Mittwoch, April 23, 2025
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Dax baut Gewinne am Mittag aus – fast alle Werte im Plus

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Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Der Dax hat am Montag nach einem bereits freundlichen Start bis zum Mittag weiter zugelegt. Gegen 12:30 Uhr wurde der Index mit rund 18.415 Punkten berechnet. Dies entspricht einem Plus von 1,3 Prozent gegenüber dem vorherigen Handelstag.

Fast alle Werte legten zu. An der Spitze der Kursliste rangierten Bayer, Infineon und Siemens mit den größten Gewinnen. Kleinere Verluste gab es entgegen dem Trend nur bei den Papieren von Sartorius, Merck und MTU.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Montagmittag etwas stärker: Ein Euro kostete 1,0888 US-Dollar (+0,07 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9183 Euro zu haben.

Der Ölpreis sank unterdessen leicht: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete gegen 12 Uhr deutscher Zeit 82,51 US-Dollar; das waren 12 Cent oder 0,2 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Frankfurter Börse, via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Union debattiert über E-Auto-Regelung auf EU-Ebene

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Führende Unionspolitiker debattieren, ob die in den politischen Leitlinien der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) vorgesehene Ausnahmegenehmigung für E-Fuels hinreicht, oder ob es – wie im CDU/CSU-Europawahlkampf gefordert – eine weitergehende Abkehr vom Verbrennerverbot auf EU-Ebene braucht. Das berichtet die „Bild“ (Montagsausgabe).

Der CDU-Europaabgeordnete Dennis Radtke argumentiert, dass künftig die gesamte CO2-Bilanz eines Fahrzeugs in den Blick genommen werden müsse, also auch der Aufwand der Batterieproduktion, wodurch Verbrenner wieder zulassungsfähig werden könnten. Radtke: „Es muss jetzt alles auf den Prüfstand. Nur die E-Fuels-Ausnahme wäre witzlos.“

Der stellvertretende CDU-Bundestagsfraktionsvorsitzende Jens Spahn mahnte: „Hunderttausende Jobs in Deutschland und Europa hängen vom Verbrennermotor ab. Es werden auch nach 2035 noch hunderte Millionen Verbrennerautos auf der Welt zugelassen werden. Die einzige Frage ist, ob die entsprechenden Jobs in Deutschland sind oder woanders auf der Welt. Bei Elektromotoren sind wir voll abhängig von China, bei Verbrennermotoren brauchen wir nicht eine einzige Schraube aus China. Die Verbrenner-Technologie sichert Europas Souveränität.“

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann sagte auf Anfrage der „Bild“ nur, der „klimaneutrale Verbrenner“ müsse „Teil des europäischen Mobilitätsmixes bleiben“. Er fügte an: „Ohne Technologieoffenheit würden wir unserem Autostandort Deutschland immensen Schaden zufügen.“ Als Union habe man den Wählern versprochen, dass der klimaneutrale Verbrenner bleibe – dabei müsse es auch bleiben.

Die SPD kritisiert die Union wegen des – trotz der auf die Rücknahme des Verbrennerverbots ausgerichteten Wahlkampagne der Union – unveränderten Kurses der EU-Kommissionspräsidentin scharf. Die sozialdemokratische Bundestagsabgeordnete Isabel Cademartori sagte der „Bild“: „Die Union ist als Tiger gesprungen und als Bettvorleger gelandet. Das ist typisch Unionspopulismus. Erst Stimmung machen und dann doch nichts ändern.“


Foto: E-Auto-Ladestation (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Faber kritisiert schlechte Vorbereitung auf Trump

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nach Ansicht des Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses des Bundestags, Marcus Faber (FDP), hat Deutschland in den vergangenen Jahren zu wenig getan, um sich auf eine mögliche Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus einzustellen.

„Die Europäer müssen im Verteidigungsbereich mehr auf eigenen Beinen stehen“, sagte er am Montag den Sendern RTL und ntv. Mit Blick auf Trump gibt Faber zu bedenken, man müsse abwarten, ob Trump seine Drohungen auch in die Tat umsetzen würde. Trotzdem müsse man sich darauf einstellen. „Der Aufbau solcher Fähigkeiten braucht aber Zeit.“ Und weiter: „Wir haben uns auf den Weg gemacht. Aber wir sind noch nicht am Ziel, wenn es um die europäische Sicherheit geht.“


Foto: Marcus Faber (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Dax startet nach Biden-Rückzug im Plus

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Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Die Börse in Frankfurt hat zum Handelsstart am Montag zunächst Kursgewinne verzeichnet. Gegen 9:30 Uhr wurde der Dax mit rund 18.230 Punkten berechnet, was einem Plus von 0,3 Prozent im Vergleich zum Handelsschluss am Freitag entspricht. An der Spitze der Kursliste rangierten Siemens Energy, Qiagen und Vonovia, am Ende Sartorius, die Allianz und die Münchener Rück.

„Die neue Situation im Präsidentschaftswahlkampf ist heute auch an der Börse das Top-Thema“, sagte Thomas Altmann von QC Partners. „Noch hat Vizepräsidentin Kamala Harris die Kandidatur nicht sicher. Auf der Handelsplattform Preditctit wird ihre Nominierungsaktie aber für 84 gehandelt.“

Die Börsen dürften am Montag vor allem die Frage bewegen, ob Harris Donald Trump schlagen kann. „Vom Spitzenwert bei 69 ist Donald Trumps Präsidentschaftsaktie auf 60 gefallen. Die von Kamala Harris steht aktuell bei 39. So hoch stand vier Wochen lang keine demokratische Präsidentschaftsaktie“, so Altmann.

An den Börsen sei in den vergangenen Wochen bereits damit begonnen worden, die sogenannten Trump-Trades umzusetzen – also Anlagen zu kaufen, die von einer Präsidentschaft Trumps profitieren würden und solche zu verkaufen, die unter Trump leiden würden. „Jetzt wird spannend zu sehen, ob ein diese Trades aufgrund der neuen Situation zumindest in Teilen rückabgewickelt werden“, sagte der Marktexperte weiter. „Spannend wird zudem, wen Kamala Harris im Fall ihrer Nominierung zu ihrem Vize-Kandidaten ernennt.“

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Montagmorgen kaum verändert: Ein Euro kostete 1,0882 US-Dollar (+0,01 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9187 Euro zu haben.

Der Ölpreis stieg unterdessen: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete gegen 9 Uhr deutscher Zeit 83,03 US-Dollar; das waren 40 Cent oder 0,5 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Frankfurter Börse, via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Umwelthilfe will Förderung für kleine Elektro-Firmenwagen

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Hannover (dts Nachrichtenagentur) – Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat die geplanten Steuererleichterungen für Dienst-E-Autos scharf kritisiert.

Der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch: „Anstatt Steuergeld für Luxus-Dienstwagen zu verschleudern, die sich kein Normalverdiener leisten kann, sollte die Regierung die Anschaffung von kleinen und sparsamen E-Autos fördern, die auch von Pflegediensten und so weiter total dringend gebraucht werden.“ Die Wachstumsinitiative der Ampel mache aber „genau das Gegenteil“.

Die Ampelregierung hatte sich unlängst auf eine Sonderabschreibung für neu zugelassene vollelektrische und vergleichbare Nullemissionsfahrzeuge geeinigt. Dabei soll auch bei der Dienstwagenbesteuerung für E-Fahrzeuge der Deckel für den Brutto-Listenpreis von 70.000 Euro auf 95.000 Euro angehoben werden.

Dazu sagte Resch der NOZ: „Zusätzlich gefördert werden Monster-SUVs und Luxus-Dienstwagen zwischen 70. – 95.000 Euro Bruttolistenpreis. Sie verbrauchen in Produktion und im Betrieb wegen ihres Gewichts und der Größe viel zu viel Strom. Das sind Geschenke an Mercedes, BMW, Audi und Porsche. Das macht mich fassungslos.“

Einen sinnvolleren Weg in der Förderpolitik für E-Autos würden Frankreich und die skandinavischen Länder verfolgen, sagte Resch der Zeitung: „Wir brauchen ein Bonus-Malus-System, das klimaschädliche Fahrzeuge massiv verteuert und Fahrzeuge, die wenig CO2 ausstoßen und wenig Strom verbrauchen, begünstigt.“ Mit diesen Mitteln habe Norwegen es geschafft, dass „90 Prozent der Neuzulassungen Elektrofahrzeuge“ seien. In Deutschland scheitere diese Diskussion „aber am Widerstand der deutschen Autokonzerne“.


Foto: Elektroauto an einer Ladestation (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Einige Stadtwerke doppelt so teuer bei Strom und Gas

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Heidelberg (dts Nachrichtenagentur) – Obwohl der Höhepunkt der Energiepreiskrise schon mehr als 22 Monate her ist, gibt es immer noch Stadtwerke, die in der Grundversorgung mehr als 50 Cent für eine Kilowattstunde Strom verlangen und welche, die fast 20 Cent für die Kilowattstunde Gas nehmen. Das berichtet der „Stern“.

Besonders teuer beim Strom sind die Stadtwerke Schweinfurt: Dort kostet die Kilowattstunde Strom in der Grundversorgung gut 56 Cent. Eine vierköpfige Familie (mit 4.000 Kilowattstunden Verbrauch) zahlt im Jahr 2.380 Euro. Würde sie zum günstigsten Anbieter wechseln, könnte sie im ersten Jahr 1.400 Euro sparen.

Besonders teuer beim Gas sind die Stadtwerke Velbert: Dort kostet die Kilowattstunde Gas in der Grundversorgung aktuell für eine Familie mit 20.000 kWh Verbrauch 19,7 Cent. Kosten im Jahr: 4.241 Euro. Würde sie zum günstigsten Anbieter wechseln, könnte sie im ersten Jahr mehr als 2.500 Euro sparen.

Diese Preise sind keine Ausnahme. Das Magazin „Stern“ hat mithilfe des Vergleichsportals Verivox die unter den 200 größten Städten Deutschlands aktuell jeweils zehn teuersten Grundversorger für Strom und Gas bestimmen lassen. Im Schnitt verlangen die Top 10 beim Strom 1.100 Euro mehr als der günstigste Konkurrent mit Preisgarantie, beim Gas sogar knapp 2.300 Euro mehr. Stichtag der Erhebung war der 11. Juli.

Vier Grundversorger schafften es sogar auf beide Listen des „Stern“ für Strom und Gas: nämlich die Stadtwerke Velbert und Konstanz, sowie die Energieversorgung Gera (EGG) und die Zwickauer Energieversorgung. Die Stadtwerke begründen die hohen Kosten überwiegend mit der risikoarmen und daher langfristigen Beschaffung der Energie für die Grundversorgung.


Foto: Gaszähler (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Harris will sich Nominierung "verdienen"

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Washington (dts Nachrichtenagentur) – Nach dem Rückzug von US-Präsident Joe Biden hat seine Stellvertreterin Kamala Harris angekündigt, sich um die Kandidatur zu bemühen. „Meine Absicht ist, diese Nominierung zu verdienen und zu gewinnen“, teilte sie am Sonntag mit.

Sie fühle sich davon geehrt, dass Biden seine Unterstützung für sie ausgesprochen hat, so Harris weiter. Sie werde alles in ihrer Macht tun, um die Demokratische Partei zu vereinigen – „und unsere Nation zu einen, um Donald Trump und seine extreme Project-2025-Agenda zu besiegen“, kündigte sie an. Biden nannte sie einen „außergewöhnlichen Anführer“.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hob unterdessen die Verdienste des scheidenden Präsidenten hervor. „Mein Freund Joe Biden hat viel erreicht: für sein Land, für Europa, die Welt“, so Scholz. Dank ihm sei die transatlantische Zusammenarbeit eng, die Nato stark, die USA ein „guter und verlässlicher Partner für uns“. Sein Entschluss, nicht noch einmal zu kandidieren, verdiene Anerkennung, so der Kanzler.


Foto: Kamala Harris (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Biden tritt als Präsidentschaftskandidat zurück

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Washington (dts Nachrichtenagentur) – US-Präsident Joe Biden tritt als Präsidentschaftskandidat der Demokraten zurück. „Ich glaube, es ist im besten Interesse meiner Partei und des Landes zurückzutreten und mich allein auf die Erfüllung meiner Pflichten als Präsident für den Rest meiner Amtszeit zu fokussieren“, teilte er am Sonntag mit.

Weiter äußerte Biden seine „tiefste Dankbarkeit“ für alle, die bislang an seiner Wiederwahlkampagne gearbeitet hätten. Außerdem würdigte er seine Vizepräsidentin Kamala Harris als „außergewöhnliche Partnerin“. Harris wurde in den vergangenen Wochen als mögliche Ersatzkandidatin bei der Wahl im November gehandelt. Wer nun für die Demokraten ins Rennen geht, war aber zunächst unklar. Spätestens bis zum Parteitag Mitte August dürfte es darüber eine Entscheidung geben.

In den vergangenen Wochen war der Druck auf Biden aus den eigenen Reihen gewachsen. Besonders sein Auftritt beim TV-Duell gegen Donald Trump hatte die Zweifel an seinen Erfolgsaussichten angeheizt.


Foto: Joe Biden (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Biden unterstützt Kamala Harris als Präsidentschaftskandidatin

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Washington (dts Nachrichtenagentur) – Nachdem US-Präsident Joe Biden seinen Rücktritt von der Präsidentschaftskandidatur verkündet hat, unterstützt der Demokrat nun eine Kandidatur seiner Vizepräsidentin Kamala Harris.

„Heute möchte ich meine volle Unterstützung und Befürwortung für Kamala als Kandidatin unserer Partei in diesem Jahr anbieten“, teilte Biden am Sonntag mit. „Meine allererste Entscheidung als Kandidat der Partei im Jahr 2020 war es, Kamala Harris als meine Vizepräsidentin zu wählen. Und das war die beste Entscheidung, die ich je getroffen habe“, fügte er hinzu.

Allerdings will Biden seine laufende Präsidentschaft zu Ende führen und überlässt Harris nicht die Amtsgeschäfte für die letzten Monate.


Foto: Kamala Harris (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Union sieht Finnlands Zurückweisungsgesetz als Vorbild

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – SPD, FDP und Linke wollen das EU-Zurückweisungsverbot im Falle von Asylsuchenden beibehalten und lehnen Finnlands und Griechenlands Grenzschutzpolitik ab. Union und AfD würden es begrüßen, wenn das EU-Recht den Grenzbeamten künftig die Verhinderung illegaler Einreisen von Schutzsuchenden nicht mehr pauschal verbieten würde.

Nachdem Finnland per Gesetz EU-rechtswidrige Zurückweisungen von Schutzsuchenden ermöglicht hat, falls es zu größeren Bewegungen an der Grenze kommen sollte, sagte Alexander Throm, der innenpolitische Sprecher der Union, der „Welt“: „Gerade, wenn illegale Migration als Mittel der hybriden Kriegsführung genutzt wird, müssen die EU-Staaten wehrhaft bleiben. Wer nach Russland oder Belarus mit einem Visum einreist, will weiterziehen ins westliche Europa.“ Putin und Lukaschenko würden die illegale Reise in die EU unterstützen, so der CDU-Politiker. „Insofern müsste auch internationales Recht für diesen Fall der Migration als Mittel der hybriden Kriegsführung angepasst werden.“

Die AfD befürwortet Zurückweisungen von Asylsuchenden auch dann, wenn nicht feststellbar ist, dass ihre Reise nach Europa durch fremde Staaten gefördert wird: „Die AfD hat immer gesagt, dass die Hinnahme illegaler Grenzübertritte undemokratischer Blödsinn gegen die nationalen Interessen ist und am Ende nicht funktionieren wird“, teilte Matthias Moosdorf, außenpolitischer Sprecher der AfD-Fraktion der „Welt“ mit.

Dirk Wiese, stellvertretender Fraktionsvorsitzende der SPD, antwortete auf die „Welt“-Frage, ob das EU-Recht reformiert werden sollte, sodass etwa in Griechenland oder Finnland die Zurückweisung von einigen Asylsuchenden EU-rechtskonform möglich würde: „Die EU-Asyl-Reform ist ein wichtiger Schritt, um den gemeinsamen Grenzschutz nach klaren rechtsstaatlichen Grundsätzen zu regeln. Diese wichtige Reform wäre ohne das Zutun der deutschen Bundesregierung nicht möglich gewesen. Sie eröffnet auch Handlungsmöglichkeiten, wenn Migration als Mittel missbraucht wird, um Europa zu destabilisieren. Wichtig ist hierbei ein europäisches, abgestimmtes Vorgehen.“

Ann-Veruschka Jurisch (FDP) sagte der „Welt“: „Das Recht auf Asyl wird leider zu oft missbraucht: Die Anerkennungsquoten liegen unter 50 Prozent. Die EU hat mit den neuen Grenzverfahren und der Krisenverordnung im Rahmen der GEAS-Reform Antworten darauf.“ An der EU-rechtlichen Vorgabe, dass Grenzbeamte nur jene Migranten zurückweisen dürfen, die nicht um Asyl bitten, möchte Jurisch jedoch nicht rütteln. „Laut Artikel 6 der EU-Asylverfahrensrichtlinie muss sichergestellt sein, dass auch an den Außengrenzen ein Asylantrag gestellt werden kann.“ Dies sei eine Konkretisierung des völker-, menschen- und europarechtlichen Refoulement-Verbots. Dieses sei historisch begründet durch die Erfahrung der Zurückweisung beispielsweise von jüdischen Flüchtlingen an der Schweizer Grenze.

Clara Bünger, fluchtpolitische Sprecherin der Linke-Gruppe, argumentiert ebenfalls mit den Lehren aus dem Dritten Reich für die offenen Grenzen gegenüber Schutzsuchenden: „Ein Asylantrag muss geprüft werden, unabhängig davon, wie die Person in die EU gelangt ist. Vom Zurückweisungsverbot darf keinesfalls Abstand genommen werden, es ist eine der wichtigsten historischen Errungenschaften und Lehre aus Nazi-Deutschland und Erinnerung an das Versäumnis der Staaten, während des Zweiten Weltkrieges den Verfolgten des Nazi-Regimes keinen Zufluchtsort zu bieten.“


Foto: Flüchtlinge vor einem Grenzzaun (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts