Samstag, November 23, 2024
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Bundesbank bei Zinssenkungen weiter skeptisch

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Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Bundesbankchef Joachim Nagel hält eine erste Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) im Juni nach Lage der Dinge für „plausibel“ – bleibt aber was weitere Zinssenkungen angeht skeptisch.

Gegenüber dem „Handelsblatt“ (Mittwochausgabe) und anderen europäischen Zeitungen trat er dem Eindruck entgegen, dass der weitere Kurs der Zinswende abgesteckt wäre und zwingend weitere Zinssenkungen folgen: „Wir sind nicht auf Autopilot“, sagte er, und: „Wir sollten die Zinsen nicht vorschnell senken und das Erreichte gefährden.“

Nagel stellt auf ein gewisses Auf und Ab bei der Inflation ein, sieht die EZB aber insgesamt auf Kurs zum Inflationsziel. „Es kann durchaus Monate geben, in denen die Inflation ein wenig anzieht, da einige Preise zu Schwankungen neigen – insbesondere die Energiepreise“, sagte Nagel. „Im Großen und Ganzen erwarte ich, dass die Inflation weiter in Richtung unseres Zwei-Prozent-Ziels sinkt und es im Jahr 2025 erreicht.“

Nagel sieht nach eigenen Angaben „keine Anzeichen für eine sich selbst verstärkende Lohn-Preis-Spirale“. Der Bundesbankchef rechnet damit, „dass sich der Lohnanstieg bei weiter zurückgehender Inflation abschwächen wird.“ Dennoch mahnt Nagel zu Wachsamkeit: „Wir müssen das Lohnwachstum, die Gewinnspannen der Unternehmen und ihre Auswirkungen genau im Auge behalten.“

Der Bundesbank hatte das Interview neben dem „Handelsblatt“ gleichzeitig auch den Zeitungen „Les Échos“ aus Frankreich, „Corriere della Sera“ aus Italien und „El Mundo“ aus Spanien gegeben.


Foto: Deutsche Bundesbank (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Philosoph Sloterdijk rät von zu hohen EM-Hoffnungen ab

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Zur bevorstehenden Fußball-Europameisterschaft warnt Philosoph Peter Sloterdijk vor allzu großer Euphorie. „Märchen dieser Art kann man nicht à la carte bestellen“, sagte er der „Rheinischen Post“ (Mittwochausgabe) mit Bezug auf das sogenannte Sommermärchen von 2006.

Dieses, so Sloterdijk, habe eine besondere Note gehabt, da es nicht lange nach der Wiedervereinigung geschah. „Es markierte einen der wenigen Momente in der deutschen Nachkriegswirklichkeit, in dem sich Nationalgefühle von der festlichen Seite zeigten. Für die meisten Zeitgenossen war es eine überraschend positive Erfahrung, dass ein Grund, als viele zusammen zu sein, für diesmal im Register der guten Gefühle zu finden war, wenn`s auch nur für wenige Wochen reichte“, sagte er.

Fußball-Spektakel wie die EM erinnern Sloterdijk nach dessen Worten aber auch an die „Unterhaltungsmassaker“ der römischen Kaiser. So sei in den Zeremonien der Fans im Fußball auch etwas von der Magie der altrömischen Massenkultur zurückgekehrt. Dabei fungiere die Arena „als Schicksalstheater und als Entscheidungsgenerator“.

Man müsse begreifen, dass ein Imperium im Großen und Ganzen eine langweilige Institution gewesen sei, so Sloterdijk. „Es macht auf Dauer keinen Spaß, Einwohner eines immer siegreichen Imperiums zu sein. Es waren die Entscheidungsschlachten, die das Reich groß gemacht hatten – doch die sind meistens schon lange her, und von den jetzt Lebenden war kaum einer dabei“, sagte der Philosoph. „Also was tun gegen die imperiale Langeweile? Man muss Entscheidungskämpfe simulieren, wirkliche Kämpfe auf Leben und Tod, und das mitten in den Städten des Reichs. Man führt Kämpfe auf, die erklären sollen, worum es jenseits der Normal-Langeweile im Frieden doch letztlich geht.“ In den Arenen „wurden Schicksalsdramen in realer Zeit aufgeführt“.

Massenkultur sei seit jeher Dekadenz-verdächtig, so Sloterdijk. „Sie besteht darin, anderen beim Scheitern zuzuschauen und zufälligen Siegern wie Halbgöttern zu applaudieren. Wenn Dekadenz weit fortgeschritten ist, lässt sich zwischen einem Ernstfall und der Simulation des Ernstfalls nicht mehr unterscheiden“, sagte er. „Vielleicht liefert das auch die Definition des Spektakels, das wir demnächst erleben.“

Früher habe er Sympathien für Bayern München gehegt, sagte Sloterdijk. Doch hätten diese Gefühle von damals den Test der Zeit nicht bestanden. „Wahrscheinlich, weil der Verein zu viel dafür getan hat, um sich im Lichte der Großsprecherei zu zeigen. Nicht die Fans haben dem Verein den Rücken gekehrt – eher hat der Verein die im Stich gelassen, die es gut mit ihm meinten“, so der Philosoph.

Sloterdijk war Rektor der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe und lehrte dort Philosophie und Ästhetik. Noch bis Ende Juni ist er als Gastprofessor am College de France tätig. Im November soll sein neues Buch unter dem Titel „Kontinent ohne Eigenschaften“ im Suhrkamp-Verlag erscheinen.


Foto: Public Viewing im Berliner Biergarten BRLO (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Özdemir will Umwidmung von Weide- zu Bauland vereinfachen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir will die Umwidmung von Weideland zu Bauland vereinfachen. Das berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ unter Berufung auf ein Papier des Ministeriums.

Darin werden zudem Umweltschutzmaßnahmen genannt, die die EU-Kommission zuletzt wieder abgebaut hat. So sollen bei Betrieben mit weniger als zehn Hektar landwirtschaftlicher Fläche Kontrollen und Sanktionen wegfallen. Im Falle von Wetterextremen sollen die Länder einfacher Ausnahmen zulassen können, um wirtschaftliche Härten für die Betriebe abzufedern. Vorgaben für Blüh- oder Gehölzstreifen sollen flexibler gehandhabt werden.

Deutschlands Landwirte sollen künftig weniger Zeit am Schreibtisch verbringen müssen, heißt es in dem Papier. „Unnötige Bürokratie“ bremse den Wandel und die Betriebe. „Das kostet Zeit und Nerven.“ Vor allem rund um die gemeinsame Agrarpolitik der EU müsse „Sand aus dem Getriebe“. Hier seien „umfangreiche Vereinfachungen“ geplant.

Umwelt-, Klima- und Tierschutz blieben „wichtig und richtig“, so das Papier. „Bürokratieabbau heißt eben nicht, diese Standards zu verwässern und darf auch kein Vorwand dafür sein.“ Ziel seien einfachere Verfahren, ohne den Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit zu gefährden. Umweltverbände kritisieren eine Verwässerung von Standards.

Diesen Mittwoch soll sich eine Sonderkonferenz der Agrarminister von Bund und Ländern mit den Maßnahmen befassen. Kommende Woche Mittwoch will das Bundeskabinett nach derzeitiger Planung eine Gesetzesnovelle verabschieden, die die neuen Regeln umsetzt.


Foto: Häuser (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Bundesregierung kritisiert Chefankläger des IStGH

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Bundesregierung hat die zeitgleich beantragten Haftbefehle gegen Führer der Terror-Organisation Hamas und der Regierung Israels kritisiert. „Die Bundesregierung weist jeden Anschein von Vergleichbarkeit auf das Entschiedenste zurück“, sagte ein Sprecher von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) der „Bild“ (Mittwochausgabe).

Die Bundesregierung habe die Vorwürfe des Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofes gegen und die Beantragung von Haftbefehlen gegen die Hamas zur Kenntnis genommen. „Angesichts der Gräueltaten des 7. Oktober, der andauernden Geiselhaft vieler Menschen und der ja weiterhin stattfindenden Angriffe der Hamas auf Israel ist dies nur folgerichtig“, so der Sprecher.

„Die Bundesregierung hat stets betont, dass Israel das Recht hat, sich im Einklang mit dem Völkerrecht gegen die mörderischen Angriffe der Hamas zu verteidigen“, ergänzte er zu den beantragten Haftbefehlen gegen Israels Premier Benjamin Netanjahu und seinen Verteidigungsminister Joav Galant. „Vor diesem Hintergrund wiegen die Vorwürfe des Chefanklägers schwer und müssen belegt werden. Deutschland geht davon aus, dass dabei maßgeblich berücksichtigt wird, dass Israel ein demokratischer Rechtsstaat mit einer starken, unabhängigen Justiz ist.“

Der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH), Karim Ahmad Khan, hatte die Beantragung der Haftbefehle am Montag öffentlich gemacht. Seiner Ansicht nach gebe es „hinreichende Anhaltspunkte“ für die Annahme, dass Netanjahu und Galant „strafrechtliche Verantwortung“ für „Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ haben. Genannt werden unter anderem das Aushungern von Zivilisten als Methode der Kriegsführung, vorsätzliche Angriffe auf die Zivilbevölkerung, die vorsätzliche Verursachung großer Leiden, die vorsätzliche Tötung sowie Mord.

In der gleichen Stellungnahme kündigte er auch an, Haftbefehle gegen Hamas-Vertreter zu beantragen. Darunter befinden sich Hamas-Anführer Yahya Sinwar sowie der Oberbefehlshaber des militärischen Flügels der Hamas, Mohammed Deif, und der Leiter des Politbüros der Hamas, Ismail Haniyya. Auch dieser Antrag wurde mit der strafrechtlichen Verantwortung für Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit begründet.

Ob den Anträgen am Ende stattgegeben wird, ist noch unklar.


Foto: Internationaler Strafgerichtshof (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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FDP nennt Mindestlohndebatte der SPD "Wahlkampfgag"

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – FDP-Fraktionsvize Christoph Meyer pocht darauf, den Mindestlohn als Sache der Arbeitnehmer und Arbeitgeber zu belassen. Die Politik habe sich da herauszuhalten, sagte er am Dienstag den Sendern RTL und ntv. „Deswegen finden wir die Debatten, die da Herr Scholz und die SPD anfangen, eher ein Wahlkampfgag, als dass es auf Realität in dieser Regierung treffen wird.“

Des Weiteren lehnt er eine Reform der Mindestlohnkommission kategorisch ab und kritisiert seinerseits die Kritiker der jüngsten Entscheidungen der Kommission. Diese hatte die Lohnuntergrenze im vergangenen auf 21,41 Euro pro Stunde für 2024 und auf 12,82 Euro für das nächste Jahr angehoben. „Wir sollten die Entscheidungen der Mindestlohnkommission, so wie sie momentan gefällt wird und auch in Zukunft gefällt wird, akzeptieren“, mahnte Meyer.

Mit Blick auf die geplante Bewertung der von den Liberalen geforderten Wirtschaftswende nannte er derweil einen Zeitraum: Die Evaluierung könne zum Ende des dritten Quartals erfolgen, sagte er. Grundsätzlich hängen für die FDP der Bundeshaushalt und Wirtschaft unmittelbar zusammen. „Das Thema Wirtschaft ist zentral für die Zukunftsfähigkeit dieses Landes und das Thema Haushalt ist zentral, weil wir nicht mehr allen Menschen alles versprechen können und nicht den Eindruck erwecken können, dass wir Geld für alles haben“, sagte Meyer RTL und ntv.

Für die Bewertung der Regierungsarbeit seien das laufende und das nächste Quartal entscheidend. Er hoffe auf gute Ergebnisse zur Sommerpause. Man habe noch etwas Zeit. „Aber wir sollten uns (…) bis zum Ende des dritten Quartals 2024 Zeit lassen.“ Angesichts der Streitigkeiten zu Haushalt, Rente und Wirtschaftspolitik innerhalb der Ampelkoalition sagte Meyer auf Nachfrage: „Wenn wir es nicht schaffen, im Sommer einen Haushalt zu verabschieden, dann würden wir auch bei dem Thema Wirtschaftswende nicht weiterkommen.“ Daher das von ihm beschriebene Zeitfenster. „Wir sind optimistisch, dass die Koalitionspartner das verstehen.“


Foto: FDP-Logo auf Parteitag (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Politisch motivierte Kriminalität steigt erneut

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Zahl der politisch motivierten Straftaten in Deutschland ist im Jahr 2023 erneut gestiegen, nachdem bereits im Vorjahr ein neuer Höchststand erreicht worden war. Insgesamt registrierten die Sicherheitsbehörden 60.028 Fälle, teilte das Bundesinnenministerium am Dienstag mit. Das ist ein Zuwachs um 1,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Mit Ausnahme des zuvor stark vom Protestgeschehen gegen die Corona-Maßnahmen geprägten Bereichs der PMK, in dem es 2023 einen erheblichen Rückgang gab, stiegen die Gewaltdelikte in allen anderen Phänomenbereichen an. Die mit Abstand höchsten Zahlen von Straftaten insgesamt, von Gewalttaten und Gewaltopfern gibt es durch politisch rechts motivierte Taten.

„Wir sehen einen neuen Höchststand von Straftaten, die sich gegen unsere offene und freiheitliche Gesellschaft richten“, sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). Rechtsextremistische Taten hätten weiter stark zugenommen. „Und seit dem Terrorangriff der Hamas gegen Israel und dem Gaza-Krieg sind antisemitische Taten drastisch angestiegen.“

BKA-Präsident Holger Münch sieht unterdessen „Radikalisierungstendenzen“ in Teilen der Bevölkerung. „Diese reichen bis hin zu einer versuchten Delegitimierung des Staates und seines Gewaltmonopols“, sagte er. Diese Entwicklung müsse man sehr ernst nehmen, denn sie bedrohe die Demokratie und den gesellschaftlichen Frieden. „Deswegen legt die Polizei in Bund und Ländern weiterhin eine hohe Priorität auf die Bekämpfung der politisch motivierten Kriminalität.“

Die meisten politisch motivierten Straftaten im Jahr 2023 wurden im Phänomenbereich „PMK – rechts“ begangen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Straftaten um ca. 23 Prozent auf 28.945 Straftaten. 1.270 davon waren Gewaltdelikte, was einer Steigerung um 8,6 Prozent gegenüber 2022 entspricht.

2023 haben die Straftaten gegen Geflüchtete erneut deutlich zugenommen. Die Polizeibehörden registrierten 2.488 Straftaten gegen Asylbewerber, darunter 321 Gewalttaten. Das entspricht insgesamt einem Anstieg um 75 Prozent, bei den Gewalttaten um 15 Prozent. Außerdem wurden 179 Straftaten gegen Asylunterkünfte registriert. Das ist eine Steigerung von ca. 50 Prozent zum Vorjahr. Fast 90 Prozent dieser politisch motivierten Straftaten gegen Asylbewerber oder ihre Unterkünfte wurden im Phänomenbereich „PMK – rechts“ erfasst.

Stark angestiegen sind in diesem Jahr die Straftaten im Phänomenbereichen „PMK – ausländische Ideologie“, nämlich um 33 Prozent auf 5.170 Taten, und im Phänomenbereich „PMK – religiöse Ideologie“ sogar um rund 200 Prozent auf 1.458 Straftaten. In beiden Bereichen haben auch Gewalttaten deutlich zugenommen. Hier ist festzustellen, dass die Entwicklungen im Nahen Osten nach den Anschlägen der Terrororganisation Hamas gegen den Staat Israel vom 7. Oktober 2023 erhebliche Auswirkungen auf die Straftatenentwicklung in Deutschland haben.

Erkennbar ist dies auch an den antisemitischen Straftaten, die mit 5.164 Delikten (davon 148 Gewalttaten) einen neuen Höchststand erreicht haben. Der massive Anstieg (2022: 2.641, davon 88 Gewalttaten) sei vor allem auf den Anstieg nach dem 7. Oktober 2023 zurückzuführen, so das Ministerium. Insgesamt ist im Bereich der Hasskriminalität ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen. Diese ist im Jahr 2023 um knapp 48 Prozent auf rund 17.000 Fälle angestiegen.

Im Themenfeld „Reichsbürger“ und „Selbstverwalter“ wurden 2023 phänomenübergreifend 1.300 Straftaten erfasst, das entspricht einem Rückgang von ca. 30 Prozent gegenüber 2022. Delikte wie Beleidigung, Nötigung und Erpressung sind teilweise deutlich zurückgegangen, was darauf zurückgeführt werden könne, dass die Sicherheitsbehörden verstärkt mit Maßnahmen gegen Personen aus diesem Spektrum vorgegangen seien, hieß es.

Die registrierten Straftaten im Phänomenbereich „PMK – links“ sind um gut elf Prozent auf 7.777 Straftaten angestiegen. Die Zahl der Gewaltdelikte kletterte auf insgesamt 916 Straftaten. Etwa der Anstieg von Brandstiftungen um zwei Drittel auf 117 Delikte weise auf das erhöhte Gefährdungspotenzial der Szene hin, so das Innenministerium.

2023 wurden zudem 322 frauenfeindliche Straftaten erfasst (2022: 206), darunter 29 Gewaltdelikte. Im Themenfeld „Geschlechtsbezogene Diversität“ wurden 854 Straftaten erfasst (2022: 417), 117 davon Gewaltdelikte. Im Themenfeld „Sexuelle Orientierung“ wurden 1.499 Straftaten erfasst (2022: 1.005), davon 288 Gewaltdelikte.

Im Phänomenbereich „PMK – sonstige Zuordnung“ ist der einzige Rückgang von Straftaten von 24.080 um gut 30 Prozent auf 16.678 Straftaten zu verzeichnen. Das sei insbesondere auf den Rückgang des Protestgeschehens im Zusammenhang mit den Schutzmaßnahmen gegen die Corona-Pandemie zurückzuführen, so die Einschätzung des BMI.

Der Rückgang der politisch motivierten Gewalttaten um insgesamt ca. zwölf Prozent auf 3.561 Delikte sei ausschließlich auf den Rückgang der Gewaltdelikte im Phänomenbereich „PMK – sonstige Zuordnung“ (-50,6 Prozent) zurückzuführen. In allen anderen Phänomenbereichen ist die Anzahl der Gewaltdelikte demnach 2023 gestiegen.

Die Zahl der durch politisch motivierte Gewaltkriminalität gesundheitlich geschädigten Personen ist im Vergleich zum Vorjahr um 6,0 Prozent (2023: 1.759; 2022: 1.660) gestiegen. Davon wurden 714 Personen (2022: 675) durch rechtsmotivierte Gewalt, 327 Personen (2022: 228) durch linksmotivierte Gewalt, 312 Personen (2022: 188) durch Gewalt im Phänomenbereich „PMK – ausländische Ideologie“, 69 Personen (2022: 23) im Bereich der „PMK – religiöse Ideologie“ und 337 Personen (2022: 546) im Phänomenbereich „PMK – sonstige Zuordnung“ verletzt.

Politisch motivierte Tötungsdelikte sind um etwas mehr als das Doppelte angestiegen. Wurden 2022 noch neun versuchte Tötungsdelikte gezählt, waren es 2023 siebzehn versuchte und drei vollendete Tötungsdelikte.


Foto: Polizei bei verbotener Pro-Palästina-Demo (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Bafin verhängt Millionen-Geldbuße gegen Onlinebank N26

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Frankfurt am Main (dts Nachrichtenagentur) – Die Finanzaufsicht Bafin hat eine Geldbuße in Höhe von 9,2 Millionen Euro gegen die Onlinebank N26 verhängt. Das Institut habe im Jahr 2022 „systematisch Geldwäscheverdachtsmeldungen verspätet abgegeben“, teilte die Bafin am Dienstag zur Begründung mit. Der Bußgeldbescheid ist demnach rechtskräftig.

Die Bank selbst teilte mit, dass man seit 2022 „zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung der Meldeprozesse implementiert und mehr als 80 Millionen Euro in die personelle und technische Infrastruktur investiert“ habe. Das Unternehmen habe in Bezug auf das Bußgeld bereits im Jahr 2022 eine entsprechende Rückstellung gebildet – das verhängte Bußgeld liege „unter der Höhe der Rückstellung“. N26 setze seine „enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Aufsichtsbehörden“ fort, so die Bank.

Kreditinstitute sind in Deutschland verpflichtet, eine Meldung an die Zentralstelle für Finanztransaktionsuntersuchungen (FIU) zu erstatten, wenn sie den Verdacht haben, dass eine Transaktion oder ein sonstiger Geschäftsvorfall mit Geldwäsche oder Terrorismusfinanzierung im Zusammenhang stehen könnte.

Diese Verdachtsmeldungen müssen unverzüglich abgegeben werden. Ziel der Vorschrift ist es, dass die FIU, falls erforderlich, zügig weitere Schritte einleiten kann, wie etwa die Weiterleitung an Strafverfolgungsbehörden.


Foto: N26-Bank (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Lassie erreicht fast 100.000 Kunden und startet in Frankreich

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Lassie wurde 2021 in Schweden gegründet und bietet die weltweit erste präventive Haustierversicherung sowie weitere Angebote rund um das Thema Tiergesundheit. Das Unternehmen hat seit der Gründung fast 100.0000 Kunden gewonnen und weist ein jährliches Wachstum von fast 300 % auf.

Lassie, die weltweit erste präventive Haustierversicherung, gibt nach starkem Wachstum in Schweden und Deutschland, heute seine Expansion nach Frankreich bekannt. Frankreich zählt in Bezug auf die Haustierhaltung zu den drei führenden europäischen Ländern: Mehr als 53 % der französischen Haushalte besitzen mindestens einen Hund oder eine Katze.

Wie in Deutschland und Schweden nehmen Haustiere auch im Leben französischer Tiereltern einen besonderen Platz ein: 68 % der französischen Tierbesitzer*innen betrachten ihre Fellnasen als vollständige Familienmitglieder. Infolgedessen geben Tierhalter*innen dort im Schnitt 1.224€ pro Jahr für ihre Haustiere aus. Doch auch französische Tiereltern sind mit steigenden Kosten für die tierärztliche Versorgung konfrontiert. Diese Ausgaben werden sehr oft unterschätzt, was nicht selten zu schweren Entscheidungen zwischen der Gesundheit des Tieres und hohen Tierarztkosten führt. Eine einfache Operation bei einer Fraktur kostet in Frankreich beispielsweise bereits bis zu 500 €. Dementsprechend gewinnen Haustierversicherungen für französische Tierhalter*innen enorm an Bedeutung, um das Wohlergehen ihrer geliebten vierbeinigen Freunde ohne Kompromisse sicherzustellen.

Um dieser wachsenden Herausforderung Rechnung zu tragen, hat Lassie das Thema Haustierversicherung neu definiert und die weltweit erste präventive Haustierversicherung entwickelt. Kund*innen wird spielerisch Expertenwissen für den richtigen Umgang mit den Tieren im Alltag an die Hand gegeben. Dafür werden die Nutzer*innen monetär belohnt: Wer die Artikel rund um Themen wie Zahnpflege, Erste Hilfe, die richtige Ernährung oder weitere Risiken für Haustiere in der Lassie App liest und dazugehörige Quizfragen richtig beantwortet, kann so die Monatsbeiträge reduzieren: Werden Vorsorgekurse erfolgreich abgeschlossen, erhalten Kund*innen über ein Punktesystem Rabatte auf die Versicherungsprämien. Auch die Versicherung wird bei Lassie komplett digital verwaltet. Kund*innen erstellen unkompliziert ein Profil ihres Vierbeiners, das mit dessen Versicherungspolice verknüpft wird. Lästiger Papierkram entfällt, da alle Versicherungsdokumente digital zugänglich sind. Schadensmeldungen werden ebenfalls bequem in der App abgewickelt.

Lassie betreut mittlerweile fast 100.000 Kunden und deckt mehr als 400 Hunderassen und 200 Katzenrassen und hat keine maximale Altersbeschränkung – Fellnasen jeden Alters sind willkommen. Seit dem Launch in Deutschland im vergangenen Jahr verzeichnet Lassie nun eine rasante Nachfragesteigerung und ein jährliches Wachstum von fast 300 %. Frankreich stellt für Lassie die nächste strategische Säule dar, mit einem engagierten lokalen Team mit Sitz in Paris und mehreren offenen Stellen, die es zu besetzen gilt.

„Unsere vierbeinigen Familienmitglieder gehören zu den wertvollsten Teilen unseres Lebens – sie sorgen für Liebe, Kameradschaft und Glück. Im Gegenzug möchten wir sicherstellen, dass sie ein langes, glückliches und vor allem gesundes Leben führen. Genau das haben wir uns mit Lassie vorgenommen und mit der Expansion nach Frankreich gehen wir nun den nächsten Schritt, um dies auf einer europaweiten Plattform für Tiergesundheit zu erreichen”, sagt Lassies Mitbegründerin und CEO Hedda Båverud Olsson, die von ihrer Mutter, einer Tierärztin, zur Gründung von Lassie inspiriert wurde.

Quelle Bild und Text: Lassie

Chefs der Dax-Konzerne haben 2023 wieder mehr verdient

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Frankfurt am Main (dts Nachrichtenagentur) – Die Vorstandschefs der größten börsennotierten Konzerne in Deutschland haben 2023 wieder etwas besser verdient als im Vorjahr. Nach Berechnungen des Instituts HRI schütteten die Dax-Konzerne ihren CEOs insgesamt 208 Millionen Euro aus, gut zwei Prozent mehr als im Vorjahr, wie das „Handelsblatt“ (Mittwochsausgabe) berichtet. 2022 waren die Gehälter noch gesunken.

Die Vergütung aller Vorstandsmitglieder zusammengerechnet stieg um vier Prozent auf 842 Millionen Euro. Diese Entwicklung steht im Kontrast zur wirtschaftlichen Lage einiger Unternehmen. Mit 102,3 Milliarden Euro haben die 40 Dax-Konzerne im abgelaufenen Geschäftsjahr netto knapp 15 Prozent weniger verdient als im Jahr davor, wie eine Analyse des „Handelsblatts“ gezeigt hat.

Durchschnittlich erhielt jeder Dax-Chef 2023 rund 5,6 Millionen Euro. Experten sehen den Anstieg kritisch. Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), sagte der Zeitung: „Die alte Regel, dass gutes Geschäft zu guter Vergütung führt und schlechtes Geschäft zu schlechter Vergütung, muss weiter gelten – und zwar in beide Richtungen.“


Foto: Frankfurter Börse (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Bericht: EU-Partner verschleppen systematisch Asylsuchende

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Brüssel (dts Nachrichtenagentur) – Im Norden Afrikas sollen einem Medienbericht zufolge von der EU finanzierte Sicherheitskräfte Tausende Asylsuchende, die nach Europa wollen, verschleppen und diese anschließend mit Wissen der Europäer in entlegenen Gebieten aussetzen, bisweilen mitten in der Wüste. Diese Informationen seien das Ergebnis gemeinsamer Recherchen mit der gemeinnützigen Investigativredaktion Lighthouse Reports und weiteren Medien aus acht Ländern, schreibt der „Spiegel“.

Die EU-Staaten sollen demnach in Mauretanien, Marokko und Tunesien jene Einheiten ausrüsten, die diese Aktionen durchführen. Sie trainierten Beamte, lieferten Busse und Pick-ups. Dieselben Fahrzeugmodelle seien zum Teil in Videos der Festnahmen zu sehen, heißt es in dem Bericht. In Mauretanien sollen spanische Beamte einem Augenzeugen zufolge sogar Listen mit den Namen der Migranten ausgehändigt bekommen, die an der Grenze zu Mali zurückgelassen werden.

Für die Recherche reisten Reporter nach Tunesien, Marokko und Mauretanien – Länder, mit denen die EU Abkommen zur Eindämmung irregulärer Migration geschlossen hat. Sie verifizierten Videos, filmten die Aktionen, werteten Satellitenbilder und vertrauliche Dokumente aus, sprachen mit Migranten, Diplomaten, EU-Beamten und Polizisten. Mehr als 50 Asylsuchende sollen den Reportern geschildert haben, wie sie von Sicherheitskräften in entlegenen Gebieten ausgesetzt wurden, schreibt der „Spiegel“.

Die Regierungen Mauretaniens, Tunesiens und Marokkos bestritten auf Anfrage des Magazins jegliche Menschenrechtsverletzungen. Von der EU-Kommission hieß es, sie erwarte von ihren Partnern, dass diese internationale Verpflichtungen erfüllten, letztendlich seien die Länder aber selbst für ihre Sicherheitskräfte verantwortlich. Das spanische Innenministerium teilte mit, dass die spanischen Beamten in Mauretanien die Menschenrechte der Migranten respektierten.

Die Bundesregierung trainiert und rüstet seit 2015 die tunesische Nationalgarde aus. Das Innenministerium teilte unter anderem mit, man lege großen Wert darauf, dass humanitäre Standards und die Menschenrechte von Geflüchteten und Migranten respektiert würden. „Dies ist auch regelmäßig Gegenstand unserer Gespräche mit der tunesischen Seite.“ Die Zusammenarbeit mit tunesischen Sicherheitsbehörden werde fortgeführt.


Foto: Flüchtlingslager (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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