor überzeugt und suchen derzeit nach Investitionsmöglichkeiten in der italienischen Open-Air Hospitality.“

Dieser Verkauf folgt auf das von PGIM und Sierra im Hospitality-Bereich geschlossene Joint Venture, dessen Ziel es ist, große Hotels in gefragten Urlaubszielen zu erwerben und diese zur Maximierung der Wertschöpfung zu nutzen. Die erste Akquisition war ein Premium Hotel im Zentrum von Porto, das im April 2024 erworben wurde.

Nabil Mabed, Senior Portfolio Manager der European Value-Add Strategy, kommentiert: „Das Gastgewerbe in Südeuropa (Italien, Spanien, Portugal) ist seit der umfassenden Neubewertung eine unserer bevorzugten Anlageklassen. Besonderes Potenzial sehen wir in Teilsegmenten des Marktes, wie der Open-Air Hospitality in Italien. Wir sind sehr stolz auf diesen erfolgreichen Abschluss für unsere European Value-Add Strategy, mit der wir trotz eines schwierigen Marktumfelds in kurzer Zeit erhebliche Wertsteigerungen für unsere Investoren erzielen konnten. Dies ist uns gelungen, indem wir einzelne, nicht optimal gemanagte Immobilien „off market“ erworben, das EBITDA durch intensives Asset Management deutlich gesteigert und anschließend ein Portfolio mit institutioneller Qualität verkauft haben.“

1 PGIM Real Estate ist der drittgrößte Immobilien-Investment-Manager (von 76 untersuchten Firmen), gemessen am weltweit verwalteten Immobilienvermögen, basierend auf der im Oktober 2023 veröffentlichten Liste der Top Real Estate Managers von Pensions & Investments. Dieses Ranking repräsentiert das von PGIM Real Estate verwaltete, globale Immobilienvermögen zum 30. Juni 2023. Die Teilnahme an der Rangliste ist freiwillig, und es wird keine Vergütung für die Teilnahme an der Rangliste verlangt.

Bildquelle: PGIM Real Estate

Quelle TE Communications GmbH

Novo und Lily

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Novo Foto von Rune Sand-Holm (Quelle: DNB AM)

Produktionskapazität nach wie vor die größte Hürde

Die größte Hürde für Novo und Lilly sind nach wie vor die Produktionskapazitäten.

Die Nachfrage übersteigt das Angebot bei weitem, und es wird erwartet, dass die Kapazitäten noch lange nicht der Nachfrage entsprechen werden. Ein weiteres Problem ist der Versicherungsschutz: Weniger als 50 % der adipösen Bevölkerung in den USA haben eine Krankenversicherung, die das Medikament abdeckt. Allerdings hat sich dieser Anteil gegenüber dem Vorjahr um 10 Prozentpunkte verbessert, so dass die Entwicklung hier in die richtige Richtung geht. Der Druck der Regulierungsbehörden ist ebenfalls ein Thema, das berücksichtigt werden muss.

Biden hat sich kürzlich der Forderung von Bernie Sanders nach erzwungenen Preissenkungen angeschlossen. Aber diese Themen sind im Vergleich zur Kapazitätsfrage eher zweitrangig.

Insgesamt sehen wir immer noch Potenzial für die Marktgröße und die Aktien, aber beide Titel haben seit vielen Jahren einen unglaublichen Lauf hinter sich, so dass wir nicht erwarten sollten, dass sie im derzeitigen Tempo weiter steigen. Die Wettbewerber sind noch Jahre im Rückstand, frühestens 2027, aber realistisch gesehen wahrscheinlich frühestens 2028, könnten weitere Produkte auf den Markt kommen. Allerdings müssen die Wettbewerber darüber hinaus gewaltige Summen investieren, um ihre Produktionskapazitäten in Betrieb zu nehmen, was wahrscheinlich noch einige weitere Jahre dauern wird.

Sowohl Novo als auch Lilly sowie andere Wettbewerber arbeiten zudem an oralen Versionen des Medikaments. Allerdings ist die Menge der Inhaltsstoffe, die für eine solche orale Formulierung benötigt wird, im Vergleich zu den injizierbaren massiv (50-100x). Die Herstellung des Wirkstoffs könnte damit zu einem Engpass werden.

Auswirkungen in der Medizintechnikbranche und anderen Bereichen

Welche Auswirkungen die Abnehmspritzen in anderen Bereichen haben, ist noch relativ ungeklärt. Für bestimmte Medizintechnikunternehmen können die GLP-1-Präparate eine echte Bedrohung darstellen, z. B. für Hersteller von CPAP-Geräten zur Behandlung von Schlafapnoe, während sie für andere potenziell die Nachfrage ankurbeln könnten, z. B. für kontinuierliche Glukosemessgeräte (CGM), bei denen die bisherigen Daten darauf hindeuten, dass Patienten, die eine GLP-1-Therapie erhalten, häufig auch ein CGM-Gerät einsetzen.

Außerdem wird eine weniger übergewichtige Bevölkerung mehr Patienten die Möglichkeit geben, sich einer Operation zu unterziehen, die sie zwar benötigen, bei der ihr Gewicht jedoch ein Hindernis darstellt, wie z. B. bei Hüft- und Kniegelenkersatzoperationen. Generell könnten die GLP-1-Medikamente dazu beitragen, dass wir länger gesund leben und somit den Zeitpunkt hinauszögern, an dem wir krank werden und eine Operation benötigen, aber das könnte auch die Lebenserwartung erhöhen, was schließlich den Behandlungsbedarf in die Höhe treibt, denn egal wie gesund die Menschen sind, müssen Verschleißerscheinungen irgendwann ersetzt bzw. behandelt werden.

Ausblick 2. Halbjahr

Unsere Positionierung bleibt in etwa unverändert; in unserem Health Care-Fonds haben wir große Positionen sowohl in Novo als auch in Eli Lilly, aber im Vergleich zur Benchmark sind wir in Novo übergewichtet und in Lilly untergewichtet (aufgrund der Bewertung). Im Biotech-Fonds haben wir Positionen in Viking Therapeutics (übergewichtet) und Amgen (untergewichtet), die zu den interessantesten Wettbewerbern gehören, die in Zukunft zu Konkurrenten werden könnten.

Neben dem Problem der Fettleibigkeit sind wir der Meinung, dass die Behandlung neurologischer Erkrankungen, wie Alzheimer, ein Bereich ist, auf den sich Unternehmen und Investoren in den kommenden Jahren verstärkt konzentrieren werden. In diesem Bereich gab es kürzlich mit dem Medikament Kisunla von Eli Lilly, das Anfang des Monats von der FDA zugelassen wurde, eine zweite Behandlungsmöglichkeit für Alzheimer-Kranke in den USA.

Marktkommentar von Rune Sand-Holm, Portfolio Manager Global Health Care bei DNB Asset Management

Bild Foto von Rune Sand-Holm (Quelle: DNB AM)

Quelle TE Communications GmbH

3 Jahre Bellevue Option Premium: Erfolgreiche Volatilitätsstrategie

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Bellevue Gerit Heinz_Leiter PM_Bellevue AM Quelle: Bellevue AM

3 Jahre Bellevue Option Premium: erfolgreiche Volatilitätsstrategie für Risiko- und Renditeoptimierung

Der Volatilitätsfonds Bellevue Option Premium feiert sein dreijähriges Bestehen. Er bietet Ertragspotenzial nicht nur in steigenden, sondern auch unter schwierigen Bedingungen wie bei seitwärts- oder leicht fallenden Aktienmärkten. Der innovative Investmentansatz, Volatilitätsprämien über börsengehandelte Optionen zu vereinnahmen, hat sich als zusätzliche Anlageklasse etabliert. Damit nutzt er eine alternative Renditequelle und trägt so nicht nur zur Risikooptimierung des Gesamtportfolios bei, sondern liefert auch separat eingesetzt stabile Erträge.

Das Konzept basiert auf drei Säulen. Im ersten Schritt werden börsengehandelte Put-Optionen auf den S&P 500 verkauft und damit Optionsprämien generiert. Um das Verlustpotential aus diesen Positionen zu begrenzen, werden parallel zwei Absicherungsstrategien genutzt. Zum einen werden in gleicher Anzahl Put-Optionen auf den S&P 500 gekauft. Zum anderen werden zum Schutz vor Extremrisiken Calls auf den VIX Index erworben. Das Basisportfolio besteht aus kurzlaufenden Anleihen höchster Bonität.

Im Auflagejahr 2021 herrschten für die Strategie fast ideale Bedingungen mit einer klaren Richtung insbesondere der Aktienmärkte. Das Jahr 2022 war dagegen schwierig – nach einem massiven Zinsanstieg korrigierten die Aktienmärkte deutlich. In diesem Umfeld wurde die Strategie im Sommer 2022 überprüft. „Wir überwachen permanent unsere Anlagestrategien und hinterfragen das Modell. Im Bereich Implementierung haben wir im September 2022 Feineinstellungen vorgenommen. Diese Anpassungen wirkten sich auch positiv auf das Risikomanagement aus und stabilisierten die Performance“, so Gerit Heinz, Leiter Portfoliomanagement bei Bellevue Deutschland. „Seit der Feinadjustierung verläuft der Fonds ruhiger und stabiler“, fügt Heinz hinzu. Damit sei der Fonds bestens geeignet zur Diversifikation des Gesamtportfolios mit einer alternativen und niedrig korrelierten Anlageklasse.

Gute Performance in 2023 trotz niedriger Volatilität

Die Wertentwicklung seit der Strategieoptimierung beträgt 27,4 % (WKN: A2QSGK/ Anteilklasse I- EUR: 30.09.2022 bis 30.06.2024). Als Volatilitätsstrategie profitiert der Fonds von Schwankungen an den Märkten. Das Jahr 2023 war jedoch geprägt von fallenden Volatilitätswerten, also geringen Schwankungen. Der Tiefpunkt des VIX wurde bei rund 12 erreicht. Das sukzessive Absinken der Volatilität war nicht ideal für die Generierung von Prämieneinnahmen, dennoch verzeichnete der Fonds eine sehr positive Wertentwicklung. Der Performancezuwachs betrug erfreuliche 11,4 % in 2023.

Die Performance ist auch in 2024 bislang sehr gut und dies bei anhaltend niedriger Volatilität. Den wenigen Korrekturen im S&P 500 in diesem Jahr konnte mit geringen Einbußen begegnet werden. Diese waren zudem verbunden mit einer sehr schnellen Erholung und stetigem Wertzuwachs. Wiederum konnte ein Engagement im Rentensegment deutlich geschlagen werden. Die Wertentwicklung YTD per Ende Juni 2024 liegt bei 3,2%. Die derzeit eher niedrige Volatilität sei kein Problem für den Fonds, weil die Strategie flexibel genug ist, um auch in solchen Phasen stabile Prämieneinnahmen zu generieren.

Foto von Gerit Heinz (Quelle: Bellevue AM).

Mehr Informationen zum Bellevue Option Premium finden Sie hier

Quelle TE Communications GmbH

Pistorius mag Wort "kriegstüchtig" selbst nicht

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat wegen der geplanten Stationierung von US-Langstreckenraketen in Deutschland Verständnis für Ängste in der Bevölkerung vor einer militärischen Eskalation mit Russland geäußert.

Pistorius sagte der „Rheinischen Post“ und dem „General-Anzeiger“: „Wir müssen uns schützen, so gut es geht. Ich verstehe die Sorge der Menschen vor einer Eskalation.“ Aber die Rahmenbedingungen seien völlig andere als noch vor fünf oder zehn Jahren. „An der Ostflanke der Nato steht wieder ein Aggressor“, sagte Pistorius.

Angesichts dessen mahnte er einen Mentalitätswandel im Land an und verteidigte seine Forderung, in den kommenden Jahren „kriegstüchtig“ werden zu müssen. „Ich mag das Wort `kriegstüchtig` selbst nicht. Aber es ist nun mal die Wahrheit, dass wir uns am besten schützen, wenn wir in der Lage sind, einen möglichen Angriffskrieg abwehren zu können“, sagte Pistorius. „Derjenige, der das Problem beim Namen nennt, ist nicht der Verursacher des Problems. Was wäre die Alternative? Dinge verharmlosen, Menschen in falscher Sicherheit wiegen und dann unvorbereitet in Gefahr zu bringen? Das kommt für mich nicht infrage“, so der SPD-Politiker.

Man tue alles dafür, dass keine Eskalation eintrete, versicherte Pistorius. „Wenn allen klar ist, dass Deutschland und die Nato in der Lage sind, sich erfolgreich zu verteidigen, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass wir angegriffen werden“, sagte er.


Foto: Bundeswehr-Soldaten (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

NRW-Finanzminister gegen Abschaffung der Steuerklassen III und V

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Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) – Nordrhein-Westfalens Finanzminister Marcus Optendrenk (CDU) hat mit scharfen Worten auf die Pläne der Bundesregierung zur Abschaffung der Steuerklassen III und V reagiert. „Ich halte das für eine völlig verkopfte Diskussion, die außer in der politischen Blase nirgendwo stattfindet. Wir sollten die Mitte der Gesellschaft mit solchen Vorschlägen in Ruhe lassen“, sagte er der „Welt“.

Eheleute könnten sich bereits seit Jahren für die Steuerklasse IV mit Splittingvorteil entscheiden. „Es macht nur keiner. Dann ist dies offensichtlich auch nicht erforderlich“, sagte er. Die Regierung will noch im Juli beschließen, dass die Klassen bis zum Jahr 2030 abgeschafft werden.

Als „psychologisch verheerend“ bezeichnete Optendrenk Aussagen von Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne), dass die Abschaffung der Steuerklassen nur der Einstieg in die Abschaffung des Ehegattensplittings sei. „Dann müssen wir uns nicht wundern, wenn viele Menschen Leuten hinterherlaufen, die vermeintlich einfache Lösungen haben“, sagte er. Die Menschen fragten sich, ob sie sich ihr Einfamilienhaus noch leisten und den Lebensstandard halten könnten. „Diese Sorgen muss man ernst nehmen, statt mal eben so als Bundesministerin das Aus des Ehegattensplittings zu fordern“, sagte der CDU-Politiker. Vom Ehegattensplitting profitierten Millionen.

Verbesserte Abschreibungsmöglichkeiten für Unternehmen, wie von der Bundesregierung im Rahmen der sogenannten Wachstumsinitiative geplant, hält Optendrenk zum jetzigen Zeitpunkt für überflüssig. „Die Wirtschaft braucht zunächst einmal wieder politische Verlässlichkeit und stabile Rahmenbedingungen, ansonsten verpuffen steuerliche Anreize“, sagte Optendrenk. Wenn Unternehmen kein Vertrauen in die Politik hätten, würden sie nicht in Deutschland investieren. In einer solchen Situation auf Steuereinnahmen zu verzichten und mehr Schulden zu machen, sei „Aktionismus, keine solide Politik“.


Foto: Steuerbescheid (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Pistorius setzt bei Wehretat auf Unterstützung des Bundestages

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) beharrt auf seiner Forderung nach 6,5 Milliarden Euro mehr für den Wehretat im kommenden Jahr und setzt nun auf Änderungen am Haushaltsentwurf der Bundesregierung im parlamentarischen Verfahren.

Pistorius sagte der „Rheinischen Post“ und dem Bonner „General-Anzeiger“ (Donnerstagausgaben): „Ich habe das Ziel nicht aufgegeben, dass wir im nun anstehenden parlamentarischen Verfahren noch mehr Mittel dazu bekommen. Bei meinen Zahlen bleibe ich, damit die Soldatinnen und Soldaten den Anforderungen der kommenden Jahre im Interesse unser aller Sicherheit gerecht werden können.“

Seine Forderung nach 6,5 Milliarden Euro mehr sei nicht aus der Luft gegriffen, sagte Pistorius. Zugleich machte der SPD-Politiker deutlich, dass die Verabredung innerhalb der Nato, wonach alle Mitgliedsstaaten zwei Prozent ihrer nationalen Wirtschaftsleistung für Verteidigung ausgeben sollen, womöglich nach oben korrigiert werden müsse.

„Vielleicht erkennen wir eines Tages, dass die zwei Prozent nicht reichen. Fast noch wichtiger aber ist, dass die Finanzplanung verlässlich ist, dass wir eben wissen, was wir wann bestellen können.“ Pistorius ließ weiter erkennen, dass er bei den Haushaltsgesprächen der Ampel eingebunden gewesen sei, zugleich aber stets seine Bedenken mitgeteilt habe.

„Es gab mehrere Runden, an denen auch ich beteiligt war. Insofern stimmt es, dass ich ein Stück weit eingebunden war“, sagte Pistorius. „Aber das waren Runden, in denen ich immer meine Bedenken und die Anforderungen, die ich sehe, formuliert habe. Leider wurde mir in diesen Punkten nicht gefolgt.“ Für die Bundeswehr bedeute dies in den kommenden Jahren Fähigkeitslücken, die erst später geschlossen werden könnten. „Dass ich damit nicht zufrieden bin, kann man sich ausrechnen“, sagte der Verteidigungsminister.


Foto: Tornado-Kampfjet (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Pistorius erwägt Kandidatur für den Bundestag

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) erwägt, bei der Wahl 2025 für einen Sitz im Bundestag zu kandidieren. „Das habe ich noch nicht entschieden“, sagte Pistorius der „Rheinischen Post“ und dem Bonner „General-Anzeiger“ (Donnerstagausgaben).

„Nach der Sommerpause werde ich die Entscheidung treffen und bekannt geben“, sagte Pistorius. Die Frage, ob ein möglicher Wahlkreis bereits feststehe, verneinte der Minister. Zugleich äußerte Pistorius Zuversicht, dass der SPD trotz derzeit schlechter Umfragewerte erneut ein Wahlsieg gelingen könnte. „Umfragen sind extrem volatil geworden. Der SPD ist 2021 trotz schlechter Umfragen bis kurz vor der Wahl doch noch der Sieg gelungen. Das kann wieder passieren, und dafür kämpfe ich“, sagte Pistorius.

Er wies Spekulationen über eine Konkurrenz zu Olaf Scholz bei der SPD-Kanzlerkandidatur erneut zurück. „Ich habe mich sehr schnell für Olaf Scholz ausgesprochen und dabei bleibt es auch“, sagte er. Unterdessen sagte Pistorius zum Verzicht von Außenministerin Annalena Baerbock auf die Kanzlerkandidatur der Grünen: „Ich war überrascht von der Verzichtserklärung. Ich habe die Vorgänge bei den Grünen aber nicht zu bewerten.“


Foto: Boris Pistorius (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Ampel-Haushalt: Dobrindt warnt vor nächstem "explodierenden Streit"

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Trotz des Kabinettsbeschlusses zum Haushaltsentwurf 2025 rechnet CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt weiter mit heftigen Auseinandersetzungen in der Ampel-Koalition. Dobrindt sagte der „Rheinischen Post“ (Donnerstagausgaben): „Das ist das Gegenteil von solider Haushaltsführung und kann jederzeit zum Zündfunken für den nächsten explodierenden Streit in der Ampel werden.“

Statt notwendige Prioritäten bei den Verteidigungsausgaben zu setzen, würden zusätzliche Milliarden an Ausgaben für das vollkommen verkorkste Bürgergeld beschlossen. „Die Ampel trickst sich in das nächste Haushalts-Chaos und versucht, mit ungedeckten Schecks in die Verlängerung zu stolpern“, kritisierte Dobrindt.


Foto: Olaf Scholz und Alexander Dobrindt (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts