Samstag, November 23, 2024
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1. Bundesliga: Mainz verschärft Dortmunder Krise in Überzahl

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Mainz (dts Nachrichtenagentur) – Am zehnten Spieltag der 1. Fußball-Bundesliga hat der 1. FSV Mainz 05 zuhause gegen Borussia Dortmund mit 3:1 gewonnen.

Die Hausherren versteckten sich gegen den Champions-League-Teilnehmer keineswegs und hatten die erste große Chance: Burkardt wurde in der 18. Minute von Amiri geschickt und verzog frei im Strafraum leichtfertig.

Ab der 27. Minute mussten die Gäste dann auf einmal in Unterzahl weiterspielen, weil Can am eigenen Strafraum Lee mit offener Sohle umtrat und von Schiedsrichter Florian Badstübner Glattrot gezeigt bekam.

Die Henriksen-Elf drängte nun noch energischer auf die Führung und wurde in der 36. Minute belohnt: Nmecha bekam den Ball nicht geklärt, Caci durfte flanken und Lee zum 1:0 einköpfen.

In der 40. Minute brachte Guirassy die Dortmunder Hoffnung zurück, als er im Strafraum von Lee gefällt wurde und den fälligen Elfmeter selbst sicher verwandelte.

In der dritten Minute der Nachspielzeit brachte Burkardt seine Farben aber wieder in Führung: Da Costas Flanke von rechts verwertete der Angreifer anspruchsvoll aus spitzem Winkel. Damit lagen die 05er zur Pause gegen zehn Borussen verdient vorne.

Nach dem Seitenwechsel agierte das Heimteam mit kühlem Kopf und ließ wenig zu. Stattdessen erhöhten die Rot-Weißen in der 54. sogar, als Mwene im Sechzehner Nebel fand und der per abgefälschtem Schuss ins Netz traf.

Anschließend verwalteten die Rheinhessen vorbildlich, die Sahin-Elf wirkte ideenlos und entmutigt. Entsprechend verdient siegte der FSV am Ende und stürzte den BVB noch tiefer in die Krise.

Die drei Punkte bedeuten für Mainz vorerst eine Verbesserung auf Rang neun, Dortmund rutscht hingegen auf Platz sieben ab.

In den Parallelspielen der 1. Bundesliga gab es zudem die folgenden Ergebnisse: Bremen – Kiel 2:1, Bochum – Leverkusen 1:1, St. Pauli – Bayern München 0:1.


Foto: Emre Can (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Union lehnt Angebot von Scholz und Miersch ab

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der erste parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Thorsten Frei (CDU), hat das SPD-Angebot für eine frühere Vertrauensfrage nach einer Verständigung über bestimmte Projekte abgelehnt. „Es bleibt dabei: Zuerst muss der Bundeskanzler die Vertrauensfrage stellen, anschließend stehen wir für Gespräche zur Frage zur Verfügung, ob es Vorhaben gibt, die sinnvollerweise noch vom jetzigen Bundestag beschlossen werden sollten“, sagte der CDU-Politiker dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Sonntagausgaben).

„Je schneller der Bundestag neu gewählt wird, bei desto weniger Vorhaben wird das notwendig sein.“ Deshalb sei die unverzügliche Vertrauensfrage des Bundeskanzlers auch so notwendig, forderte Frei. „Der Bundeskanzler sollte Schluss machen mit seiner durchschaubaren Verzögerungstaktik.“


Foto: Olaf Scholz und Thorsten Frei (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

2. Bundesliga: Köln gegen Fürth spät erfolgreich

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Köln (dts Nachrichtenagentur) – Am 12. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga hat der 1. FC Köln gegen Greuther Fürth mit 1:0 gewonnen.

Im ersten Durchgang erspielten die Rheinländer sich zwar ein optisches Übergewicht, konnten aber kaum Gefahr für das Tor der Gäste erzeugen. Auch in der zweiten Halbzeit änderte sich an den Kräfteverhältnissen zunächst wenig. Die Hausherren fanden jedoch trotz aller Mühen weiterhin nur selten ein Durchkommen. In der Nachspielzeit gelang es dann Damion Downs doch noch, den FC zu erlösen.

Am nächsten Freitag gastieren die Kölner dann bei Aufsteiger Preußen Münster. Einen Tag später empfängt Fürth den Karlsruher SC am Ronhof.

Die weiteren Ergebnisse des Nachmittags: SV Darmstadt 98 – Hertha BSC 3:1, 1. FC Magdeburg – SSV Ulm 0:0.


Foto: Denis Huseinbasic (1. FC Köln) (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Gazelle Sharmahd macht Bundesregierung schwere Vorwürfe

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Gazelle Sharmahd, Tochter des im Iran hingerichteten Deutschen Jamshid Sharmahd, will sich künftig stärker als bisher als Aktivistin für Menschenrechte in dem Land einsetzen.

„Mein Kampf hat gerade erst begonnen, ich habe nun die Samthandschuhe ausgezogen“, sagte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagsausgaben), auch wenn sie akut bedroht werde und keinerlei Schutz bekomme. Der Bundesregierung wirft sie vor, ihren Vater während der gesamten vierjährigen Geiselhaft im Stich gelassen zu haben. „Die Bundesregierung unter Olaf Scholz hat meinen Vater auf dem Gewissen“, sagte sie.

Sie habe niemals mit dem Bundeskanzler gesprochen. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) habe ihr zwar kondoliert. „Aber ich brauche keine Grußkarten, ich brauche einen Staat, der seiner Schutzpflicht gegenüber seinen Bürgern nachgeht.“ Das Vertrauen in den deutschen Staat habe sie verloren. Der Mord an ihrem Vater habe vor vier Jahren mit seiner Entführung begonnen. Deutschland habe dagegen nichts unternommen.

Man könne Geiseln zurückbekommen, sagte Sharmahd und verwies auf acht Europäer und fünf Amerikaner, die allein im vergangenen Jahr befreit worden waren. Doch der Fall Jamshid Sharmahd habe offenbar nicht im politischen Interesse gelegen.


Foto: Auswärtiges Amt (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Wissing grenzt sich intern von Lindner ab

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Verkehrsminister Volker Wissing hat in einer internen Ansprache an die Mitarbeiter seines Ministeriums seine Gründe für einen Verbleib im Kabinett dargelegt und sich dabei offenbar indirekt von FDP-Chef Christian Lindner abgesetzt.

„Wenn man sich entscheiden muss zwischen dem Land und der Partei, dann sollte man nicht zögern“, sagte der aus der FDP ausgetretene Minister in seiner Ansprache am vergangenen Donnerstag laut eines „Stern“-Berichts. Er selbst habe immer „einen Beitrag leisten wollen, dass die Menschen in diesem Land gut leben können“, so Wissing. „Manche sagen, das sei nicht viel, man müsse sich Denkmäler errichten oder irgendwelche großen Dinge hinterlassen.“ Das sei aber nicht seine Idee von Politik.

„Es ist kein Geheimnis, dass ich Brückenbauer sein will“, sagte er. „Wir müssen als Gesellschaft zusammenhalten. Und wir müssen Respekt vor anderen Meinungen haben.“ Wissing weiter: „Für mich ist es wichtig, dass wir das auch vorleben im politischen Bereich.“ Er sei „nicht glücklich“, wie sich die öffentliche Kommunikation innerhalb der Regierungskoalition gezeigt habe. „Ich verspreche mir auch von Neuwahlen nicht die heilsbringende Lösung, von der manche immer träumen“, so der Minister. „Insofern ist das meines Erachtens nicht richtig, dass die Ampel-Koalition jetzt zerbrochen ist.“

Weiter in Regierungsverantwortung zu bleiben, sei nicht vereinbar gewesen mit der weiteren Mitgliedschaft der FDP. Wissing stellte aber klar: „Ich habe meine politische Meinung nicht geändert, ich habe auch nicht vor, einer anderen Partei beizutreten, aber ich will Verantwortung übernehmen weiterhin für dieses Amt.“


Foto: Christian Lindner und Volker Wissing (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Grünenabgeordnete schlagen schrittweisen Weg zu AfD-Verbot vor

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Mehrere Bundestagsabgeordnete der Grünen schlagen einen schrittweisen Weg zu einem möglichen AfD-Verbot vor. In einem Antrag, den sie ins Parlament einbringen möchten, fordern sie einem „Spiegel“-Bericht zufolge, dass Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) zunächst Gutachter beauftragt, um die Erfolgsaussichten eines Verbots zu bewerten.

Gleichzeitig würde die Bundesregierung aufgefordert, alle Materialien zur Verfügung zu stellen, die ihr und Behörden wie dem Verfassungsschutz vorliegen. Erst nach Abschluss dieser Prüfung könnte ein AfD-Verbotsantrag folgen. Verfasst haben den Antrag die Grünenpolitiker Renate Künast und Lukas Benner sowie die Parlamentarische Geschäftsführerin der Bundestagsfraktion, Irene Mihalic, heißt es weiter. Sie werben nun fraktionsübergreifend um weitere Unterstützer.

Der Vorschlag richtet sich auch gegen einen weitreichenderen Antrag einer Gruppe um den CDU-Bundestagsabgeordneten Marco Wanderwitz. Diese drängt auf einen baldigen Antrag beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe, die AfD zu verbieten. Der früheren Bundesministerin Künast ist dieses Vorgehen zu forsch. „Wir müssen erst die Beweislage sichten und sicher gehen, dass ein Verbotsantrag trägt“, sagte sie dem „Spiegel“. „Sonst laufen wir Gefahr, dass das Verfahren in Karlsruhe scheitert.“ Zwar sei die AfD in ihren Augen eindeutig eine rechtsextreme und demokratiefeindliche Partei, so Künast. Der Nachweis, dass sie verfassungswidrig sei und somit verboten werden könne, sei aber nicht so einfach zu erbringen.

Im Antrag, den die Grünenpolitiker im Bundestag einbringen wollen, heißt es: Der richtige Weg sei, „sich jetzt das Material für eine gründliche Prüfung zu verschaffen“ und dann „aufgrund einer fundierten Begutachtung“ über einen Verbotsantrag zu entscheiden. Das Erstellen und Prüfen der Materialsammlung brauche jedoch Zeit und könne „möglicherweise nicht mehr diese Legislaturperiode abgeschlossen werden“.


Foto: Werbematerial für AfD-Verbotsverfahren (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Berlin will NFL ins Olympiastadion holen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Mit erheblichen Investitionen will der Berliner Senat offenbar die National Football League (NFL) in die deutsche Hauptstadt locken. Für die Jahre 2025 bis 2029 plant die Landesregierung mit Gesamtkosten von bis zu 12,5 Millionen Euro, wie RTL und ntv unter Berufung auf informierte Kreise berichten.

Finanziert werden soll der Spielbetrieb der US-Profiliga demnach schon ab dem kommenden Jahr. So werden den Sendern zufolge 1,55 Millionen Euro bereitgestellt, um ein erstes NFL-Spiel in Berlin 2025 zu realisieren. Als Austragungsort ist das Olympiastadion vorgesehen. Von einem Engagement der NFL in der deutschen Hauptstadt erwartet sich die Landesregierung erhebliche wirtschaftliche Effekte. So gehe die Politik offenbar von einer größeren ökonomischen Gesamtwertschöpfung als bei einem DFB-Pokalfinale aus (2023: rund 52 Millionen Euro), heißt es in den Kreisen. Als Bewertungsgrundlage dienen u.a. die sehr erfolgreichen NFL-Spielausrichtungen in München (2022; ca. 70 Millionen Euro) und Frankfurt (2023; zwei Spiele; ca. 110 Millionen Euro gesamt).

Zudem entfielen nach den Berechnungen des Senats nur rund 20 Prozent der Kosten für mögliche NFL-Saisonspiele bis 2029 auf Berlin, den Großteil der Investitionen in Höhe von ca. 49,5 Millionen Euro würde die National Football League stemmen. Mit dem Finanzierungspaket hoffe die Berliner Landesregierung, von der Strahlkraft und steigenden Beliebtheit des American Football in Deutschland zu profitieren, heißt es aus den Kreisen weiter. Die Gespräche für ein NFL-Engagement der deutschen Hauptstadt reichen demnach bis Sommer 2021 zurück.

Am kommenden Dienstag will der Berliner Senat von politischer Seite den Weg frei für eine NFL-Veranstaltungsserie machen. Einige Tage später wird die NFL endgültig über die Austragungsorte der Spiele entscheiden. Auch für die Weltmeisterschaft 2026 im Mixed Flag Football will sich Berlin als Gastgeber bewerben und so seine Attraktivität für die Sportart weiter ausbauen. Am Sonntagnachmittag gastiert die NFL erneut in München mit dem Duell zwischen den Carolina Panthers und den New York Giants.


Foto: Olympiastadion (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Söder kritisiert Kanzlerkandidatur von Habeck

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München (dts Nachrichtenagentur) – Die Ankündigung von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), neuer Bundeskanzler werden zu wollen, stößt bei der CSU und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder auf Unmut und Unverständnis.

Söder sagte der „Bild am Sonntag“: „Dass der grüne Wirtschaftsminister, der verantwortlich für das ökonomische Desaster und Abrutschen der Industrie ist, sich zum Kanzlerkandidaten erklärt, ist geradezu eine Verhöhnung der Wählerinnen und Wähler. So sieht Demut nicht aus.“

Am Freitag hatte der Wirtschaftsminister per Videobotschaft seine Kandidatur angekündigt. Söder lehnte zugleich eine Koalition mit Mitgliedern und Ex-Ministern der gescheiterten Ampel-Koalition ab: „Keiner von denen, die dieses Scheitern verursacht haben, kann in einer neuen Bundesregierung dabei sein“, so Söder zur „Bild am Sonntag“.


Foto: Robert Habeck am 06.11.2024, via dts Nachrichtenagentur

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AOK fordert mehr Einlagerung von Medikamenten

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Pflicht zur Lagerhaltung sollte auf weitere wichtige Arzneimittel ausgeweitet werden, fordert die AOK. Bisher gilt nur für patentfreie sogenannte Generika, für die zwischen Krankenkassen und Pharmafirma ein Rabattvertrag besteht, eine sechsmonatige Bevorratungspflicht.

Antibiotikasäfte für Kinder, aber auch Arzneimittel gegen Krebs, die den Wirkstoff Tamoxifen enthalten, fallen nicht unter die Regelung. „Das ist ein offensichtlicher Systemfehler, der dringend abgestellt werden muss“, sagte Johannes Bauernfeind, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg, die in der AOK-Gemeinschaft für die Verhandlungen der Generika-Rabattverträge zuständig ist, dem „Spiegel“. Sowohl bei den Antibiotikasäften als auch bei den Krebs-Medikamenten gibt es Lieferengpässe. „Wir brauchen für alle versorgungsrelevanten Arzneimittel eine entsprechende Mindestlagerhaltung, unabhängig von Rabattverträgen“, sagte Bauernfeind.

Ob eine Pflicht zur Lagerhaltung überhaupt etwas bringt, ist allerdings umstritten. Statt Produktionsanreize zu schaffen, entstünden unter anderem zusätzliche Kosten, befürchten Kritiker. Sanktionen bei einem Verstoß gegen die Lagerpflicht seien seitens des Gesetzgebers nicht vorgesehen, heißt es beim Bundesgesundheitsministerium.

In Frankreich sind die Regeln strenger: Die dortige Behörde für Arzneimittelsicherheit ANSM verhängte im September Strafzahlungen in Höhe von insgesamt knapp acht Millionen Euro gegen elf Pharmaunternehmen. Der Grund: Sie konnten nur unzureichende Lagerbestände vorweisen. In Deutschland konnte die Verpflichtung zur Lagerhaltung, die hierzulande seit Ende Juli 2023 gilt, die Situation rund um Lieferengpässe bisher nicht entscheidend entschärfen. Das zuständige Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte führt derzeit 737 gemeldete Engpässe, im Vorjahr waren es 1.017.

Erklärt das Bundesgesundheitsministerium einen „Versorgungsmangel“, dürfen Medikamente vereinfacht aus dem Ausland importiert werden. Dies gilt derzeit etwa für Tamoxifen, für Kochsalzlösung oder für Impfstoffe gegen das RS-Virus, einen Erreger akuter Atemwegsinfektionen, mit dem sich insbesondere Säuglinge und Kleinkinder anstecken.


Foto: Tabletten (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Lemke: "Wenn wir frei bleiben wollen, müssen wir dafür kämpfen"

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die aus Dessau in Sachsen-Anhalt stammende Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat 35 Jahre nach der friedlichen Revolution und dem Fall der Mauer 1989 bekräftigt, dass die Deutschen in Ost und West weiter für die Freiheit kämpfen müssten.

„Wir müssen einen sozialen Ausgleich in unserem Land organisieren“, sagte die Grünen-Politikerin dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. „Das ist ein langer Prozess und ein dauernder Kampf. Demokratie bekommt man nicht geschenkt – auch nicht nach einer friedlichen Revolution. Wenn wir frei bleiben wollen, müssen wir dafür kämpfen.“ Lemke fügte hinzu, „dass viele Freiheit als etwas Selbstverständliches verstehen, etwas, das immer da ist. Wenn man die Abwesenheit von Freiheit erfahren hat, schätzt man sie möglicherweise mehr.“

Mit Blick auf die Tatsache, dass im Bundeskabinett von 54 Minister- und Staatssekretärsposten nur fünf von Ostdeutschen besetzt sind, sagte die Ministerin: „Die beiden deutschen Teile wären sicher besser zusammengewachsen, wenn man in den 1990er-Jahren mehr Ostdeutsche in Führungspositionen gebracht hätte, sei es in Universitäten, der politischen Verwaltung oder Vorständen von Unternehmen. Doch dieser Fehler lässt sich heute leider nicht mehr reparieren.“

Überdies hätten Ost- und Westdeutsche „viele Fehler gemeinsam gemacht. Etliche liegen im Vereinigungsprozess, der in weiten Teilen Ostdeutschlands mit Recht als reiner Anschluss wahrgenommen wurde und nie als gleichberechtigter Prozess. Die folgenden Strukturbrüche und ihre Konsequenzen, die bis heute reichen, konnten wir damals alle nicht übersehen. Das würde ich weder den Ostdeutschen noch den Westdeutschen als Versagen zuschreiben.“

Lemke konnte in der DDR nur unter Schwierigkeiten Abitur machen und hat 1989 die ostdeutschen Grünen mitgegründet.


Foto: Steffi Lemke (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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