Dienstag, November 26, 2024
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Kann VR die emotionale Bindung zwischen Marke und Kunde verstärken?

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Virtual Reality

Verwendung von Virtual Reality im Marketing

Die rasante Entwicklung der Virtual Reality (VR) Technologie hat in den letzten Jahren neue Horizonte für das Marketing eröffnet. Unternehmen stehen nun innovative Werkzeuge zur Verfügung, um ihre Zielgruppen auf eine Weise zu erreichen und zu engagieren, die bisher nicht möglich war. Durch die Schaffung vollständig immersiver und interaktiver Erlebnisse ermöglicht VR eine neue Dimension der Kundenansprache. Diese Technologie hat das Potenzial, die Grenzen zwischen Realität und Virtualität zu verwischen und Nutzern einzigartige, unvergessliche Markenerlebnisse zu bieten.

In diesem Zusammenhang betrachten wir die Rolle von VR im modernen Marketing, analysieren die damit verbundenen Vorteile und Herausforderungen und werfen einen Blick auf die zukünftigen Entwicklungsmöglichkeiten. Die Verwendung von Virtual Reality im Marketing ist nicht nur ein Trend, sondern ein Paradigmenwechsel, der die Art und Weise, wie Unternehmen kommunizieren, interagieren und ihre Produkte präsentieren, grundlegend verändert.

Immersion als Schlüssel zum Kundenerlebnis

Virtual Reality schafft immersive Welten, die Nutzer in eine andere Realität versetzen. Diese Technik erlaubt es Marken, Kunden auf eine Reise zu nehmen, die physische Grenzen überwindet. Beispielsweise können Reiseunternehmen potenzielle Urlauber virtuell an exotische Orte bringen, Immobilienmakler Interessenten durch noch nicht gebaute Häuser führen und Automobilhersteller Kunden das Fahrgefühl eines neuen Modells erleben lassen. Solche VR-Erlebnisse bleiben im Gedächtnis haften und verstärken die emotionale Bindung zur Marke.

Steigerung der Markenbindung

Durch den Einsatz von VR entsteht eine starke emotionale Verbindung zwischen Marke und Kunde. Nutzer, die aktiv in die Markenwelt eintauchen, entwickeln ein intensiveres Verhältnis zum Produkt. Besonders eindrucksvolle VR-Erfahrungen werden gerne geteilt, was die Reichweite der Marke erhöht und potenziell eine virale Verbreitung fördert. Zudem ermöglicht VR die Darstellung komplexer Produkte in einer interaktiven und verständlichen Form, was das Kundenerlebnis positiv beeinflusst.

Herausforderungen und Lösungsansätze

Die Produktion von VR-Inhalten ist oft mit hohen Kosten und technischen Herausforderungen verbunden. Zudem benötigen Endnutzer spezielle Hardware, um VR-Erlebnisse vollständig genießen zu können. Unternehmen können diesen Herausforderungen begegnen, indem sie mit erfahrenen VR-Agenturen zusammenarbeiten oder auf Plattformen zurückgreifen, die die Erstellung von VR-Inhalten vereinfachen. Mit fortschreitender Technologieentwicklung werden die Kosten sinken und VR-Inhalte zugänglicher werden.

Zukunftsperspektiven für VR im Marketing

Die Zukunft von VR im Marketing ist vielversprechend. Die Technologie wird zunehmend zugänglicher und erschwinglicher, was Unternehmen mehr Möglichkeiten bietet, innovative VR-Erlebnisse zu schaffen. Die Integration von Künstlicher Intelligenz könnte personalisierte Erlebnisse ermöglichen, die noch stärker auf individuelle Nutzerbedürfnisse zugeschnitten sind. VR wird die Art und Weise, wie Marken kommunizieren, revolutionieren und ein neues Kapitel im Marketing aufschlagen.

Personalisierung durch VR

VR ermöglicht eine neue Ebene der Personalisierung in der Kundenansprache. Unternehmen können VR-Erlebnisse basierend auf den individuellen Präferenzen und dem Verhalten der Nutzer gestalten. Diese maßgeschneiderten Erlebnisse können die Kundenzufriedenheit deutlich erhöhen und die Kundenbindung stärken.

Integration in Omnichannel-Strategien

VR lässt sich effektiv in Omnichannel-Marketingstrategien integrieren. Durch die Verbindung von VR mit anderen Marketingkanälen können Unternehmen eine kohärente und umfassende Markenerfahrung schaffen. Dies sorgt für eine nahtlose Customer Journey, die den Nutzern einen Mehrwert bietet und sie tiefer in die Markenwelt eintauchen lässt.

Messung des Erfolgs von VR-Kampagnen

Die Erfolgsmessung von VR-Marketingkampagnen stellt Unternehmen vor neue Herausforderungen. Es gilt, spezifische KPIs zu definieren, die über traditionelle Metriken hinausgehen und die einzigartigen Aspekte von VR-Erlebnissen erfassen. Fortschritte in der Analytik und Nutzerforschung werden es ermöglichen, den ROI von VR-Investitionen genauer zu bestimmen.

Fazit

Virtual Reality im Marketing eröffnet Unternehmen einzigartige Möglichkeiten, mit ihrer Zielgruppe in Kontakt zu treten und unvergessliche Erlebnisse zu schaffen. Von der Steigerung der Markenbindung über die Personalisierung von Kundenerfahrungen bis hin zur Integration in Omnichannel-Strategien bietet VR vielfältige Vorteile. Gleichzeitig gilt es, Herausforderungen wie hohe Kosten und technische Anforderungen zu meistern. Die Zukunft von VR im Marketing sieht vielversprechend aus, mit fortschreitender Technologie und neuen kreativen Ansätzen, die das Potenzial haben, die Landschaft des digitalen Marketings nachhaltig zu verändern

Foto/Quelle/ Credits: stock.adobe.com – sdecoret

Zwischen Menschlichkeit und Dämonenwelt: Darlington’s Kampf

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Wer die Hölle kennt von Leigh Bardugo

In Wer die Hölle kennt entführt uns Autorin Leigh Bardugo erneut in die fesselnde und düstere Welt von ‚Das Neunte Haus‘, wo die Grenzen zwischen der Realität und dem Übernatürlichen verschwimmen.

Das Buch „Wer die Hölle kennt“ von Leigh Bardugo, erschienen 2023 im Knaur Verlag, knüpft als Fortsetzung an „Das Neunte Haus“ an. Im Mittelpunkt steht die Mission, Darlington aus der Hölle zu befreien.

Der bildhafte Schreibstil Bardugos sorgt erneut für ein lebendiges Kopfkino. Wie im Vorgängerband folgt die Erzählweise den Gedanken der Charaktere und wechselt zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Es ist empfehlenswert, das Wissen aus dem ersten Band aufzufrischen, da „Wer die Hölle kennt“ keine rückblickenden Erklärungen bietet. Somit verlangt auch dieses Buch die volle Aufmerksamkeit des Lesers.

Charakterentwicklungen und okkulte Tiefen

Vier Hauptpersonen aus dem ersten Band bleiben erhalten, ergänzt durch einige neue Charaktere. Besonders Alex Sterns emotionale Welt wird intensiv beleuchtet, wodurch ihre Entwicklung und Stärkung des Willens nachvollziehbar und berührend sind. Darlington, nun ein Dämon, kämpft faszinierend darum, seine Menschlichkeit zu bewahren, während er gleichzeitig seine dämonische Natur annimmt. Diese innere Zerrissenheit zwischen Moral, menschlicher Seite und dämonischen Impulsen ist packend dargestellt und emotional fordernd für den Leser.

Auch Dawes und Turner sind wieder dabei, wobei besonders Turner eine tiefere Charakterentwicklung durchläuft und sich dem Okkulten sowie Alex gegenüber öffnet, was auf ein wachsendes gegenseitiges Vertrauen hindeutet. Neue Figuren wie Mercy und Tripp bringen zusätzliche Dynamik in die Geschichte. Während Mercy als unschuldiger Charakter Alex unterstützt, erlebt Tripp, der verwöhnte Sohn reicher Eltern, eine Wandlung zum loyalen Gefährten.

Obwohl ein Mordfall thematisiert wird, liegt der Fokus auf der Befreiung Darlingtons aus der Hölle, einschließlich der Suche nach einem Höllentor und der Hilfe durch den dämonischen Darlington, der in typischer Manier in Rätseln spricht. Themen wie Privileg, Moral, Gut und Böse, Wissen, Macht und Tod werden erneut aufgegriffen.

Als gelungene Fortsetzung fordert „Wer die Hölle kennt“ die Leser emotional und mental heraus und regt zum Nachdenken über ethische Fragen an. Auch hier ist ein Blick auf die Trigger-Warnungen vor der Lektüre ratsam.

Wer die Hölle kennt von Leigh Bardugo

Knaur HC; 1. Edition (13. Januar 2023)
Sprache ‏ : ‎ Deutsch
Broschiert ‏ : ‎ 576 Seiten
ISBN-10 ‏ : ‎ 3426227185
ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3426227183
Originaltitel ‏ : ‎ Hell Bent

HerHackathon setzt sich erneut für Frauen im Tech-Bereich ein

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herhackathon

Der beliebte Hackathon nur für Frauen, der HerHackathon, kehrt zurück

Vom 28. bis zum 30. Juni zieht das Event erneut Technikbegeisterte nach Mannheim. Das Format des IT-Recruiting-Experten The Hackathon Company (THC) geht damit in die vierte Runde. Der HerHackathon setzt sich für die Sichtbarkeit von Frauen im Tech-Bereich ein und zeigt die Wichtigkeit weiblicher Perspektiven bei der Entwicklung von innovativen Produkten auf. Hierfür kommen mehr als 200 Frauen aus ganz Europa nach Mannheim, um in Teams an digitalen Lösungen zu arbeiten. Das Event bietet ihnen die Plattform, um ihr Können unter Beweis zu stellen. Der HerHackathon erhält seinen Praxisbezug besonders durch die realen Herausforderungen von Partnerunternehmen, die innerhalb von 48 Stunden von den Teilnehmerinnen bearbeitet werden. Eine Fachjury kürt am Ende das Team mit der innovativsten Idee.

Noch Plätze frei

Firmen können als Challenge Setter aktiv werden und den Talenten eigene unternehmensspezifische Aufgaben stellen. In diesem Jahr werden knifflige Challenges u.a. aus den Bereichen Banking, Konsumgüter und Handel gestellt. Namhafte Unternehmen wie die ALDI SÜD IT, Beiersdorf, ING Deutschland und KfW sind bereits dabei. Darüber hinaus sind noch Plätze frei. Interessierte Unternehmen können sich bei der Projektleiterin Claudia Wilke melden. ING Deutschland und Beiersdorf konnten sich bereits im Vorjahr ein Bild von der beeindruckenden Dynamik vor Ort machen. Das Format bietet für Unternehmen ein großes Potenzial, da Talente einfach und effizient rekrutiert werden können.

Die Unternehmen erleben die Fähigkeiten und Persönlichkeiten der Talente, indem sie ihnen drei Tage über die Schulter schauen. Auf der anderen Seite bekommen auch die Teilnehmerinnen Einblicke in die Unternehmen. So wird schnell klar, ob man (Frau!) zusammenpasst – Recruiting passiert somit quasi nebenbei. In den vergangenen Jahren haben sich mehrere Teilnehmerinnen direkt dafür entschieden, bei einem der Challenge Setter ein Jobangebot anzunehmen.

Das dreitägige Event bietet den Teilnehmerinnen nicht nur die Möglichkeit, ihr Können unter Beweis zu stellen, sondern auch ihr Wissen zu erweitern und sich mit der wachsenden Gemeinschaft von Frauen in der Technologiebranche zu vernetzen. Inspirierende Expertinnen geben ihr Wissen in fachspezifischen Workshops weiter, beispielsweise zu den Themen Netzwerken und faire Algorithmen. Das Angebot, sich persönlich und fachlich weiterzuentwickeln, fand im vergangenen Jahr großen Anklang.

Geschützter Raum

Nicht zuletzt bietet der HerHackathon Talenten, Unternehmen sowie der Region gleichermaßen die Chance, sich für mehr Sichtbarkeit von Frauen in der Tech-Branche einzusetzen. Die Eventreihe hat bereits mehrfach gezeigt, welchen Unterschied Frauen im Team machen und zu welchen Erfolgen Diversität führen kann. Dies bestätigt Projektleiterin Claudia Wilke „Das muss man erlebt haben – Frauen von 18 und 52 Jahren, aus 40 Nationen und den unterschiedlichsten Tech-Hintergründen kommen zusammen und entwickeln in kürzester Zeit Erstaunliches.

Da wird gebrainstormt, diskutiert, programmiert, gelacht. HerHackathon gibt großartigen Frauen eine Bühne, um ihre Talente zu zeigen und ein Netzwerk, um zu wachsen. Die teilnehmenden Unternehmen bekommen weibliche Perspektiven und Erfahrungen für ihre Produktentwicklung. So profitieren alle.”

Die Veranstaltung richtet sich an Frauen aller Altersgruppen und Erfahrungsstufen, die Interesse an Technologie und Innovation haben. Ob Studentin, Gründerin oder Berufstätige – alle sind eingeladen, ihre Begeisterung für Technologie zu teilen. Die Bewerbungsphase startet am 15. April und endet am 3. Juni. Ab diesem Zeitpunkt kann sich hier: https://thehackathoncompany.com/herhackathon-talent/ beworben werden.

Der HerHackathon versteht sich als geschützter Raum, in dem Frauen, Trans- und nicht binäre Personen aller Nationalitäten, Religionen und sexueller Orientierungen in Wertschätzung für dieselben Ziele arbeiten können. Von ehemaligen Teilnehmerinnen wird die Veranstaltung als „Frauen unterstützendes Umfeld“ beschrieben. Besonders gelobt wurde in der Vergangenheit das harmonische, kreative und inspirierende Miteinander und die Organisation über das reine Hackathon-Erlebnis hinaus.

Unterstützt wird die Veranstaltung von einem Netzwerk aus Organisationen und Initiativen, die sich für Frauen in technischen Berufen engagieren wie #SheTransformsIT, Global Digital Women, WBS CODING SCHOOL und Women Who Code Berlin. Auch die Digital Hub Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz sowie die Stadt Mannheim sind unter den Unterstützern. „HerHackathon stärkt Frauen in der Tech-Branche und setzt sich für Vielfalt und innovative Lösungen ein.

Mehr Frauen in der Tech-Branche bedeuten vielfältigere Perspektiven, die ein integratives Umfeld fördern und unsere globale Gesellschaft widerspiegeln. Diese Vielfalt ist nicht nur ein Katalysator für Innovationen, sondern auch ein entscheidender Faktor bei der Entwicklung von Technologien, die allen dienen“ , so Serena Andrioli, Head of Marketing WBS CODING SCHOOL.

Quelle The Hackathon Company GmbH

Zahl mautpflichtiger Lkws auf Autobahnen im Februar gestiegen

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Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Die Fahrleistung mautpflichtiger Lastkraftwagen mit mindestens vier Achsen auf Bundesautobahnen ist im Februar 2024 gegenüber Januar 2024 kalender- und saisonbereinigt um 1,5 Prozent gestiegen. Das teilten das Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM) und das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mit. Der kalenderbereinigte Lkw-Maut-Fahrleistungsindex lag 0,8 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats Februar 2023.

Die Lkw-Fahrleistung auf Autobahnen gibt nach Ansicht der Behörden frühe Hinweise zur aktuellen Konjunkturentwicklung in der Industrie. Hintergrund ist, dass wirtschaftliche Aktivität Verkehrsleistungen erzeugt und benötigt. Daher bestehe ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem Lkw-Maut-Fahrleistungsindex und Indizes zur wirtschaftlichen Aktivität, insbesondere dem Produktionsindex im Verarbeitenden Gewerbe, so Destatis.


Foto: Lkw (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Politbarometer: Grüne legen zu – AfD verliert

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Grünen haben laut dem neuen ZDF-Politbarometer etwas in der Wählergunst zugelegt. Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, würden sie laut der Erhebung einen Punkt gewinnen und auf 15 Prozent kommen.

Die AfD gibt unterdessen einen Punkt ab und erreicht 18 Prozent. Ebenfalls Verluste hinnehmen muss die Linke (-1 auf drei Prozent). Die restlichen Werte bleiben derweil unverändert.

Die Union (30 Prozent) bleibt stärkste Kraft und hätte eine Mehrheit sowohl mit der SPD (15 Prozent) als auch mit den Grünen. Für die Ampel gäbe es, wie seit vielen Monaten schon, keine Mehrheit. Die FDP (vier Prozent) würde es nicht wieder in den Bundestag schaffen. Dafür nähme das BSW genau die Fünf-Prozent-Hürde.


Foto: Bernd Baumann und Alice Weidel (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Philologenverband findet Barrieren in Schulgebäuden "unerträglich"

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Deutsche Philologenverband plädiert für mehr Barrierefreiheit an Schulen. Der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ), sagte die Vorsitzende des Verbandes, Susanne Lin-Klitzing: „Ich finde es unerträglich, dass Menschen im Rollstuhl im Jahre 2024 immer noch nicht selbstverständlich alle Wege in einem Schulgebäude zurücklegen können.“

Um das zu ändern, spricht sich Lin-Klitzing dafür aus, Schulbau in die Verantwortung des Bundes zu übertragen. Derzeit sind die Kommunen dafür zuständig. „Ich bin zwar bekennende Föderalistin – Lehrpläne, Rahmenpläne, die Finanzierung der Lehrkräfte sind Sache des Landes – aber die äußere Ausstattung wie Schulgebäude und Digitalisierung sollten zwecks gleichwertiger Bildungschancen in der finanziellen Zuständigkeit des Bundes liegen.“

Zudem, so die Verbandsvorsitzende, müssten die Schulbaurichtlinien verändert werden.


Foto: Stühle im Flur einer Schule (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

SPD sieht keine Bundestagsmehrheit für Taurus-Lieferung

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert rechnet nicht mit einer Bundestagsmehrheit für die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine.

In der ZDF-Sendung „Maybrit Illner“ sagte Kühnert am Donnerstagabend, er glaube nicht, dass ein für nächste Woche angekündigter entsprechender Antrag der Union mit Stimmen aus den Koalitionsparteien SPD, Grüne und FDP angenommen werde. „Wir haben ja einen Koalitionsvertrag miteinander, in dem klar geregelt ist, dass die Koalitionspartner sich gemeinsam auf politische Inhalte verständigen und nicht Oppositionsanträgen zustimmen“, sagte der SPD-Politiker und fügte hinzu: „Die Union ist frei darin, zu beantragen, was immer sie für richtig hält im Bundestag. Ich bin aber auch frei darin, das als einen gewissen Grad an Klamauk mittlerweile zu empfinden.“

Dass in Bundestagsdebatten „nur noch auf den Taurus abgehoben“ werde, gehe vielen Leuten „auf den Keks“ und lasse „eine gewisse Unernsthaftigkeit“ erkennen. „In der SPD stehen alle zu dem, was der Bundeskanzler gesagt hat“, so Kühnert.

Die Spitzenkandidatin der FDP bei der Europawahl und Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, will auch dem erneuten Antrag der Union zur Lieferung deutscher Taurus-Lenkwaffen an die Ukraine zustimmen. „Meine Meinung ist bekannt und wird sich auch nicht mehr ändern. Ich werde mich bei weiteren Abstimmungen entsprechend verhalten“, sagte Strack-Zimmermann dem Nachrichtenportal „T-Online“.

Die Union hatte angekündigt, am nächsten Donnerstag ihren bereits vor zwei Wochen eingebrachten Antrag im Bundestag erneut zur Abstimmung stellen zu wollen. Schon damals hatte Strack-Zimmermann als einzige Abgeordnete der Ampel-Koalition für den Antrag der Opposition gestimmt. Neben Strack-Zimmermann hatte sich bereits Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki in einem Interview dazu bekannt, den Antrag der Union unterstützen zu wollen. Der FDP-Vize signalisierte, dass auch weitere Abgeordnete der Liberalen folgen könnten.

Auch führende Grüne sprechen sich für die Lieferung der Marschflugkörper an Kiew aus. Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter stellte klar, dass ein Großteil der von Deutschland für die Ukraine geleisteten Unterstützung nicht-militärischer Art ist. Zweitstärkster Unterstützer der Ukraine sei Deutschland nur, weil mit 21 Milliarden Euro den Flüchtlingen hierzulande geholfen werde. „Die militärische Unterstützung sind gerade mal knapp sieben Milliarden Euro“, sagte Kiesewetter im ZDF. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) läge Deutschland nur auf Platz 15 der Ukraine-Unterstützer.


Foto: Sitze im Bundestagsplenum (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Thüringen: Linke kritisiert mangelnde Abgrenzung der CDU zur AfD

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Erfurt (dts Nachrichtenagentur) – Thüringens Staatskanzleichef Benjamin-Immanuel Hoff (Linke) hat der CDU in Thüringen eine mangelnde Abgrenzung zur AfD vorgeworfen. „Ich kann eine richtige Abgrenzung der CDU zur AfD nicht erkennen“, sagte Hoff der „Rheinischen Post“ (Freitagausgabe).

„Mario Voigt sagt auf der einen Seite, er sei der Einzige, der die AfD verhindern könne. Auf der anderen Seite behandelt er die AfD als seine parlamentarische Westentaschenreserve, um Mehrheiten gegen Rot-Rot-Grün zu organisieren“, so der Linken-Politiker. „Und das bei Themen, die bei der AfD einzahlen wie das Gender-Verbot oder das Verbot von Windkraftanlagen.“

Mario Voigt habe bis heute auch nicht ausgeschlossen, sich mit AfD-Stimmen zum Ministerpräsidenten wählen zu lassen. „Glaubwürdigkeit braucht Stringenz und Klarheit. Die vermisse ich“, sagte Hoff. „Ich unterstelle damit nicht, dass die CDU in Thüringen AfD-Politik macht. Da gibt es einen himmelweiten Unterschied. Höcke ist ein Extremist, Voigt ist ein Demokrat.“ Gleichzeitig vertrete Voigt aber eine politische Linie, die mit der AfD als politische Mehrheitsbeschafferin kalkuliere.

Der Linken gehe es darum, dass Thüringen nach der Landtagswahl mit einer stabilen Mehrheit regiert werde. „Als Linke streben wir natürlich an, dass Rot-Rot-Grün eine eigene Mehrheit bekommt. Sollte das nicht gelingen, müssen alle demokratischen Parteien miteinander gesprächs- und handlungsfähig sein“, sagte Hoff.

Die Linke habe keinen Unvereinbarkeitsbeschluss mit der CDU, sondern die CDU habe einen zur Linken. „Ich erwarte, dass die CDU realistische Politik macht und ihr Verhältnis zur Linken klärt. Das bedeutet auch, uns nicht durch einen Unvereinbarkeitsbeschluss mit der AfD gleichzusetzen“, so Hoff weiter.


Foto: Thüringer Landtag (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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VdK dringt auf Ausweitung der Grundrente

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – VdK-Chefin Verena Bentele hat rasche Änderungen bei der Grundrente gefordert. Die Grundrente werte zwar niedrige Alterseinkommen auf, erreiche aber nur ein Drittel der Personen, die ursprünglich vorgesehen worden seien, sagte Bentele den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben). „Statt drei Millionen waren es zuletzt nur etwas mehr als eine Million.“

Hinzu komme, dass der durchschnittliche Auszahlbetrag nur bei 80 Euro liege. „Das ist besser als nichts, war für viele Empfänger aber trotzdem enttäuschend.“ Bentele verlangte deswegen die Abschaffung Einkommensanrechnung des Partners. Sie sei nicht nur „ein riesiger bürokratischer Aufwand“, sondern stehe auch dem eigentlichen Ziel der Grundrente entgegen. „Die sollte kein Almosen sein, sondern die Würdigung einer individuellen Lebensleistung“, so Bentele.


Foto: Seniorin (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Angst vor Spionage: Rufe nach harter Linie gegen Huawei

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nach der Taurus-Abhör-Affäre fordern führende Ampelpolitiker und die Union ein entschlossenes Vorgehen gegen Huawei-Technik im neuesten Mobilfunkstandard 5G. „Mit zunehmenden Cyberattacken sehen wir, wie zentral eine sichere digitale Infrastruktur ist“, sagte die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium, Franziska Brantner (Grüne), der „Süddeutschen Zeitung“ (Freitagsausgaben).

„Jeder Tag, den wir abwarten, macht uns verwundbarer. Deshalb gilt es als Bundesregierung zu einer Entscheidung im Umgang mit Anbietern wie Huawei zu kommen und unser 5G-Netz vor autoritären Einflüssen zu schützen“, warnt die Grüne.

Auch im Parlament erhöhen führende Abgeordnete den Druck auf die eigene Koalition. „Die Taurus-Affäre bestätigt unsere vorherigen Erkenntnisse, dass Deutschland im Cyber- und Informationsraum Ziel ausländischer Spionageattacken ist“, sagte der innenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Sebastian Hartmann, der SZ. „Der Angriff zeigt, dass jeder vorhandene Angriffsvektor potenziell ausgenutzt werden kann. Eine systematische Strategie zum Austausch kritischer Komponenten von Huawei aus dem deutschen 5G-Netz ist dringend erforderlich, um mögliche kompromittierende strukturelle Abhängigkeiten abzubauen.“

Die Grünen im Bundestag mahnen zur Eile. „Angesichts stark gestiegener Bedrohungslagen dürfen wir keinesfalls weiter Zeit verlieren“, sagte der stellvertretende Fraktionschef der Grünen, Konstantin von Notz. „Die Warnungen unserer Sicherheitsbehörden sind einhellig und könnten klarer kaum sein“, sagte der Innenpolitiker, der auch Vorsitzender des Parlamentarischen Kontrollgremiums der Geheimdienste ist. Für von Notz ist nun auch Kanzler Scholz in der Pflicht: „Wir erwarten vom Kanzleramt, dass es schnellstmöglich zu einer Entscheidung auf Grundlage der vor Monaten getroffenen Vereinbarungen kommt.“

Noch deutlicher formuliert es die Union. „Der Kanzler muss handeln“, sagte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Andrea Lindholz und fordert auch von der Wirtschaft Unterstützung. „Auch die Unternehmen sollten einsehen, dass im Zweifel die Sicherheitsinteressen Vorrang vor den Wirtschaftsinteressen haben müssen“, sagte sie weiter. Ein „nicht korrumpierbares Mobilfunk-Netz“ sei „Grundbedingung für erfolgreiches Wirtschaften in Deutschland“.

Das Ressort von Innenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte sich im September bereits festgelegt, Huawei und ZTE mit Verboten radikal aus dem Netz zu drängen. Die drei Mobilfunkanbieter Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica Deutschland (O2) sollten ihre Kernnetze bis Ende 2025 von kritischen Komponenten chinesischer Herkunft befreien.

Bis 2026 sollten im Zugangsnetz möglichst die großen Metropolen – allen voran die Hauptstadt Berlin – frei von chinesischen Bauteilen sein. Doch das Digitalressort von FDP-Minister Volker Wissing stellt sich bislang gegen den Plan. „Für den 5G-Ausbau gelten bereits heute strenge Sicherheitsanforderungen nach dem Telekommunikationsgesetz“, sagte ein Sprecher am Donnerstag. „Derzeit sind wir innerhalb der Bundesregierung in Gesprächen, ob die aktuellen globalen Herausforderungen weitere Maßnahmen erfordern.“


Foto: Handy-Sendemasten (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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