Ein aktueller Kommentar von Jack McIntyre, Portfoliomanager bei Brandywine Global, und von Josh Jamner, Investment Strategy Analyst bei ClearBridge Investments, beide Teil von Franklin Templeton, zur gestrigen Fed-Sitzung.
Fed-Sitzung: Kollektiver Seufzer der Erleichterung
Jack McIntyre, Portfoliomanager Brandywine Global, kommentiert:
„Es gab einen kollektiven Seufzer der Erleichterung an den Finanzmärkten, nachdem die US-Notenbank auf der FOMC-Sitzung im Mai von einer Verschärfung ihrer restriktiven Haltung abgesehen hatte. In der Tat hat sich am Ton der Fed nichts geändert. Powell betonte, dass die Zinssätze derzeit restriktiv genug seien, was bedeutet, dass eine Zinserhöhung höchst unwahrscheinlich ist. Er gab aber auch zu bedenken, dass die Inflation noch zu hoch sei, um die Zinsen zu früh zu senken. Diese Aussicht ist als „high for longer“ zu verstehen, im Gegensatz zu „higher for longer“. Letzteres impliziert Zinserhöhungen, was gestern nicht der Fall war. Die Fed rechnet nicht mit einer Beschleunigung des Wachstums, was wiederum bedeutet, dass die Geldpolitik derzeit gut positioniert ist.
Die einzige Überraschung kam auf der Seite der quantitativen Straffung der Politik, indem sie das Tempo des Abbaus von US-Staatsanleihen reduzierte. Diese Anpassung bedeutet nicht, dass die QT in absehbarer Zeit beendet wird, sondern nur, dass eine sanftere Fahrt wahrscheinlich ist. Die internationalen Währungshüter können vor Powell nur den Hut ziehen, denn der US-Dollar verlor stark an Wert, als die Fed eine lockere Geldpolitik einleitete. Das nächste große Fed-Ereignis findet auf der FOMC-Sitzung im Juni statt. Es wird wichtig sein, die Prognosen für den längerfristigen Gleichgewichts-Fed-Funds-Satz zu sehen, da dies Auswirkungen darauf hat, wo der 10-jährige Treasury-Satz letztendlich landet. Unterstützt wurden die Bullen durch den gestrigen starken Rückgang der Ölpreise, was gut für ein nichtinflationäres Wachstum ist.“
Fed bleibt im Abwartemodus
Josh Jamner, Investment Strategy Analyst bei ClearBridge Investments, kommentiert:
„Powell schlug auf der heutigen FOMC-Pressekonferenz einen eindeutig dovishen Ton an, was eine Rallye bei den Risikoanlagen auslöste, da viele Anleger nach einer Reihe heißer Inflationsdaten im bisherigen Jahresverlauf eine eher hawkishe Tendenz erwarteten und befürchteten. Powell erklärte, dass die Fed „bereit“ sei, die Zinsen zu senken, „wenn sich der Arbeitsmarkt abschwächt“, während er wiederholt andeutete, dass die Messlatte für eine Zinserhöhung höher liege und dass es „unwahrscheinlich sei, dass der nächste Schritt eine Zinserhöhung sei“, während er die Ansicht bekräftigte, dass die Geldpolitik ausreichend restriktiv sei, um die Inflation im Laufe der Zeit wieder auf das 2 %-Ziel zu bringen.
Damit bleibt die Fed im Abwarten-Modus, nachdem die Inflation im Jahr 2024 bisher höher als erwartet ausgefallen ist, was bedeutet, dass es „länger als bisher erwartet dauern wird, um Vertrauen zu gewinnen“, dass die Inflation auf dem Weg zurück zu 2 % ist, was laut Powell das Barometer ist, nach dem der Ausschuss Ausschau hält, um die Zinsen zu senken … einfach ausgedrückt, höher für länger ist noch am Leben und funktioniert.
Powell verwies auf die Verzögerungen im Zusammenhang mit der Schutzinflation, die stabilen Inflationserwartungen und die nachlassenden Lohnzuwächse (zusammen mit dem Potenzial für weitere angebotsseitige Verbesserungen) als Gründe für die Annahme, dass die Inflation im Laufe der Zeit zum Zielwert zurückkehren wird, was unterstreicht, warum die Fed es trotz der jüngsten Inflationserhöhung nicht eilig zu haben scheint.
Fed bleibt im Abwartemodus
Fotos von Josh Jamner (Quelle: Clearbridge / Franklin Templeton) und Jack McIntyre (Qulelle: Brandywine / Franklin Templeton)
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Jedes Jahr wertet Inyova mehr als 50.000 Datenpunkte aus, um die aktuellen Investmenttrends der Impact-Investor:innen zu erhalten. Die Analyse gibt einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Themen und Unternehmen, die Anlegende bei nachhaltigen Investitionen im Blick haben. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf zwei Aspekten: In welche Branchen und Unternehmen investiert die junge Generation und welche Themen lehnt sie ab bzw. schließt sie aus ihren Investments aus? Dies beantwortet Cristian von Angerer, Chief Investment Officer bei Inyova Impact Investing:
Kreislaufwirtschaft gewinnt an Beliebtheit
Tatsächlich rückt das Thema Kreislaufwirtschaft immer mehr in den Fokus: 77 % der Gen-Z und ein ebenso hoher Anteil der Millennials haben Kreislaufwirtschaft als Handabdruck für ihr Portfolio gewählt. Besonders gefragt ist dabei das norwegische Unternehmen Tomra, das auf der Wunschliste der Top-Ten-Unternehmen den zweiten Platz belegt. Als unangefochtener Marktführer im Bereich der Pfandrücknahmesysteme zeichnet sich Tomra durch ständige Innovation aus. Ein aktuelles Beispiel hierfür ist die Zusammenarbeit mit der Stadt Aarhus an einem revolutionären Rücknahme-Konzept.
Dieses Konzept geht über die traditionelle Rücknahme von Dosen, Glas- und Plastikflaschen hinaus und schließt jetzt auch To-Go-Becher und andere wiederverwendbare Verpackungen ein. Tomra und Aarhus haben gemeinsam eine flexible Infrastruktur entwickelt, die es ermöglicht, Verpackungen verschiedener Anbieter an automatisierten Sammelstellen zurückzugeben. Diese Initiative, die auch finanzielle Anreize durch ein Pfandsystem bietet, zeigt Tomras Engagement für die Förderung nachhaltiger Verpackungslösungen und die Unterstützung von Kreislaufwirtschaftsmodellen.
Deutsche Unternehmen SMA Solar und Nordex gefragt
Insgesamt am beliebtesten bei den Anlegenden sind die Themen Erneuerbare Energie und Energiesparende Technologien, gefolgt von Transport der Zukunft und Kreislaufwirtschaft. Gleich zwei deutsche Unternehmen aus diesen Branchen sind bei den Investierenden unter den Top-Ten ihrer Wunschunternehmen. SMA Solar aus dem nordhessischen Niestetal ist in Deutschland der bekannteste und weltweit einer der umsatzstärksten Hersteller von Wechselrichtern für Photovoltaikanlagen mit Netzeinspeisung und netzunabhängiger Einspeisung.
In Davos wurde vor wenigen Wochen das Ranking des renommierten „100 Most Sustainable Corporations in the World Index“ bekannt gegeben, in dem SMA den 10. Platz im Global 100 Index der weltweit nachhaltigsten Unternehmen belegt. Das zweite deutsche Unternehmen Nordex mit Sitz in Hamburg-Langenhorn ist ein börsennotiertes Unternehmen, das die Fertigung, Errichtung und Wartung von Windkraftanlagen betreibt. In manchen Märkten ist Nordex ebenfalls in der Planung bis hin zur schlüsselfertigen Errichtung von Windparks tätig. In Deutschland steigerte Nordex den Auftragseingang im vergangenen Jahr um gut 36 Prozent von 1,1 Gigawatt auf 1,5 Gigawatt. 262 Windturbinen wurden dabei nachgefragt.
Nvidia erstmals in der Top-Ten-Unternehmenswunschliste
Die aktuellen Daten zeigen ebenso, dass KI-Computing ein absolutes Trendthema ist. Besaßen 2022 noch 63 Prozent der Anlegenden Aktien aus dem Thema AI & digitale Champions, waren es 2023 knapp 6 Prozent mehr. So ist in der Top-Ten-Liste der Wunschunternehmen erstmals auch Nvidia dabei. Das Unternehmen kletterte insgesamt um 27 Plätze nach oben. Dies verwundert nicht, denn immer mehr unserer Impact Investor:innen interessieren sich für KI und Digitalisierung aus einer nachhaltigen Perspektive. Nvidia ist tatsächlich eines der nachhaltigeren Unternehmen im Bereich KI und Technologie, was zu einer Erweiterung unseres Portfolios geführt hat. Dabei hat Nvidia sehr gut abgeschnitten und im Vergleich alle anderen Tech-Unternehmen geschlagen.
Gen-Z mit ausgeprägtem Bewusstsein für Umwelt- und Sozialthemen
Auf Platz 1 steht die Rüstungsindustrie, die im großen Maße von der Gen-Z-Generation und den Millennials abgelehnt wird. 78 % der Anlegenden unter 28 Jahren schließen Waffen aus ihren Investments aus. Bei den 28- bis 43-jährigen Millennials sind es sogar 81 %. Ebenfalls kritisch sieht die jüngere Generation die Investmentbereiche Fossile Brennstoffe (64 % Gen-Z / 73 % Millennials), Pestizide (47 % Gen-Z / 62 % Millennials), Tabak (61 % Gen-Z sowie Millennials) und Tierversuche (46 % Gen-Z / 50 % Millennials).
Auch die Fleischindustrie wird vermehrt aus ihrer Geldanlage ausgeschlossen. Im Jahr 2023 waren es sowohl bei der Gen-Z-Generation als auch bei den Millennials fast jede:r Zweite (42 %), der/die nicht in Unternehmen aus der fleischverarbeitenden Industrie investieren wollte. Diese Zahlen untermauern anschaulich, dass Millennials und die Generation Z auch bei ihren Investitionen ein sehr ausgeprägtes Bewusstsein für Umwelt- und Sozialthemen haben.
Top 3-Investmentthemen der Gen-Z: Erneuerbare Energien, Transport der Zukunft und Kreislaufwirtschaft
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Ein aktueller Marktkommentar von Peter Bentley, Co-Head of Fixed Income bei Insight Investment:
Höhere Renditen bedeuten: Fixed Income ist auch 2024 auf Erfolgskurs
Globale Aktien, gemessen am MSCI World Index, haben seit dem Jahr 2000 eine jährliche Rendite von rund 4,87 Prozent erzielt. Das ist zwar keine schlechte Rendite, aber wenn Anleger Zinsen erzielen können, die nahe an den historischen Aktienrenditen liegen, ohne dass Aktienrisikofaktoren eine Rolle spielen, können wir von einem neuen goldenen Zeitalter für Anleihen sprechen.
Die Renditen von Unternehmensanleihen begannen Anfang 2022 rasch zu steigen und bereiteten vielen Marktteilnehmern zunächst Schwierigkeiten. Der Renditeanstieg schafft jedoch die Voraussetzungen dafür, dass Anleiheinvestoren höhere Renditen als in der Vergangenheit erzielen.
Die durchschnittliche Rendite europäischer Investment-Grade-Unternehmensanleihen, gemessen am Bloomberg Pan-European Corporate Bond Index, liegt derzeit bei 3,9 Prozent, die Rendite hochverzinslicher Unternehmensanleihen dagegen bei 7,7 Prozent, gemessen am Bloomberg Pan-European High Yield Index. Im Vergleich dazu liegt die Dividendenrendite des MSCI World Index bei rund 1,8 Prozent.
Entscheidend ist, dass viele Unternehmensemittenten Finanzierungskosten haben, die weit unter den aktuellen Marktrenditen liegen und sie damit vor steigenden Zinsen schützen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass 63 Prozent der Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating und 69 Prozent der Hochzinsanleihen vor 2022 emittiert wurden. Obwohl ein Anleiheinvestor auf die Rendite achten und nicht das Emissionsjahr in den Vordergrund stellen sollte, bietet diese Dynamik ein gewisses Sicherheitspolster für Anleiheinvestoren, da die Finanzierungskosten der Unternehmen nur langsam steigen, wenn die Anleihen fällig werden und refinanziert werden müssen.
Dies stellt eine Win-Win-Situation für Anleiheinvestoren und die Unternehmen dar, in die sie investieren: ein Gewinn für den Investor, weil er die heutigen höheren Renditen von qualitativ hochwertigen Unternehmen nutzen kann, und für viele Unternehmen, weil sie ihre Schulden bequem auf dem Niveau der Kupons von vor 2022 bedienen können. Angesichts der bevorstehenden Zinssenkungen dürfte das Zinsumfeld für die Refinanzierung der Unternehmen in den kommenden Jahren günstiger werden.
Angesichts des derzeitigen Standes des Konjunkturzyklus und der politischen Lage erwarten wir eine Zunahme der Volatilität, die zu zahlreichen Marktverwerfungen führen dürfte, die es auszunutzen gilt. Deshalb sind wir der Meinung, dass aktuell der richtige Zeitpunkt ist, um aktiv in festverzinsliche Wertpapiere zu investieren. Die Zunahme passiver Anlagen in den letzten zehn Jahren hat die Kosten für Anlagen in Anleihen drastisch gesenkt, aber sie hat auch zu erheblichen Ineffizienzen geführt, die aktive Anleiheinvestoren ausnutzen können, da vergleichsweise weniger aktives Geld zur Verfügung steht, um relative oder absolute Wertchancen auszunutzen.
Ein Hauptrisiko passiver Rentenanlagen besteht darin, dass festverzinsliche Benchmarks im Gegensatz zu Aktienindizes grundsätzlich fehlerbehaftet sind. Im Gegensatz zu Aktienindizes neigen Rentenindizes dazu, die Gewichtung auf der Grundlage der ausstehenden Schulden vorzunehmen. Dies kann bei passiven Anleiheinvestoren zu einer unbeabsichtigten Übergewichtung und einem übermäßigen Engagement in höher verschuldeten Unternehmen führen. Ein aktiver Anleger kann in der Regel versuchen, dieses Szenario zu vermeiden, insbesondere in einem Umfeld, in dem das Wachstum fraglich ist, was die Kreditwürdigkeit der am höchsten verschuldeten Schuldner in Frage stellen würde. Wir sind daher der Ansicht, dass die aktuellen Marktbedingungen so gestaltet sind, dass sie von aktiven Anleihemanagern genutzt werden können, um von den derzeitigen Marktineffizienzen zu profitieren und gleichzeitig ihr Kapital zu schützen.
Marktineffizienzen nutzen
Ein aktiver Ansatz für Anleiheanlagen ermöglicht Investoren, Anleihen zu bevorzugen, die von Unternehmen mit starken Bonitätsmerkmalen besichert sind und neben anderen Risikofaktoren eine attraktive Bewertung aufweisen. So können auch die zahlreichen Ineffizienzen genutzt werden, die sich aus großen Indexstrategien ergeben und die sich auf die genaue Nachbildung einer Benchmark konzentrieren, anstatt eine risikobereinigte Rendite zu erzielen. Ein Beispiel hierfür sind aktiv gemanagte Multisektorstrategien für festverzinsliche Wertpapiere, welche Rendite sowie einen gewissen Volatilitätsschutz bieten. Darüber hinaus kann eine Strategie, die sich auf einen einzelnen Sektor wie Hochzinsanleihen konzentriert, aktienähnliche Renditen mit einem niedrigeren Risikoprofil als Aktien bieten.
Um Ineffizienzen wirksam zu bekämpfen, sollte das gesamte festverzinsliche Universum in den Blick genommen werden, einschließlich Unternehmen, Staaten, Kommunen, hypothekarisch gesicherte Wertpapiere, globale Anleihen, Schwellenländer und strukturierte Kredite. Dabei gilt es, die besten Chancen mit einer präzisen Risikostreuung zu kombinieren. Da mit einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums gerechnet wird, benötigen die Manager zudem solide Fähigkeiten in der Kreditanalyse, und zwar nicht nur für Unternehmensanleihen, sondern für alle Arten von Anleihen, was erhebliche Ressourcen erfordert.
Marktineffizienzen sind oft dauerhaft, aber nicht sehr ausgeprägt. Insbesondere die Risikoprämie einzelner Anleihen kann ineffizient bewertet sein, was es kreditorientierten Managern ermöglicht, mehrere Möglichkeiten der Titelauswahl zu nutzen. Leider können einige Strategien einfach zu groß sein, um eine sinnvolle Wertpapierauswahl auf der Grundlage des Volumens der ausstehenden Anleihen zu treffen.
Infolgedessen stellen wir fest, dass sich die größten Rentenfonds oft zu sehr auf Durationspositionen verlassen, die sehr volatil sein können. Wir sind der Meinung, dass Manager einfallsreich genug sein müssen, um Ineffizienzen im gesamten Anleiheuniversum aufzuspüren, z.B. indem sie weltweit Kreditanalysten beschäftigen, um Emittenten in ihren lokalen Märkten abzudecken. Sie müssen aber auch agil sein, um diese zu nutzen (z. B. durch das Management von Strategien, die klein genug sind, um eine Titel- oder Sektorauswahlposition einzunehmen, die einen erheblichen Einfluss auf die Performance haben kann).
Anleihen mögen nicht den Glanz und die Begeisterung vieler Anlagetrends des letzten Jahrzehnts haben, aber sie bieten die Erträge, die Rendite, das Risikoprofil und die Stabilität, die viele suchen. Willkommen im neuen goldenen Zeitalter der Anleihen.
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Neubrandenburg (dts Nachrichtenagentur) – Nach dem gewaltsamen Tod eines sechsjährigen Jungen in Pragsdorf in Mecklenburg-Vorpommern muss der 15-jährige Angeklagte für mehrere Jahre in Haft. Das Landgericht Neubrandenburg verurteilte am Donnerstag den Teenager wegen Mordes zu einer Jugendstrafe von sieben Jahren und neun Monaten.
Zuvor hatte es seit Februar etliche Verhandlungstage gegeben, bei denen über 50 Zeugen gehört wurden. Vergangene Woche kam es dann überraschend zu einem umfassenden Geständnis des Angeklagten. Unter anderem gab er anders als bislang an, allein gehandelt zu haben.
Laut Anklage soll der damals 14-Jährige im vergangenen September den sechsjährigen Jungen in einem Gebüsch mehrfach ins Gesicht geschlagen und mit einem Messer auf ihn eingestochen haben. Bei Vernehmungen soll sich der Teenager in Widersprüche verstrickt haben. Zudem wurde den Angaben zufolge seine DNA-Spur am Tatmesser gefunden.
Foto: Justizvollzugsbeamter (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
James Bond und die Côte d’Azur: Mehr als nur ein Filmset
Bist Du ein James Bond-Fan? Paul F´s Chefredakteur Stefan Kny und James Bond haben mindestens eine Sache gemeinsam. Was das ist?
Aber fangen wir erstmal ganz langsam an.
Positive Nachrichten von Can-Am aus dem Hause BRP: Eine Einladung zum Testfahren
Anfang April erreichten uns von Can-Am( eine Marke der BRP(Bombardie Recreational Products)) gleich zwei positive Nachrichten. Die Erste: habt Ihr Lust an der Côte d’Azur die aktuellen Modelle Probe zu fahren und die Zweite: Ihr braucht dafür nur einen Pkw-Führerschein.
Ideale Testbedingungen an der Côte d’Azur
Im April profitierst Du von fast immer schönem Wetter an der Côte d’Azur, was ideal für Testfahrten ist. Die Region bietet eine Vielzahl von malerischen Landschaften, von der glitzernden Küste bis zu bergigen Strecken. Diese unterschiedlichen und anspruchsvollen Routen sind perfekt, um die Leistungsfähigkeit und die Fahreigenschaften der Fahrzeuge unter verschiedenen Bedingungen zu testen.
Die abwechslungsreiche Topographie erlaubt es, alles von der Beschleunigung auf geraden Strecken bis hin zur Kurvenstabilität und Bremsleistung auf steilen Abfahrten zu prüfen.
Die ersten Eindrücke: Ryker und Spyder auf der Probe
In Nizza gelandet bekamen wir, eine Gruppe ausgewählter Journalisten und Influencer, die Möglichkeit, die beiden aktuellen ModelleRyker und Spyder gründlich zu testen.
Auf einem abgesperrten Parcours konnten wir die Beschleunigung, das Handling und die allgemeinen Fahreigenschaften der Fahrzeuge ausgiebig unter die Lupe nehmen.
Nachdem wir uns mit den technischen Finessen und der Performance vertraut gemacht hatten, starteten wir die erste ausführliche Tour, bereit, das volle Potenzial auf der offenen Straße zu erkunden.
Fahrerlebnis und technische Details
Stell Dir vor, Du gleitest auf offener Straße, umgeben von atemberaubender Landschaft, das Geräusch des Motors im Ohr, den Wind spürend, der sanft gegen Deinen Helm prallt – ein Gefühl, das oft als das ultimative Symbol für Freiheit angesehen wird. Genau dieses klassische Motorradfeeling kannst Du mit den dreirädrigen Fahrzeugen Ryker und Spyder von Can-Am erleben, und das alles mit einem einfachen PKW-Führerschein ab 21 Jahren.
Diese Fahrzeuge vereinen die Freiheit und das Abenteuer, die typischerweise mit Motorrädern assoziiert werden, mit der zusätzlichen Stabilität und Sicherheit, die durch ihre einzigartige Dreiradkonstruktion ermöglicht wird.
Der intensive Kontakt zur Straße, das direkte Feedback bei jeder Bewegung und die Möglichkeit, die Natur fast grenzenlos zu erleben, bleiben vollständig erhalten, während Du sicher durch Deinen Helm geschützt bist.
Das Freiluft-Erlebnis, kombiniert mit der leichten Handhabung und der robusten Bauweise der Modelle Ryker und Spyder, bietet ein authentisches Fahrgefühl, das sowohl erfahrene Motorradliebhaber als auch Neulinge begeistert.
Erlebnisbericht: 200 Kilometer mit dem Ryker Rallye
Die ersten 200 Kilometer habe ich mit dem Ryker Rallye zurückgelegt. 900 ccm und eine automatische Gangschaltung machen mir das Fahren unglaublich angenehm. Ein zentrales Bremspedal am rechten Fuß sorgt für gleichmäßiges Bremsen auf allen angetriebenen Rädern.
Beschleunigt wird in alter Motorradmanier mit dem Gasgriff am Lenker. So meistere ich den abgesteckten Parcours in Schritttempo ebenso wie das starke Herausbeschleunigen aus den engen Serpentinen. Der Begriff kommt vom lateinischen Wort Serpens für Schlange. Das aber nur am Rande.
Für all jene, die Sorge haben sich in die falsche Richtung beim Serpentinenfahren zu legen, vergesst es. Einfach entspannt sitzenbleiben. Die drei Räder und die Baumform des Rykers und des Spyders sorgen für enorme Stabilität.
Vom Hörensagen ist der Ryker ideal für eher kürzere Touren. dann sind zumindest meine absolvierten 200 Kilometer eine sehr kurze Tour, denn über mangelnden Sitzkompfort konnte ich mich wahrlich nicht beschweren.
Die technische Raffinesse des Ryker Rallye
Der Ryker Rallye liefert mit 900 ccm 61,1 kW (82 PS) bei 8.000 U/min. Ein Dreizylinder-Reihenmotor, flüssigkeitsgekühlt mit elektronischer Kraftstoffeinspritzung und elektronischer Drosselklappensteuerung. Und für die Drehmomentfreunde 79,1 Nm (58.3 ft-lb) bei 6.500 U/min.
Die Leistung hängt natürlich auch mit dem Gewicht zusammen. 280 Kilogramm Leergewicht verteilen sich auf die folgende Abmessung (L,B,H) 2.352 x 1.522 x 1.060 mm.
Wer das in Relation setzt, weiß, woher die Power kommt.
Wer etwas kleiner einsteigen will, startet mit dem 600 ccm Ryker Zweizylinder-Reihenmotor mit 37,3 kW (50 PS) bei 7.300 U/min.
Die Fahrdynamik des Ryker spricht vor allem diejenigen an, die sich nach Geschwindigkeit und Agilität sehnen.
Auf der 4,5“-Digitalanzeige finden sich die Hauptfunktionen: Tachometer, Drehzahlmesser, Kilometerzähler, Tageskilometer, Restreichweite, Motorleuchten, Kraftstoffanzeige, Uhr, ECO- und Rallye-Modus.
Sicherheit und Stabilität im Fokus
Als Testfahrer kann ich nach 200 Kilometern auf dem Ryker mit Sicherheit sagen, dass dieses Dreirad eine bemerkenswerte Stabilität und Sicherheit bietet. Der Hauptvorteil von drei Rädern gegenüber zwei ist die erhöhte Standfestigkeit, die insbesondere auf schlechten Fahrbahnen oder bei unerwarteten Hindernissen wie Öl und Wasser auf der Straße zum Tragen kommt. Biker kennen allzu gut die Gefahr, die solche Bedingungen darstellen können – das Rutschen und mögliche Stürze sind ständige Gefahren.
Die zusätzliche Stabilität des Rykers sorgt dafür, dass solche typischen Gefahren des Motorradfahrens deutlich gemindert werden. In Situationen, in denen andere Verkehrsteilnehmer vielleicht unaufmerksam sind und es zu kleineren Kollisionen kommen könnte, bietet das dritte Rad eine zusätzliche Absicherung. Es verhindert das plötzliche Kippen oder Wegschleudern, das bei traditionellen Zweirädern oft zum Sturz führt.
Durch das dritte Rad fühlt sich die Fahrt nicht nur sicherer an, sondern gibt auch psychologisch ein besseres Sicherheitsgefühl, was bei längeren Fahrten oder im Verkehr von unschätzbarem Wert ist. Das Design des Ryker trägt zudem dazu bei, dass das Fahrzeug bei höheren Geschwindigkeiten oder in Kurven besser kontrollierbar bleibt, was das Risiko von Unfällen weiter reduziert.
Abschließend lässt sich sagen, dass der Ryker für alle, die die Freiheit des Motorradfahrens genießen wollen, ohne einige der traditionellen Risiken einzugehen, eine hervorragende Wahl darstellt. Dieses Fahrzeug könnte eine wertvolle Ergänzung im Fuhrpark eines jeden Bikers sein, insbesondere für diejenigen, die eine sicherere Alternative zu herkömmlichen Motorrädern suchen.
Darüber hinaus bietet der Ryker:
Stabilitätskontrollsystem, Traktionskontrollsystem, Antiblockiersystem sowie Diebstahlschutzsystem, Elektronisches Diebstahlschutzsystem (D.E.S.S.™) und den auf dieser Strecke oft benutzten Berganfahrassistent.
Der Spyder F3 Limited: Eine Klasse für sich
Ich war zufrieden und ausreichend motorisiert. Motorrad-Journalist Ralf wiederholte sich des Öfteren: Stefan, Du muss unbedingt auch die Spyder fahren, um Alles in Gänze beurteilen zu können.
Country Marketing Lead Germany & Austria Tobias gab mir eine Einführung und ließ mich wissen, was anders ist. Keine Vollautomatik sondern Hochschalten per Knopdruck. Also Hoch oder Niedrigtourig- Fahren nach eigenem Gusto.
Runterschalten übernimmtdie Halbautomatik.
Der Spyder F3 Limited verwöhnt wie die gesamte Spyder-Reihe den Fahrenden mit einem 10,25“ Touchscreen-Display mit Apple Carplay.Zu den Hauptfunktionen zählen: Tachometer, Drehzahlmesser, Kilometerzähler, Tageskilometer- und Betriebsstundenzähler, durchschnittlicher Kraftstoffverbrauch, Gangstellung, intelligente ECO-Modus-Unterstützung, Temperatur, Motorkontrollleuchten, elektronische Kraftstoffanzeige, Uhr und mehr. Meine letzten 100 Kilometer startete ich morgens um 7.30 Uhr.
Das Windschild hielt einiges an kaltem Fahrtwind zurück und ich wurde erst später auf die Sitzheizung aufmerksam. Der Dreizylinder-Reihenmotor, hat mit 1330 ccm noch mehr Powerund leistet 85,8 kW (115 PS) bei 7.250 U/min. Das Drehmoment liegt bei130,1 Nm bei 5.000 U/min.
Der Spyder zeichnet sich durch ein ruhiges und komfortables Fahrverhalten dank der Servolenkung aus und überzeugt durch seine umfassenden Sicherheitsfeatures sowie durch seine ausgezeichnete Fahrstabilität.
448 Kilogramm verteilen sich auf die Abmessungen 2.820 x 1.497 x 1.241 mm.
Wie wirkt sich das auf das Fahrverhalten aus
Der kraftvolle Dreizylinder lässt sich durch den Gasgriff ebenfalls perfekt steuern. Schritt-Tempo – soll ja auch mal vorkommen – ist angenehm zu fahren. Deutlich mehr Spaß macht es allerdings aus der Kurve heraus zu beschleunigen. Bei geraden Strecken war mein Abstand zum Vordermann extrem schnell wieder aufgeholt.
Da wir uns im onroad – Gelände bewegten sahen wir von Drifts ab, die Power haben aber beide Vehikel.
Jetzt muss ich fairerweise sagen, dass man als Journalist sich bei dieser Testfahrt um nichts kümmen musste. Und so benötigte ich den Stauraum von 138 Litern im Spyder nicht.
Erinnert das Fahren jetzt an das Fahren eines Autos, Quads, Karts, Motorrads oder Trike?
Da ich „nur“ mit Autos, Quads undKarts dienen kann. Quads und Karts bieten nicht annähernd den Kompfort und bei einem Auto bekomme ich von den Paramatern Geschwindigkeit, Wind und dem sagenumwobenen Freiheitsgefühl zu wenig mit.
300 Kilometer Testfahrt mit 300 Kilometer Spaßgarantie, die sich immer sicher anfühlen.
Wenn man einen Vergleich zum Motorrad ziehen müsste, ist der Spyder die Goldwing unter den dreirädrigen Boliden. Komfortabler als die Ryker Modelle aber keinesfalls schwerfälliger. Die beiden Modelle stellen eine revolutionäre Art dar, die Straße zu erobern – intuitiv, zugänglich und völlig befreiend.
Wer ohne Musik nicht auskommen will, der kann sich über dieBRP Audio Premium-Soundanlage mit 6 Lautsprechern inkl. Radio freuen. Anbindung mit USB und Bluetooth serienmäßig.
Auf den Spuren von James Bond: Nizza als Filmkulisse und Teststrecke
Nizza und seine Umgebung sind nicht nur für Autohersteller ein Paradies zum Testen neuer Modelle; sie ziehen auch Filmregisseure an, die das malerische Panorama und die anspruchsvollen Straßen als perfekte Kulisse für actiongeladene Szenen nutzen. Im April, wenn das Wetter fast immer perfekt ist, verwandeln sich die Landschaften der Côte d‘Azur in eine Bühne für hochoktanige Abenteuer und wir mittendrin.
Nach einem Mittagessen setzen wir unsere Route in Grasse fort, sie führt uns entlang der historischen Route Napoleon und dann nach Gréolières – ein Ort, der vielen Filmfans bekannt vorkommen dürfte. Hier fanden die Dreharbeiten zu einer der spektakulärsten Verfolgungsjagden in der Geschichte des Kinos statt: die berühmte Szene aus dem James Bond-Film „GoldenEye“ von 1995. In dieser Szene liefert sich James Bond, gespielt von Pierce Brosnan, in seinem klassischen Aston Martin DB5 ein rasantes Rennen gegen Xenia Onatopp, dargestellt von Famke Janssen, die in einem roten Ferrari F355 GTS sitzt.
Die Route bietet nicht nur atemberaubende Ausblicke, sondern auch die perfekte Mischung aus scharfen Kurven und langen Geraden, die sowohl für Filmemacher als auch für Autoentwickler ideale Testbedingungen schaffen. Dieser Ort verbindet die technische Präzision des Automobilbaus mit dem dramatischen Flair des Films – ein Treffpunkt für Technikenthusiasten und Kinoliebhaber gleichermaßen.
Als wir die ikonische Strecke befahren, können wir fast das Dröhnen der Motoren hören und die Spannung der filmischen Verfolgungsjagd nachempfinden, die hier einst gefilmt wurde. Es ist, als würden wir selbst in eine Szene eines Bond-Films eintauchen – ein echtes Erlebnis für jeden, der die Welt durch die Augen des berühmtesten Geheimagenten sehen möchte.
Das Fahrerlebnis mit den BRP-Modellen Ryker und Spyder zeigt eindrucksvoll, wie das Unternehmen seit seiner Gründung 1973 stets Innovation mit Sicherheit und Leistung verbindet. Die beiden Fahrzeuge, die in teilweise ganz neuen Fahrzeugkategorien angesiedelt sind, demonstrieren eindrucksvoll, wie Can-Am und BRP es schaffen, dynamische Power mit einer erhöhten Sicherheit zu kombinieren, die besonders auf den herausfordernden Straßen der Côte d’Azur zur Geltung kommt.
Der Ryker besticht durch seine Zugänglichkeit und einfache Handhabung, während der Spyder mit seinem umfangreichen Sicherheitsfeatures und hohen Komfort überzeugt.
Was wir zusätzlich im Designcenter von BRP gesehen haben, verspricht weitere spannende Entwicklungen, über die wir zu einem späteren Zeitpunkt berichten werden.
Vielen Dank an das Team von BRP und Matthias und Katarzyna von Ketchum, die diese Driver Experience ermöglichten.
Dieser Artikel mit einer ausführlichen Bilderstrecke erschien zuerst im Wirtschaftsmagazin Paul F. Fotos: Can-Am/BRP
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Berliner Polizei bewertet den Verlauf der Demonstrationen zum 1. Mai in der Stadt positiv. Bis auf wenige Ausnahmen sei es außerordentlich friedlich geblieben, sagte Polizeipräsidentin Barbara Slowik am Donnerstag im RBB24-Inforadio.
„Es haben in 30 Versammlungen insgesamt 55.000 Menschen wirklich überwiegend friedlich und ohne Straftaten ihre Meinung auf die Straße gebracht. Die einen sehr laut, sehr radikal und sehr aggressiv. Andere dagegen eher mit Happening-Charakter.“
Slowik ergänzte, das gelte auch für die sogenannte „Revolutionäre 1. Mai-Demo“, die von Kreuzberg nach Neukölln zog. Aus Sicht der Polizei sei immer entscheidend, dass es zu keinen Straftaten kommt. Ob das im kommenden Jahr auch so sein werde, könne man heute noch nicht sagen: „Wir beurteilen die Lage immer wieder neu. Wir wissen jetzt nicht, was sich in den Monaten vor dem 1. Mai 2025 entwickelt. Welche weltpolitische Lage wir haben werden und wie die Situation auch in Deutschland sein wird.“
Foto: 1.-Mai-Demo in Berlin am 01.05.2024, via dts Nachrichtenagentur
Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Im Jahr 2023 wurden in Deutschland nach vorläufigen Ergebnissen rund 693.000 Kinder geboren. Die Zahl der Geburten sank damit auf den niedrigsten Stand seit 2013 (682.069), als zuletzt weniger als 700.000 Kinder zur Welt gekommen waren, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mitteilte.
Im Vergleich zum Vorjahr (2022: 738 819 Geburten) ging die Geburtenzahl 2023 um 6,2 Prozent zurück. Der Rückgang war somit etwas geringer als im Jahr 2022, als im Vorjahresvergleich 7,1 Prozent weniger Babys geboren wurden. In Ostdeutschland sank die Geburtenzahl im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr um 9,2 Prozent von 86.227 auf rund 78.300 und damit deutlich stärker als in Westdeutschland, wo die Zahl der Neugeborenen um 5,9 Prozent von 616.863 auf rund 581.000 zurückging (Angaben für Ost- und Westdeutschland jeweils ohne Berlin).
Die Struktur der Geburten nach der Geburtenfolge blieb 2023 im Vergleich zu 2022 fast unverändert: Von allen Geborenen waren 46,5 Prozent die ersten Kinder, 34,8 Prozent die zweiten Kinder und 18,7 Prozent die dritten und weiteren Kinder der Mutter. Der Rückgang der Geburtenzahl betraf 2023 also erste, zweite und weitere Geburten im gleichen Maße.
Im langfristigen Vergleich mit dem Jahr 2013 gab es jedoch deutliche Veränderungen in der Zusammensetzung der Geburten nach der Geburtenfolge: Bei einer ähnlichen Gesamtzahl an Geburten waren damals 49,4 Prozent der Geborenen die ersten Kinder, 34,4 Prozent die zweiten Kinder und lediglich 16,1 Prozent die dritten und weiteren Kinder der Mutter. Von 2013 bis 2023 sank also vor allem der Anteil der Geburten der ersten Kinder, während der Anteil der Geburten der dritten und weiteren Kinder stieg.
Die Zahl der Erstgeburten nahm zwar insbesondere zwischen 2013 und 2016 zu, sank dann aber mit Ausnahme der Jahre 2020 und 2021 kontinuierlich. 2023 lag sie mit 322.000 Kindern unter dem Niveau des Jahres 2013 (337.175) und damit auf dem niedrigsten Stand seit dem Jahr 2009, als die vollständige Geburtenfolge in Bezug auf alle Kinder der Mutter erstmals in der Statistik erfasst wurde.
Die Geburten der dritten und weiteren Kinder nahmen zwischen 2013 und 2016 um gut ein Viertel (+26 Prozent) zu und stabilisierten sich dann bis 2020 auf dem Niveau von rund 140.000. Im Jahr 2021 erreichten sie mit 145.408 Kindern ihren höchsten Stand seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2009. Trotz des anschließenden Rückgangs auf rund 130.000 Kinder im Jahr 2023 kletterte der Anteil der Geburten der dritten und weiteren Kinder auf 18,7 Prozent aller Geburten – dies war ebenfalls der höchste bisher gemessene Wert. Auch bei den Geburten der zweiten Kinder gab es ab 2013 einen spürbaren Anstieg um gut ein Fünftel (+21 Prozent) von 234.929 auf den Höchststand von 283.147 im Jahr 2021, dem dann ein Rückgang auf 257.260 Kinder im Jahr 2022 und rund 241.000 im Jahr 2023 folgte.
Eine wichtige Rolle bei der Entwicklung hin zu mehr Geburten dritter und weiterer Kinder kommt Müttern mit ausländischer Staatsangehörigkeit zu: 42,4 Prozent der im Jahr 2023 von ausländischen Müttern geborenen Babys waren die ersten Kinder im Leben der Mutter, 31,2 Prozent waren die zweiten Kinder und 26,4 Prozent die dritten oder weiteren Kinder der Mutter. Zum Vergleich: Bei den Neugeborenen mit deutscher Mutter lagen die Anteile der Erst- und Zweitgeburten mit 48,0 Prozent und 36,2 Prozent deutlich höher als bei ausländischen Müttern, während der Anteil der Geburten dritter und weiterer Kinder mit 15,8 Prozent deutlich geringer war.
Die Zahl der Eheschließungen in Deutschland sank 2023 nach vorläufigen Ergebnissen im Vergleich zum Vorjahr um 7,6 Prozent. Insgesamt heirateten im Jahr 2023 rund 361.000 Paare (2022: 390.743), das war nach dem stark von den Einschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie geprägten Jahr 2021 (357.785) die zweitniedrigste Zahl an Eheschließungen seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1950. Dabei ging die Zahl der Eheschließungen in Ostdeutschland um 9,0 Prozent von 56.971 im Jahr 2022 auf rund 51.800 im Jahr 2023 zurück und damit stärker als in Westdeutschland, wo die Zahl um 7,4 Prozent von 321.431 im Jahr 2022 auf rund 297.700 Eheschließungen im Jahr 2023 abnahm (Angaben für Ost- und Westdeutschland jeweils ohne Berlin).
Von den deutschlandweit 361.000 Eheschließungen im Jahr 2023 wurden rund 351.800 (2022: 380.700) zwischen Mann und Frau und 9.200 Ehen (2022: 10.043) zwischen Personen gleichen Geschlechts geschlossen, so Destatis.
Foto: Kreißsaal (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
Die fortschreitende Entwicklung von 5G-Technologien hat einen tiefgreifenden Einfluss auf die Arbeitsweisen und Geschäftstätigkeiten in nahezu allen Branchen. Die Einführung dieser neuen Generation von Mobilfunknetzen verspricht eine Vielzahl von Innovationen und Chancen für Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen. In diesem Beitrag werden wir uns eingehend mit den Auswirkungen von 5G auf das mobile Arbeiten und die Geschäftstätigkeiten befassen, wobei wir die Vorzüge, Herausforderungen und Zukunftsaussichten dieser bahnbrechenden Technologie untersuchen.
1. Die Vorteile für mobiles Arbeiten
Die Einführung von 5G hat eine Vielzahl von Vorteilen für mobiles Arbeiten mit sich gebracht. Durch die deutlich erhöhte Bandbreite und niedrigere Latenzzeiten ermöglicht 5G eine schnellere und zuverlässigere Internetverbindung, was wiederum eine reibungslose Kommunikation und Zusammenarbeit in Echtzeit ermöglicht. Dies ist besonders wichtig für Unternehmen, deren Mitarbeiter von verschiedenen Standorten aus arbeiten oder häufig unterwegs sind.
2. Neue Möglichkeiten für virtuelle Zusammenarbeit
Mit 5G wird auch die virtuelle Zusammenarbeit auf eine neue Ebene gehoben. Die verbesserte Netzwerkstabilität und Geschwindigkeit ermöglichen es Teams, nahtlos über Video- und Audioanrufe zu kommunizieren, Dateien in Echtzeit zu teilen und gemeinsam an Projekten zu arbeiten, unabhängig von ihrem Standort. Dies trägt dazu bei, die Effizienz zu steigern und die Flexibilität der Arbeitskräfte zu erhöhen.
3. Auswirkungen von 5G auf die Geschäftstätigkeiten
Neben dem mobilen Arbeiten hat 5G auch erhebliche Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeiten selbst. Durch die schnellere und zuverlässigere Datenübertragung ermöglicht 5G fortschrittliche Anwendungen wie das Internet der Dinge (IoT), maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz (KI). Diese Technologien können Unternehmen dabei unterstützen, ihre Betriebsabläufe zu optimieren, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln und innovative Produkte und Dienstleistungen anzubieten.
4. Herausforderungen und Risiken
Trotz der vielen Vorteile birgt die Einführung von 5G auch Herausforderungen und Risiken. Datenschutz und Sicherheit sind weiterhin wichtige Anliegen, da die zunehmende Vernetzung und Datenübertragung neue potenzielle Angriffsvektoren für Cyberkriminelle schaffen. Darüber hinaus kann die Abhängigkeit von 5G-Netzwerken zu Ausfallzeiten führen, die die Geschäftstätigkeiten beeinträchtigen können. Unternehmen müssen daher angemessene Sicherheitsvorkehrungen treffen und Backup-Pläne entwickeln, um diese Risiken zu mindern.
5. Verbesserte Konnektivität und Zusammenarbeit
Die schnelle und zuverlässige Datenübertragung durch 5G ermöglicht eine verbesserte Konnektivität, die wiederum die Zusammenarbeit zwischen Teams und Mitarbeitern in verschiedenen geografischen Standorten erleichtert. Mit hochauflösenden Videokonferenzen, Cloud-Plattformen und Echtzeitdatenübertragung können Teams effektiver kommunizieren und zusammenarbeiten, unabhängig von ihrer physischen Entfernung.
6. Mobiles Arbeiten auf neuen Ebenen
Dank 5G wird mobiles Arbeiten auf neue Ebenen gehoben, da die Technologie eine nahezu lückenlose Konnektivität und Mobilität bietet. Mitarbeiter können von überall aus arbeiten, sei es von zu Hause aus, unterwegs oder an entfernten Standorten, ohne Einbußen bei der Verbindungsqualität oder Geschwindigkeit hinnehmen zu müssen. Dies ermöglicht eine größere Flexibilität und Freiheit für Arbeitnehmer und Unternehmen.
7. Entstehung neuer Geschäftsmodelle
Die Einführung von 5G eröffnet die Tür für die Entstehung neuer Geschäftsmodelle und Branchen. Mit der zunehmenden Vernetzung und der Fähigkeit, große Mengen an Daten in Echtzeit zu verarbeiten, können Unternehmen innovative Dienstleistungen und Produkte entwickeln, die zuvor nicht möglich waren. Von autonom fahrenden Fahrzeugen bis hin zu vernetzten Gesundheitslösungen eröffnen sich zahlreiche Möglichkeiten für Unternehmen, neue Märkte zu erschließen und ihr Geschäft auszubauen.
8. Höhere Produktivität und Effizienz
Durch die schnellere Datenübertragung und die niedrigeren Latenzzeiten ermöglicht 5G eine höhere Produktivität und Effizienz in verschiedenen Geschäftsbereichen. Mitarbeiter können schneller auf Informationen zugreifen, reibungsloser zusammenarbeiten und komplexe Aufgaben effizienter bewältigen. Dies führt zu einer Steigerung der Gesamtproduktivität und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen.
9. Smarte Städte und IoT-Anwendungen
Mit der Einführung von 5G können Städte und Gemeinden intelligenter und vernetzter werden. Durch die Implementierung von IoT-Anwendungen und vernetzten Sensoren können Städte Daten in Echtzeit sammeln und analysieren, um die Effizienz von Dienstleistungen wie Verkehr, Energieversorgung und öffentliche Sicherheit zu verbessern. Dies bietet sowohl Unternehmen als auch Bürgern zahlreiche Vorteile und Möglichkeiten zur Optimierung des städtischen Lebens.
10. Sicherheits- und Datenschutzherausforderungen
Trotz der vielen Vorteile von 5G bringen die neuen Technologien auch Sicherheits- und Datenschutzherausforderungen mit sich. Die zunehmende Vernetzung und Datenübertragung erhöhen das Risiko von Cyberangriffen und Datenschutzverletzungen, was für Unternehmen und Einzelpersonen gleichermaßen eine ernsthafte Bedrohung darstellt. Unternehmen müssen daher angemessene Sicherheitsmaßnahmen implementieren und Datenschutzrichtlinien einhalten, um sich vor potenziellen Risiken zu schützen.
11. Neue Arbeitsplatzanforderungen und Fähigkeiten
Mit der Einführung von 5G verändern sich auch die Anforderungen an den Arbeitsplatz und die Fähigkeiten der Mitarbeiter. Unternehmen benötigen zunehmend Mitarbeiter mit Kenntnissen in den Bereichen Technologie, Datenanalyse und digitaler Kommunikation, um die neuen Möglichkeiten von 5G voll auszuschöpfen. Mitarbeiter müssen sich kontinuierlich weiterbilden und ihre Fähigkeiten an die sich wandelnden Anforderungen des Arbeitsmarktes anpassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Die transformative Kraft von 5G für mobiles Arbeiten und Geschäftstätigkeiten
In Anbetracht der vielfältigen Einflüsse und Potenziale, die 5G mit sich bringt, steht fest, dass diese Technologie eine transformative Kraft für mobiles Arbeiten und Geschäftstätigkeiten darstellt. Durch die schnelle und zuverlässige Konnektivität ermöglicht 5G eine neue Ära der Mobilität und Zusammenarbeit, die es Unternehmen und Arbeitnehmern ermöglicht, flexibler, produktiver und innovativer zu sein als je zuvor.
Die Einführung von 5G bringt jedoch auch Herausforderungen mit sich, insbesondere in Bezug auf Sicherheit, Datenschutz und die Anpassung von Arbeitsplatzanforderungen. Unternehmen müssen diese Herausforderungen proaktiv angehen und angemessene Maßnahmen ergreifen, um die Sicherheit ihrer Daten und Arbeitsumgebungen zu gewährleisten.
Insgesamt ist 5G ein wesentlicher Treiber für Innovation und Transformation in der Arbeitswelt und den Geschäftstätigkeiten. Unternehmen, die die Chancen erkennen und sich den Herausforderungen stellen, können von den Vorteilen dieser bahnbrechenden Technologie profitieren und eine neue Ära der Effizienz, Flexibilität und Wettbewerbsfähigkeit einläuten
München (dts Nachrichtenagentur) – Das Geschäftsklima der deutschen Automobilindustrie hat sich im April erneut verbessert. Der Indikator stieg auf -1,5 Punkte, nach -5,3 im März, wie das Ifo-Institut am Donnerstag in München mitteilte.
„Die Unternehmen der Autobranche beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage etwas besser und vor allem sehen sie noch einmal deutlich weniger pessimistisch in die Zukunft als im März“, sagte Anita Wölfl, Fachreferentin am Ifo-Zentrum für Industrieökonomik und neue Technologien.
„Ein Dämpfer beim Geschäftsklima kommt allerdings von der Auftragslage“, so Wölfl weiter. Aktuell schätzen die Unternehmen ihren Auftragsbestand weiterhin als verhältnismäßig klein ein. Außerdem klagen mehr Unternehmen als im März über Auftragsmangel als Produktionshindernis. Gleichzeitig fällt jedoch der Rückgang bei den Aufträgen im April deutlich geringer aus als noch im Vormonat und der Auftragsbestand reicht auch für eine längere Zeit. „Beides kann als positives Zeichen gewertet werden“, sagte Wölfl.
Foto: Autoproduktion (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Union hat das Verfahren von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) zur Aufstellung des Bundeshaushalts 2025 scharf kritisiert.
„Der Verzicht auf das Eckwerteverfahren erweist sich als strategisch schwerer Fehler“, sagte der Chef-Haushälter der Unionsfraktion, Christian Haase, der „Rheinischen Post“ (Donnerstagsausgabe). „Es war doch absehbar, dass mit dieser Vorgehensweise keines der ja bekannten und vorhersehbaren Probleme zu lösen ist“, so Haase.
„Angesichts der finanzpolitischen Dimension und komplexen koalitionsinternen Problemstellung hätte Lindner nicht auf Zeit spielen und dem Prinzip `Hoffnung` Vorrang geben sollen. Diese Naivität macht sprachlos“, sagte er.
Lindner hatte im März darauf verzichtet, die üblichen Haushaltseckwerte vorzulegen. Stattdessen sollten die einzelnen Ministerien bis zum Donnerstag ihre Ausgabenpläne präsentieren.
Foto: Christian Lindner am 28.04.2024, via dts Nachrichtenagentur