Donnerstag, April 17, 2025
spot_img
Start Blog Seite 532

Drittel der Studierenden armutsgefährdet

0

Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Die Hälfte der Studierenden mit eigener Haushaltsführung verfügt über ein Nettoäquivalenzeinkommen von weniger als 867 Euro pro Monat. Für Auszubildende mit eigener Haushaltsführung lag das mittlere Nettoäquivalenzeinkommen bei 1 240 Euro im Monat (Median), wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch nach Ergebnissen der Erhebung zu Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC) 2023 mitteilte.

Unter den genannten Gruppen mit eigener Haushaltsführung werden hier Studierende sowie Auszubildende jeweils ab 18 Jahren verstanden, die allein oder ausschließlich mit anderen Studierenden und/oder Auszubildenden zusammen leben.

Für Studierende, die allein oder mit anderen Studierenden oder Auszubildenden zusammen leben, ist die eigene Erwerbstätigkeit eine wichtige Einnahmequelle: Mit 41 Prozent stammte im Schnitt der größte Teil ihrer Einkünfte aus Erwerbseinkommen. Knapp 32 Prozent machte private Unterstützung wie Unterhaltszahlungen von Angehörigen aus, 15 Prozent BAföG-Leistungen oder Stipendien und knapp 13 Prozent sonstige Einkünfte wie etwa Kindergeld oder Hinterbliebenenrente.

Betrachtet man die Auszubildenden mit eigener Haushaltsführung, macht das eigene Erwerbseinkommen mit 80 Prozent einen deutlich größeren Anteil am Gesamteinkommen aus. Dagegen bezogen sie ihr Einkommen zu deutlich geringeren Teilen aus privater Unterstützung beispielsweise von Eltern (knapp sieben Prozent). Auch der Anteil der BAföG-Leistungen fiel mit knapp zwei Prozent am Gesamteinkommen wesentlich geringer aus.

Für 41 Prozent der Studierenden mit eigener Haushaltsführung waren Unterhaltszahlungen beispielsweise von Eltern die wichtigste Einkommensquelle. Mehr als ein Drittel (36 Prozent) der Studierenden mit eigener Haushaltsführung verdiente sein Geld überwiegend selbst, sprich eigene Erwerbstätigkeit war die Haupteinkommensquelle. Für gut 14 Prozent der Studierenden mit eigener Haushaltsführung waren BAföG-Leistungen oder Stipendien die wichtigste Einkommensart.

Bei Auszubildenden mit eigener Haushaltsführung überwog für 91 Prozent das eigene Erwerbseinkommen als wichtigste Einkommensquelle. Unterhaltszahlungen von Eltern und anderen Angehörigen waren nur für zwei Prozent und BAföG-Leistungen nur für ein Prozent dieser Auszubildenden die Haupteinkommensquelle.

Dass viele Studierende und Auszubildende über ein insgesamt vergleichsweise geringes Einkommen verfügen, liegt auch daran, dass sie sich in einer Lebensphase befinden, in der sie in ihre Ausbildung und somit in ihr Humankapital und in ihr späteres Berufsleben investieren. Diese Einkommenssituation zeigt sich auch in Indikatoren wie der Armutsgefährdungsquote. Gut ein Drittel (35 Prozent) aller Studierenden und 18 Prozent aller Auszubildenden waren laut EU-SILC 2023 armutsgefährdet – unabhängig davon, ob sie allein, in WGs oder noch im Elternhaus wohnten. Höher war das Armutsrisiko für diejenigen, die allein oder ausschließlich mit anderen Studierenden und Auszubildenden zusammen lebten: Unter ihnen betrug die Armutsgefährdungsquote der Studierenden 77 Prozent und der Auszubildenden 54 Prozent. Zum Vergleich: Insgesamt waren gut 14 Prozent der Bevölkerung in Deutschland armutsgefährdet.

Eine Person gilt als armutsgefährdet, wenn sie über weniger als 60 Prozent des mittleren Nettoäquivalenzeinkommens (Median) der Bevölkerung verfügt (Schwellenwert der Armutsgefährdung). Laut EU-SILC 2023 lag dieser Schwellenwert für eine alleinlebende Person in Deutschland bei 1.314 Euro netto im Monat. Um das Einkommen vollständig zu erfassen, wird das Jahreseinkommen erfragt. Dadurch beziehen sich die Fragen zum Einkommen bei der Armutsgefährdung auf das Vorjahr der Erhebung, in diesem Fall also auf das Jahr 2022.

Geringen finanziellen Spielraum lassen Studierenden und Auszubildenden vor allem auch ihre Ausgaben für Wohnen. Das gilt insbesondere für diejenigen, die nicht mehr im Elternhaus, sondern allein oder mit anderen Studierenden und Auszubildenden zusammen leben. 2023 lag der durchschnittliche Anteil der Wohnkosten am verfügbaren Haushaltseinkommen für diese Studierenden bei 54 Prozent, für diese Auszubildenden bei 42 Prozent – und damit deutlich über der Wohnkostenbelastung der Gesamtbevölkerung (25 Prozent).

Liegt die Wohnkostenbelastung auch nach Abzug erhaltener wohnungsbezogener Transferleistungen noch bei mehr als 40 Prozent, gelten Haushalte als überbelastet. Im vergangenen Jahr traf das auf knapp zwei Drittel der Studierenden zu (61 Prozent), die einen Haushalt allein oder zusammen mit anderen Studierenden und Auszubildenden bewohnten. Unter der vergleichbaren Gruppe der Auszubildenden galt knapp die Hälfte (47 Prozent) als überbelastet durch ihre Wohnkosten. Zum Vergleich: In der Gesamtbevölkerung lag der Anteil bei 13 Prozent, so die Statistiker.


Foto: Junge Leute vor einer Universität (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Wie steigern Sie Ihre Online-Sichtbarkeit effektiv?

0
seo

SEO -Strategien für mehr Sichtbarkeit

Die Bedeutung von Suchmaschinenoptimierung

Suchmaschinenoptimierung (SEO) ist entscheidend, um die Sichtbarkeit einer Website zu erhöhen. Mit gezielten Strategien können Sie die Platzierung Ihrer Seite in den Suchergebnissen verbessern und mehr Besucher anziehen. SEO umfasst eine Reihe von Techniken, die darauf abzielen, die Relevanz und Qualität einer Website für Suchmaschinen zu optimieren.

Eine effektive SEO-Strategie hilft nicht nur, den Traffic zu steigern, sondern auch die Qualität des Traffics zu verbessern. Das bedeutet, dass die Besucher, die über Suchmaschinen auf Ihre Seite kommen, eher an Ihren Angeboten interessiert sind. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, dass diese Besucher zu Kunden werden.

Keyword-Recherche und -Optimierung

Ein wesentlicher Bestandteil von SEO ist die Keyword-Recherche. Keywords sind die Begriffe, die Nutzer in Suchmaschinen eingeben, wenn sie nach bestimmten Informationen suchen. Durch die richtige Auswahl und Optimierung dieser Keywords können Sie sicherstellen, dass Ihre Inhalte für relevante Suchanfragen sichtbar sind.

  1. Identifizierung der richtigen Keywords: Nutzen Sie Tools wie den Google Keyword Planner oder Ahrefs, um Keywords zu finden, die für Ihre Branche relevant sind. Achten Sie dabei auf das Suchvolumen und den Wettbewerb. Wählen Sie Keywords mit einem guten Suchvolumen und moderatem Wettbewerb.
  2. On-Page-Optimierung: Integrieren Sie die ausgewählten Keywords auf natürliche Weise in Ihre Inhalte. Sie sollten in wichtigen Bereichen wie dem Titel, den Meta-Beschreibungen, Überschriften und im Text selbst vorkommen. Vermeiden Sie jedoch das sogenannte Keyword-Stuffing, da dies von Suchmaschinen abgestraft wird.
  3. Long-Tail-Keywords: Verwenden Sie auch Long-Tail-Keywords, also spezifischere Suchphrasen. Diese haben oft weniger Wettbewerb und ziehen gezieltere Besucher an, die eher zu Kunden werden.

Erstellung von hochwertigem Content

Hochwertiger Content bildet das Fundament jeder effektiven SEO-Strategie.Suchmaschinen bevorzugen Seiten, die nützliche, relevante und gut geschriebene Inhalte bieten. Hier sind einige Tipps zur Erstellung von Content:

  1. Relevanz und Mehrwert: Erstellen Sie Inhalte, die für Ihre Zielgruppe relevant sind und ihnen echten Mehrwert bieten. Beantworten Sie die Fragen Ihrer Leser und lösen Sie ihre Probleme.
  2. Struktur und Lesbarkeit: Achten Sie auf eine gute Struktur und Lesbarkeit. Verwenden Sie kurze Absätze, Überschriften und Aufzählungspunkte, um den Text übersichtlich zu gestalten.
  3. Aktualität: Halten Sie Ihre Inhalte aktuell. Aktualisieren Sie regelmäßig ältere Beiträge und stellen Sie sicher, dass alle Informationen korrekt und relevant sind.

Die Nutzererfahrung (User Experience) spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Eine gute User Experience sorgt dafür, dass Besucher länger auf Ihrer Seite bleiben und mit den Inhalten interagieren. Dies signalisiert den Suchmaschinen, dass Ihre Seite wertvoll ist.

Technische Optimierung

Neben der inhaltlichen Optimierung ist die technische SEO entscheidend. Technische SEO umfasst alle Maßnahmen, die sicherstellen, dass Suchmaschinen Ihre Website problemlos durchsuchen und indexieren können.

  1. Website-Geschwindigkeit: Eine schnelle Ladezeit ist wichtig für die Nutzerzufriedenheit und wird von Suchmaschinen positiv bewertet. Optimieren Sie Bilder, verwenden Sie Caching und reduzieren Sie die Anzahl der HTTP-Anfragen.
  2. Mobile Optimierung: Da immer mehr Menschen mobile Geräte nutzen, ist eine mobile Optimierung unerlässlich. Stellen Sie sicher, dass Ihre Website auf allen Geräten gut aussieht und funktioniert.
  3. Sitemap und Robots.txt: Erstellen Sie eine XML-Sitemap und eine Robots.txt-Datei. Diese unterstützen Suchmaschinen dabei, Ihre Website effizient zu durchsuchen und zu indexieren.
  4. SSL-Zertifikat: Ein SSL-Zertifikat sorgt für eine sichere Verbindung zwischen dem Browser und Ihrer Website. Suchmaschinen priorisieren sichere Websites und platzieren sie höher in den Suchergebnissen.

Backlinks, also Links von anderen Websites zu Ihrer, sind ein wichtiger Ranking-Faktor. Sie signalisieren Suchmaschinen, dass Ihre Seite vertrauenswürdig und relevant ist. Hier sind einige Strategien zum Aufbau von Backlinks:

  1. Qualitätsinhalte: Erstellen Sie Inhalte, die so wertvoll und informativ sind, dass andere Websites von selbst darauf verlinken möchten.
  2. Gastbeiträge: Gastbeiträge: Verfassen Sie Artikel für andere Blogs und Websites in Ihrer Branche. Dies erhöht Ihre Sichtbarkeit und bringt hochwertige Backlinks.
  3. Netzwerken: Bauen Sie Beziehungen zu anderen Websites und Influencern in Ihrer Nische auf. Netzwerken kann zu natürlichen und wertvollen Backlinks führen.
  4. Verzeichnisanmeldungen: Melden Sie Ihre Website in relevanten Verzeichnissen und Branchenportalen an. Achten Sie jedoch darauf, nur seriöse und qualitativ hochwertige Verzeichnisse zu nutzen.
Fazit

Eine erfolgreiche SEO-Strategie erfordert eine Kombination aus Keyword-Recherche, hochwertigem Content, technischer Optimierung und effektivem Linkaufbau. Durch die Umsetzung dieser Strategien können Sie die Sichtbarkeit Ihrer Website erhöhen, mehr Traffic generieren und letztlich Ihre Geschäftsziele erreichen. Kontinuierliche Überwachung und Anpassung Ihrer SEO-Maßnahmen sind entscheidend, um in der sich ständig verändernden digitalen Landschaft wettbewerbsfähig zu bleiben.

Foto/Quelle/ Credits: stock.adobe.com – Günter Albers

Biontech-Chef sieht für Corona "neue Normalität" erreicht

0

Mainz (dts Nachrichtenagentur) – Das Medizin-Unternehmen Biontech erwartet weitere Anpassungen der Corona-Impfstoffe. „Die gestiegene Zahl an Infektionen in den Sommermonaten deutet darauf hin, dass Corona-Infektionen nicht nur saisonal, sondern vielmehr das ganze Jahr über auftreten können“, sagte Biontechs Vorstandsvorsitzender Ugur Sahin der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ).

Deshalb sei es notwendig, die Impfstoffe jedes Jahr anzupassen und auch über Kombinationsimpfstoffe nachzudenken. „Wir sind bei Corona dort angekommen, wo wir es erwartet und was wir damals als die neue Normalität bezeichnet hatten. Das Virus mutiert stetig, ähnlich wie bei den Grippeviren“, sagte er der FAZ.

Covid-19 betreffe medizinisch weiterhin viele Menschen. „Die Infektionsraten sind in den vergangenen Monaten angestiegen“, sagte Sahin. Die meisten Betroffenen hätten eher milde Verläufe. Es gebe jedoch immer noch schwerere Erkrankungen und Hospitalisierungen durch Covid-19. „Long Covid ist ebenfalls ein Thema.“ Der medizinische Bedarf bestehe nach wie vor. „Um ihn zu adressieren, braucht es aber keine wissenschaftlichen Durchbrüche grundsätzlicher Natur wie zu Beginn der Pandemie, sondern Weiterentwicklung und Feinoptimierung als Teil des Produktzyklus.“


Foto: Corona-Selbsttest (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Bischofskonferenz warnt vor Wahl der AfD bei Landtagswahlen

0

Bonn (dts Nachrichtenagentur) – Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) warnt vor den Landtagswahlen in Ostdeutschland am kommenden Sonntag davor, die AfD zu wählen. „Rechtsextremistische Parteien wie die AfD in Thüringen“ seien für Christen „nicht wählbar“, sagte der DBK-Vorsitzende Georg Bätzing dem „Tagesspiegel“ (Mittwochausgabe). „Die Wahl ist Bürgerpflicht. Dazu ermutigen wir. Wir wollen aber auch Orientierung bieten“, argumentierte Bätzing.

Wer sich mit öffentlichen Aussagen von Repräsentanten der AfD und ihren Programmen befasse, komme zu dem Schluss, dass sie fundamentalen christlichen Grundsätzen, der Menschenwürde, dem Gebot christlicher Nächstenliebe und Solidarität widersprächen. „Diese Partei will unser demokratisches, freiheitliches System umstürzen“, sagte Bätzing. Davor müsse er Christen warnen.

Mit Blick auf die Zusammenarbeit christlicher Parteien mit der AfD, etwa in Stadträten erklärte Bätzing, die Signalwirkung sei „sicher nicht gut“. Auf kommunaler Ebene sei das Wahlverhalten von Bürgern viel stärker von einzelnen Persönlichkeiten abhängig als vom Parteiprogramm. „Aber die AfD hat sich über Jahre immer weiter radikalisiert. Da sollte sich niemand täuschen“, sagte der Bischof. „Gemäßigte Kräfte konnten sich nicht durchsetzen.“


Foto: AfD-Wahlplakat zur Landtagswahl in Sachsen (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Palmer verhinderte Abschiebung von Altenpflegerin

0

Tübingen (dts Nachrichtenagentur) – Der parteilose Oberbürgermeister von Tübingen, Boris Palmer, hat nach eigenen Worten die Abschiebung einer Altenpflegerin verhindert. Die Frau sei wegen Fälschung eines Impfzertifikats verurteilt worden, sagte Palmer der „Bild-Zeitung“.

Palmer: „Da ist unser Staat dann knallhart. Und die Strafe war so hart, dass daraus dann die Ausweisung gefolgt ist.“ Die Frau habe ihm „unter Tränen“ ihre Geschichte erzählt. Impfgegner hätten der jungen Frau aus dem Kosovo eingeredet, dass sie unfruchtbar werde, wenn sie sich impfen ließe, deswegen habe sie dann das Impfzertifikat gefälscht.

„Es gab keinerlei Sorge, dass sich die Sache wiederholt, weil es die Impfpflicht ja nicht mehr gibt. Sie spricht perfekt Deutsch, arbeitet in einem Mangelberuf. Und mein Rechtsamt und mein Ausländeramt haben immer gesagt, die Frau muss raus“, so Palmer.

Der ehemalige Grünenpolitiker weiter: „Ich habe eigenhändig die Aufenthaltsgenehmigung unterschrieben. Ich hoffe, es kommt jetzt nicht der Staatsanwalt.“ Palmer sehe es nicht mehr ein, bei einem „solchen Schwachsinn“ mitzumachen, führte er aus und stellte klar: „Die Frau bleibt hier.“


Foto: Tübingen am Neckar, via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Experten sehen Radikalisierungsgefahr nicht nur bei Flüchtlingen

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Gefahr einer islamistischen Radikalisierung betrifft Experten zufolge nicht nur Flüchtlinge. „In unseren Beratungsstellen zur Deradikalisierung sind geflüchtete Menschen eher weniger Thema“, sagte Thomas Mücke vom Violence Prevention Network (VPN) den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben). „Wir beraten vor allem radikale Islamisten und deren Familien, die hier aufgewachsen sind, und helfen ihnen beim Ausstieg aus der extremistischen Szene.“

Junge männliche Flüchtlinge mit „schwieriger bis aussichtsloser Bleibeperspektive“, bei denen zudem soziale Isolierung sowie psychische Faktoren wie eine Traumatisierung eine Rolle spielten, seien anfällig für eine Radikalisierung, sagte der Islamwissenschaftler Kaan Mustafa Orhon den Zeitungen. „Die zweite Gruppe, die wir beobachten, sind radikalisierte Jugendliche, die hier aufgewachsen sind.“

Direkte Kontakte in die dschihadistische Szene spielten den Experten zufolge eine weitaus größere Rolle als Inhalte im Netz, wie etwa Video-Propaganda. „Menschen werden selten durch Videos und Chats im Internet allein radikalisiert“, sagte Mücke. „Es gab vorher Berührungspunkte zu einer islamistischen Szene, das Internet verstärkt die Ideologie nur.“

Auch Orhon verweist auf Bedeutung persönlicher Kontakte. „Der einsame Einzeltäter, der allein in der Unterkunft sitzt und nächtelang auf dem Handy islamistische Videos guckt, sich radikalisiert und dann zur Tat schreitet und einen Anschlag begeht, ist eher die Ausnahme“, sagte der Experte von der Deradikalisierungsberatung Grüner Vogel. Ein wichtiger Faktor für die Radikalisierung sei der direkte Kontakt in die gewaltbereite Islamistenszene, entweder in der realen Welt oder über Chatgruppen im Netz.

In der Regel gebe es Führungspersonen, die etwa in Syrien, im Irak, Afghanistan oder Zentralasien sitzen und mögliche Attentäter in Deutschland anleiten und beraten. „Es wird gefährlich, wenn ein junger Mann offen ist für die Ideen der Extremisten, psychische Probleme hat, seine persönliche Situation ausweglos erscheint, und dann von einem direkten Kontakt beim IS zu einer Gewalttat motiviert wird“, sagte Orhon. Dies könnte auch bei dem Attentäter von Solingen der Fall gewesen sein.


Foto: Bekenner-Nachricht „Islamischer Staat“ am 24.08.2024, via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Umfrage: Mehrheit nach Solinger Terroranschlag gegen Aktionismus

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Mehrheit der Bürger ist gegen die Instrumentalisierung der Terrortat in Solingen für den Wahlkampf. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa für den „Stern“, für die am Montag und Dienstag 1.009 Personen telefonisch befragt wurden.

Danach ist nur eine Minderheit von 37 Prozent der Meinung, dass die schnellen Reaktionen auf den Anschlag richtig und angemessen sind. 60 Prozent fänden es besser, in Ruhe und nach Vorliegen der genauen Ermittlungsergebnisse über mögliche Gesetzesänderungen und andere Maßnahmen zu entscheiden. Drei Prozent der Befragten äußerten keine Meinung.

Mehrheitlich anders sehen das nur die Anhänger von AfD und des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW). 60 Prozent der AfD-Wähler und 53 Prozent der BSW-Wähler finden die schnellen Reaktionen und Vorschläge richtig. Auch in Ostdeutschland, wo beide Parteien überproportional viele Anhänger haben, sieht man das so etwas häufiger so (41 Prozent) als in Westdeutschland (36 Prozent). Damit deutet sich an, dass die Tat in Solingen die anstehenden Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg beeinflussen könnte.

Für Ruhe und Besonnenheit plädieren am häufigsten die Wähler der Grünen (88 Prozent), aber auch die Anhänger von CDU/CSU sind mehrheitlich (55 Prozent) für Zurückhaltung. Friedrich Merz (CDU), der gerade besonders lautstark eine schnelle Wende in der Migrationspolitik fordert, befindet sich damit offenbar im Widerspruch zur Mehrheit seiner Wähler.


Foto: Menschen in einer Fußgängerzone (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

US-Börsen legen geringfügig zu – Verbrauchervertrauen gestiegen

0

New York (dts Nachrichtenagentur) – Die US-Börsen haben am Dienstag geringfügig zugelegt. Zu Handelsende in New York wurde der Dow mit 41.251 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von wenigen Punkten im Vergleich zum vorherigen Handelstag.

Wenige Minuten zuvor war der breiter gefasste S&P 500 mit rund 5.620 Punkten 0,1 Prozent im Plus, die Technologiebörse Nasdaq berechnete den Nasdaq 100 zu diesem Zeitpunkt mit rund 19.582 Punkten 0,3 Prozent im Plus.

Anleger erwarteten mit Spannung die für Mittwoch geplante Veröffentlichung der Quartalszahlen von Chip-Entwickler und KI-Schwergewicht Nvidia. Sie erhoffen sich davon Hinweise darauf, ob sich die Hoffnungen, die an sogenannte „Künstliche Intelligenz“ geknüpft werden, verwirklichen.

Derweil ist das Verbrauchervertrauen im August leicht gestiegen, wie aus einem Index der Unternehmens- und Forschungsorganisation Conference Board hervorgeht. Während das Vertrauen in Summe wuchs, drückten die Befragten auch zunehmend Sorgen über den Arbeitsmarkt aus.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Dienstagabend etwas stärker: Ein Euro kostete 1,1184 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,8941 Euro zu haben.

Der Goldpreis konnte profitieren, am Abend wurden für eine Feinunze 2.524 US-Dollar gezahlt (+0,3 Prozent). Das entspricht einem Preis von 72,57 Euro pro Gramm.

Der Ölpreis sank unterdessen stark: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Dienstagabend gegen 22 Uhr deutscher Zeit 79,67 US-Dollar, das waren 176 Cent oder 2,2 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Wallstreet in New York, via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Studie: Wirtschaftspaket könnte Wachstum 0,9 Prozentpunkte erhöhen

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die „Wachstumsinitiative“ der Bundesregierung könnte Deutschlands Wirtschaft offenbar deutlich stärker ankurbeln als bislang angenommen. So könnten die 49 Maßnahmen das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) 2025 um 0,4 Prozentpunkte erhöhen. Das ist das Ergebnis einer Studie des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (VFA), über die das „Handelsblatt“ (Mittwochausgabe) berichtet.

„Die Wachstumsinitiative kann spürbare Wirkung entfalten – auch kurzfristig“, sagte VFA-Chefökonom Claus Michelsen. Vor allem aber berge das Paket das Potenzial, die Wachstumsperspektiven dauerhaft zu stärken. Den Berechnungen zufolge kann die Wachstumsinitiative in späteren Jahren das Wachstum noch stärker erhöhen, 2028 um bis zu 0,9 Prozentpunkte.

Die Ampelkoalition hatte sich im Juli dieses Jahres im Grundsatz auf die Initiative geeinigt und damit auf die anhaltende Wachstumsschwäche der deutschen Wirtschaft reagiert. Der VFA-Studie zufolge geht gut die Hälfte des möglichen Zusatzwachstums auf die Maßnahmen für mehr Beschäftigung zurück. Enthalten sind etwa finanzielle Anreize für Senioren, länger zu arbeiten, oder die steuerliche Begünstigung von Überstunden.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) fordert angesichts dessen ein schnelles Inkrafttreten der Maßnahmen aus der Wachstumsinitiative. „Wichtig ist, dass Bund und Länder sie beherzt, flott und vollständig umsetzen“, sagte Habeck dem „Handelsblatt“ (Mittwochausgabe). Sie stimuliere das Wachstum im nächsten Jahr und sei wichtig für eine Trendumkehr.

Einige der Maßnahmen erfordern noch die Zustimmung der Länder. Habeck appellierte in deren Richtung: „Hier ist entscheidend, dass die Länder voll mitziehen – im Interesse der Wirtschaft.“


Foto: Container (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Biontech erwartet geringeres Wachstum

0

Mainz (dts Nachrichtenagentur) – Das Biotechnologieunternehmen Biontech will stärker auf die Effizienz in der Forschung achten und erwartet ein geringes Wachstum als zuvor. „Wir sind schon recht groß. Deshalb ist eine der großen Herausforderungen, wie wir so effektiv arbeiten können, wie es in der Wissenschaft üblich ist“, sagte Biontechs Vorstandsvorsitzender Ugur Sahin der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Mittwochsausgabe).

Biontech hat in der Corona-Pandemie mit seinem mRNA-Impfstoff einen Durchbruch erzielt. Das Mainzer Unternehmen nutzt diese Technologie nun verstärkt auch in der Krebsforschung, um neue Therapien zu entwickeln. „Wir kümmern uns nun um die Skalierung der Produktion für unsere Onkologie-Pipeline und werden im Bereich der automatisierten, personalisierten Herstellung ebenfalls Kapazitäten brauchen“, sagte Sahin. „Hier haben wir bereits Expertise in anderen Abteilungen aufgebaut, die wir dort einsetzen wollen. Und wir wollen die Automatisierung vorantreiben. Daher rechne ich damit, dass wir in der nächsten Zeit nicht mehr so stark wachsen wie bisher.“

Biontech hat aktuell mehr als 30 Kandidaten in der klinischen Testung vor allem im Bereich der Onkologie. „Wir konzentrieren uns zunehmend auf diejenigen mit dem größten Potential. Für diese brauchen wir künftig mehr Ressourcen“, sagte der Unternehmensmitgründer. Es gehe darum, zulassungsrelevante Phase-3-Studien mit 700, 800 oder 1.000 Patienten durchzuführen. Auch soll für die personalisierte Medizin die Gesamtkapazität steigen – von bis zu 500 Patienten im Jahr auf 2.000 oder mehr Patienten im Jahr. „Das wird in den nächsten zwölf bis 18 Monaten passieren und zu weiteren Kandidaten in Zulassungsstudien führen.“

Sahin spricht von einer Auswahl im weiteren Vorgehen. „Jede Tumorart benötigt ein eigenes Entwicklungsprogramm, und dafür brauchen wir Kapazitäten. Das bedeutet, wir werden einige Programme priorisieren“, sagte er. „Die zentrale Frage ist, womit wir diesen Kandidaten kombinieren. Hier werden wir Entscheidungen treffen.“ In der Krebsforschung prüft Biontech neben der mRNA-Technologie auch weitere Wirkstoffklassen wie Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADCs). Das übergeordnete Ziel ist die Entwicklung effektiver Kombinationstherapien.


Foto: Biontech (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts