Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jürgen Hardt, geht davon aus, dass man sich in der weiteren Amtszeit des russischen Präsidenten Wladimir Putin auf eine „harte Gangart“ gegenüber der Ukraine und dem Westen einstellen muss.
„Wir müssen resilient werden, abwehrbereit gegenüber jeglichen russischen Bedrohungen und Angriffen auch auf unsere sozialen Netzwerke, die digitale Umwelt, aber natürlich auch physisch gegen konventionelle Bedrohung aus Russland“, sagte er dem Sender Phoenix. „Und wir müssen dafür sorgen, dass die Ukraine wieder die Oberhand gewinnt in diesem Abwehrkampf gegen Russland, denn ich glaube, die einzige Chance, Putin tatsächlich zur Einstellung des Krieges zu bewegen, ist, wenn er damit rechnen muss, dass es schiefgehen könnte.“
Dies könne so sein, wenn etwa tatsächlich der Fall der Krim drohe oder militärische Fortschritte der Ukrainer in der Ostukraine zu verzeichnen wären. „Ich könnte mir vorstellen, dass er dann sagt, der Krieg ist gewonnen aus der Sicht Russlands, er wird jetzt beendet, und dann könnte man tatsächlich auf Augenhöhe über eine nachhaltige Friedenslösung reden. Solange er glaubt, dass er diesen Krieg gewinnen kann, wird er ihn weiterführen“, so Hardt.
Foto: Mauer des Kreml in Moskau (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die BSW-Vorsitzende Sahra Wagenknecht lehnt den Vorstoß von Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) zu Zivilschutzübungen an Schulen ab. „Ich finde das wirklich erschreckend, wie wir versuchen – oder wie einige in unserem Land jetzt versuchen – Deutschland auf einen Krieg einzustellen“, sagte sie dem Nachrichtensender „Welt“.
„Also im Ernst, einen Krieg mit Russland würden wir alle nicht überleben. Wir müssen alles dafür tun, dass es nicht dazu kommt.“ Es mache keinen Sinn, „Schulen mit solchen militärischen Ausbildungen zu belasten“, so Wagenknecht.
Sie fühle sich an ihre Erfahrungen aus DDR-Zeiten erinnert: „Ehrlich gesagt, ich kenne das noch aus der DDR. Ich bin in der DDR aufgewachsen, wir hatten dort solche vormilitärischen Ausbildungen in der Schule. Ich habe mir damals meinen Studienplatz verdorben, also keinen bekommen, weil ich mich dem verweigert habe. Also, dass wir wieder dahin kommen, dass wir ernsthaft wieder so eine Debatte führen – ich finde das nur noch entsetzlich.“
Der Bundeselternrat zeigte sich unterdessen grundsätzlich offen für den Vorstoß der Bildungsministerin: „Angesichts der aktuellen Ereignisse, insbesondere des Ukraine-Krieges, verstehen wir die Bedeutung einer verstärkten Thematisierung von Krieg und Krisen in Schulen“, sagte der Vorsitzende des Bundeselternrats, Dirk Heyartz, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagausgaben). Es sei wichtig, Schülern ein Verständnis für diese Herausforderungen zu vermitteln und sie angemessen auf mögliche Krisensituationen vorzubereiten.
Der Elternrat-Vorsitzende kritisierte gleichzeitig allerdings den Alleingang der Bildungsministerin. „Wir sind überrascht und verwundert über den Vorstoß der Bundesbildungsministerin, der weder mit uns noch mit der Kultusministerkonferenz abgesprochen wurde“, sagte Heyartz. Die Gestaltung des Unterrichts liege weiterhin in der Verantwortung der Länder und Lehrkräfte. „Schulen müssen sich bereits seit einigen Jahren mit diesen Themen auseinandersetzen und tun das auch kompetent.“
Die Vorbereitung auf Krisen sei wichtig, dürfe jedoch nicht zu Panik führen oder Ängste auslösen, fügte Heyartz hinzu. „Wir fordern daher eine ausführliche Diskussion und Einbindung aller relevanten Akteure, einschließlich der Elternvertreter, bevor konkrete Maßnahmen ergriffen werden.“
Die Forderung nach Zivilschutzübungen für Schüler bezeichnete Heyartz als verfrüht: „Wir müssen sicherstellen, dass das Thema mit der notwendigen Sensibilität behandelt wird.“ Das gelte insbesondere angesichts der vielen Schüler mit Migrationshintergrund, „die möglicherweise traumatische Erfahrungen gemacht haben und Schutz in Deutschland suchen“.
Foto: Sahra Wagenknecht (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
Brüssel (dts Nachrichtenagentur) – Nach mehreren Jahren Stillstand haben die EU und die Schweiz ihre Verhandlungen über ein Rahmenabkommen wieder aufgenommen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und die Schweizer Bundespräsidentin Viola Amherd eröffneten die Gespräche am Montag offiziell.
Beide Seiten wollen die Verhandlungen in diesem Jahr abschließen. Die Verhandlungsteams werden am Dienstag zusammenkommen. Ziel der Gespräche sind laut EU gleiche Wettbewerbsbedingungen für EU-Unternehmen und schweizerische Unternehmen, die im Binnenmarkt tätig sind, sowie der Schutz der Rechte der in der Schweiz arbeitenden Unionsbürger. Unter anderem sollen neue Vereinbarungen in den Bereichen Strom, Lebensmittelsicherheit und Gesundheit abgeschlossen werden.
„Heute beginnt ein neues Kapitel in unseren Beziehungen mit der Schweiz, das sich auf ein erneuertes Vertrauen und Engagement zwischen Partnern und Nachbarn stützt“, sagte von der Leyen. Ziel sei eine „Modernisierung der Partnerschaft“, was zum Vorteil für die Bürger sowie die Unternehmen in der EU und in der Schweiz sei.
Die letzten Verhandlungen zwischen Brüssel und Bern über ein Rahmenabkommen waren im Mai 2021 nach sieben Jahren aufgrund von Widerstand in der Schweiz geplatzt. Bisher sind mehrere einzelne Abkommen die Grundlage für die EU-Schweiz-Beziehungen.
Foto: Schweiz (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
„Unsere Zauberflöte ist kein Mozart light! Es ist eine neue, eigene Musik – inspiriert von Mozart. Letztlich geht es aber um eine märchenhafte Geschichte über das Erwachsen werden.“ Frank Nimsgern
ZAUBERFLÖTE – Das Musical
Das Festspielhaus Neuschwanstein präsentiert in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Theater München im Frühjahr 2024 die aufwändige Neuinszenierung basierend auf dem Opernklassiker
Der renommierte Komponist Frank Nimsgern, Regisseur und Texter Benjamin Sahler sowie Songtexterin Aino Laos wagen sich an etwas ganz Großes: Sie machen aus einer der bekanntesten Opern der Welt, Mozarts Zauberflöte, ein neues Musical. Im Frühjahr 2024 wird das Werk seine Welturaufführung im Deutschen Theater München feiern. Zuvor zeigt das Festspielhaus Neuschwanstein das Musical als Previews. Dabei handelt es sich um Aufführungen des Musicals, das sich noch in der Entstehungsphase befindet. Durch die Reaktionen des Publikums erhält das Kreativteam so Input für den Feinschliff für das endgültigen Werk. Nach dem Spielblock im Deutschen Theater feiert „Zauberflöte – Das Musical“ am 4. Mai 2024 auch in Füssen seine offizielle Premiere.
Mit neuen Songs und intelligenten Zitaten der berühmten Oper, mit seiner fesselnden Geschichte, mit schillernden Kostümen, fantasievollen Bühnenbildern, visuellen Effekten und starken Tanzelementen erschafft das Musical eine bunte Fantasiewelt voller Poesie und Emotionen.
„Zauberflöte – Das Musical“ verbindet das Beste aus der klassischen Oper mit modernen Musicaltrends und bietet so eine spannende Neuinterpretation des zeitlosen Klassikers. Die Musical-Inszenierung schlägt eine Brücke zwischen den Epochen und verbindet Menschen jeden Alters. Musical-Fans dürfen sich unter anderem auf Anna Maria Kaufmann, Katja Berg, Misha Kovar, Patrick Stanke, Tim Wilhelm, Chris Murray und Christian Schöne in den Hauptrollen freuen.
„Die Zauberflöte gibt alles her – es geht um Liebe, Mut und Freundschaft. Die Protagonisten sind fesselnde Persönlichkeiten mit Tiefgang und Emotion, deren Schicksale und Entscheidungen seit jeher das Publikum fesseln“, schwärmt Benjamin Sahler. „Was liegt da näher, als diesen Klassiker in eine der spannendsten Kunstformen der heutigen Zeit zu übersetzen – dem Musical“, erklärt Frank Nimsgern. „Unsere Zauberflöte ist eine Hommage an Mozarts Genialität – sowohl für langjährige Liebhaber der Zauberflöte sowie für diejenigen, die dieses Wunderwerk zum ersten Mal entdecken.“
Die Musik
„Es ist komplett neue Musik mit Zitaten von Mozart.“ Frank Nimsgern
Für den Erfolgskomponisten ist die Zauberflöte eine seiner größten Herausforderungen seiner bisherigen Karriere. Er gab jedem der im Stück auftretenden Charaktere eine eigene Klangfarbe und Klangwelt. Getreu Nimsgerns Motto „Cembalo trifft auf E-Gitarre“ enthält das Musical von packenden Rocksongs bis zu gefühlvollen Balladen, von Pop bis Latin, alles. Seine Kompositionen werden immer wieder ergänzt mit Elementen aus Mozarts Originalwerk, wie zum Beispiel einer Adaption der berühmten Arie der Königin der Nacht. Das musikalische Arrangement ist ein Zusammenspiel von Tradition und Moderne. Mit Aino Laos hat er eine kongeniale Partnerin gefunden. Die versierte Musicaldarstellerin textete perfekt auf Nimsgerns Melodien und hat auch Originalzitate intelligent eingebaut.
„Ich habe mich lange gewehrt, weil es so eine enorme Bürde ist“ erzählt Nimsgern. „Man kann und sollte ein Stück, das solch einen Namen hat, nicht verbessern wollen. Und schon gar nicht sollte man Mozart-light machen. Irgendwann habe ich dann für mich einen Weg gefunden, wie ich dieses Bild malen kann, welche Farben ich verwenden möchte. Wichtig ist, dass jeder archaische Charakter der Originaloper musikalisch neu interpretiert worden ist. Ich will mich damit aber gar nicht vergleichen. Das, was wir machen, ist eine Verbeugung.“
Die Handlung
Die Geschichte Mozarts um die Liebenden Tamino und Pamina steht im Mittelpunkt des spannenden Dramas. Prinz Tamino wird beauftragt, die entführte Pamina zu retten. Mit dem Vogelfänger Papageno und einem magischen Instrument begibt er sich auf die Reise. Sie überwinden Hindernisse, werden in die Mysterien der Königin der Nacht und des Sonnenpriesters Sarastro verwickelt und bestehen Prüfungen. Am Ende steht der finale Kampf von Liebe und Weisheit gegen Dunkelheit und Täuschung.
Benjamin Sahler hat die Rollen des mystischen Zauberers Sarastro, der magischen Königin der Nacht und des schrägen Vogel Papageno behutsam in die heutige Zeit übersetzt. Dabei werden schwierige Themen aus dem Originalwerk wie patriarchale Systeme, Frauenrechte oder Rassismus kritisch hinterfragt und neu interpretiert.
„Als moderne Musical-Komponisten müssen wir Stoffe narrativ auf den Punkt bringen – auch um ein neues Publikum für Theater und Oper zu generieren“, betont Komponist Nimsgern. „Wir wollen die Geschichte klarer und transparenter erzählen.“
Benjamin Sahler, Regisseur und Theaterdirektor des Festspielhaus Neuschwanstein, hat sich seit vielen Jahren mit spektakulären Musical-Inszenierungen einen Namen gemacht. Neu-Inszenierungen wie „Ludwig²“, Ralph Siegels „Zeppelin“, „Die Päpstin“ und viele mehr stehen Jahr für Jahr auf dem Spielplan des Festspielhauses in Füssen. Im Frühjahr 2024 feiert mit „ZAUBERFLÖTE – Das Musical“ ein brandneues Werk seine Uraufführung.
Tschechischer Märchenprinz soll Investoren verzaubern | „2 Minuten 2 Millionen“ am Dienstag auf JOYN & PULS 4
Drei Haselnüsse für die Investoren: Mit „Smetana Royal“ will Wolfgang Müller das tschechische Nationalgericht Svickova nach Österreich bringen. Testimonial ist kein Geringerer als Schauspieler Pavel Trávnicek. Aber schmeckt das Produkt?
Eigentlich zählt es als das tschechische Nationalgericht: Svickova. Wolfang Müller, gebürtiger Bayer, wohnhaft in Salzburg (Bezirk Salzburg-Umgebung), will den Braten nun nach Österreich bringen. Es ist ein altes Familienrezept, das für ihn nicht nur viel Tradition, sondern vor allem auch Geschichte mitbringt. Die Svickova von „Smetana Royal“ sollen als Fertigprodukte auf Österreichs Tische gebracht werden. Und um seine Marke groß zu machen, hat er eine ganz besondere Person für sich gewinnen können: den tschechischen Schauspieler Pavel Travnicek, der in „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ brillierte.
Aber kann das Produkt auch geschmacklich überzeugen? Die Investoren stehen dem Businesscase kritisch gegenüber: „Die Konkurrenz ist nicht enden wollend. Der Markenaufbau mit 200.000 Euro ist eine Illusion, die aus meiner Sicht nicht halten kann“, meint Heinrich Prokop. Christian Jäger ist sich schnell sicher: „Das Einzige, das ich dazu beitragen kann, ist, dass ich es kaufe und esse.“ Kann Wolfgang Müller die Investoren-Runde trotzdem zu einem Deal überzeugen?
Damit wird jeder Van zum Camper: Paul Schneider und Lothar Gallistl aus Niederösterreich (Bezirk Amstetten) haben mit „Campboks“ die beste Camping-Box der Welt kreiert. Damit wollen sie Van-Ausbauten revolutionieren. „Oh la la“, zeigt sich Eveline Steinberger begeistert. Denn die Campbox beinhaltet alles, was für einen Camping-Trip benötigt wird. Ob integrierte Küche mit Wasser-Tank, Gaskocher und Kompressor-Kühlschrank gibt es auf geringstem Raum genügend Stauraum, Sitz-Flächen, die zu einem Bett umfunktioniert werden können, oder einen Tisch.
Aufgrund der Maße kann die Box auch in jedem Van eingebaut werden. Für eine eigene Produktionsstätte und weitere Unterstützung treten sie nun vor die Investoren. Doch diese Vorgehensweise wirft Fragen auf: „Würdest du das Geschäftsmodell komplett neu aufbauen mit der Idee, würdest du nie auf die Idee kommen, dass ich mir eine eigene Tischlerei oder Produktion mache“, sagt Katharina Schneider. Werden sich Pitcher und Business Angel einigen können?
Außerdem vor die Investorenrunde um Eveline Steinberger, Katharina Schneider, Christian Jäger, Heinrich Prokop, Michael Grabner und Bernd Hinteregger treten die elektronische Sonnenbrille „Inoptec“ von Ralf Knoll und Martin Bayr aus Deutschland, die magische „Magic World Vienna“ von Anca und Lucca Lucian aus Wien und die heimische alternative zu Balsamico-Essig „Balsamikö“ von Benjamin Brameshuber aus Oberösterreich (Bezirk Gmunden).
„2 Minuten 2 Millionen – Die PULS 4 Start-Up-Show“ immer dienstags um 20:15 Uhr auf JOYN & PULS 4
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der SPD-Kulturpolitiker Helge Lindh hält den bisherigen politischen Umgang mit Antisemitismus im Kulturbetrieb für fehlgeschlagen.
„Der deutsche Kulturbetrieb und Claudia Roth müssen sich dem Scheitern stellen. Das betrifft auch Verantwortliche in Hessen und Berlin“, sagte Lindh der „Welt“ (Dienstagsausgabe) mit Blick auf die Documenta in Kassel und die Berlinale-Abschlussgala. Schon vor der vorigen Documenta habe es Warnsignale gegeben. „Auch nach dem 7. Oktober und vor der Berlinale war klar, dass es auf der Bühne zu israelfeindlichen Aktionen kommen kann. Das wurde nicht ernst genommen. In Zukunft müssen wir auf solche Situationen vorbereitet sein.“
Auf der Berlinale-Abschlussgala wurde Israel ein „Genozid“ im Gazastreifen vorgeworfen. Weder die Festivalleitung noch Kulturstaatsministerin Roth (Grüne) oder Berlins Bürgermeister Kai Wegner (CDU) erhoben vor Ort Einspruch. Lindh hält den Vorwurf des Völkermords an Israel vor dem Hintergrund des Holocausts für eine „Täter-Opfer-Umkehr“. Er hätte sich ein Erinnern an den Hamas-Terror vom 7. Oktober sowie die fortdauernde Geiselhaft von 136 Israelis gewünscht.
„Die Berlinale darf keinen Safe Space für Antisemitismus bieten“, so der Kulturpolitiker. Ein öffentlich gefördertes Festival müsse sicherstellen, dass es nicht zu antisemitischen Ausfällen im Programm oder auf der Bühne kommt. „In der Linken gibt es einen historisch tradierten, immer wieder neu auflebenden Antisemitismus“, kritisierte der kulturpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion.
„Diese Naivität im Umgang mit Israelfeinden dürfen wir uns nicht mehr erlauben“, so Lindh. „Sonst hecheln wir von Empörung zu Empörung.“ Der SPD-Politiker forderte einen Konvent, auf dem die großen Kulturinstitutionen und die politischen Verantwortlichen sich über die zurückliegenden Skandale, aber auch über den zukünftigen Umgang damit austauschen.
Foto: Helge Lindh (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nach langer Vorbereitung ist am Montag die erste Stufe des neuen zentralen Organspende-Registers gestartet. Damit sollen Entscheidungen zur Organ- und Gewebespende künftig auch online festgehalten werden können, teilte das Bundesgesundheitsministerium mit.
Das Register soll schrittweise aufgebaut werden. Zur Sicherheit müssen sich Nutzer mit einem Ausweisdokument mit der sogenannten eID-Funktion identifizieren. Ab Montag können Entnahmekrankenhäuser, die bereits an das Organspende-Register angebunden sind, mögliche Organspende-Erklärungen suchen und abrufen. Bis Juli 2024 müssen alle Entnahmekrankenhäuser an das Organspende-Register angebunden sein.
Bis spätestens Ende September 2024 soll zudem die Abgabe der Erklärung mithilfe der „Digitalen Identität für Versicherte“ (GesundheitsID) ermöglicht werden. Ab 2025 sollen dann die Gewebeeinrichtungen die Bereitschaft zu Gewebespenden bei potenziellen Spendern über das Abrufportal klären können. Vermerke in einem Organspendeausweis oder in einer Patientenverfügung sollen auch nach der vollständigen Inbetriebnahme des Registers gültig bleiben.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bezeichnete den Start des Registers als „wichtigen Meilenstein“, um mehr Organspenden möglich zu machen. „Zum ersten Mal besteht damit auch die Möglichkeit, online seine Bereitschaft zur Organ- und Gewebespende zu hinterlegen“, sagte er. Dies ermögliche den Ärzten, auf schnelle und zuverlässige Weise die Spendenbereitschaft eines potenziellen Organspenders zu ermitteln. Zudem würde im Erstfall Angehörige entlastet.
Foto: Bluttransport (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
Brüssel (dts Nachrichtenagentur) – Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat bekräftigt, dass die EU neue Sanktionen gegen israelische Siedler im Westjordanland auf den Weg bringen wird. Es sei zentral, deutlich zu machen, dass der Siedlungsbau und insbesondere die Gewalt radikaler Siedler „nicht im Einklang mit internationalem Recht ist“, sagte die Grünen-Politikerin am Montag vor einem Treffen mit ihren EU-Amtskollegen in Brüssel. Dafür werde man ein Sanktionsregime auf den Weg bringen.
Auch gegen die Hamas sind laut Baerbock neue Sanktionen geplant. Zugleich mache man in Brüssel aber deutlich, dass das Leiden in Gaza endlich ein Ende haben müsse. „Wir brauchen auch mit Blick auf die Millionen Menschen in Gaza, darunter viele Kinder, die seit Wochen keine Lebensmittel ausreichend zur Verfügung haben, endlich diese humanitäre Feuerpause“, so die Ministerin. Die humanitäre Hilfe nach Gaza müsse endlich von der israelischen Regierung gesichert werden.
Bei dem EU-Außenministertreffen soll es neben dem Nahostkonflikt auch um den Ukraine-Krieg sowie die jüngsten Entwicklungen in Weißrussland gehen. Zudem ist per Videokonferenz ein informeller Gedankenaustausch mit US-Außenminister Antony Blinken geplant.
Foto: Annalena Baerbock (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Der Dax ist am Montag freundlich in den Handelstag gestartet. Gegen 9:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 17.965 Punkten berechnet und damit 0,2 Prozent über dem Schlussniveau vom Freitag. An der Spitze der Kursliste rangierten Vonovia, Siemens Energy und Rheinmetall, am Ende die Deutsche Bank, Adidas und die Münchener Rück.
„Die Sitzung der US-Notenbank in dieser Woche dürfte die Richtung der Aktienmärkte in New York und auch in Frankfurt in den kommenden drei Monaten bestimmen“, sagte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst von CMC Markets. „Die Zuversicht der Fed in die Schnelligkeit der Abnahme der Inflation hat in den vergangenen Monaten gelitten, dennoch sollte sie weiterhin Vertrauen in den grundsätzlichen disinflationären Trend haben.“
Die Anleger hätten dementsprechend ihre Erwartungen hinsichtlich des geldpolitischen Pfads der Fed deutlich angepasst. „Die Wahrscheinlichkeit für eine Juni-Senkung preist der Markt nur noch mit einer hauchdünnen Mehrheit von 50,4 Prozent.“ Bei einer entsprechenden Zurückhaltung von Fed-Chef Powell am Mittwoch könnte der erwartete erste Termin für eine Zinssenkung ganz schnell auf den 31. Juli rutschen, was die Börse weiter verunsichern dürfte.
„Im Vergleich zum Vorjahr sehen wir seit einer Woche eine verringerte Liquiditätsversorgung durch Geschäftsbanken in den USA“, so Stanzl. „Das liegt an einem Basiseffekt, da Bankeinlagen bei der US-Notenbank vor einem Jahr stark gestiegen waren.“ In den kommenden zwei Wochen sei also in Sachen Liquidität „ein wenig Sand im Getriebe des Bullenmarktes“, bevor wieder positive Basiseffekte ab Anfang April wirken könnten.
„Das bedeutet aber nicht, dass die Rally am Aktienmarkt jetzt zu Ende sein muss“, fügte der Marktexperte hinzu. Es werde nur etwas schwieriger werden für Aktien, weiter zu steigen und die hochgesteckten Erwartungen zu erfüllen. „Im Deutschen Aktienindex bleibt das Niveau von 18.156 Punkten als technisch ableitbares Ziel bestehen. Der Aufwärtstrend ist weiterhin intakt“, sagte Stanzl.
Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Montagmorgen etwas stärker. Ein Euro kostete 1,0896 US-Dollar (+0,09 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9178 Euro zu haben. Der Ölpreis stieg unterdessen: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete gegen 9 Uhr deutscher Zeit 85,88 US-Dollar; das waren 54 Cent oder 0,6 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.
Foto: Anzeigetafel in der Frankfurter Börse, via dts Nachrichtenagentur
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Jürgen Hardt, sieht die Präsidentschaftswahlen in Russland nicht als Zeichen der Stärke für Staatschef Wladimir Putin.
Man sei mittlerweile an einem Punkt, wo Putin wisse, wenn es freie Wahlen gäbe, „dass er selbst massiv unter Druck käme“, sagte Hardt am Montag den Sendern RTL und ntv. „Und deswegen zieht er die Zügel an, so wie das alle Diktatoren tun.“ Das sei letztlich ein Zeichen der Schwäche.
Hardt findet es zudem richtig, dass Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nicht zur Wahl Putins gratulieren will. Der Begriff Wahl sei in diesem Zusammenhang komplett falsch, sagte er. Dass es keine demokratische Wahl sein würde, habe man vorher gewusst und werde das auch klar sagen.
„Wir müssen natürlich berücksichtigen, dass die faktische Macht in Russland eindeutig bei Putin liegt. Das wird niemand bestreiten“, fügte der CDU-Politiker hinzu. Er habe die Kontrolle über die Streitkräfte und über die Polizei. „Das ist ein System, wie Russland es seit Stalin nicht mehr erlebt hat, und das ist total schlimm“, so Hardt.
Foto: Jürgen Hardt (Archiv), via dts Nachrichtenagentur