Montag, November 25, 2024
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US-Börsen schließen nach Arbeitsmarktdaten etwas fester

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New York (dts Nachrichtenagentur) – Die US-Börsen haben am Freitag geringfügig zugelegt. Zu Handelsende in New York wurde der Dow mit 37.466 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von 0,1 Prozent im Vergleich zum vorherigen Handelstag.

Wenige Minuten zuvor war der breiter gefasste S&P 500 mit rund 4.697 Punkten 0,2 Prozent im Plus, die Technologiebörse Nasdaq berechnete den Nasdaq 100 zu diesem Zeitpunkt mit rund 14.524 Punkten 0,1 Prozent fester. Das US-Arbeitsministerium teilte am Freitag mit, dass die US-Arbeitslosenrate in den USA im Dezember unverändert bei 3,7 Prozent geblieben ist. Insgesamt lag die Zahl der Arbeitslosen damit unverändert bei 6,3 Millionen. Die Unternehmen in den USA schufen dem Ministerium zufolge rund 216.000 neue Stellen außerhalb der Landwirtschaft.

US-Finanzministerin Janet Yellen zeigte sich derweil optimistisch: Sie sieht eine „weiche Landung“ der US-Wirtschaft. Unterdessen tendierte die europäische Gemeinschaftswährung etwas schwächer. Ein Euro kostete am Freitagabend 1,0939 US-Dollar (-0,07 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9142 Euro zu haben. Der Goldpreis zeigte sich etwas stärker, am Abend wurden für eine Feinunze 2.044,75 US-Dollar gezahlt (+0,06 Prozent).

Das entspricht einem Preis von 60,06 Euro pro Gramm. Der Ölpreis stieg deutlich: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Freitagabend gegen 22 Uhr deutscher Zeit 78,77 US-Dollar, das waren 1,5 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Wallstreet in New York, via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Özdemir ruft Bauern zu Gewaltfreiheit bei Protesten auf

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hat vor einer Unterwanderung der Bauernproteste durch Extremisten gewarnt und die Landwirte zu Gewaltfreiheit aufgerufen. „Leute von ganz rechts außen“ würden versuchen, die legitimen Bauernproteste für sich zu nutzen, sagte Özdemir dem „ZDF Heute-Journal“ am Freitagabend.

„Die haben Umsturzfantasien.“ Hintergrund ist der Vorfall im Hafen von Schlüttsiel in Schleswig-Holstein. Dort hatte eine Gruppe, darunter viele Bauern, Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) am Verlassen einer Fähre gehindert und versucht, die Fähre zu erstürmen. Özdemir erwartet eine klare Distanzierung aller Bauernorganisationen. Es sei ein Kernstück der liberalen Demokratie, einander zuzuhören und Gewalt abzulehnen.

„Sonst verrottet hier was“, so Özdemir. Zum Teil-Rückzug bei den Agrar-Sparmaßnahmen sagte der Minister, die beiden Maßnahmen zusammen seien zu viel gewesen. „Wir haben das korrigiert.“ Er verstehe, dass das manchen immer noch nicht reicht, es sei aber „eine faire Maßnahme“.

Die Bundesregierung hätte den Bauern zugehört und reagiert. Was nicht ginge, sei, dass manche jetzt drohten, Gewalt anzuwenden, um die Politik unter Druck zu setzen, so der Landwirtschaftsminister. „Wir sind nicht erpressbar, um das sehr klar zu sagen.“ Auch die Wahl der Mittel sei entscheidend.

Die Landwirtschaft habe große Sympathien in Deutschland. „Aber das kann man auch verspielen“, so Özdemir.


Foto: Cem Özdemir (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Sicherheitsbehörden warnen vor Unterwanderung von Bauernprotesten

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Deutsche Sicherheitsbehörden beobachten im Zusammenhang mit den geplanten Bauernprotesten kommende Woche diverse Mobilisierungsaufrufe und Solidaritätsbekundungen von Rechtsextremisten, Gruppierungen der Neuen Rechten und der Querdenker-Szene, besonders in den sozialen Medien. Das ergab eine Abfrage der „Welt am Sonntag“ beim Bundeskriminalamt (BKA), dem Bundesamt für Verfassungsschutz und den Verfassungsschutzbehörden der Länder.

Das BKA teilte der Zeitung mit, zahlreiche Mobilisierungsaufrufe festgestellt zu haben. Darunter seien Aufrufe für einen „Generalstreik“ und „Umsturzrandale“ sowie für eine „Unterwanderung“ der Demonstrationen. Die Partei „Der III. Weg“, die vom Bundesamt für Verfassungsschutz als rechtsextremistische Kleinstpartei eingeordnet wird, spricht laut Polizei von einem möglichen Bauernaufstand. AfD-Mitglieder und Funktionäre der Partei würden als Veranstaltungsanmelder fungieren oder seien als Redner vorgesehen.

Einen Aufruf gibt es auch von der Initiative „Ein Prozent“, die ebenfalls durch den Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch und verfassungsfeindlich eingestuft wird. Aus den Sicherheitsbehörden hieß es auf Nachfrage der „Welt am Sonntag“, der Bauernprotest sei schwer einzuschätzen. Auf der einen Seite seien Landwirte mit einem legitimen Anliegen und auf der anderen Seite Extremisten, die diesen Protest unterwandern wollten. Gleichzeitig sieht das BKA für die Bauernproteste und deren Veranstalter selbst keine „gefährdungsrelevanten Erkenntnisse“.

AfD-Bundessprecher Tino Chrupalla sagte der „Welt am Sonntag“, als „parlamentarische Vertretung und möglichst als Regierung“ wolle sich seine Partei für die Interessen der Bauern einsetzen. „Wir stellen das Thema ins Zentrum unserer Wahlkämpfe. Unsere Mitglieder ermutigen wir dazu, am Protest teilzunehmen“, so Chrupalla. Die AfD unterstütze alle Bürger, die für ihre Rechte auf die Straße gehen und „friedlich protestieren“.

Der Vorsitzende der Freien Wähler, Hubert Aiwanger, sagte der „Welt am Sonntag“, die geplanten Proteste der Landwirte seien „pure Notwehr gegen eine verfehlte Politik“ der Bundesregierung. „Es ist höchste Zeit, dass sich die Leistungsträger der Mitte zu Wort melden und der Ampel sagen: Ihr müsst umsteuern.“ Aiwanger kündigte an, bei mehreren Kundgebungen sprechen zu wollen, auch bei der Abschlusskundgebung in Berlin am 15. Januar. Zur Sorge um Vereinnahmung durch Extremisten sagte der bayerische Wirtschaftsminister, er glaube, „dass dieses Narrativ von linker Seite befördert wird, um das Anliegen der Landwirte in Misskredit zu bringen“.

Die Vertreter der Bauernverbände hatten sich wiederholt von Gewalt und extremistischem Vorgehen distanziert, etwa nach der Blockade der Rückkehr aus dem Privaturlaub von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) an einem Fähranleger in Schlüttsiel in Schleswig-Holstein. Ein Sprecher der Polizeidirektion Flensburg teilte der Zeitung mit, man habe diesbezüglich Ermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruch und Nötigung eingeleitet. Es sei aber „nicht möglich“ gewesen, die Personalien mutmaßlicher Straftäter aufzunehmen. Die Störer zu identifizieren, werde „schwierig“.


Foto: Bundeskriminalamt (BKA) und Bundesamt für Verfassungsschutz (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Steinmeier zeigt sich schockiert über Fähren-Blockade

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nach der Blockade einer Fähre mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) an Bord durch Landwirte und andere Protestierende hat sich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erschüttert gezeigt. „Zu sehen, wie ein Minister auf einer privaten Reise von einer aggressiven Menschenmenge eingeschüchtert wird und sich nach Bedrohungen in Sicherheit begeben musste, hat viele in unserem Land schockiert, auch mich“, sagte Steinmeier der „Bild“ (Samstagausgabe).

„Das dürfen wir nicht hinnehmen.“ Der Bundespräsident zeigte sich besorgt über das gesellschaftliche Klima und forderte die Landwirte auf, friedlich zu demonstrieren und die Gesetze einzuhalten. „Demonstrationen gehören zur Demokratie. Kritik an der Regierung ist legitim. Aufrufe zu Hass und Gewalt überschreiten jedoch die Grenze dessen, was gerechtfertigt ist“, erklärte Steinmeier.

„Wer so handelt, verletzt die Grundregeln unserer Demokratie und schadet damit seiner eigenen Sache.“ In verschiedenen Messenger-Gruppen und -Kanälen war im Laufe des Donnerstags zu Protesten in Schlüttsiel aufgerufen worden, wo eine Fähre mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) anlegen sollte. Habeck, der von einem Urlaub auf Hallig Hooge kam, und andere Passagiere wurden daran gehindert, die Fähre zu verlassen.

Ein Gesprächsangebot des Grünen-Politikers wurde gemäß dem Ministerium von den Protestierenden abgelehnt. Der Reederei zufolge sollen die Demonstranten versucht haben, das Schiff zu erstürmen. Die zuständige Staatsanwaltschaft Flensburg hat laut „Spiegel“ ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Bauernverbände und Politiker verschiedener Parteien verurteilten die Blockade.

Hubert Aiwanger, Chef der Freien Wähler, sagte der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, die „Schuld für die Bauernwut“ liege allein bei der Ampelpolitik. AfD-Chefin Alice Weidel schrieb auf der Plattform X von einer „Fährenflucht“ Habecks.


Foto: Frank-Walter Steinmeier (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Huber spricht sich nach Fähren-Blockade für Gewaltfreiheit aus

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München (dts Nachrichtenagentur) – CSU-Generalsekretär Martin Huber hat nach der Blockade einer Fähre mit Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) an Bord für Gewaltfreiheit geworben. „Klar ist: Protest muss gewaltfrei und ohne Bedrohungen stattfinden“, sagte der CSU-Politiker dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Samstagausgaben).

„Einzelne Fehlverhalten dürfen nicht das berechtigte Anliegen der Landwirte untergraben.“ Huber forderte die Ampel auf, die vorgesehenen Kürzungen beim Agrardiesel komplett zurückzunehmen. „Das permanente Hin und Her der Planlos-Ampel verunsichert das Land“, sagte der CSU-Generalsekretär. „Halbherzige Korrekturen reichen nicht, die Unterstützung beim Agrardiesel muss bleiben: Das ist nicht klimaschädlich, sondern gewährleistet die Versorgung mit guten regionalen Lebensmitteln.“

In verschiedenen Messenger-Gruppen und -Kanälen war im Laufe des Donnerstags zu Protesten in Schlüttsiel aufgerufen worden, wo eine Fähre mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) anlegen sollte. Habeck, der von einem Urlaub auf Hallig Hooge kam, und andere Passagiere wurden daran gehindert, die Fähre zu verlassen. Ein Gesprächsangebot des Grünen-Politikers wurde dem Ministerium zufolge von den Protestierenden abgelehnt. Der Reederei zufolge sollen die Demonstranten versucht haben, das Schiff zu erstürmen.

Die zuständige Staatsanwaltschaft Flensburg hat laut „Spiegel“ ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Bauernverbände und Politiker verschiedener Parteien verurteilten die Blockade. Hubert Aiwanger, Chef der Freien Wähler, sagte der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, die „Schuld für die Bauernwut“ liege allein bei der Ampelpolitik. AfD-Chefin Alice Weidel schrieb auf der Plattform X von einer „Fährenflucht“ Habecks.


Foto: Martin Huber (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Dax lässt geringfügig nach – Commerzbank weiter vorn

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Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Zum Wochenausklang hat der Dax geringfügig nachgelassen. Der Index wurde zum Xetra-Handelsschluss mit 16.594 Punkten berechnet, ein Minus in Höhe von 0,1 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss.

Nachdem der Dax im Tagesverlauf zunächst im Minus verharrte, drehte er am Nachmittag nur vorübergehend ins Plus. „Mit einem erneut robusten Arbeitsmarkt in den USA im Dezember haben die Anleger ihre Zinssenkungserwartungen nun endgültig reduziert und sich gleichzeitig auf eine daraus erwachsende, weiterhin hohe Widerstandsfähigkeit der Wirtschaft konzentriert“, kommentierte Konstantin Oldenburger, Marktanalyst bei CMC Markets. „Bereits im Vorfeld signalisierten die Umfragen einen weiterhin starken Arbeitsmarkt in den USA. Mit 217.000 neu geschaffenen Stellen im Dezember wurden die Erwartungen aber sogar noch deutlich übertroffen.“

Dies habe in einer ersten Reaktion zu weiter fallenden Aktienkursen geführt, so Oldenburger. „Damit wurde dann aber scheinbar auch die extreme Positionierung der Investoren zum Jahresausklang zurückgenommen, und es folgte eine Erholung sowohl an der Wall Street als auch an der Frankfurter Börse. Der Markt hatte sich auf das Gegenteil sehr gut vorbereitet, nämlich auf solide NFP-Zahlen und damit auf die Tatsache, dass Fed die Zinsen nicht bereits im März senken wird.“ Wie auch am Vortag standen bis kurz vor Handelsschluss die Papiere der Commerzbank an der Spitze der Dax-Liste.

Das Schlusslicht bildeten derweil die BASF-Aktien. Unterdessen stieg der Gaspreis: Eine Megawattstunde (MWh) Gas zur Lieferung im Februar kostete 34 Euro und damit drei Prozent mehr als am Vortag. Das impliziert einen Verbraucherpreis von mindestens rund acht bis zehn Cent pro Kilowattstunde (kWh) inklusive Nebenkosten und Steuern, sollte das Preisniveau dauerhaft so bleiben. Der Ölpreis stieg für seine Verhältnisse deutlich: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Freitagnachmittag gegen 17 Uhr deutscher Zeit 78,88 US-Dollar, das waren 1,7 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.

Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Freitagnachmittag etwas stärker. Ein Euro kostete 1,0968 US-Dollar (+0,20 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9117 Euro zu haben.


Foto: Frankfurter Börse, via dts Nachrichtenagentur

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Politikwissenschaftler sehen geringe Erfolgschancen für Maaßen-Partei

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Kassel (dts Nachrichtenagentur) – Wolfgang Schroeder, Politikwissenschaftler an der Uni Kassel, hat die Chancen für die geplante Partei der „Werteunion“ des ehemaligen Verfassungsschutzpräsidenten Hans-Georg Maaßen als gering eingestuft. „Ich sehe nicht mehr Potenzial als 0,5 Prozent bis zwei Prozent“, sagte Schroeder der „Rheinischen Post“ am Freitag.

Eine Konkurrenz für die Partei Sahra Wagenknechts bedeute die „Werteunion“ laut Schroeder nicht, beide Zusammenschlüsse würden jeweils andere Milieus ansprechen. Stimmen für die neue Partei Maaßens seien eher von Unions-, vor allem aber von AfD-Wählern zu erwarten. Auch der Politikwissenschaftler Constantin Wurthmann von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg vermutet für die „Werteunion“ kein großes Wählerpotenzial. In der Ecke, in der sich die Maaßen-Partei befinde, sei „das Potenzial ausgeschöpft“, sagte der Politikwissenschaftler der Zeitung.

Er glaube, die „Werteunion“ werde „allenfalls ein One-Hit-Wonder“, so Wurthmann. „Die schaffen es vielleicht, einen Abgeordneten ins Europaparlament zu entsenden, aber dann war es das.“ Bislang ist die „Werteunion“ nur ein Verein. Maaßen hatte am Donnerstag mitgeteilt, bei einer Mitgliederversammlung im Januar über erste Schritte zu einer Parteigründung entscheiden zu wollen.


Foto: Hans-Georg Maaßen (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Ermutigende Aussichten für Japan

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Japan
Foto von Aadish Kumar (Quelle: T. Rowe Price)

Ein aktueller Marktkommentar von Aadish Kumar, Ökonomom international bei T. Rowe Price:

Noch vor einem Jahr hätten nur wenige zuversichtlich vorausgesagt, dass Japan eine solche Renaissance erleben würde, wie sie derzeit zu beobachten ist. Die ermutigenden Wachstumsaussichten und der aufkommende Inflationsdruck stehen in krassem Gegensatz zur wirtschaftlichen Stagnation, die einen Großteil der letzten 30 Jahre geprägt hat. Der Wiederaufschwung wurde durch Japans außergewöhnliche Politik begünstigt, die in einer Zeit, in der andere große Märkte mit steigenden Zinsen und Rezessionsängsten zu kämpfen haben, eine akkommodierende Tendenz beibehält.

Gleichzeitig treibt eine schwache Währung die Aktienmärkte in die Höhe, während die Behörden weiterhin der Marktreform den Vorrang geben, um Japan zu einem wettbewerbsfähigeren und attraktiveren Ziel für ausländische Kapitalinvestitionen zu machen. Vor diesem Hintergrund sind die Aussichten für Japan im Jahr 2024 im Großen und Ganzen positiv, wobei ein möglicher Wechsel zu einer strafferen Politik vielleicht das größte Risiko für diese Aussichten darstellt.

Die Inflation in Japan zeigt ermutigende Anzeichen

Nach jahrzehntelangem Kampf gegen eine schwache Inflation und lange Phasen der Deflation sind die Aussichten auch hier ermutigend. Schocks auf der Angebotsseite, eine akkommodierende Geldpolitik und eine angespannte Arbeitsmarktlage haben die Inflation angekurbelt. Im Gegensatz zu anderen großen Märkten sind die japanischen Politiker verzweifelt bemüht, eine nachhaltige Inflation von 2 % zu erreichen, die durch Lohnwachstum gestützt wird.

Die Anzeichen sind positiv, aber nach vielen Fehlschlägen sind weitere Beweise erforderlich, um die Bank of Japan (BOJ) von der Dauerhaftigkeit der Inflation zu überzeugen. Die Kerninflation (ohne Lebensmittel und Kraftstoffe) liegt in Japan im September 2023 bei 2,7 % im Jahresvergleich, aber es gibt starke Basiseffekte, die die jährlichen Inflationsdaten beeinflussen. Die monatlichen Daten vermitteln ein besseres Bild der kurzfristigen Inflationstendenzen, und unsere Messungen der zugrunde liegenden, sequenziellen Kerninflation deuten auf eine laufende Rate von eher 1,5 % hin, was unter dem Zielwert liegt.

Ausblick auf den Arbeitsmarkt – eine Anspannung auf dem Arbeitsmarkt ist ein gutes Zeichen

Einer der wichtigsten Einflüsse auf die längerfristigen Inflationsaussichten in Japan ist der Arbeitsmarkt. Dieser hat sich in den letzten Jahren angespannt, und die Arbeitslosenquote liegt derzeit auf einem langfristigen Tiefstand. Bestimmte Sektoren melden weiterhin einen Arbeitskräftemangel, was darauf hindeutet, dass die angespannte Lage bis weit ins Jahr 2024 anhalten könnte. Im April 2023 erhielten die Arbeitnehmer bei den jährlichen Lohnverhandlungen eine Lohnerhöhung von insgesamt 3,6 %, wobei das Grundgehalt um 2,1 % angehoben wurde – der höchste Wert seit 1992. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten können sich die japanischen Arbeitnehmer auf höhere Lohnaussichten freuen. Die höheren Lohnaussichten werden in Verbindung mit einer Verlangsamung der Inflation zu realen Einkommenssteigerungen führen und die Wachstumsdynamik unterstützen.

Die Bedeutung der Lohninflation kann nicht unterschätzt werden; sie ist das Hauptaugenmerk der BOJ bei ihren politischen Entscheidungen. Derzeit wird die Frage gestellt, ob die Inflation in Japan weiter ansteigen könnte. Die BOJ ist weniger besorgt über kurzfristige Angebotsschocks oder Verzerrungen, die sich auf die Kern- oder Gesamtinflation auswirken, und konzentriert sich mehr auf das Lohnwachstum als Indikator für die längerfristige Inflation. Das Lohnwachstum, das wir derzeit in Japan beobachten, deutet darauf hin, dass sich das Lohnsetzungsverhalten der Unternehmen ändert, was darauf hindeutet, dass eine höhere Inflation zwar anhalten kann, aber unter dem Ziel von 2 % bleiben wird.

Politischer Ausblick – Kann Japan seinen akkommodierenden Kurs beibehalten?

Es besteht keine unmittelbare Dringlichkeit für die BOJ, ihre akkommodierende Haltung zu ändern, aber unser Basisszenario geht davon aus, dass sie die derzeitige Negativzinspolitik im April 2024 beenden wird, um mit den jährlichen Lohnverhandlungen zusammenzufallen. Dies ist auch der Zeitpunkt, an dem die BOJ das Fiskaljahr 2026 in ihre Prognosen einbeziehen wird, was ein zusätzliches Jahr an Prognosen bietet, in dem die BOJ zunehmendes Vertrauen in eine höhere Inflation signalisieren kann.

Die andere wichtige Entscheidung, vor der die Bank of Japan steht, ist die Frage, wann – und wie – sie ihre Politik der Zinskurvensteuerung (YCC) aufgibt. Dies könnte zwar schon im Dezember dieses Jahres geschehen, aber die YCC-Politik wurde bereits schrittweise abgebaut, wobei die Parameter der 10-jährigen Renditeobergrenze so weit gelockert wurden, dass sie nicht mehr relevant sind, wie die jüngste Lockerung der Renditeobergrenze durch die BOJ von einer strengen 1 %-Grenze zu einem flexibleren „Referenzsatz“ zeigt.

Währungsausblick – Wie tief kann der Yen fallen?

Der steile Wertverlust des Yen gegenüber dem US-Dollar ist seit mehr als einem Jahr ein zentrales Thema in Japan und ein Haupteinflussfaktor für die starken Aktienmarktrenditen in Japan. Die schwache Währung, die sich derzeit auf einem Mehrjahrzehntstief befindet, hat den exportlastigen japanischen TOPIX-Index besonders begünstigt, wobei große, multinationale Automobilunternehmen und Hersteller von ihrer gestiegenen Wettbewerbsfähigkeit stark profitierten. Dies bedeutete auch, dass wertorientierte Unternehmen den Markt angetrieben haben und ihre wachstumsorientierten Pendants deutlich übertrafen.

In den letzten Jahren hat sich in Japan ein deutlicher Trend hin zum Wert und weg vom Wachstum vollzogen. Dieses Gefälle scheint jedoch im Vergleich zur Vergangenheit immer größer zu werden, was das Potenzial für Wachstumsunternehmen und stärker auf das Inland ausgerichtete Unternehmen erhöht, sich im Jahr 2024 von den niedrigen Bewertungsniveaus zu erholen. Sollten wir irgendwann einen Rückgang der globalen Zinssätze und einen stärkeren Yen erleben, wäre dies ein besonders günstiges Umfeld für Wachstumsunternehmen.

Ausblick auf die Governance – Vorrang für Kapitaleffizienz und höhere Aktionärsrenditen

Japanische Anleger sollten die laufende Reform der Unternehmensführung nicht übersehen. Diese Bemühungen bewirken einen bedeutsamen Wandel, der wahrscheinlich einen größeren Einfluss auf die langfristigen Aktienrenditen haben wird als die Geldpolitik des Landes. In jüngster Zeit haben die japanischen Behörden ihre Reformmaßnahmen verdoppelt, um das tief verwurzelte Problem der Kapitalineffizienz japanischer Unternehmen anzugehen. Anfang 2023 kündigte die Tokioter Börse (TSE) neue Regeln an, wonach Unternehmen, die ein Kurs-Buchwert-Verhältnis von weniger als 1x aufweisen, sich verbessern müssen oder Gefahr laufen, aus dem neuen Prime 150 Index ausgeschlossen zu werden.

Vielleicht noch wichtiger ist, dass Unternehmen, die diese Regeln nicht einhalten, erklären müssen, warum dies so ist, und dass sie Aktionspläne offenlegen müssen, um ihr Kurs-Buchwert-Verhältnis auf 1 zu erhöhen. Das Ziel der TSE besteht darin, die am schlechtesten geführten japanischen Unternehmen auszusortieren, und darüber hinaus eine nachhaltige Verbesserung der Eigenkapitalrenditen für alle japanischen Unternehmen zu erreichen. Bislang hat etwas mehr als die Hälfte der im TOPIX notierten Unternehmen auf diesen Druck reagiert, so dass das Potenzial für eine weitere Wertschöpfung, wenn mehr Unternehmen den Schwellenwert erreichen, beträchtlich ist.

Den Abstand zu den wichtigsten Marktteilnehmern schließen

Zusammenfassend sind die Aussichten für Japan bis 2024 ermutigend, da ein robustes Wirtschaftswachstum und eine steigende Inflation zu erwarten sind, die Anzeichen für eine nachhaltige Entwicklung aufweist. Die Gesundheit der Weltwirtschaft bleibt ein wichtiger Faktor für diese positive Einschätzung, während die akkommodierende Politik und die schwache Währung ebenfalls wichtige Stützen sind. Mögliche Schritte zur Straffung der Politik durch eine Anhebung der Zinssätze stellen ein Hauptrisiko für die Aussichten dar. Da die BOJ nicht riskieren will, die bisher geleistete gute Arbeit zunichte zu machen, wird sie unserer Meinung nach in ihrer Kommunikation kompromissbereit bleiben und die Politik akkommodierend halten.

An der Marktfront gibt es noch eine Menge versteckter Werte zu entdecken, insbesondere wenn die Reformmaßnahmen greifen, komplizierte Überkreuzbeteiligungen aufgelöst werden und die Unternehmen gezwungen sind, ihr Kapital effizienter einzusetzen. Die Verbesserung der Eigenkapitalrenditen dürfte dazu führen, dass die japanischen Unternehmen im internationalen Vergleich wettbewerbsfähiger werden und zunehmend ausländisches Kapital anziehen.

Ermutigende Aussichten für Japan

Foto von Aadish Kumar (Quelle: T. Rowe Price)

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Reederei drängt auf Bestrafung nach Habeck-Blockade

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Wyk auf Föhr (dts Nachrichtenagentur) – Nach der Blockade und versuchten Erstürmung einer Fähre mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) an Bord durch Landwirte und andere Protestierende übt der Chef der Wyker Dampfschiff-Reederei, Axel Meynköhn, scharfe Kritik an den Beteiligten und fordert deren Bestrafung. „Das war ganz klar Nötigung“, sagte der Firmenchef der „Bild“.

Der Kapitän habe „buchstäblich in letzter Sekunde“ abgelegt. „Die Demonstranten haben versucht, das Schiff zu stürmen, als er die Hydraulikbrücke hochgefahren hat. Einige sind sogar noch darauf gesprungen. Zuvor haben sie einen völlig unbeteiligten Lkw aufs Schiff zurückgedrängt, der herunterfahren wollte.“

Es sei „unfassbar“, was passiert sei, sagte Meynköhn. „Wir haben sowas in der Unternehmensgeschichte trotz zweier Weltkriege noch nicht erlebt“, so Meynköhn. An Bord des Schiffs seien 30 Passagiere gewesen, überwiegend Unbeteiligte. „Eine Odyssee für die Passagiere. Wir würden Anzeige erstatten, wenn wir wüssten, wer konkret dahintersteckte. Mir fehlt das Verständnis für diese Aktion. Es hätten ja auch alte oder kranke Menschen auf dem Schiff sein können“, so der Reederei-Chef.

„Und die Demonstranten haben sich noch selbst gefährdet.“


Foto: Robert Habeck (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

FDP unterstützt Ampel-Einigung bei Agrarsubventionen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die FDP wird nach den Worten ihres Generalsekretärs Bijan Djir-Sarai den Kompromiss bei der Streichung von Steuervergünstigungen für die Bauern mittragen. „Die Änderungen in der Sache begrüße ich, die zeitliche Streckung des Subventionsabbaus gibt den Betrieben die Gelegenheit, sich besser vorzubereiten und eine wirtschaftliche Überforderung zu verhindern“, sagte Djir-Sarai der „Rheinischen Post“ (Samstagausgabe).

Dass innerhalb der Koalition „eine Gegenfinanzierung gefunden werden konnte, war Voraussetzung dafür“. Zugleich verurteilte er gewalttätige Proteste gegen Pläne der Ampel. „Gewalttätiger Protest hat in einer Demokratie nichts zu suchen. Da gibt es keine zwei Meinungen. Er schadet darüber hinaus denjenigen, die für ihr Anliegen auf friedliche Weise demonstrieren“, sagte der FDP-Generalsekretär.


Foto: Bijan Djir-Sarai (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts