Sonntag, November 24, 2024
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Materialknappheit in der Industrie nimmt leicht zu

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München (dts Nachrichtenagentur) – Die Materialknappheit in der deutschen Industrie hat leicht zugenommen. Im Februar meldeten 14,6 Prozent der befragten Firmen Engpässe, nach 12,5 Prozent im Januar, wie aus einer Umfrage des Ifo-Instituts hervorgeht, die am Donnerstag veröffentlicht wurde.

„Neben dem andauernden Konflikt im Roten Meer hat auch der Bahnstreik dazu geführt, dass in manchem Unternehmen ein Mangel an Rohstoffen und Vorprodukten aufkam“, sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. „Trotzdem stellen die Lieferengpässe kein fundamentales Problem für die Industrieproduktion dar. Gegenwärtig sehen wir vor allem Verzögerungen innerhalb von Lieferketten, aber keinen Totalausfall“, ergänzt er.

Allerdings berichtet die Chemische Industrie über einen deutlichen Zuwachs von Lieferengpässen bei Vorprodukten: Dort stieg der Anteil von 8,3 auf 21,5 Prozent. Über 20 Prozent liegen auch die Lederindustrie (57,9 Prozent), die Hersteller von Elektrischen Ausrüstungen (21,9 Prozent) sowie die Autobauer (21,8).

Weiterhin nahezu sorgenfrei sind die Getränkehersteller (1,4 Prozent), die Nahrungsmittelindustrie (2,4 Prozent), Bekleidungshersteller (1,5 Prozent), das Papiergewerbe (2,2 Prozent) und die Glas- und Keramikhersteller (2,2 Prozent). Der Höhepunkt der Lieferprobleme in der Industrie war im Dezember 2021, als 81,9 Prozent der Unternehmen darüber klagten.


Foto: Güterzug auf Gleisanlage (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Stadtwerke fordern Ende der Debatte über Kernkraft-Revival

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Angesichts anhaltender Rufe aus CDU, CSU und FDP nach einem Kernkraft-Revival fordern Deutschlands Stadtwerke ein Ende der Atomkraft-Debatte.

„Wir haben ein Interesse daran, dass es langfristig verlässliche energiepolitische Rahmenbedingungen gibt. Deswegen setzen wir nicht auf Kernenergie, die auch kurzfristig keine Lösung mehr bietet“, sagte Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU), der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

Eine Rückkehr zur Atomkraft sei für die Stadtwerke „kein Thema“, denn: „Die drei letzten abgeschalteten AKW werden zurückgebaut. Deren Betreiber sagen, sie werden sie auch nicht wieder in Betrieb nehmen können, weil umfangreiche und teure Modernisierungs- und Genehmigungsverfahren notwendig wären. Punkt.“

Es habe schon vor langer Zeit eine politische Entscheidung für den Kernenergie-Ausstieg gegeben, so Liebing. „Seitdem bauen wir das Energiesystem ohne Atomkraft um: von einer zentralistischen zu einer dezentralen Versorgungsstruktur. Das macht uns auch resilienter“, sagte der VKU-Hauptgeschäftsführer. Es gebe nach seiner Kenntnis „kein Stadtwerk, das in eine Atomkraft-Renaissance oder gar den Bau neuer Meiler investieren würde“.

Im Entwurf für das neue Grundsatzprogramm der CDU wird ein Comeback der Atomkraft in Deutschland gefordert. CSU-Chef Markus Söder will im Falle einer unionsgeführten nächsten Bundesregierung neue Meiler bauen. Auch in der FDP heißt es immer wieder, der Atomausstieg sei ein „strategischer Fehler“ gewesen.

In der Ampel-Regierung gibt es keine Pläne, den Ausstieg rückgängig zu machen. Neben dem massiven Ausbau von Wind- und Sonnenenergie setzt Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) auf neue, auf Wasserstoff umrüstbare Gaskraftwerke.

Die Stadtwerke sind allerdings alarmiert, dass dafür noch keine konkreten Pläne vorliegen. „Es gibt bislang nur Eckpunkte, nur eine politische Verständigung, aber noch keine ausgereifte Strategie, und das macht uns große Sorgen“, sagte VKU-Chef Liebing der NOZ, denn Planung, Genehmigung und Bau von Kraftwerken dauerten im Schnitt sechs Jahre. „Die Hängepartie bei der Kraftwerkstrategie ist wirklich sehr ärgerlich und muss beendet werden“, sagte der VKU-Chef.

Zudem werde die Menge an Gaskraftwerksleistung von 10 Gigawatt, die Habeck ausschreiben lassen will, nicht reichen. „Denn wir müssen die Kohlekraftwerke ersetzen, die abgeschaltet werden, und wir müssen eine zusätzliche Reserve schaffen, um auch dann genug Strom zu erzeugen, wenn der Wind nicht bläst und die Sonne nicht scheint“, erklärte Liebing. „Dafür braucht es auch nach den Erkenntnissen der Regierung Leistung von 17 bis 25 Gigawatt.“

Es werde zwar immer genug Strom in Deutschland geben, auch wegen des EU-Binnenmarkts, sagte er weiter. „Aber, wenn bis 2030 nicht genug eigene wasserstofffähige Gaskraftwerke im Land kommen, und das wird mit jedem Tag fraglicher, müssen wir entweder länger Kohle verfeuern oder Atomstrom aus Frankreich zukaufen“, so Liebing. „Die Bundesregierung muss deswegen endlich die notwendigen Anreize schaffen, also ein konkretes Ausschreibungsdesign vorlegen, damit die neuen Kraftwerke gebaut werden können, und zwar auch kleinere und dezentrale KWK-Anlagen.“ Daran würden sich die Stadtwerke gern beteiligen. Weil keine Klarheit herrsche, könne aber noch niemand Investitionen in Kraftwerke planen und keine Bank zur Finanzierung finden.

Von der umstrittenen Abscheidung von Speicherung von CO2, die Habeck für Gaskraftwerke zulassen will, halten die Stadtwerke wenig. „Wir stehen zu dem Ziel, das Verfeuern von fossilem Erdgas zu beenden und durch klimaneutrale Gase zu ersetzen“, sagte Liebing der NOZ. Die Stadtwerke gingen auch davon aus, dass bis Mitte des kommenden Jahrzehnts genug bezahlbarer Wasserstoff für den Umstieg in Deutschland verfügbar sei.

„Die Länder in Nordafrika und im Nahen Osten, die Wasserstoff produzieren können, haben ja selbst ein riesiges Interesse daran, uns zu beliefern, weil sie ihr Öl und Gas perspektivisch nicht mehr loswerden und weil in Europa ein großer Absatzmarkt für Wasserstoff entsteht“, so Liebings Begründung. „Wir begrüßen die Energie-Partnerschaften, die die Bundesregierung schließt, zuletzt mit Algerien, sehr.“


Foto: Atomkraftwerk (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Fridays For Future kritisieren "Ampel-Spardiktat"

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – In einem Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) haben Sprecher der Klimaschutzvereinigung Fridays for Future ein Ende der Sparpolitik gefordert. „Wir haben kein Interesse am Ampel-Spardiktat. Wer die junge Generation ernst nimmt, wer die Gefahren der Klimakrise anerkennt, der spart die Zukunft nicht kaputt, sondern investiert in Transformation und Schutz vor Krisen“, heißt es in dem Schreiben, über das die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben) berichten.

„Wer nichts tut, überlässt das Feld den Rechten und lässt das Klima kollabieren. Hören Sie auf mit der Politik von Gestern und machen Sie stattdessen den Auftakt einer neuen, zukunftsgewandten Politik, die die Krisen der Gegenwart ernst nimmt und die nötigen Investitionen tätigt.“ Unterzeichnet wurde der Brief von Carla Reemtsma, Darya Sotoodeh, Pauline Brünger, Pit Terjung, Felicitas Heinisch und Luisa Neubauer.

Fridays for Future kündigen in dem Brief an, am Freitag gemeinsam mit den Beschäftigten des öffentlichen Nahverkehrs auf die Straße zu gehen. Der ÖPNV werde kaputtgespart und die Klimaziele vor die Wand gefahren, kritisieren sie. „Die politische Untätigkeit feuert die Klimakrise an, bedingt Extremwetter und Naturkatastrophen und reiht sich ein in eine insgesamt mangelhafte Anstrengung in Sachen Klimaschutz. Und im ÖPNV, der günstige und klimaschützende Mobilität für alle ermöglichen könnte, leiden die Beschäftigten unter zu wenig Pausen, schlechter Bezahlung und Stress.“

Die notwendige Transformation werde nur mit massiven Investitionen des Staates gelingen. „Um Schienen, Windräder und Fernwärmeleitungen zu bauen, landwirtschaftliche Betriebe zu unterstützen und Gebäude zu sanieren, braucht es einen Kanzler, der nicht vor der Zukunft zurückschreckt“, schreiben die Aktivisten. „Einen Kanzler, der mit Investitionen in gute Arbeit und sozialen Ausgleich sein Respekt-Versprechen einlöst. Einen Kanzler, der in die Zukunft investiert.“


Foto: Fridays-for-Future-Protest (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Strahlenschutz-Bundesamt sieht fragilere Lage wegen Ukraine-Krieg

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Salzgitter (dts Nachrichtenagentur) – Die Präsidentin des Bundesamts für Strahlenschutz, Inge Paulini, fordert angesichts neuer Bedrohungen seit dem russischen Überfall auf die Ukraine einen besseren Schutz. „Wir müssen in einer Krise handlungsfähig bleiben“, sagte sie der „Rheinischen Post“ (Donnerstagausgabe).

„Die geopolitische Lage ist fragiler geworden und wir müssen etwa auf Cyberangriffe vorbereitet sein. Solche Angriffe könnten unsere Fähigkeit beeinträchtigen, die Lagen richtig einzuschätzen.“ Deshalb solle auch ein Teil des Bundesamtes für Strahlenschutz unter das aktuell politisch diskutierte Kritis-Dachgesetz fallen, mit dem kritische Infrastrukturen besser geschützt werden sollen, so Paulini.

„Wir haben erlebt, was davor für viele undenkbar schien: dass es Krieg in Europa gibt und Kriegshandlungen in der Nähe von Kernkraftwerken.“ Seither habe sich die unmittelbare Arbeit des Bundesamts geändert: „Wir beobachten die Situation in der Ukraine seither laufend und überprüfen täglich die Werte von etwa 600 ukrainischen Messeinrichtungen für Radioaktivität.“ Zudem habe man die Rufbereitschaft verstärkt. „Gruppen aus Beschäftigten des Bundesamtes für Strahlenschutz können innerhalb von einer Stunde zusammenkommen, sobald erhöhte Strahlenwerte gemessen werden, um die Daten zu analysieren“, sagte Paulini.


Foto: Atomkraftwerk (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Moldau: Hofreiter für Vorbereitung weiterer Russland-Sanktionen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Vorsitzende des Europaausschusses im Bundestag, Anton Hofreiter (Grüne), hat angesichts der jüngsten Entwicklungen in der Republik Moldau neue Sanktionen gegen Russland ins Gespräch gebracht. „Die Europäische Union sollte neue, harte Sanktionen für den Fall vorbereiten, dass Russland die Republik Moldau weiter destabilisiert“, sagte Hofreiter der „Rheinischen Post“ (Donnerstagausgabe). „Es ist entscheidend, dass die europäischen Staats- und Regierungschefs in dieser schwierigen Lage zeigen, dass sie an der Seite der Republik Moldau stehen.“

Die Parallelen zu den in der Ostukraine von Russland besetzten Gebieten seien erkennbar, sagte der Grünen-Politiker. Er schaue „mit großer Sorge auf die Entwicklungen“ in Transnistrien.

„Wenn es der Ukraine nicht gelingt, die russischen Truppen zurückzudrängen, droht eine Ausweitung des Konflikts. Der russische Präsident nutzt jede Schwäche aus“, sagte er. „Deshalb ist es so entscheidend, dass wir in der EU und in der Nato Einigkeit und Entschlossenheit zeigen. Wir müssen die Ukraine mit den Waffen unterstützen, die sie braucht, um die russischen Angriffe abzuwehren und die Kontrolle über ihr Staatsgebiet zurückzuerlangen“, so Hofreiter.


Foto: Toni Hofreiter (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Moldau: Röttgen fürchtet Ausweitung des russischen Angriffskriegs

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Außenpolitiker Norbert Röttgen (CDU) hat angesichts der jüngsten Entwicklungen in der Republik Moldau vor einer Ausweitung des russischen Angriffskriegs gewarnt. „In der moldauischen Region Transnistrien zeichnet sich ab, wovor viele seit zwei Jahren warnen: Nämlich, dass der Krieg sich ausweitet“, sagte Röttgen der „Rheinischen Post“ (Donnerstagausgaben).

„Auch in den Grenzgebieten der Ukraine hatten russlandtreue Separatisten Moskau zunächst um Hilfe gebeten, bevor es zur Annexion durch Russland kam. Es folgte die Vollinvasion der Ukraine“, so Röttgen. „Umso schwächer der Westen in seiner Unterstützung der Ukraine auftritt, desto sicherer fühlt sich Putin in seinen imperialistischen Bestrebungen. Um diesen Prozess zu stoppen, müssen wir dafür sorgen, dass Russland in der Ukraine scheitert“, sagte der CDU-Politiker.


Foto: Norbert Röttgen (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Heil für Arbeitszwang für Flüchtlinge "im Einzelfall"

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) kann sich unter bestimmten Bedingungen einen Arbeitszwang für Asylbewerber vorstellen. „Dass die Kommunen Asylbewerber, die in Gemeinschaftsunterkünften leben, zu gemeinnütziger Arbeit verpflichten können, ist geltendes Recht“, sagte Heil der „Bild“ (Donnerstagausgabe). „Im Einzelfall mag es auch sinnvoll sein, Menschen während der mitunter langen Wartezeit in Sammelunterkünften zu beschäftigen.“

Der Saale-Orla-Kreis in Thüringen hat gerade als erster Landkreis in Deutschland die Maßnahme beschlossen. Heil hält die Wirkung einer „Arbeitspflicht“ aber für begrenzt. „Eine nachhaltige Arbeitsmarktintegration wird so allerdings nicht gelingen“, sagte der Arbeitsminister. Sein Ziel sei es deshalb, anerkannte Flüchtlinge „dauerhaft in sozialversicherungspflichtige Arbeit zu bringen“.

Ohne Einschränkungen begrüßte CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann die Maßnahme. „Alles, was das Prinzip des Förderns und Forderns wieder stärkt, ist zu begrüßen“, sagte Linnemann der Zeitung. „Das gilt nicht nur für Bürgergeldempfänger, sondern auch für Asylbewerber.“

Laut Grundgesetz darf in Deutschland niemand zu einer bestimmten Arbeit gezwungen werden. Die einzigen Ausnahmen hiervon sind gerichtlich angeordnete Freiheitsentziehungen und eine allgemeine, für alle gleiche, öffentliche Dienstpflicht.

Einen Arbeitszwang hatte zuerst die AfD-Bundestagsfraktion ins Spiel gebracht. Im Oktober letzten Jahres hatte sie vorgeschlagen, dass Arbeitslosengeldempfänger, die „Bürgerarbeit“ verweigern, statt Barmitteln nur noch Sachdienstleistungen erhalten.


Foto: Hubertus Heil (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Klingbeil lehnt Renten-Nullrunde ab

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Im Streit um Einsparungen lehnt der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil die Forderung des Wirtschaftswissenschaftlers Bernd Raffelhüschen nach einer Nullrunde für Rentner ab. „Es ist schon erstaunlich, wie Professor Raffelhüschen auf die Maurer, Pflegekräfte und Krankenschwestern herabblickt und fordert, auf deren verdiente Rentenerhöhung zu verzichten“, sagte Klingbeil der „Bild“ (Donnerstagausgabe). Das sei respektlos.

Der SPD-Chef kritisierte, auch aus der Union kämen verstärkt Angriffe auf die Rente. „Die einen fordern, die Rente nach 45 Arbeitsjahren abzuschaffen. Und das Grundsatzprogramm der CDU deutet eine Erhöhung des Renteneintrittsalters an. Beides ist falsch“, sagte Klingbeil.


Foto: Lars Klingbeil (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Schleyer-Sohn dankt Fahndern für RAF-Festnahme

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nach der Festnahme von RAF-Terroristin Daniela Klette dankt der jüngste Sohn des ermordeten Arbeitgeber-Präsidenten Hanns Martin Schleyer, Jörg Schleyer, den Ermittlern. „Die Morde dürfen nicht ungeklärt, ungestraft und damit ungesühnt bleiben“, sagte Schleyer der „Bild“ (Mittwochausgabe). „Wir Angehörige danken daher den Ermittlern aus Niedersachsen für ihre Hartnäckigkeit.“

Er habe sich über die Verhaftung von Daniela Klette am Montag dieser Woche „sehr gefreut“, so der Unternehmer. Der Fahndungserfolg beweise, dass „auch heute noch eine realistische Chance zur Aufklärung linksterroristischer Morde“ bestehe. „Das ist für mich und für viele Angehörige der 34 RAF-Mordopfer beruhigend zu wissen.“ Jetzt müsse das Ziel von Kriminalisten, Juristen und Historikern sein, mit dem „Schlüssel Daniela Klette“ die noch offenen RAF-Rätsel aufzuklären.

Kritisch sieht Schleyer die Arbeit des deutschen Verfassungsschutzes im Fall Klette. „Die Tatsache, dass eine RAF-Terroristin 20 Jahre vom Verfassungsschutz unentdeckt und unbehelligt mitten in Berlin leben kann, ist mir unheimlich“, sagte er. Diesen Umstand müsse nun die Politik untersuchen und über Konsequenzen nachdenken.


Foto: Ort der Festnahme der früheren RAF-Terroristin Daniela Klette am 27.02.2024, via dts Nachrichtenagentur

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Türmer wirft Scholz Distanz zur SPD vor

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Juso-Chef Philipp Türmer wirft Olaf Scholz vor, auf Abstand zur SPD zu gehen. Der Kanzler versuche, „sich immer wieder von Positionen der Partei stark zu distanzieren“, sagte Türmer dem „Spiegel“.

„Ich finde es erstaunlich, dass er sich neben Katarina Barley auf die Plakate für die Europawahl drucken lässt.“ Das bedeute, dass Scholz die Wahl zu einer Abstimmung über seinen Kurs mache, so der Juso-Chef. „Dann muss es aber auch eine Reaktion geben, wenn es schiefgeht.“

Wie beim SPD-Parteitag im Dezember forderte Türmer mehr Führung von Scholz. „Man darf nicht vergessen, dass die SPD die stärkste Partei in der Koalition ist. Das muss man auch mal zeigen“, sagte er. „Es ist keine Option mehr, sich von der FDP in allen wesentlichen Fragen blockieren zu lassen.“ Die Ampel müsse endlich in die Offensive kommen. „Im Moment treibt die Union die Regierung bei jedem Thema vor sich her.“

Um selbst Akzente zu setzen, müsse die Schuldenbremse weg und die Steuer auf große Erbschaften deutlich erhöht werden, forderte Türmer. „Die FDP muss sich die Frage stellen, ob sie grundsätzlich noch eine regierungsfähige Partei ist“, sagte er in Richtung der Liberalen, die beide Forderungen ablehnen.


Foto: Philipp Türmer (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts