Samstag, April 19, 2025
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Dax erholt sich etwas – Verunsicherung unter Anlegern bleibt groß

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Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Der Dax ist am Montagmorgen mit Kursgewinnen in den Handelstag gestartet. Gegen 9:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 18.395 Punkten berechnet, 0,5 Prozent über dem Schlussniveau vom Freitag. An der Spitze der Kursliste rangierten Siemens Energy, die Deutsche Bank und Fresenius, am Ende Adidas, Sartorius und Rheinmetall.

Die Verunsicherung unter den Anlegern sei aktuell „riesig“, sagte Thomas Altmann von QC Partners. „Das Vertrauen gegenüber Aktien hat spürbar nachgelassen.“ Sichtbar ist das an vielen Stellen: Die Volatilitätsindizes hatten zuletzt wieder deutlich angezogen. Der US-Index S&P 500 hat in der vergangenen Handelswoche jeden einzelnen Handelstag im Minus beendet – das gab es zuletzt im April dieses Jahres.

„Die große und wohl entscheidende Frage auf dem Parkett lautet weiterhin: Wird die Fed ihren Leitzins in der kommenden Woche um 25 oder um 50 Basispunkte reduzieren?“, so Altmann. Die Mehrheit gehe von einem normalen Zinsschritt um 25 Basispunkte aus. „Allerdings preisen die Börsen noch immer eine 30-Prozent-Chance auf eine XL-Senkung um 50 Basispunkte.“

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Montagmorgen schwächer: Ein Euro kostete 1,1060 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,9042 Euro zu haben.

Der Ölpreis stieg unterdessen deutlich: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete gegen 9 Uhr deutscher Zeit 72,09 US-Dollar, das waren 1,5 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Frankfurter Börse, via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Zahl der Todesfälle durch Suizid leicht gestiegen

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Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Jeder 100. Todesfall in Deutschland ist ein Suizid. Im Jahr 2023 starben rund 10.300 Menschen durch Selbsttötung, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mitteilte.

Das waren mehr als dreimal so viele Todesfälle wie beispielsweise in Folge von Verkehrsunfällen. Gegenüber dem Vorjahr nahm die Zahl der Suizide damit leicht zu (+1,8 Prozent), gegenüber 2019 mit dem historischen Tiefststand von gut 9.000 Fällen betrug der Anstieg 14 Prozent. Auch die Suizidrate, die Zahl der Suizide je 100.000 Einwohner, stieg an: Von 12,1 im Jahr 2022 (10.100 Suizide) auf 12,2 im vergangenen Jahr. Am niedrigsten war sie 2019 mit 10,9.

Im langfristigen Vergleich ist die Zahl der Suizide nach einem deutlichen Rückgang in den 1980er- und 1990er-Jahren in den letzten 20 Jahren jedoch relativ konstant geblieben. Im 20-Jahresvergleich ging die Zahl der entsprechenden Todesfälle um knapp acht Prozent zurück (2003: 11.200 Fälle). Gegenüber 1980, dem Beginn der Zeitreihe, mit 18.500 Suiziden nahm die Zahl der entsprechenden Todesfälle 2023 um 44 Prozent ab. Ähnlich entwickelte sich langfristig auch die Suizidrate. Gab es 1980 noch 23,6 Suizide je 100.000 Einwohner, so waren es 2003 noch 13,5. Demgegenüber lag die Rate im Jahr 2023 noch einmal etwas niedriger bei 12,2 – und hat sich damit seit 1980 ebenfalls nahezu halbiert.

Die Fallzahlen in den einzelnen Altersgruppen haben sich seit 2003 unterschiedlich entwickelt. So ging die Zahl der Suizide unter jungen Menschen deutlich stärker zurück als die entsprechenden Fälle insgesamt: Starben 2003 noch gut 700 unter 25-Jährige in Deutschland durch Suizid, so waren es im vergangenen Jahr knapp 500. Die Suizidrate in dieser Altersgruppe sank im selben Zeitraum von 3,3 auf 2,4.

Noch deutlicher fiel der Rückgang bei den 35- bis 44-Jährigen aus: Hier halbierte sich die Zahl der Suizide von knapp 2.000 im Jahr 2003 auf knapp 1.000 im vergangenen Jahr. Die Suizidrate sank im selben Zeitraum von 14,2 auf 9,0. Unter älteren Menschen nahmen dagegen die Suizide binnen 20 Jahren teilweise deutlich zu. Am stärksten war der Anstieg in Altersgruppe 85+: Hier hat sich die Zahl der Suizide von 600 im Jahr 2003 auf knapp 1.300 im Jahr 2023 mehr als verdoppelt; die Suizidrate nahm im selben Zeitraum von 42,4 auf 45,7 zu.

Diese Entwicklungen seien zumindest teilweise auf demografische Effekte zurückzuführen, so die Statistiker. Demnach hat sich die Zahl der Menschen im Alter von 85 Jahren und älter in Deutschland in den letzten 20 Jahren mehr als verdoppelt (+110 Prozent), was in etwa auch dem Anstieg der Suizide in dieser Altersgruppe entspricht. Die Rückgänge in der Bevölkerung unter 25 Jahren (-6 Prozent) und in der Altersgruppe 35 bis 44 Jahre (-22 Prozent) fielen im selben Zeitraum jedoch deutlich niedriger aus als bei den Todesfällen durch Suizid.

Mit zunehmendem Alter sinkt zwar der Anteil von Suiziden an allen Todesursachen, die absolute Zahl der Suizide und die altersspezifischen Suizidraten je 100.000 Einwohner steigen hingegen in der Regel an. Im Jahr 2023 war knapp die Hälfte der Menschen, die Suizid begingen, 65 Jahre oder älter (46 Prozent), jede achte Person war mindestens 85 Jahre alt (12 Prozent). Gleichzeitig war jede 21. Person, die durch Suizid starb, jünger als 25 Jahre.

Auch wenn die Zahl der Fälle in den jüngeren Altersgruppen geringer ist, so ist die suizidbedingte Sterblichkeit gerade bei jungen Menschen besonders hoch. Bei den 10- bis unter 25-Jährigen war Suizid im Jahr 2023 die häufigste Todesursache, vor Verkehrsunfällen und Krebs. 18 Prozent aller Todesfälle in diesem Alter waren Suizide. Zum Vergleich: In der Altersgruppe 85+ machten die Suizide 0,3 Prozent aller Todesursachen aus.

Über alle Altersgruppen hinweg begehen Männer deutlich häufiger Suizid als Frauen. Im Jahr 2023 töteten sich in knapp drei Viertel der Fälle (73 Prozent, 7.500) Männer selbst, 2.800 Suizide begingen Frauen. Das Verhältnis ist seit dem Jahr 2003 von kleineren Schwankungen abgesehen unverändert, damals betrug der Anteil der von Männern begangenen Suizide ebenfalls 73 Prozent.

Hinweis auf Hilfsangebote: Wenn es Ihnen nicht gut geht oder Sie daran denken, Suizid zu begehen, versuchen Sie, mit anderen Menschen darüber zu sprechen. Das können Freunde oder Verwandte sein, es gibt aber auch Hilfsangebote. Die Telefonseelsorge ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr unter 0800/111 0 111 und 0800/111 0 222 erreichbar. Es gibt auch die Möglichkeit einer E-Mail-Beratung oder eines Hilfe-Chats.


Foto: Friedhof (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Heil pocht auf deutliche Erhöhung des Mindestlohns

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) pocht auf eine deutliche Erhöhung des Mindestlohns. „Die letzte Erhöhung war zu niedrig, das wissen alle und es ist jetzt notwendig, dass wir das auch klar ziehen an dieser Stelle“, sagte er am Montag im ARD-Morgenmagazin.

Das müsse die Mindestlohnkommission berücksichtigen. Er habe an das Gremium einen Brief geschrieben und darauf hingewiesen, dass es eine EU-Richtlinie gebe, wonach Mindestlöhne mindestens 60 Prozent des mittleren Einkommens entsprechen müssten – in Deutschland wären das zwischen 14 und 15 Euro. Diese Richtlinie sei „verbindlich“ und man müsse dafür sorgen, dass das deutsche Recht dem auch entspreche.

Heil bekräftigte zwar, dass die Mindestlohnkommission „unabhängig“ sei, fügte aber hinzu, dass das deutsche Recht „auch verändert werden“ könnte. Das Gremium habe sich an „rechtliche Vorgaben zu halten, die im deutschen Gesetz sind und auch in der EU-Richtlinie“.

Die Forderung des Arbeitsministers könnte noch für neuen Streit in der Ampelkoalition sorgen. Denn im Gegensatz zu Heil zweifelt die FDP daran, dass die EU-Mindestlohn-Richtlinie eine starre Vorgabe ist.


Foto: Hubertus Heil (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Nigeria: Dutzende Tote bei Kollision von Tanklaster und Transporter

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Abuja (dts Nachrichtenagentur) – In Nigeria sind am Wochenende Dutzende Menschen bei der Kollision eines Transporters mit einem Tanklaster ums Leben gekommen. Die Zahl der Toten belaufe sich auf mindestens 48, teilte die Katastrophenschutzbehörde des Landes am Sonntag mit.

Das Unglück ereignete sich demnach im Norden des westlichen Bundesstaates Niger. Der Transporter war mit Passagieren und Vieh beladen, beim Zusammenstoß mit dem Tanker kam es zu einer Explosion. Die Opfer waren beim Eintreffen der Rettungskräfte teilweise bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Laut Katastrophenschutz wurden die Toten im Rahmen eines Massenbegräbnisses beigesetzt. Zur Zahl weiterer Verletzter wurden keine Angaben gemacht.

In Nigeria kommt es immer wieder zu tödlichen Zusammenstößen mit Tanklastern. Weil das Land über kein effizientes Eisenbahnsystem für den Gütertransport verfügt, muss der Transport über die Straße erfolgen.


Foto: Nigeria (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Grüne bremsen bei Sicherheitspaket

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Vor der ersten Sitzungswoche des Bundestags nach der parlamentarischen Sommerpause mahnen SPD und FDP, das sogenannte Sicherheitspaket der Bundesregierung zügig zu beschließen. „Die SPD-Fraktion will den geeinten Entwurf der Regierung diese Woche im Bundestag beraten. Ich hoffe auf eine breite parlamentarische Unterstützung, um zügig effektivere Maßnahmen gegen Bedrohungen wie islamistischen Terror und Gewaltkriminalität umzusetzen“, sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD, Dirk Wiese, dem „Tagesspiegel“.

Eine Formulierungshilfe für eine Gesetzesänderung hat die Bundesregierung den Fraktionen im Bundestag am Wochenende übermittelt. Doch bei den Grünen will man sich für eine parlamentarische Beschäftigung Zeit nehmen: „Es wäre keine gute Idee, das neue Sicherheitspaket mit seinen Asyl-Verschärfungen hektisch im Parlament zu beschließen“, sagte der Grünen-Politiker Erik Marquardt derselben Zeitung. Der Europaabgeordnete, der auch im Parteirat der Grünen sitzt, warnte: „Es schadet unserer Demokratie, wenn Gesetze grundlos im Eilverfahren verabschiedet werden.“

Die FDP kritisierte das Zögern des Koalitionspartners: „Robert Habeck hat das Sicherheitspaket mit verhandelt und steht jetzt in der Verantwortung für eine zügige Umsetzung“, sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Liberalen, Christoph Meyer, dem „Tagesspiegel“. Das Sicherheitspaket sei ein erster Schritt, um nach Solingen zu schnellen Ergebnissen zu kommen. „Geredet und Bedenken geäußert wurden in den letzten zehn Jahren.“

Der Union reicht das Maßnahmenpaket dagegen nicht aus. „Das sogenannte Sicherheitspaket verdient diesen Namen nicht“, sagte der innenpolitische Sprecher der Union, Alexander Throm. Es fehlten die wichtigsten sicherheitsrelevanten Maßnahmen. „Selbst nach Mannheim, Solingen und München verweigert die FDP aus purer Ideologie die Vorratsdatenspeicherung und Videoüberwachung“, sagte Throm. Die FDP sei „eine Gefahr für die Sicherheit unserer Bevölkerung“.


Foto: Polizist (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Niedersachsen gegen generelles Handyverbot an Schulen

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Hannover (dts Nachrichtenagentur) – Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) hält nichts davon, dem Beispiel der Niederlande zu folgen und ein generelles Handyverbot an Schulen zu verhängen.

„Ich glaube, dass wir gut damit fahren, das in der Verantwortung der Schulen zu lassen“, sagte die Grünen-Politikerin der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Man habe Schulen die Möglichkeit gegeben, über die Hausordnung Handyverbote auszusprechen oder die Handynutzung zu regeln. „Andere Schulen reagieren wiederum mit Social-Media-Sprechstunden, in denen der Umgang mit Handys geübt wird.“

An allen niederländischen Schulen gilt seit Anfang dieses Monats ein Handyverbot während des Unterrichts. Ministerin Hamburg erklärte dazu, dass sie die unterschiedlichen Konzepte der Schulen in Niedersachsen im Umgang mit Handys „ungern ausbremsen“ würde und ihr Haus daher keine entsprechende Verordnung plane.

Gleichzeitig ermunterte die Ressortchefin die Schulen, sich für neue Unterrichtsmodelle zu öffnen und nicht zwingend an der klassischen 45-Minuten-Schulstunde festzuhalten. Man müssen mehr projektorientiert arbeiten, mehr themenbezogen, auch mehr orientiert an den Neigungen der Schüler, forderte Hamburg und fügte hinzu: „Weg von 45 Minuten, weg von Deutsch, Mathe und Biologie hin zu großen Naturprojekten, dem `Freiday` mit selbstständigem Lernen und einer insgesamt anderen Form von Schule.“ Es gebe schon jetzt mehrere Schulen in Niedersachsen, die sich „sehr erfolgreich auf diesen Weg gemacht haben“. Sie erlebe andererseits auch Schulen, die nach wie vor 45-Minuten-Stunden anbieten und gute Erfahrungen damit machen. Das müsse am Ende jede Schule mit ihrem Konzept für sich selbst beantworten.

Um dem Lehrermangel zu begegnen, will das Land auch weiter auf Quereinsteiger setzen. Hamburg kündigte in diesem Zusammenhang den Start eines Online-Tools an, mit dem Interessenten schnell und unkompliziert prüfen können, ob sie für den Lehrerberuf geeignet sind. Den Worten der Ministerin zufolge soll das neue Tool nach den Herbstferien über die Internetseite des Kultusministeriums erreichbar sein. „Wir erleben immer wieder Menschen, die sich als Quereinsteigende bewerben und dann in dem Prozess merken, dass sie die Voraussetzungen nicht erfüllen oder dass der Beruf gar nichts für sie ist“, sagte Hamburg der NOZ.

Es gehe dabei auch darum, zu testen, wie es ist, Lehrer oder Lehrerin zu sein. „Viele denken, ich stehe vor einer Klasse mit vielen süßen kleinen Kindern, aber es gehört ja viel mehr dazu. Ich denke da zum Beispiel an Elterngespräche, Unterrichtsvorbereitung, das Steuern einer Klassengemeinschaft und individuelle Lernentwicklung“, betonte die Grünen-Politikerin. Der Lehrerberuf sei „schon sehr anspruchsvoll, aber auch sehr erfüllend“.


Foto: Klassenraum in einer Schule (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Ampelkoalition sieht EU bei VW-Krise in der Pflicht

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Angesichts der Krise bei VW verlangen hochrangige Politiker der Ampelkoalition mehr Hilfe aus Brüssel.

„Ursula von der Leyen muss schnell eine ambitionierte Industriestrategie vorlegen, die die europäische Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich stärkt. Europa muss mithalten können bei den internationalen Entwicklungen und dafür muss Frau von der Leyen jetzt vorangehen“, sagte SPD-Chef Lars Klingbeil der „Süddeutschen Zeitung“.

Auch die FDP sieht die Kommission in der Pflicht, wenn auch mit anderer Stoßrichtung als die SPD. „Der Grund für diese Krise ist die absurde europäische Politik, die den Automobilherstellern unzählige Steine in den Weg legt“, sagte FDP-Fraktionschef Christian Dürr der SZ. „Der Staat hilft VW am besten, indem er dafür sorgt, dass die Flottenregulierung abgeschafft wird. Denn sie führt zu irrsinniger Bürokratie, aber spart nicht ein Gramm CO2 ein. Dafür werden wir uns auf europäischer Ebene einsetzen. Nur mit Technologieoffenheit können wir Unternehmen wie VW helfen.“

Wie die SZ schreibt, will sich Daniela Cavallo, die Betriebsratschefin von VW, am Montag zur Sitzung des SPD-Präsidiums digital zuschalten. Cavallo kämpft gegen die Kürzungspläne beim größten deutschen Autobauer und stößt damit bei den Genossen auf großes Interesse.


Foto: VW-Logo (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Algeriens Präsident Tebboune wiedergewählt

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Algier (dts Nachrichtenagentur) – Algeriens Präsident Abdelmadjid Tebboune ist am Sonntag wiedergewählt worden. Laut offizieller Anhaben erreichte Tebboune knapp 95 Prozent der Stimmen, teilte die nationale Wahlbehörde mit.

Die beiden Gegenkandidaten Abdelaali Hassani Cherif (Gesellschaft für den Frieden, MSP) und Youcef Aouchiche von den Sozialisten erhielten rund drei bzw. zwei Prozent. Die Wahlbeteiligung soll auf nationaler Ebene 48 Prozent und bei Algeriern im Ausland bei knapp 20 Prozent gelegen haben.

Der 78-jährige Tebboune ist damit für eine zweite Amtszeit von fünf Jahren im Amt. Er ist seit 2019 Präsident, vorher war er Premierminister.


Foto: Abdelmadjid Tebboune (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

SPD will Krisen-Konzernen mit Strompreisbremse helfen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Bundestagsfraktion der SPD fordert eine Strompreisbremse für die Industrie, um angeschlagene Unternehmen wie den Automobilkonzern VW vor hohen Energiekosten zu schützen.

Zwar enthalte die geplante Wachstumsinitiative der Bundesregierung bereits eine Reihe von Maßnahmen, mit denen Autobauer wettbewerbsfähiger werden sollen, etwa verbesserte Abschreibungsmöglichkeiten und eine ausgeweitete Forschungszulage, sagte Bernd Westphal, wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, dem „Spiegel“. „Darüber hinaus fordern wir als SPD-Bundestagsfraktion wettbewerbsfähige Strompreise, gesichert durch einen Transformationsstrompreis“, betonte er. Wo nötig, könnte der Bund auch Transformations- und Investitionsprämien zahlen.

Ein „Transformationsstrompreis“ würde bedeuten, dass der Staat einen Teil der Stromkosten übernimmt, bis im Zuge des Ausbaus erneuerbarer Energien Strom zu günstigeren Preisen für die Industrie verfügbar ist. Westphal warnte überdies davor, dass sich Politik und Wirtschaft auf Elektromobilität als einzige künftige Antriebsform festlegen. Stattdessen plädierte er „für einen technologieoffenen Pragmatismus“: „Das heißt, dass wir Elektromobilität weiter fördern, zum Beispiel durch den konsequenten Ausbau der Ladeinfrastruktur, gleichzeitig den Einsatz von klimaneutralen synthetischen Kraftstoffen aber nicht ausschließen“, sagte der Sozialdemokrat.


Foto: Strommast (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Putin-Gegner Jaschin lehnt Polizeischutz ab

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der lange Arm Putins reicht möglicherweise bis in die Community der russischen Oppositionellen in Deutschland. Wie Kreml-Kritiker Ilja Jaschin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagsausgaben) sagte, habe er erst kürzlich einen „seltsamen Vorfall“ erlebt. „Ich saß mit einem Freund in einem Café in Berlin. Plötzlich merkte ich, wie ein Mann am Nebentisch sein Handy zückte und anfing, mich zu filmen. Ich bin mir sicher: Dieser Mann war kein normaler Café-Besucher, sondern hat uns ausspioniert.“

Jaschin war in Russland für kritische Äußerungen über den Ukraine-Krieg zu einer achteinhalbjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Im August kam er bei einem Gefangenenaustausch frei und lebt inzwischen im Exil in Berlin – allerdings nicht unbehelligt: „Ich weiß mittlerweile sehr gut, wie russische Agenten oder Polizisten aussehen“, so der 41-Jährige. „Ich hatte oft mit ihnen zu tun.“ In dem Berliner Café habe er schließlich seinerseits Fotos von dem Unbekannten gemacht und sie der Polizei geschickt.

Trotzdem versuche er, nicht über die Gefahr durch Spione und Agenten nachzudenken. Nach seiner Ankunft hatte er ein Gespräch mit der deutschen Polizei gehabt. „Es ging darum, dass sie sich um meine Sicherheit und mein Auftreten in der Öffentlichkeit sorgen.“ Das könne er verstehen, so der Oppositionelle. „Es wäre für den deutschen Staat ein Problem, wenn ich plötzlich erschossen auf der Straße liegen würde.“ Polizeischutz lehne er aber dennoch ab, so Jaschin. „Ich hatte nicht mal in Moskau Bodyguards, warum sollte ich dann hier welche haben?“

Jaschin beklagte darüber hinaus die Zustände in seinem Heimatland: „Putin hat mein Volk als Geisel genommen“, sagte er den Funke-Zeitungen. „Die meisten Leute haben Angst davor, sich gegen ihn und sein Regime zu stellen.“ Jaschin bezeichnete dies als „Stockholm-Syndrom“. Kritikern werde durch die Propaganda-Maschinerie das Gefühl vermittelt, mit ihrer Meinung isoliert zu sein.

Jaschin, der 2022 wegen seiner offenen Kritik am Krieg gegen die Ukraine zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden war, erneuerte seine Forderung an den Westen, Kiew nach Kräften zu helfen. „Sowohl der Westen als auch die russische Opposition sollten alles dafür tun, um die Ukraine zu retten“, sagte er. „Es darf keine Illusion darüber geben, dass Putin sich mit der Ukraine zufriedengeben würde.“


Foto: Polizei (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts