Sonntag, November 24, 2024
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Berghegger drängt auf rechtssichere Bezahlkarte für Flüchtlinge

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – In der Debatte um die Einführung einer Bezahlkarte für Asylbewerber drängt der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, der ehemalige CDU-Bundestagsabgeordnete Andre Berghegger, auf eine rechtssichere Einführung. „Ausgehend von der Zielsetzung, mit der Bezahlkarte möglichst zeitnah ein bundeseinheitliches und verlässliches System zu etablieren, sollten schnellstmöglich alle Zweifel und Uneindeutigkeiten bei den Einsatzmöglichkeiten ausgeräumt werden“, sagte Berghegger dem „Handelsblatt“ (Freitagausgabe).

Zwar stehe die aktuelle Rechtslage der Einführung der Bezahlkarte nicht im Wege. „Allerdings gilt insbesondere für Personen, die nicht in den Erstaufnahmeeinrichtungen der Länder untergebracht sind, der Vorrang von Geld- vor Sachleistungen“, fügte Berghegger hinzu. Um den Kommunen bei der Umsetzung die „nötige Verlässlichkeit und Rechtssicherheit“ zu gewähren, sei daher „dringend angeraten, den Vorrang der Bezahlkarte für Kommunen durch den Gesetzgeber festzulegen“.

Aus Sicht der Kommunen kann die Bezahlkarte für Geflüchtete ein Baustein sein, um sogenannte „Pull-Faktoren“ bei der Migration nach Deutschland zu reduzieren. „Dafür bedarf es klarer Rahmenbedingungen, um den Einsatz der Bezahlkarte schlussendlich nicht unnötig zu verzögern oder zu verwässern“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Städtebunds. „Vertrauen in die Politik gründet sich auf Verlässlichkeit und das Einhalten von Zusagen.“ Hier sei die Bundesregierung jetzt am Zug.

In der Migrationsforschung wird das Modell der Push- und Pull-Faktoren aus den 1960er Jahren heute kritisch gesehen, weil es die Komplexität von Migrationsprozessen stark vereinfacht. Die Forschung zeigt, dass Pull-Faktoren allein keine große Sogwirkung haben.


Foto: André Berghegger (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Wegge rechnet mit Zustimmung für Cannabis-Teillegalisierung

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Berichterstatterin der SPD für die Teil-Legalisierung von Cannabis, Carmen Wegge, rechnet damit, dass das Gesetz rechtzeitig zum 1. April in Kraft treten kann. „Wenn wir das Ganze in dieser Woche im Bundestag beschließen, dann muss es nur noch durch den Bundesrat“, sagte Wegge dem Nachrichtenportal „Watson“ am Donnerstag.

„Da es aber kein zustimmungspflichtiges Gesetz ist, kann dort höchstens der Vermittlungsausschuss angerufen werden. Dann könnte sich der Startpunkt verzögern, aber die Freigabe wird auf jeden Fall kommen und es ist auf keinen Fall ein Aprilscherz“, so Wegge.

Wegen der namentlichen Abstimmung, mit der das Cannabis-Gesetz am 23. Februar im Bundestag verabschiedet werden soll, macht sie sich offenbar keine Sorgen. „Ein paar Gegenstimmen können wir aber auf jeden Fall aushalten“, sagte die SPD-Politikerin. „Als Abgeordneter ist man schließlich nur seinem Gewissen unterworfen.“

Für Kritikpunkte der Innenminister der Länder hat Wegge kein Verständnis. „Ich würde mir wünschen, dass sich die Innenminister und Kritiker mehr mit Daten und Fakten auseinandersetzen: In anderen Ländern, die diesen Weg gegangen sind, sind die Befürchtungen nicht eingetreten.“

Es gehe bei der Freigabe nicht nur um Jugendschutz und Prävention, sondern auch um Gesundheitsschutz und Gerechtigkeit. „Die aktuelle Situation ist inakzeptabel“, sagte sie. „Es gibt gar keinen Kinder- und Jugendschutz, sondern nur Prävention.“ Auch für erwachsene Konsumenten gebe es aktuell keinen Gesundheitsschutz.

Es gebe viele erwachsene Menschen, die selbstbestimmt und verantwortungsbewusst Cannabis konsumierten und mit einem Bein im Gefängnis stünden. „Das ist Unrecht und da gab es eine Fehlbewertung der Situation“, so Wegge. „Die Freigabe wird also für viele Menschen eine Erleichterung darstellen.“


Foto: Carmen Wegge (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Bundestag will weitere Waffen für Kiew – Taurus-Streit geht weiter

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Bundestag hat am Donnerstag einen Antrag der Ampelfraktionen auf den Weg gebracht, in dem die Lieferung von „zusätzlich erforderlichen weit reichenden Waffensystemen und Munition“ an die Ukraine gefordert wird. In einer namentlichen Abstimmung votierten 382 Abgeordnete dafür, 284 dagegen und zwei enthielten sich.

Der Streit um die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an Kiew wird damit aber wohl nicht vorbei sein, da dieses Waffensystem in dem Antrag nicht namentlich erwähnt wird. Zwar würde die Beschreibung dem Vernehmen nach auch darauf zutreffen, aber Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) lehnt eine Lieferung weiter ab.

Konkret heißt es in dem Antrag, dass die Ukraine einerseits in die Lage versetzt werden solle, „völkerrechtskonforme, gezielte Angriffe auf strategisch relevante Ziele weit im rückwärtigen Bereich des russischen Aggressors zu ermöglichen und andererseits die Landstreitkräfte mit der Lieferung von gepanzerten Kampfsystemen und geschützten Fahrzeugen weiter zu stärken“.

Ein Antrag der Union, in dem eine „echte Zeitenwende in der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik“ sowie ausdrücklich auch eine Taurus-Lieferung gefordert wurde, erhielt zuvor im Bundestag keine Mehrheit. Im Vorfeld hatte FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann mit ihrer Ankündigung für Aufregung gesorgt, auch für den Antrag der Union stimmen zu wollen. Insgesamt hielt der Mehrheit der Regierungskoalition in der namentlichen Abstimmung aber: Der Antrag erhielt nur 182 Ja-Stimmen, bei 480 Nein-Stimmen und fünf Enthaltungen.

Strack-Zimmermann selbst hielt in der Debatte zum Ampel-Antrag eine Rede und verteidigte dabei ihre Haltung: Es sei „tragisch“, dass man seit Monaten darüber streite, ob man der Bitte der Ukraine nachkomme, den Marschflugkörper Taurus in Ergänzung zu allen anderen gelieferten Waffensystemen zu liefern, sagte die FDP-Politikerin. „Der Taurus ist ein System, das der Ukraine ermöglicht auch hinter der Front zu wirken und den Nachschub Russlands zu unterbinden.“

„Die Tragödie dieser unendlichen Diskussion und Geschichte ist wie seinerzeit schon bei der Diskussion um die Panzer, dass Russland nicht nur einfach zuschaut“, fügte Strack-Zimmermann hinzu. Es gehe um Zeit und die Ukraine habe keine Zeit mehr. Es sei deshalb bedauerlich, dass es nicht gelungen sei, den Taurus dezidiert im Ampel-Antrag aufzuführen. Sie habe sich entschlossen, dem CDU-Antrag zuzustimmen, „ausschließlich weil das System des Taurus unmissverständlich genannt worden ist“.


Foto: Marie-Agnes Strack-Zimmermann am 22.02.2024 in der Debatte zum Debatte zum Ampel-Antrag „Ukraine und Europa entschlossen verteidigen“, via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Wetterdienst warnt vor Orkanböen im Norden Deutschlands

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Offenbach (dts Nachrichtenagentur) – Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor Orkanböen im äußersten Nordwesten und Norden Deutschlands. Betroffen seien Teile der Bundesländer Niedersachsen und Schleswig-Holstein, teilte der DWD am Donnerstag mit.

Als Auswirkungen des Unwetters könnten Bäume entwurzelt werden sowie Dachziegel oder andere Gegenstände herabstürzen. Zudem seien schwere Schäden an Gebäuden möglich. Die Warnung gilt zunächst von Donnerstag um 21 Uhr bis Freitag um 6 Uhr. Eine Ausdehnung der Warnung auf weitere Gebiete sei möglich, so der Wetterdienst.

Zum Hintergrund der Wetterlage hieß es, dass am Rande eines umfangreichen Tiefkomplexes über Nordwesteuropa wiederholt Tiefausläufer auf Deutschland übergreifen. Dabei werde mit einer südwestlichen Strömung sehr milde Luft herangeführt. In der Nacht zum Freitag gerate man in den Einflussbereich eines Sturmtiefs über der Nordsee.

Neben dem eigentlichen Sturm könnten im Laufe der Nacht zum Freitag vor allem im Westen und Nordwesten des Landes einzelne Gewitter auftreten, die lokal mit Orkanböen einhergehen könnten, teilte der DWD mit.


Foto: Deutscher Wetterdienst (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Warum Investition in IT-Sicherheit jetzt essenziell ist

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IT-Sicherheit

Neben den positiven Aspekten der digitalen Transformation sind auch wachsende Bedrohungen für die IT-Sicherheit von Unternehmen zu berücksichtigen. Hackerangriffe und Cyberkriminalität sind heute omnipräsent und betreffen Unternehmen jeder Größe und Branche. Geschäftsführer sollten daher verstärkt in die Sicherheit ihrer Informationstechnologie investieren. In diesem Ratgeber gibt IT-Security-Experte Thomas Kress exklusive Einblicke und zeigt auf, warum diese Investitionen entscheidend sind.

Die Realität der Cyberangriffe

Cyberangriffe sind längst zu einem lukrativen Geschäft für Hacker avanciert, das sogar den globalen Drogenmarkt in den Schatten stellt. Trotz dieser bedenklichen Entwicklung zögern viele Geschäftsführer, sich intensiv mit der Thematik der IT-Sicherheit auseinanderzusetzen. Dieses Zögern basiert auf verschiedenen Gründen. Eine häufige Praxis besteht darin, sich auf interne IT-Ressourcen zu verlassen. Allerdings wird hierbei oft übersehen, dass diese internen Ressourcen nicht nur mit begrenzten Mitteln, sondern auch mitunter mit einem Mangel an spezifischer Fachkompetenz konfrontiert sind. Es ist entscheidend zu verstehen, dass Cyberangriffe keine Frage des „Ob“ mehr sind, sondern des „Wann“.

In dieser bedrohlichen Realität müssen Geschäftsführer eine proaktive Haltung einnehmen, um ihre Organisationen angemessen zu schützen. Dabei ist eine realistische Einschätzung der eigenen IT-Sicherheitsmaßnahmen von zentraler Bedeutung. Ein starkes Sicherheitsbewusstsein, gepaart mit klaren Sicherheitsrichtlinien und einer ständigen Überprüfung der eigenen Sicherheitslage, bildet die Grundlage für einen wirksamen Schutz vor den ständig wachsenden Bedrohungen der digitalen Welt.

Handlungsbedarf für Geschäftsführer

Sowohl große Konzerne als auch kleinere Unternehmen sind gleichermaßen potenzielle Ziele für Cyberangriffe. Security-Assessments und Zertifizierungen stellen dabei wertvolle Instrumente dar, um die organisatorische und technische Resilienz eines Unternehmens eingehend zu überprüfen. Diese Maßnahmen ermöglichen die Identifikation von Schwachstellen und die Entwicklung gezielter Strategien zur Stärkung der gesamten Sicherheitsarchitektur. Dabei ist eine regelmäßige Durchführung solcher Evaluierungen von großer Bedeutung, da die Bedrohungslandschaft kontinuierlichen Veränderungen unterliegt. Eine ganzheitliche Betrachtung ist essenziell, denn IT-Sicherheit geht weit über den Einsatz technischer Schutzmaßnahmen hinaus. Es handelt sich um ein komplexes Zusammenspiel von Menschen, Prozessen und Technologien.

Dies erfordert neben einer adäquaten Ausstattung mit technischen Sicherheitsvorkehrungen wie Firewalls und Virenscannern auch die Implementierung organisatorischer Prozesse und die Schaffung eines Bewusstseins für IT-Sicherheit auf allen Unternehmensebenen. Ein besonderes Augenmerk sollte auf die Kultur der kontinuierlichen Verbesserung gelegt werden. Die sich rasant entwickelnde Bedrohungslandschaft erfordert eine ständige Anpassung der Sicherheitsstrategien. Unternehmen sollten sich daher nicht nur auf vergangenen Erfolgen ausruhen, sondern sich kontinuierlich hinterfragen und ihre Schutzmaßnahmen optimieren.

IT-Sicherheit als Unternehmensaufgabe

Oft wird IT-Sicherheit als Kostenfaktor betrachtet und Geschäftsführer verstehen nicht immer die Bedürfnisse der IT-Abteilung. Hier ist eine gemeinsame Anstrengung erforderlich. Neben technischen Maßnahmen spielen Prozesse und Schulungen der Mitarbeiter eine entscheidende Rolle. Geschäftsführer sollten sich vor Augen führen, welche Auswirkungen der Ausfall der IT-Systeme für ihr Unternehmen hätte.

Regulatorische Maßnahmen

Angesichts der zunehmenden Bedrohungen durch Cyberangriffe hat der Gesetzgeber reagiert und Maßnahmen wie NIS2, DORA und CRA eingeführt. Diese Vorschriften stehen kurz vor der Überführung in nationales Recht und setzen Unternehmen verstärkt unter Handlungsdruck. NIS2, die Zweite EU-Richtlinie über Maßnahmen zur Gewährleistung eines hohen gemeinsamen Sicherheitsniveaus von Netz- und Informationssystemen, zielt darauf ab, die Widerstandsfähigkeit kritischer Infrastrukturen gegenüber Cyberbedrohungen zu stärken.

Der Digital Operational Resilience Act (DORA) und der Cybersecurity Act (CRA) sind weitere regulatorische Instrumente, die Unternehmen verpflichten, ihre IT-Systeme und Prozesse auf ein robustes Sicherheitsniveau zu bringen. In einigen Branchen gehen größere Unternehmen bereits einen Schritt weiter und setzen von ihren Zulieferern die Umsetzung zusätzlicher Sicherheitsmaßnahmen ein. Unternehmen, die diese Anforderungen frühzeitig erkennen und proaktiv umsetzen, können nicht nur ihre Compliance sicherstellen, sondern auch das Vertrauen ihrer Kunden und Geschäftspartner stärken.

Fazit: IT-Sicherheit als Chance begreifen

Unternehmen und Geschäftsführer müssen IT-Sicherheit als integrierten Bestandteil ihres Managements betrachten. Ein ganzheitlicher Ansatz, beginnend mit einem umfassenden Assessment, eröffnet Chancen, die über den Schutz vor Cyberangriffen hinausgehen. Die Sicherheit sollte als Chance für eine verbesserte Absicherung und potenzielle Kosteneinsparungen betrachtet werden. Es liegt an den Geschäftsführern, sich aktiv mit IT-Sicherheit auseinanderzusetzen und die vorhandenen Ressourcen sinnvoll einzusetzen.

Autor

Thomas Kress ist IT-Sicherheitsexperte und Inhaber der TKUC Group mit den Marken TKUC und TheUnified. Mit über 25 Jahren Erfahrung in der IT-Branche betreut er Projekte für namhafte Unternehmen und bietet professionelle IT-Security-Lösungen an. TheUnified zielt darauf ab, Unternehmen perfekt vor Cyberangriffen zu schützen.

Webseite: www.theunified.de

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Was Deutschland am Weg zur Rauchfreiheit von Schweden lernen kann

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Rauchfreiheit: Lehren aus Schweden

Für 2040 haben die EU und ihre Mitgliedstaaten das gemeinsame Ziel sich die Bezeichnung „rauchfrei“ zu verdienen. Das ist ein Land dann, wenn die Anzahl der Raucher:innen unter fünf Prozent liegt. Dieses Maß wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) festgelegt und gilt weltweit. Ein Mitgliedstaat ist bereits jetzt auf dem besten Weg, diesen Meilenstein bald zu erreichen: Schweden will sich bis 2025 von Zigaretten vollends befreien.

Das skandinavische Königreich vertraut dabei vor allem auf Ersatzprodukte wie Nikotinbeutel. Diese Vorgehensweise wird jedoch von Skeptiker:innen überaus kritisch beäugt und wirft die Frage in den Raum, ob dies überhaupt „rauchfrei“ sein kann und darf. Die kurze Antwort: ja. Die Produkte werden ohne Verbrennung konsumiert und dies entspricht, wiederum laut WHO, klar jenen Kriterien. Seitdem Schweden auf diese Strategie setzt, lassen sich bereits zahlreiche positive Effekte beobachten und das unterschwellige Angebot von weniger schädlichen Alternativen zeigt klare Erfolge.

Neue und vermeintlich unkonventionelle Maßnahmen ergreifen – davon scheut Schweden nicht zurück, so auch in puncto Rauchentwöhnung. Es ist generell schwer, mit dem Rauchen aufzuhören. Anstatt die Bevölkerung also auf kalten Entzug zu drillen, entschied sich Schweden für weniger schädliche Alternativen wie Nikotinbeutel oder E-Zigaretten, welche die Rauchentwöhnung erheblich erleichtern soll. Auf Eigenverantwortung und Aufklärung, anstatt auf knallharte Abstinenz zu setzen, schlägt sich auch in den Zahlen nieder: Zurzeit rauchen lediglich 5,6 Prozent der Schwed:innen regelmäßig Zigaretten.

Europaweit um 75.000 weniger Lungenkrebstote

Durch die vielen Maßnahmen, die Schweden unternimmt, ist allgemein ein massiver Rückgang des Angebots an Zigaretten erkennbar. Auch auf den Straßen sieht man kaum Menschen mit Zigarette. Schwedische Männer sind bereits komplett rauchfrei, da weniger als fünf Prozent von ihnen rauchen. Schwedische Frauen können bis dato noch nicht als „rauchfrei“ eingestuft werden, innerhalb der nächsten zwei Jahren könnte dieses Ziel jedoch voraussichtlich erreicht werden. Die wohl wichtigsten Errungenschaften des schwedischen Modells: Ein deutlicher Rückgang von rauchbedingten Krankheiten und Todesfällen.

Eine Studie des Forschungsunternehmens Lakeville von 2024 zeigt, dass Schweden die geringste Anzahl an rauchbedingten Todesfällen unter der „rauchfreien“ männlichen Bevölkerung hat. Auch hinsichtlich der Todesfälle von Lungenkrebs, die überwiegend auf das Rauchen zurückzuführen sind, kann das Land als Vorbild dienen: Im Durchschnitt sterben jährlich pro 100.000 Einwohner:innen lediglich 42 Männer in der Altersgruppe über 35 Jahren an Lungenkrebs. Der EU-Schnitt beläuft sich jährlich auf 109 Lungenkrebstote (pro 100.000) in dieser Demografie. Außerdem wurde in Europa im Jahr 2020 insgesamt bei etwa 750.000 Männern über 35 Jahren eine rauchbedingte Krebsart diagnostiziert.

Bei einer einheitlichen EU-Politik, die den Verkauf von Ersatzprodukten zulässt, könnte laut Analyse des Forschungsteams die Zahl der auf das Rauchen zurückzuführenden Todesfälle bei jenen Männern auf etwa 210.000 pro Jahr zurückgehen. Alleine die Zahl der Todesfälle durch Lungenkrebs in dieser Gruppe würde von circa 145.000 um schätzungsweise 75.000 reduziert werden können – also um ganze 52 Prozent.

Schwedische Bevölkerung akzeptiert Ersatzprodukte – Deutsche eher abgeneigt

In Schweden gibt es ähnliche Vorschriften wie in vielen anderen europäischen Ländern In puncto Rauchentwöhnung. Es bestehen Rauchverbote in allen Innenräumen, aber auch in Kneipen und Restaurants sowie in der Nähe von Schulen und Bushaltestellen. Die Preise von klassischen Zigaretten haben nie eine erhebliche Preisanhebung erfahren (circa sechs Euro pro Packung). Der Unterschied: Die Akzeptanz von beziehungsweise der Zugang zu Alternativen wie Nikotinbeutel und E-Zigaretten. Schweden ist bei der Umstellung von klassischen Zigaretten auf weniger schädliche Ersatzprodukte überaus fortschrittlich unterwegs.

In keinem anderen europäischen Land werden diese Produkte schon so lange konsumiert wie hier. Snus ist vergleichbar mit herkömmlichen Nikotinbeutel und wurde schon im frühen 18. Jahrhundert in Schweden hergestellt. Es ist also schon lange fester Bestandteil der Kultur im Lande. Etwa sechs bis acht Prozent der Frauen in Schweden konsumieren Snus täglich, bei Männern liegt der tägliche Konsum bei ganzen 20 Prozent – Tendenz steigend. Der Staat hat außerdem vor kurzem beschlossen, unterschiedliche Verbrauchssteuern auf Nikotinprodukte je nach ihrer Schädlichkeit zu erheben. So sollen Raucher:innen weiter ermutigt werden, auf weniger gesundheitsgefährdende Produkte umzusteigen.

Nichtraucher:innen werden durch Ersatzprodukte geschützt

Viele Deutsche stehen den Ersatzprodukten wie Nikotinbeutel oder E-Zigaretten sehr kritisch gegenüber. Einigen meinen, jene Produkte würden Jugendliche erst zum Rauchen verleiten. Diese Bedenken sollten keineswegs außer Acht gelassen werden, doch die positiven Entwicklungen in Schweden sollte man nicht ignorieren. Denn in Schweden rauchen kaum noch Menschen und die durch Rauchen bedingten Krankheiten sowie Todesfälle sind immens geschrumpft. Abgesehen davon werden natürlich auch weniger Nichtraucher:innen durch die Nutzung von Ersatzprodukten den schädlichen Stoffen durch Passivrauchen ausgesetzt. Der deutsche Suchtforscher Heino Stöver erklärt zudem in einem Interview im vergangenen Jahr, dass Deutschland und andere EU-Länder zu sehr auf die komplette Abstinenz von Tabak fokussiert seien.

Auch die Tabakkontrollpolitik der EU sei widersprüchlich: Während alternative Produkte wie E-Zigaretten oder Nikotinbeutel verpönt werden, bleiben Zigaretten nach wie vor legal. Wir können zwar nicht mit Sicherheit sagen, ob die Strategie unseres Landes auch anderswo so erfolgreich sein wird, aber die Zahlen sprechen für sich, so dass dieser Ansatz durchaus Vorbildcharakter haben könnte. Die deutsche Bundesregierung muss Nikotinbeutel auf Grundlage der Empfehlungen des Bundesinstituts für Risikobewertung umgehend regulieren, wenn sie das EU-Ziel, bis 2040 rauchfrei zu sein, wirklich erreichen will. Es ist natürlich klar, dass es immer gesünder ist, überhaupt nicht zu rauchen, aber wenn es Ersatzprodukte gibt, die eine weniger schädliche Alternative darstellen, warum sollte man diese nicht nutzen?

Über den Autor:
Markus Lindblad ist Head of External Affairs und Deutschland Sprecher der Haypp Group. https://www.haypp.com/de/

1 https://hayppgroup.com/app/uploads/2024/02/Lakeville-2024-Fighting-smoking-with-alternative-nicotine-products-v4-202411.pdf

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Eat like a local

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Eat like a local zypern

Eat like a local
Wikinger Reisen bringt Aktivurlauber und Einheimische in der Küche zusammen

Der Blick in fremde Kochtöpfe fasziniert, gemeinsames Kochen verbindet. Erlebnisspezialist Wikinger Reisen bringt Urlauber und Einheimische in der Küche zusammen: auf Zypern und in Andalusien, in Usbekistan, im Bhutan und in Vietnam.

Mezekurs auf Zypern

Eat like a local! Auf Zypern bedeutet das: Fisch, Gemüse, Zitronen, Gewürze. Und Meze – köstliche Vorspeisen, nach denen man kein Hauptgericht mehr braucht. Im Mezekurs erfährt die kleine Wikinger-Gruppe, was alles hineingehört. Außerdem probieren die Wanderer kulinarische Genüsse aus dem traditionellen Holzofen und picknicken auf Zypriotisch.

Tapas, Käse und Schinken in Andalusien

Tapas statt Meze – auch Andalusien hat eine köstliche Vorspeisenkultur. In einem der weißen Dörfer am Fuße der Sierra Nevada bereiten die Wanderer sie gemeinsam mit dem Hotelchef zu. Außerdem geht es in eine Käserei und zum „Schinkendorf“, in dem der Serrano auf 1.500 Metern Höhe zur Bestform reift.

Usbekistan: Köstliches aus den Küchen des Orients

„Aktivurlaub trifft Genuss“ heißt es auch in Usbekistan. Eine 11-tägige Wanderreise führt in die unberührte Natur im Tian-Shan-Gebirge, in historische Städte an der Seidenstraße, zu archäologischen Highlights. Und in die Küchen des Orients, zu Gewürzhändlern auf dem Basar in Buchara und auf ein Weingut. Natürlich kommen auf dieser Tour auch die usbekischen Spezialitäten „Manty“ und „Plow“ auf den Tisch.

Finest Asian Food in Vietnam, Bhutan und Indien

Finest Asian Food erwartet Aktivurlauber im Bhutan und Indien. Auf der neuen Wanderreise „Legendenumwobene Königreiche“ wohnt man in Gastfamilien und kocht gemeinsam. Das bhutanische Nationalgericht heißt übrigens „Ema Datshi“ und ist Eintopf mit viel Chili und Käse. In Vietnam gibt es einen Schnupperkochkurs für die Wikinger-Gruppe in der Nähe des Parfüm-Flusses: Ein einheimischer Koch verrät Geheimnisse aus der königlichen Küche von Huë.

Bild In Zypern steht ein Mezekurs auf dem Programm

Quelle Wikinger Reisen

Zalando einigt sich mit EU im Streit um Nachhaltigkeitskennzeichen

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Brüssel (dts Nachrichtenagentur) – Der Online-Versender Zalando hat sich mit der Europäischen Union im Streit um irreführende Nachhaltigkeitskennzeichen offenbar geeinigt.

Zalando habe sich verpflichtet diese Symbole zu entfernen, die neben den auf seiner Plattform angebotenen Produkten angezeigt werden, teilte die EU-Kommission am Donnerstag mit. Solche Angaben könnten die Verbraucher über die Umwelteigenschaften der Produkte irreführen. Ab dem 15. April sollen die Symbole nicht mehr erscheinen. Stattdessen werde Zalando nun „klare Informationen über die Umweltvorteile von Produkten, etwa über den Prozentsatz der verwendeten recycelten Materialien, bereitstellen“, hieß es weiter.

Zu den ursprünglich verwendeten Nachhaltigkeitskennzeichen, die von den Webseiten entfernt werden sollen, gehören Blätter oder Bäume, auch der Begriff „Nachhaltigkeit“ oder andere ungerechtfertigte Begriffe, die auf einen Umweltvorteil oder ethischen Pluspunkt hinweisen, soll Zalando nach Angaben der EU-Kommission nicht mehr zu verwenden.


Foto: Zalando (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Vattenfall plant Millionen-Investitionen in Ladeinfrastruktur

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der schwedische Energiekonzern Vattenfall will nach eigenen Angaben in Deutschland bis 2028 eine halbe Milliarde Euro für den Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektroautos ausgeben.

„Wir investieren in den kommenden fünf Jahren jeweils rund 100 Millionen Euro“, sagte Fabian Hagmann, Vice-President E-Mobility, dem Fachdienst „Tagesspiegel Background Verkehr & Smart Mobility“. Er leitet den internationalen Bereich Elektromobilität des Konzerns in den Märkten Schweden, Niederlande und Deutschland. In allen drei Märkten zusammen will Vattenfall pro Jahr 150 Millionen Euro investieren, zwei Drittel entfallen somit auf Deutschland.

Schwerpunkt soll der Ausbau von Ladestationen für sogenannte Location-Partner sein, die nur Flächen zur Verfügung stellen, aber nicht selbst in Infrastruktur oder Betrieb investieren. Dies seien zum Beispiel Supermärkte, Parkhäuser oder Hotels. Der Konzern betreibt in den drei Ländern insgesamt etwa 52.000 Ladepunkte, Deutschland ist der mit Abstand kleinste Markt mit gut 2.000 Ladepunkten (Niederlande: 30.000, Schweden: 20.000). „Auf der Basis unserer Erfahrungen in Skandinavien und den Niederlanden gehen wir jetzt intensiv den deutschen Markt an“, sagte Hagmann.

Aufbau und Betrieb von Ladeinfrastruktur ist ein lohnendes Geschäft, glaubt Vattenfall. „Das rechnet sich aber nicht in zwei, drei Jahren, sondern in zehn oder 20 Jahren“, so Hagmann. Ungeachtet der aktuellen Flaute bei den Zulassungszahlen von E-Autos erwartet Vattenfall, dass der Trend mittel- bis langfristig eindeutig nach oben geht. „Der deutsche Markt hinkt international hinterher, er wird aber künftig jedes Jahr um 20 bis 30 Prozent wachsen“, so der Manager.


Foto: E-Auto-Ladestation (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Ski & Golf an einem Tag im Zillertal

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zillertal Fotograf: Christoph Johann /Golfclub Zillertal-Uderns & Sportresidenz Zillertal

Golfclub Zillertal-Uderns & Sportresidenz Zillertal****ˢ: Von der Piste auf´s Green – Ski & Golf an einem Tag im Zillertal

Auf den Bergen der Winter, im Tal der Frühling. Im Zillertal genießen Aktivurlauber das Beste aus zwei Jahreszeiten. Skifahren und Golfen an einem Tag, Schnee und Green in einem Urlaub. Erst ein paar Schwünge auf der Piste, dann auf dem Fairway vor einer traumhaften, weißen Bergkulisse abschlagen. All das ist möglich. Der Golfclub Zillertal-Uderns liegt ideal auf 550 Meter Höhe. Das milde Klima macht eine sonnige Spielzeit schon ab Mitte März möglich. In den Höhen auf knapp 2.400 Metern in der Skiregion Hochzillertal-Kaltenbach genießen Sonnenskifahrer mit strahlend blauem Himmel und schneesicheren Pisten die schönsten Skitage des Jahres.

Wer zentral wohnt, hat mehr vom Urlaub. Daher bietet sich die Sportresidenz Zillertal – inmitten der Zillertaler Skigebiete und direkt am Golfplatz – perfekt an. Mit dem kostenlosen Private-Shuttle geht es zu den nahen Skigebieten Hochzillertal-Kaltenbach (geöffnet bis 13.04.24) und Spieljoch-Fügen (geöffnet bis 02.04.24). Sind die Ski wieder im Skikeller verstaut, gilt „Tür auf und abschlagen“. Der hauseigene 18-Hole Championship Course gilt unter Golfern als Hochgenuss.

Nach einem erlebnisreichen Tag „von der Piste aufs Green“ ist noch lange nicht Schluss. In der Sportresidenz Zillertal stehen die Türen zur CLOUD7 offen. Auf über 1.000 m2 dreht sich hier alles um den Wellnessgenuss. Der Infinity Pool ist ganzjährig beheizt, einfach himmlisch der Blick über den Golfplatz und die Zillertaler Bergwelt. Im Saunabereich grenzenlos entspannen, eine Massage genießen. Körper und Seele bei Yoga, Qigong, Pilates und Meditation stärken. Wer noch nie eine Klangschalenentspannung auf sich hat wirken lassen, sollte das in der Sportresidenz Zillertal erleben. Für die Pause zwischen Saunieren und Dampfen ziehen sich Wellnessgenießer in kuschelige Ruhezonen zurück: Der Traumraum mit bequemen Wasserbetten oder der Panorama-Ruheraum mit einem einzigartigen Ausblick und angrenzendem Sonnendeck.

In der Sportresidenz Zillertal kann man es sich gutgehen lassen. Die Genusswerkstatt – das Restaurant liegt zwischen dem 9. und 18. Green – wurde mit einer Haube und 11 Punkten von Gault & Millau sowie 2 Gabeln und 85 Punkten von Falstaff ausgezeichnet. Jeder Tag beginnt mit einem wunderbaren Frühstück inklusive saisonalen und frischen Produkten aus der örtlichen Landwirtschaft, mit Eierspeis-Spezialitäten und Waffeln, die à la minute an der Live-Cooking Station zubereitet werden. Wer vom Golfplatz oder aus den Bergen zurückkommt, stärkt sich am Nachmittag bei einer Vital-Jause. Abends krönt das 6-gängige Genussmenü den Tag. Den Absacker nehmen Hotelgäste in der gemütlichen Bar & Weinlounge.

Golf Opening Special 2024 – ab Golfplatz Opening bis Ende Skisaison
Leistungen: 4 Übernachtungen inkl. Gourmet-Halbpension in der Genusswerkstatt sowie Nachmittagsjause, 2-Tages Zillertal Superskipass pro Person, Golf Unlimited – spiele so oft Golf, wie Du willst (ab Golfplatzeröffnung), 1 Stunde im Indoor Golf Simulator zum freien Spiel, 5 Jetons für die Driving Range pro Person, 1 Hydrojet Behandlung pro Person (ca. 25 Min.), 20 Euro Gutschein für kosmetische Behandlungen pro Person, „Mehr ist Mehr“ Zusatzleistungen – Preis p. P.: ab 959 Euro

Golfclub Zillertal-Uderns & Sportresidenz Zillertal****ˢ
Golfstrasse 1
6271 Uderns
Tel.: +43 (0) 5288 – 63000
info@golf-zillertal.at
http://www.golf-zillertal.at

Bild Fotograf: Christoph Johann /Golfclub Zillertal-Uderns & Sportresidenz Zillertal

Quelle mk Salzburg