Donnerstag, November 28, 2024
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China als eigenständige Assetklasse – erste Asien-ETFs positionieren sich neu

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Brasilien China Korea Nearshoring
Foto von Marcus Weyerer (Quelle: Franklin Templeton)

Ein aktueller Marktkommentar von Marcus Weyerer, CFA, Senior ETF Investment Strategist Franklin Templeton ETFs EMEA:

Asien, ein Kontinent, der für Vielfalt, Dynamik und wirtschaftlichen Aufstieg steht, hat sich zu einem Brennpunkt für globale Investoren entwickelt, die inmitten einer sich wandelnden Finanzlandschaft nach Chancen suchen. Mit seiner Vielfalt an Kulturen, Volkswirtschaften und geopolitischen Verflechtungen steht Asien am Scheideweg von Wachstum, Innovation und erheblicher Bevölkerungsdynamik.

Für das Jahr 2023 sieht der IWF beispielsweise für Indien ein Wachstum von deutlich über 6 %, für einige ASEAN-Länder von über 5 % und für Hongkong von über 4 %, verglichen mit einem weltweiten Durchschnitt von 3 %.[1] Die Gründe für die strategische Ausgliederung Chinas aus den Anlageportfolios beruhen auf der zunehmenden Anerkennung des wirtschaftlichen und politischen Gewichts Chinas auf der Weltbühne sowie der daraus resultierenden einzigartigen Herausforderungen und Chancen. Wir konzentrieren uns auf vier Säulen: verbesserte Diversifikation, geopolitisches Risikomanagement und Flexibilität, die aktuelle taktische Sichtweise auf China und ein verstärktes Engagement in kleineren, aber dynamischen asiatischen Volkswirtschaften.

2013 vs 2023: Gewichtung in einem hypothetischen FTSE All Asia Index[2] (%)

China
Stand der Daten: 30. September 2023. Quellen: FTSE 2023, Bloomberg und Franklin Templeton.

Verbesserte Diversifikation

Der Aufstieg Chinas in den letzten zwei Jahrzehnten hat die wirtschaftliche Entwicklung in Asien entscheidend geprägt. Sein schnelles Wachstum, seine technologischen Fortschritte und seine strategische Bedeutung haben die Anleger gezwungen, ihre Allokation in den Schwellenländern und insbesondere in Asien zu überdenken. Traditionell wurde Japan in den meisten Asien-Indizes nicht berücksichtigt, zum Teil aufgrund seiner dominierenden Marktkapitalisierung, aber auch um den wirtschaftlichen Besonderheiten Japans Rechnung zu tragen. Derzeit macht Japan etwa 40 % eines All-Asia-Index aus. Das sind zwar 9 Prozentpunkte weniger als vor zehn Jahren, aber immer noch zu viel für das Verständnis der meisten Anleger von einer gut diversifizierten Allokation. Das Gewicht Chinas hat sich dagegen von 9 auf 18 % ungefähr verdoppelt.[3]

Da die meisten Anleger Japan in der Praxis bereits separat allokieren, bedeutet dies, dass China in den Allokationen außerhalb Japans ein Gewicht von etwa 30 % hat. Auch in den Indizes der Schwellenländer hat das Land einen Anteil von rund 30 %.[4] Die Anleger fühlen sich zunehmend unwohl bei einem solch übergroßen Einfluss eines einzelnen Marktes, unabhängig von ihrer aktuellen taktischen Einschätzung des Landes.

Aus Sicht der Portfoliokonstruktion und -diversifizierung erscheint es sinnvoll, Engagements in Asien (ohne Japan) oder in den Schwellenländern weiter aufzuschlüsseln und die Allokation in China separat zu verwalten – zum Beispiel mit ETFs auf einzelne Länder. Die Entscheidung, sowohl Japan als auch China strategisch auszuschließen, trägt lediglich dem potenziellen Konzentrationsrisiko Rechnung, das mit Wirtschaftsgiganten verbunden ist.

Geopolitisches Risikomanagement and Flexibilität

Die geopolitischen Spannungen nehmen seit Jahren zu, und die Beziehungen zwischen den USA und China stehen aufgrund einer Vielzahl von Problemen unter starkem Druck. Die Anleger sind auch vor Risikoszenarien auf der Hut, die vor dem Einmarsch Russlands in der Ukraine irrelevant oder zumindest weit hergeholt schienen. In jüngster Zeit gab es Anzeichen für eine zaghafte Annäherung zwischen Washington und Peking, doch angesichts der in weniger als einem Jahr anstehenden Präsidentschaftswahlen bleiben die Erwartungen an eine umfassende Einigung über die zahlreichen Differenzen zwischen den Supermächten gering. In der Tat sollten sich die Anleger in den kommenden Jahren auf wiederkehrende Volatilitätsschübe einstellen, die nicht von wirtschaftlichen, sondern von geopolitischen Nachrichten bestimmt werden. In einem solchen Umfeld wird sich das Konzept der Disaggregation unserer Meinung nach sowohl bei kurzfristigen Händlern als auch bei strategischen Anlegern immer mehr durchsetzen. Die Option auf Flexibilität und schnelle Ausführung im Portfoliomanagement wird eine Prämie einbringen, selbst wenn die Option nie ausgeübt wird

Geografische Allokation, relative Gewichtungen (%)

30. September 2023

China

Taktische Sichtweise auf China

Die Wertentwicklung chinesischer Aktien in den letzten fünf Jahren war durch ausgeprägte Höhen und Tiefen gekennzeichnet, aber insgesamt waren die Renditen herausfordernd. Der FTSE Asia ex Japan ex China Index übertraf sein Pendant Asia ex Japan über fünf Jahre um 26 Prozentpunkte, über drei Jahre um 22 Prozentpunkte und seit Jahresbeginn um 9 Prozentpunkte.[5] Wir sehen die langfristigen Chancen Chinas weiterhin konstruktiv – ein Land, das sich in einer mehrjährigen Übergangsphase befindet, die bisweilen schmerzhaft sein wird, aber möglicherweise zu einem nachhaltigeren, wenn auch niedrigeren Wachstum führen wird.

Viele Anleger sind derzeit eher besorgt über die zahlreichen Herausforderungen und könnten eine taktische Untergewichtung Chinas in Erwägung ziehen – insbesondere angesichts der dominierenden Gewichtung des Landes in den Asien- und EM-Standardindizes. Das Land befindet sich nicht nur in einer anderen Konjunkturphase als viele andere Volkswirtschaften, sondern sein gesamtes Wirtschaftsmodell ist ziemlich einzigartig. Für Anleger, die die kurz- bis mittelfristige Entwicklung derzeit vorsichtig einschätzen, kann eine Allokation außerhalb Chinas in Kombination mit einem breiten China-Engagement die nötige Präzision bieten, um ihre Portfolios besser auf ihre Wirtschaftsanalyse abzustimmen.

Verstärktes Engagement in dynamischen asiatischen Volkswirtschaften

Asien bietet ein vielfältiges Universum von Volkswirtschaften, das in den Portfolios möglicherweise unterschätzt werden kann. Indien ist eines der am schnellsten wachsenden Länder mit soliden kurzfristigen und langfristigen Aussichten. Taiwan und Südkorea verfügen über erstklassige technologische Kapazitäten, während Hongkong und Singapur zwei der weltweit führenden Finanzzentren und Handelsplätze sind. Indonesien nimmt Platz 4 unter den bevölkerungsreichsten Ländern ein, hat die größte Wirtschaft in Südostasien und verfügt über etwa ein Fünftel der weltweiten Nickelreserven. Das Land ist bereit, eine Schlüsselrolle in der Lieferkette für Elektrofahrzeuge zu spielen.

Viele der oben genannten Länder sind gut positioniert, um von der sich ausbreitenden „China+1“-Strategie in der Fertigung zu profitieren. Eine Umverteilung der Indexgewichte Chinas auf einige dieser Akteure ist nicht nur aus Gründen der Diversifizierung sinnvoll, sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht.

Die Entscheidung, China aus den Standard-Engagements auszuschließen, stellt einen neuen Ansatz für die Aktienallokation in Asien dar. Wir sind jedoch der Meinung, dass es über taktische Überlegungen hinaus auch langfristige Argumente gibt, die dafür sprechen. Die Bedeutung Chinas als Land und Wirtschaft sowie seine Dominanz in Asien und in den Schwellenländerindizes sprechen für eine gesonderte Betrachtung.

Die geopolitischen Spannungen schwanken, aber das Entstehen einer weiteren Supermacht neben den USA wird anhalten. Chinas Wachstumskurs verlangsamt sich, was mit der Tatsache in Einklang steht, dass sich China zu einem Land mit mittlerem Einkommen entwickelt hat und kurz davor steht, in die Gruppe der Länder mit hohem Einkommen aufzusteigen. Einige seiner unmittelbaren und regionalen Nachbarn hingegen nehmen an Fahrt auf. Asien als wirtschaftliche Einheit wird das weltweite Wachstum zunehmend antreiben, und viele der Volkswirtschaften bieten Anlegern Chancen, die in Standard-Engagements möglicherweise nicht gut widergespiegelt werden.

Neupositionierung des Franklin AC Asia ex Japan UCITS ETF

Nach sorgfältiger Prüfung hat der Verwaltungsrat von Franklin Templeton ICAV Pläne zur Neupositionierung des Franklin AC Asia ex Japan UCITS ETF bestätigt, vorbehaltlich der Zustimmung der Aktionäre.

Im Falle einer Genehmigung wird das Anlageziel des Fonds von der derzeitigen Smart-Beta-Strategie für Asien (ohne Japan) auf ein passives Engagement in asiatischen Aktien mit breiter Marktkapitalisierung (ohne China und Japan) umgestellt.

 

Derzeitiges Anlageziel Vorgeschlagenes Anlageziel (vorbehaltlich der Zustimmung der Aktionäre)
 

Das Ziel des Teilfonds besteht darin, ein Engagement in Aktien mit großer und mittlerer Marktkapitalisierung in Asien, mit Ausnahme von Japan, aufzubauen.

 

Das Ziel des Teilfonds besteht darin, ein Engagement in Aktien mit großer und mittlerer Marktkapitalisierung in Asien, mit Ausnahme von Japan und China, aufzubauen.

Der Verwaltungsrat ist der Ansicht, dass die Neupositionierung des Aktienengagements eine größere Übereinstimmung mit den Bedürfnissen der Kunden in der Region bringen wird. Darüber hinaus sollten die Anleger nach der Umstellung von einer quantitativen Multi-Faktor-Strategie für Asien auf ein eher passives, breit angelegtes Benchmark-Engagement von einer geringeren Gebühr profitieren.

Durch die Ausgliederung Chinas aus dem Anlageuniversum können Anleger ihr China-Engagement je nach ihren Zielen separat verwalten.

Darüber hinaus wurden die folgenden Änderungen für den neu positionierten Fonds vorgeschlagen:

  • Änderung der Benchmark: Um die oben genannten Änderungen zu erleichtern, ist es notwendig, die Benchmark des Fonds von LibertyQ AC Asia ex Japan Index auf den „FTSE Asia ex Japan ex China Index-NR“ zu ändern. Der Indexanbieter wird ebenfalls von „MSCI“ in „FTSE Russell“ geändert.
  • Änderung des Fondsnamens: Infolge der oben genannten Aktualisierungen wird auch vorgeschlagen, den Fonds von Franklin AC Asia ex Japan UCITS ETF in Franklin FTSE Asia ex China ex Japan UCITS ETF umzubenennen.
  • Senkung der TER: Die Gesamtkostenquote (TER) für den Fonds wird von 0,40% auf 0,14% gesenkt.

China als eigenständige Assetklasse – erste Asien-ETFs positionieren sich neu

Foto von Marcus Weyerer (Quelle: Franklin Templeton)

[1] Internationaler Währungsfonds (IWF), 2023.

[2] Hypothetisch – die angegebenen Gewichtungen wurden auf der Basis des FTSE All World Index berechnet, es gibt keinen FTSE All Asia Index auf dem Markt.

Indizes werden nicht aktiv gemanagt und es ist nicht möglich, direkt in einen Index zu investieren. Wichtige Hinweise und die Geschäftsbedingungen des Datenanbieters finden Sie unter www.franklintempletondatasources.com.

[3] FTSE, Franklin Templeton, 2023. Basierend auf dem FTSE All World Index

[4] Ibid

[5] FTSE per 12. Dezember 2023. Die verglichenen Indizes sind der FTSE Asia ex Japan ex China Index und der FTSE Asia Pacific ex Japan, Australia and New Zealand Index.

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Proteste: Grüne wollen mehr Marktmacht für Bauern

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Zum Start der Grünen Woche und vor erneuten Bauernprotesten in den nächsten Tagen haben die Agrarpolitikerinnen der Grünen-Fraktion einen Sieben-Punkte-Plan vorgeschlagen, mit dem die Marktmacht der Bauern gestärkt werden soll. Es sei „unabdingbar“, die anstehenden Zukunftsfragen anzugehen, heißt es in dem vierseitigen Papier, über das die „Süddeutsche Zeitung“ (Samstagausgabe) berichtet.

Im Zentrum der Strategie stehen mehr Umwelt- und Klimaschutz, aber auch bessere Marktchancen für Landwirte. So fordert die Fraktion, unfaire Handelspraktiken abzustellen, dafür Agrargesetze zu ändern und etwa eine Preisbeobachtungsstelle einzuführen. Auch kartellrechtliche Möglichkeiten, die Marktmacht in der Wertschöpfungskette zu beschränken, sollten geprüft und so weit wie möglich ausgeschöpft werden.

Man nehme nicht hin, dass Landwirte „teilweise weniger Geld für ihre Produkte bekommen, als sie reingesteckt haben, während der Lidl-Eigentümer und die Aldi-Erben zu Deutschlands Superreichen gehören“, sagte Fraktionsvizechefin Verlinden. „Dass die Vermögen dieser Discounter-Milliardäre weiterwachsen, während viele Landwirte mit dem Rücken zur Wand stehen, ist ungerecht und diese Ungerechtigkeit werden wir angehen.“

Die Grünen fordern auch mehr Geld für den tiergerechten Umbau von Ställen. Die eine Milliarde Euro, die die Regierung bereits zur Verfügung stelle, reiche nicht für eine Finanzierung des Umbaus der Tierhaltung aus, der „alle Tierarten und alle Vertriebswege umfasst“, heißt es in dem Papier. Damit stärken sie auch dem grünen Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) den Rücken, der für einen „Tierwohl-Cent“ eintritt.

Die Grünen drängen beim Umbau zur Eile. „Die Umsetzung dieser sieben Schritte ist jetzt und nicht irgendwann für die Zukunft der landwirtschaftlichen Betriebe nötig“, sagte Renate Künast, Fraktionssprecherin für Ernährung und Landwirtschaft, der SZ.

Mit dem Papier bahnt sich auch neuer Streit zwischen Grünen und FDP an. Das Grünen-Papier sieht etwa ausdrücklich strenge Regeln für die Gentechnik und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln vor. Die Grünen kündigen nun an, das Wirtschaften ohne Gentechnik zu schützen. „Dafür braucht es Haftungs-, Transparenz- und Abstandsregeln in der Landwirtschaft“, heißt es in dem Papier. Die FDP hatte sich zuletzt für eine Lockerung der Gentechnik-Vorgaben ausgesprochen.

Ähnlich strittig geht es beim Umgang mit Pestiziden zu. „Ein wichtiger Baustein für eine zukunftsfähige Landwirtschaft im Einklang mit der Natur ist die Reduktion des Pestizideinsatzes“, heißt es im Grünen-Papier. Auch den Export gesundheitsschädlicher Pestizide wollen die Grünen „unterbinden“. Die FDP lehnt dagegen ein Exportverbot ab.


Foto: Demo von Lkw-Fahrern und Bauern am 18.01.2024, via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Ifo-Institut warnt vor wirtschaftlichen Folgen von AfD-Programm

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München (dts Nachrichtenagentur) – Der Präsident des Münchner Ifo-Instituts, Clemens Fuest, hat vor den wirtschaftlichen Folgen einer stärker werdenden AfD gewarnt. „Die programmatische Vorstellung der AfD, aus der Europäischen Union auszutreten, halte ich für hochproblematisch“, sagte der Ökonom der „Süddeutschen Zeitung“ (Samstagausgaben). „Nationalismus und Abschottung treffen das Herz des deutschen Geschäftsmodells, solche Forderungen sind wirtschaftspolitischer Unsinn.“

Auch das Verhältnis der in Teilen rechtsextremen Partei zu Russland halte er für gefährlich für den Wirtschaftsstandort Deutschland. „Die AfD ist in weiten Teilen Putin-freundlich“, so Fuest. „Das widerspricht deutschen Interessen fundamental.“ Für Deutschland könne dies zu einem großen Problem werden. „Die Vorstellung, dass eine solche Partei Einfluss auf die deutsche Außenpolitik haben könnte, schreckt natürlich auch ausländische Investoren ab.“

Wenn es das Ziel sei, Fachkräfte anzuziehen, „dann wäre es kontraproduktiv, wenn wir ausländerfeindlichen Parteien zu mehr Macht verhelfen“, so Fuest. Auch ausländische Investoren würden „sich überlegen, ob sie da noch eigene Mitarbeiter überzeugen können, nach Deutschland umzuziehen“.

Auch der Chef des Energietechnikkonzerns Siemens Energy, Christian Bruch, übte heftige Kritik an dem Treffen in Potsdam, bei dem laut „Correctiv“ Politiker der AfD und Mitglieder der „Werteunion“ mit Aktivisten der vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuften „Identitären Bewegung“ millionenfache Vertreibungen nach rassistischen Kriterien besprochen haben sollen. „Pläne und Gedankengut wie diese sind nicht nur in höchstem Maße unanständig, sondern gefährden auch die Grundlagen eines friedlichen Miteinanders und unseren Wohlstand“, erklärte Bruch.

Er warb für eine klare Positionierung: Die Strategie, „mit sprachlichen Verharmlosungen für Protestwähler attraktiv zu werden, muss angesprochen werden“. Auf die Frage, ob er im Falle größerer Wahlerfolge der AfD einen Rückzug internationaler Investoren aus Deutschland befürchte, sagte der Vorstandsvorsitzende des Dax-Konzerns, Investoren wollten „gute wirtschaftliche Randbedingungen sehen und für mich sind diese mit Offenheit und Toleranz in einer Gesellschaft zwingend verbunden“.


Foto: Logo vor AfD-Parteitag (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

EZB-Meeting: Zinssenkungen in weiter Ferne

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EZB
Foto von Katharine Neiss (Quelle: PGIM Fixed Income)

Die bevorstehende Sitzung des EZB-Rats am 25. Januar kommentiert Katharine Neiss, Chief European Economist bei PGIM Fixed Income:

Trotz klarer Anzeichen für eine Verlangsamung der Konjunktur im Euroraum und einem Rückgang der Inflation in Richtung der Zielmarke gehen wir davon aus, dass die EZB auf ihrer nächsten Sitzung die Leitzinsen unverändert belassen wird und Zinssenkungen in weiter Ferne sind.

Unsere Überlegungen stützen sich auf EZB-Aussagen, wonach der EZB-Rat wohl bei einer Reihe von Faktoren auf Entspannung wartet, die den binnenwirtschaftlichen Inflationsdruck beeinflussen. Dazu gehören nicht nur die Kern- und die Dienstleistungsinflation, sondern auch die Löhne und die Preisaufschläge der Unternehmen. Dies würde bedeuten, dass das zweite Quartal als frühestmöglicher Zeitraum für Senkungen in Frage käme. Mit anderen Worten: Als „gebranntes Kind“ wollen die politischen Entscheidungsträger sicher sein, dass das Inflationsgespenst gebannt ist.

Hinzu kommt, dass die EZB nicht nur datengetrieben ist, sondern die Zinserhöhungen in der zweiten Jahreshälfte 2023 auch als eine Versicherung gegen die Möglichkeit weiterer Schocks bei den Nahrungsmittel- und Energiepreisen sowie gegen die Aussicht auf eine Abschwächung der Inflationserwartungen bezeichnet hat. Obwohl die Lebensmittel- und Energiepreise in letzter Zeit gesunken sind und die Energievorräte in Europa nach wie vor hoch sind, lassen die eskalierenden Spannungen im Nahen Osten eine Rücknahme dieser Versicherung zum jetzigen Zeitpunkt als verfrüht erscheinen. Wir gehen daher davon aus, dass die EZB die Zinsen im Sommer senken wird und die Zinsen zum Jahresende eher bei 3 % liegen werden.

Allerdings hat die rapide Verschlechterung der Konjunktur zum Ende des vergangenen Jahres das Risiko erhöht, dass die EZB 2023 zu stark an der Zinsschraube gedreht hat. Auf kurze Sicht ist sowohl bei der Kern- als auch bei der Dienstleistungsinflation ein deutlicher Abwärtstrend zu verzeichnen, so dass sie nun auf oder unter dem Niveau liegen, das mit dem Ziel von 2 % vereinbar ist. In einem solchen Umfeld würde eine eher spätere als frühere Zinserhöhung den Abwärtsdruck auf die Inflation verstärken und eine Rückkehr zu den Zeiten vor der Pandemie mit einer chronisch unter dem Ziel liegenden Inflation in der Region riskieren. In diesem Fall könnte die EZB die Zinsgarantie eher früher als später zurücknehmen und die Zinsen aggressiver senken als in unserem Basisszenario.

EZB-Meeting: Zinssenkungen in weiter Ferne

Foto von Katharine Neiss (Quelle: PGIM Fixed Income)

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Bennett auf Platz eins der deutschen Single-Charts

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Baden-Baden (dts Nachrichtenagentur) – Mit seinem Techno-Mix zum Chorlied „Vois Sur Ton Chemin“ steht Bennett an der Spitze der offiziellen deutschen Album-Charts. Das teilte die GfK am Freitag mit.

Der Song stammt ursprünglich aus dem französischen Musikfilm „Die Kinder des Monsieur Mathieu“, der im Jahr 2004 herausgekommen war. Die Neufassung ging im vergangenen Sommer auf Tiktok viral und mischt seitdem die Top 100 auf.

Cassö, Raye und D-Block Europe erreichen mit „Prada“ Platz zwei. Tate McRae rundet mit „Greedy“ das Podium ab.

In den Album-Charts erreicht Rapper Jazeek mit „Ninetynine“ die Spitze. Auf den Plätzen zwei und drei folgen die Rockbands Magnum („Here Comes The Rain“) und Emil Bulls („Love Will Fix It“).

Die offiziellen deutschen Charts werden von GfK Entertainment im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie ermittelt. Sie decken 90 Prozent aller Musikverkäufe ab.


Foto: Bennett (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

IG Bau Forderungen zwingen EZB zum aggressiveren Verhalten

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IG Bau EZB Bank of England Industrie Großbritannien Lohn Stillstand
Foto von Tomasz Wieladek (Quelle: T. Rowe Price)

Ein aktueller Kommentar von Tomasz Wieladek, Chef-Volkswirt für Europa bei T. Rowe Price, zu den Forderungen der IG Bau und den Auswirkungen auf die mögliche Zentralbankpolitik:

Die starken Forderungen der IG Bau werden die EZB in ihrer ablehnenden Haltung bestärken, da sie zeigen, dass selbst Gewerkschaften in Branchen, die sich in einer tiefen Rezession befinden, sehr hohe Lohnabschlüsse fordern.

Die IG Bau hat am 18. Januar ihre Lohnforderung veröffentlicht. Die Gewerkschaft hat eine Lohnerhöhung von 500 Euro pro Monat gefordert. Das sind 23 % mehr als der Jahreslohn von 25.812 Euro (Mindestlohn) und 12,5 % mehr als ein Jahreslohn von 48.000 Euro. 2/3 der Arbeitnehmer in diesem Sektor verdienen weniger als 3250 Euro pro Monat. Es wird also eine Lohnerhöhung zwischen 12,5 und 25 % gefordert. In der Vergangenheit haben die Gewerkschaften immer nur die Hälfte von dem bekommen, was sie gefordert haben. Ein mögliches Ergebnis wäre also eine Lohnerhöhung zwischen 6,25 und 12,5 %.

Ein solch hoher Lohnabschluss wäre für einen Wirtschaftszweig, der sich in einer sehr tiefen Rezession befindet, überraschend. Obwohl die deutsche Wirtschaft im Jahr 2023 leicht geschrumpft ist (-0,3 %), hat sie sich im Vergleich zum Ausmaß der Schocks, die die Wirtschaft in den letzten Jahren getroffen haben, recht widerstandsfähig gezeigt. Ein Sektor befindet sich jedoch eindeutig in einer tiefen Rezession: Der Immobiliensektor. Die deutschen Hauspreise sind im Jahresvergleich um 12 % gefallen, der bei weitem stärkste Rückgang seit Beginn der Aufzeichnungen in den 1970er Jahren.

Inflationsbereinigt wäre der Rückgang sogar noch viel größer. Die Aktivität im Immobiliensektor ist so niedrig wie seit der großen Rezession nicht mehr. Die Beschäftigung in diesem Sektor ist im Vergleich zum Vorjahr bereits um 3,5 % zurückgegangen, während die Beschäftigung in allen anderen Sektoren weiter zunimmt. In der Vergangenheit haben sich die deutschen Gewerkschaften auf die Erhaltung von Arbeitsplätzen konzentriert. Es ist daher überraschend, dass die Lohnforderung so hoch ist, wenn die Beschäftigung bereits deutlich zurückgeht.

Allerdings fielen im Gegensatz zu anderen Gewerkschaften der letzte Lohnabschluss im Jahr 2022 bescheiden aus. Die hohe Lohnforderung jetzt ist also nur ein Versuch, die Reallöhne aufzuholen. Nichtsdestotrotz wird die Lohnerhöhung in dieser Größenordnung wahrscheinlich zu Arbeitsplatzverlusten führen, da sich der Sektor in einer tiefen Rezession befindet. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten fordert eine deutsche Gewerkschaft eine Lohnerhöhung, die dem Einkommenswachstum Vorrang vor den Arbeitsplätzen einräumt. Normalerweise würden sich die Gewerkschaften auf die Erhaltung von Arbeitsplätzen konzentrieren. Diese Forderung deutet darauf hin, dass sich die Reaktion der Gewerkschaften grundlegend geändert zu haben scheint.

Die EZB wird aufgrund dieser Anzeichen, die darauf hindeuten, dass sich bei den Lohnverhandlungen etwas grundlegend geändert hat, sehr viel aggressiver vorgehen müssen, als es der Markt vorgibt, um die Inflation wieder auf 2 % zu bringen. Schließlich bedeutet eine starke Reaktion der Lohnverhandlungen auf die Inflation trotz eines starken Rückgangs der Beschäftigung, dass die Gewerkschaften der Inflation bei den Lohnverhandlungen nun Vorrang einräumen.

Es ist wahrscheinlich, dass diese hohen Lohnabschlüsse mittelfristig zu einem Anziehen der Inflation führen werden, was wiederum in der nächsten Runde zu Lohnabschlüssen über dem Zielwert führen kann. Die Befürchtung, dass diese anhaltende Lohn-Preis-Spirale zu einer jahrelangen Inflation oberhalb der Zielvorgaben führen könnte, bedeutet, dass die EZB wachsam und daher sehr vorsichtig mit Zinssenkungen bleiben muss, wobei sie die Zinsen seit dem Sommer vielleicht nur einmal pro Quartal senken wird, was weit weniger ist, als von den Finanzmärkten eingepreist wurde.

IG Bau Forderungen zwingen EZB zum aggressiveren Verhalten

Foto von Tomasz Wieladek (Quelle: T. Rowe Price)

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Habeck sagt langanhaltende Schwächephase für Deutschland voraus

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) rechnet für die deutsche Wirtschaft in den kommenden Jahren nur noch mit mageren Wachstumsraten. Das geht aus dem Entwurf des neuen Jahreswirtschaftsberichts hervor, über die der „Spiegel“ berichtet.

Vor dem Hintergrund des beschleunigten demografischen Wandels, vernachlässigter Standortfaktoren sowie einer durch geopolitische Gefahren geprägten Weltwirtschaft „besteht das Risiko einer anhaltenden wirtschaftlichen Schwächephase“, heißt es in dem Entwurf. Die Herausforderungen sprächen „für ein Szenario mit auf absehbare Zeit niedrigem Wirtschaftswachstum“.

Für die Jahre bis 2028 rechnet die Regierung laut Entwurf nur noch mit einem jährlichen Potenzialwachstum von 0,6 bis 0,8 Prozent. Allein der verstärkte Übergang der Babyboomer in die Rente koste Deutschland in der nächsten Dekade jedes Jahr 0,5 Prozentpunkte beim Wachstum.

Für 2024 geht die Bundesregierung „trotz der restriktiven geldpolitischen und weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen von einem leichten gesamtwirtschaftlichen Wachstum aus“, heißt es in dem Bericht. Der Entwurf enthält noch keine genaue Zahl dafür, sie wird erst kurz vor Veröffentlichung des Berichts Ende Januar eingefügt, um aktuelle Entwicklungen zu berücksichtigen.

Nach derzeitigem Stand will Habeck die Prognose der Bundesregierung aus dem Herbst von 1,3 Prozent merklich nach unten korrigieren, auf unter ein Prozent. „Die prognostizierte Dynamik fällt damit signifikant geringer aus als in der Herbstprognose der Bundesregierung vorhergesehen“, heißt es dazu in dem Entwurf.

Grund für den Wachstumsrückgang seien auch die Einsparungen, die nach dem Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgerichts vom November notwendig geworden seien. Um die Wirtschaft wieder langfristig auf Wachstumskurs zu bringen, sei „in den kommenden Jahren ein sehr viel dynamischeres Investitionsgeschehen nötig“.

Mit ihrem Wachstumschancengesetz setze die Bundesregierung bis 2028 mit einem Entlastungsvolumen von 32 Milliarden Euro steuerpolitische Anreize für private Investitionen. Damit mehr ältere Arbeitnehmer im Job bleiben, prüfe die Bundesregierung Möglichkeiten, die Rente mit 63 unattraktiver zu machen.


Foto: Robert Habeck am 17.01.2024, via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Tesla eröffnet Berichtssaison: Findet Elon Musk zurück in die Erfolgsspur?

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Nasdaq KI Netflix Tesla
Foto von Roman Przibylla (Quelle: CATFP)

Die bevorstehende Veröffentlichung der Quartalszahlen von Tesla kommentiert Roman Przibylla von CAT Financial Products:

Am 24.01.2024 gibt Tesla seine neuen Zahlen bekannt und startet als erstes Unternehmen der „Magnificent7“ in die Berichtssaison. Während die Aktie auf Jahressicht noch gut 60 Prozent im Plus liegt, zeigen sich kurzfristig erste dunkle Wolken am Himmel über dem kalifornischen Tech-Unternehmen.

Seit Jahresbeginn hat die Aktie fast 15 Prozent verloren. Der Druck steigt. Das Wachstum ist längst nicht mehr so groß wie früher. In einigen Teilen der Welt stagniert der Absatz sogar. Da helfen auch drastische Preissenkungen nicht. Und das drückt zusätzlich noch massiv auf die Margen. Im Jahresvergleich ist die Nettomarge um fast 30 Prozent gesunken, das entspricht dem Niveau von Toyota, einem Universalanbieter.

Zudem nimmt der Wettbewerb zu. Einer der größten Konkurrenten von Tesla ist BYD aus China. Lange Zeit von Elon Musk belächelt, haben die Chinesen Tesla bei der Anzahl verkaufter Elektroautos im letzten Quartal überholt und sind auf dem besten Weg, Tesla als größten Hersteller von Elektroautos zu überholen. Elon Musk muss sich also für 2024 etwas einfallen lassen, sonst droht Tesla auch an der Börse abgehängt zu werden.

Tesla eröffnet Berichtssaison: Findet Elon Musk zurück in die Erfolgsspur?

Foto von Roman Przibylla (Quelle: CATFP)

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Kartellamt "skeptisch" bei zusätzlichen Maßnahmen für Bauern

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Bonn (dts Nachrichtenagentur) – Der Präsident des Bundeskartellamts, Andreas Mundt, hat sich kritisch gegenüber Forderungen aus der Bundesregierung gezeigt, seine Behörde könne durch ein härteres Vorgehen gegen Supermarktketten die Lage der deutschen Landwirte entscheidend verbessern. Er verwies darauf, dass es schon kartellrechtliche und wettbewerbspolitische Instrumente gebe, von denen landwirtschaftliche Produzenten profitieren würden: „Ich persönlich bin skeptisch hinsichtlich weiterer Maßnahmen“, sagte er dem „Handelsblatt“.

Finanzminister Christian Lindner (FDP) und Agrarminister Cem Özdemir (Grüne) hatten ein Eingreifen des Kartellamts gefordert. Sie hatten das mit der großen Marktmacht der führenden Lebensmittelhändler begründet, durch die diese den Landwirten niedrige Preise diktieren könnten.

Kartellamtschef Mundt verweist hingegen auf die bestehenden wettbewerbsrechtlichen Instrumente Missbrauchsaufsicht, Fusionskontrolle und Kartellverbot, die im Lebensmittelhandel besonders konsequent eingesetzt würden. „Diese Verfahren haben bis heute Auswirkungen auf die gesamte Lieferkette und nutzen damit mittelbar auch der Landwirtschaft“, erklärte Mundt. Außerdem handelte es sich bei den Verhandlungspartnern der Supermarktketten nicht um die einzelnen Landwirte, sondern um Genossenschaften zum Teil mit Milliardenumsätzen, Großhändler oder die fleischverarbeitende Industrie.

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte davon gesprochen, dass für die Landwirtschaft das „Hauptproblem eine Übermacht auf der Nachfrageseite“ bestehe. Er forderte die unabhängige Monopolkommission auf, eine Untersuchung anzustellen. Kommissionschef Jürgen Kühling kündigte nun an, dass das Gremium sich mit dem Thema befassen wolle. „Ein Kippen des Marktes in Richtung eines Monopols sehen wir zwar nicht“, sagte Kühling dem „Handelsblatt“. Ob aber mögliche Probleme bereits ausreichend adressiert würden, könne erst nach einer sorgfältigen Analyse geklärt werden.

Unterdessen kündigte der Bauernverband für die kommenden Wochen neue Proteste an. Diese würden aber „eher nadelstichartig“ ausfallen, sagte Bauernpräsident Joachim Rukwied am Freitag in Berlin.


Foto: Bauernproteste (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Sind Sie bereit für Konflikte in Ihrem Business? Entdecken Sie effektives Management!

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Umgang mit Konflikten in Geschäftsbeziehungen

Konflikte sind eine unvermeidbare Realität in der Geschäftswelt. Sie entstehen aus einer Vielzahl von Gründen, sei es aufgrund unterschiedlicher Ziele, Missverständnissen in der Kommunikation oder divergierenden Wertevorstellungen. Während Konflikte oft als negativ wahrgenommen werden, bieten sie auch Chancen für Wachstum und Verbesserung. Ein effektiver Umgang mit diesen Herausforderungen kann nicht nur bestehende Beziehungen stärken, sondern auch die Grundlage für zukünftige erfolgreiche Kooperationen schaffen. In diesem Kontext gewinnt das Konfliktmanagement, das Fähigkeiten wie diplomatische Kommunikation, Empathie und kritisches Denken umfasst, zunehmend an Bedeutung.

Die Kunst, Konflikte in Geschäftsbeziehungen zu managen, erfordert mehr als nur das Lösen unmittelbarer Differenzen. Es geht darum, ein tieferes Verständnis für die Perspektiven aller Beteiligten zu entwickeln, Konflikte als Gelegenheit zur Verbesserung der Geschäftspraktiken zu betrachten und eine Atmosphäre des gegenseitigen Respekts und Vertrauens zu fördern. In dieser erweiterten Einleitung werden wir untersuchen, wie Unternehmen durch effektives Konfliktmanagement nicht nur potenzielle Krisen bewältigen, sondern auch ihre Beziehungen festigen und ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem Markt steigern können.

Erkennung und Verständnis von Konflikten

Der erste Schritt im Umgang mit Konflikten ist, sie frühzeitig zu erkennen und zu verstehen. Konflikte können sich in Form von Meinungsverschiedenheiten, Frustration oder sogar in offenem Widerspruch äußern. Es ist wichtig, die Ursachen zu identifizieren, um effektiv reagieren zu können.

Kommunikation als Schlüssel

Kommunikation ist das wichtigste Werkzeug im Konfliktmanagement. Eine offene, ehrliche und respektvolle Kommunikation kann viele Missverständnisse klären und eine Basis für die Lösung von Differenzen schaffen.

Einsatz von Mediation und Moderation

In komplexen Konfliktsituationen kann die Hinzuziehung eines neutralen Mediators hilfreich sein. Eine Mediation bietet einen strukturierten Rahmen, in dem alle Parteien ihre Sichtweisen darlegen und gemeinsam an einer Lösung arbeiten können.

Verhandlungstechniken und Kompromissbereitschaft

Gute Verhandlungstechniken sind essentiell, um zu einer beidseitig akzeptablen Lösung zu gelangen. Kompromissbereitschaft von beiden Seiten kann helfen, eine Brücke zu bauen und die Geschäftsbeziehung zu stärken.

Langfristige Strategien zur Konfliktprävention

Um zukünftige Konflikte zu vermeiden, sollten Unternehmen langfristige Strategien entwickeln. Dazu gehört die Etablierung klarer Kommunikationswege, regelmäßige Feedback-Gespräche und die Schaffung einer offenen Unternehmenskultur.

Fallbeispiele und Erfahrungen

Erfolgreiche Unternehmen teilen oft ihre Erfahrungen im Umgang mit Konflikten. Diese Fallbeispiele können wertvolle Einblicke und Lernmöglichkeiten bieten.

Emotionale Intelligenz und Empathie

Die Fähigkeit, Emotionen zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren, ist ein wesentlicher Aspekt des Konfliktmanagements. Empathie gegenüber den Gefühlen und Standpunkten der anderen Partei kann helfen, die Situation zu entschärfen und eine Lösung zu finden.

Bedeutung von Kompromissen

Kompromisse sind oft der Schlüssel zur Konfliktlösung. Sie ermöglichen es beiden Parteien, einen Teil ihrer Ziele zu erreichen, ohne das Gefühl zu haben, zu viel aufzugeben.

Rolle der Führungskräfte

Führungskräfte spielen eine entscheidende Rolle im Konfliktmanagement. Sie müssen Konflikte erkennen, angemessen darauf reagieren und ihr Team bei der Lösungsfindung unterstützen.

Umgang mit anhaltenden Konflikten

Nicht alle Konflikte können gelöst werden. In solchen Fällen ist es wichtig, Strategien zu entwickeln, um mit der Situation umzugehen, ohne dass die Geschäftsbeziehung langfristig darunter leidet.

Nutzen von Konflikten als Lernchance

Konflikte bieten die Möglichkeit, Schwachstellen in der Kommunikation und im Management aufzudecken. Unternehmen können diese Erkenntnisse nutzen, um Prozesse zu verbessern und zukünftige Konflikte zu vermeiden.

Der strategische Wert des Konfliktmanagements in Geschäftsbeziehungen

Ein professioneller Umgang mit Konflikten in Geschäftsbeziehungen ist weit mehr als eine bloße Notwendigkeit – er ist ein entscheidender Faktor für langfristigen unternehmerischen Erfolg. Konflikte, richtig gehandhabt, bieten nicht nur die Chance, bestehende Beziehungen zu stärken, sondern auch wertvolle Lernerfahrungen zu sammeln, die zur Weiterentwicklung des Unternehmens beitragen können.

Effektive Kommunikation, die Bereitschaft zum Kompromiss und die Fähigkeit, Emotionen und Interessen der beteiligten Parteien zu verstehen, sind unerlässliche Komponenten im Konfliktmanagement. Diese Fähigkeiten helfen, Missverständnisse zu klären, Vertrauen aufzubauen und eine Atmosphäre der Kooperation zu fördern. Darüber hinaus ist die Rolle der Führungskräfte bei der Konfliktbewältigung nicht zu unterschätzen. Ihre Fähigkeit, Konflikte zu erkennen, angemessen darauf zu reagieren und ihr Team bei der Lösungsfindung zu unterstützen, ist für die Schaffung einer positiven und produktiven Arbeitsumgebung entscheidend.

Konflikte sollten auch als Gelegenheit gesehen werden, interne Prozesse und Kommunikationsstrategien zu überdenken. Unternehmen, die aus Konflikten lernen und ihre Strategien entsprechend anpassen, sind besser gerüstet, um zukünftige Herausforderungen zu meistern. Zudem kann der Umgang mit Konflikten auch dazu beitragen, die Resilienz und Anpassungsfähigkeit eines Unternehmens zu stärken, was in der dynamischen Geschäftswelt von heute von unschätzbarem Wert ist.

Abschließend lässt sich sagen, dass der Umgang mit Konflikten in Geschäftsbeziehungen eine Kunst und eine Wissenschaft zugleich ist. Unternehmen, die diese Fähigkeiten kultivieren und in ihr Konfliktmanagement investieren, positionieren sich nicht nur als verantwortungsvolle und attraktive Geschäftspartner, sondern sichern sich auch einen wichtigen Vorteil in der komplexen und sich ständig wandelnden Welt des Geschäfts

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