Dienstag, November 26, 2024
spot_img
Start Blog Seite 899

US-Börsen legen zu – Zugewinne im KI-Bereich

0

New York (dts Nachrichtenagentur) – Die US-Börsen haben am Donnerstag zugelegt. Zu Handelsende in New York wurde der Dow mit 36.117 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von 0,2 Prozent im Vergleich zum vorherigen Handelstag.

Wenige Minuten zuvor war der breiter gefasste S&P 500 mit rund 4.586 Punkten 0,8 Prozent im Plus, die Technologiebörse Nasdaq berechnete den Nasdaq 100 zu diesem Zeitpunkt mit rund 14.340 Punkten 1,4 Prozent fester. Angetrieben wurden die Zugewinne bei den Technologie-Aktien besonders von Entwicklungen im Bereich der „Künstlichen Intelligenzen“. Nachdem sich die Börsen am Vortag noch unbeeindruckt gezeigt hatten, stiegen Anleger am Donnerstag auf die Nachrichten zu Googles neuem KI-Modell „Gemini“ ein. Im Wettbewerb mit ChatGPT soll das Sprachmodell Unternehmensangaben zufolge in der leistungsfähigsten Ausführung bei Vergleichstests GPT-4 übertreffen.

Die Aktien von Google-Mutter Alphabet legten deutlich zu. Zudem zeigten sich Anleger überzeugt von neuen AMD-Chips, die zur Ausführung von KI-Modellen fähig sein sollen. Unterdessen tendierte die europäische Gemeinschaftswährung stärker. Ein Euro kostete am Donnerstagabend 1,0795 US-Dollar (+0,25 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9264 Euro zu haben.

Der Goldpreis zeigte sich etwas fester, am Abend wurden für eine Feinunze 2.029,15 US-Dollar gezahlt (+0,18 Prozent). Das entspricht einem Preis von 0,00 Euro pro Gramm. Der Ölpreis stieg unterdessen leicht: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Donnerstagabend gegen 22 Uhr deutscher Zeit 74,45 US-Dollar, das waren 15 Cent oder 0,2 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Wallstreet, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Kretschmann drängt auf schnelle Einigung im Haushaltsstreit

0

Stuttgart (dts Nachrichtenagentur) – Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) fordert mit Blick auf den Automobilstandort von der Bundesregierung eine zügige Einigung im Haushaltsstreit. „Wir brauchen Planungssicherheit, es kommt schon auf jeden Monat an“, sagte Kretschmann am Donnerstag dem „Tagesspiegel“.

„Wir stehen im Wettbewerb mit China, Kalifornien und Singapur. Das muss die Ampel im Blick behalten, statt Auseinandersetzungen zu führen“, sagte der Grünen-Politiker am Rande des „Strategiedialog Automobilwirtschaft BW“ in Berlin. „Wenn man Industrien, die sich im Transformationsprozess befinden, verliert, tut man dem eigenen Standort keinen Gefallen“, sagte Kretschmann. Seine Regierung hat ein Impulspapier an die Bundesregierung formuliert.

„Unsere Unternehmen benötigen ein rasches Signal von der Politik“, heißt es darin. Die Projekte aus dem Klima- und Transformationsfonds müssten umgesetzt werden, „damit die Transformation gelingen kann“. Im „Strategiedialog Automobilwirtschaft BW“ hat sich die grün-geführte Landesregierung von Baden-Württemberg über sieben Jahre mit verschiedenen Akteuren – den Herstellern, Forschungseinrichtungen und der IG Metall – auf eine Antriebswende verständigt. Auf dem Spiel stünden über 200.000 Jobs in Baden-Württemberg in der Autoindustrie, hieß es.


Foto: Winfried Kretschmann (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Merz bittet Habeck um Klima-Fördergelder für seinen Wahlkreis

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Für seinen Wahlkreis im Hochsauerland hat CDU-Chef Friedrich Merz offenbar von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) Klima-Fördermittel gefordert. Dabei handelt es sich um Gelder aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF), der nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Schuldenbremse gesperrt ist, wie der „Spiegel“ berichtet.

Die Klage war von Unionsfraktionschef Merz und seinen Abgeordneten angestrengt worden. In einem Brief vom 17. November, über den das Nachrichtenmagazin berichtet, bittet Merz den Vizekanzler um „die positive Verfahrensbegleitung im Sinne wichtiger Klimaschutzmaßnahmen auf kommunaler Ebene“. Mit dem geforderten Geld möchte Merz` Landkreis Klimaschutzmanager einstellen. Der Brief an Habeck wurde zwei Tage nach dem Haushaltsurteil von Merz unterschrieben. Darin beschwert er sich bei dem Grünenpolitiker über Bürokratie, die die Auszahlung der Gelder seiner Ansicht nach verzögere. Das gesamte Antragsverfahren gestalte sich „bürokratisch und schwerfällig“, schreibt er an Habeck. Das verstimme ihn als heimischen Abgeordneten. Ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums wollte den Brief nicht kommentieren. Den Vorwurf von zu viel Bürokratie weist er hingegen zurück. Das Programm aus dem KTF laufe sehr erfolgreich. Zur Bewältigung der hohen Anzahl von Förderanträgen habe man der bearbeitenden Agentur erlaubt, zusätzliches Personal einzustellen und Samstagsarbeit zu ermöglichen. Das Verfahren sei bereits verschlankt worden.

Jetzt falle es aber aufgrund des Urteils des Bundesverfassungsgerichts unter die aktuelle Haushaltssperre. Unionsfraktionschef Merz weist den Vorwurf zurück, eine Vorzugsbehandlung für seinen Wahlkreis verlangt zu haben. Seine Kritik richte sich gegen die Ampel-Bürokratie bei der Bewilligung der Anträge. Auf Anfrage hieß es aus Merz` Umfeld, das sei außerdem „ganz normale Wahlkreisarbeit“.


Foto: Friedrich Merz (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Steinmeier lädt Habeck am Freitag zum Krisengespräch

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) am Freitag zum Gespräch nach Schloss Bellevue eingeladen. Bei dem Treffen mit dem Grünenpolitiker soll es angesichts der Haushaltskrise in erster Linie um die aktuelle Lage in der Bundesregierung gehen, wie der „Spiegel“ berichtet.

Das Staatsoberhaupt hatte zuletzt auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zu Gast, demnächst sind dem Vernehmen nach Treffen mit Finanzminister und FDP-Chef Christian Lindner sowie Oppositionsführer Friedrich Merz (CDU) geplant. Als Bundespräsident lädt Steinmeier in regelmäßigen Abständen die Spitzenvertreter der deutschen Politik zu sich ein. Das Wirtschaftsministerium bestätigte gegenüber dem „Spiegel“ den Termin Habecks beim Staatsoberhaupt. Es handele sich dabei um einen „Routinetermin“, hieß es.


Foto: Schloss Bellevue (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Frei fordert Bundestagspräsidentin in Haushaltskrise zum Handeln auf

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Unionsfraktion hat Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) am Donnerstag aufgefordert, die Ampelkoalition „zur Ordnung“ zu rufen. Der Umgang der Regierung mit dem Bundestag sei „inakzeptabel“, heißt es in einem Brief des Parlamentarischen Geschäftsführers der Unionsfraktion, Thorsten Frei (CDU), an die Bundestagspräsidentin, über den die „Süddeutsche Zeitung“ (Freitagausgabe) berichtet.

„Selbst das Haushaltsrecht als Königsrecht des Parlaments“ bleibe „vom Chaos der Ampel nicht mehr verschont“, erklärte Frei. So dürfe es nicht weitergehen. Es sei deshalb „dringend geboten“, dass sich Bas „persönlich in die Vorgänge“ einschalte. Seit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu den Staatsfinanzen dränge die CDU/CSU-Fraktion „auf geordnete und seriöse parlamentarische Verfahren“ zur Sicherstellung verfassungsgemäßer Haushalte, heißt es in dem Brief.

Jeder notwendige Schritt auf diesem Weg habe der Bundesregierung und den Koalitionsfraktionen „mühsam abgerungen werden“ müssen. Das bisherige Vorgehen der Koalition sei „von Planlosigkeit und Starrsinn geprägt“. Ein neuer Tiefpunkt seien am Donnerstag die Beratungen über den Entwurf des Haushaltsfinanzierungsgesetzes gewesen. Trotz nachdrücklicher Bitten der Unionsfraktion um frühzeitige Information hätten die Koalitionsfraktionen kurz vor Beginn der Haushaltsausschuss-Sitzung „überfallartig“ einen umfangreichen Änderungsantrag vorgelegt, schreibt Frei.

„Dieser neue Änderungsantrag ersetzte nicht nur die drei bisherigen Änderungsanträge, sondern sah auch die Aufspaltung des Entwurfs des Haushaltsfinanzierungsgesetzes in zwei Teile vor.“ In der Kürze der Zeit sei nicht eindeutig nachvollziehbar gewesen, „welche Anteile im Gesetzentwurf verbleiben sollten oder zurückgestellt werden würden“. Am Donnerstag war bekannt geworden, dass es die Ampelkoalition wegen interner Differenzen doch nicht mehr schafft, den Haushalt 2024 noch in diesem Jahr zu beschließen.


Foto: Thorsten Frei (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Dax lässt geringfügig nach – Commerzbank hinten

0

Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Am Donnerstag hat der Dax geringfügig nachgelassen. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 16.629 Punkten berechnet, ein Minus in Höhe von 0,2 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss.

Nach einem schwachen Tagesstart verharrte der Dax im Tagesverlauf auf etwas unter Vortagesniveau. „Die Rally im Deutschen Aktienindex lässt nicht nur die meisten Marktbeobachter, sondern auch viele Anleger kopfschüttelnd zurück“, kommentierte Konstantin Oldenburger, Marktanalyst bei CMC Markets. „Dass es heute mit wieder steigenden Kursen an der Wall Street vorerst nicht weiter nach oben geht, könnte bedeuten, dass zumindest ein Großteil der Leerverkäufer gestern die Reißleine gezogen hat.“ Auch die Erwartungen massiver Zinssenkungen hält Oldenburger zumindest kurzfristig für übertrieben.

„Ein zu dynamischer Kurswechsel in der Geldpolitik könnte am Ende auch vom Segen zum Fluch für die Aktienmärkte werden, wenn Investoren immer mehr und schnellere Zinssenkungen einpreisen. Bei diesem Tempo wird es nicht lange dauern, bis die gestiegenen Aktienmarktbewertungen durch sinkende Anleiherenditen in echte Rezessionsängste umschlagen.“ Die letzten beiden Male, als die US-Notenbank und auch die Europäische Zentralbank von einer Pause zur tatsächlichen Senkung der Leitzinsen übergegangen waren, seien mit starken Verlusten im breiten Aktienmarkt verbunden gewesen, so der Marktanalyst. „Als die Fed zu dem Schluss kam, dass sie die Zinsen schnell senken musste, waren das Wachstum und damit auch die Stimmung am Aktienmarkt bereits so stark angeschlagen, dass die Notenbanken die gesamte Straffung, die sie in dem Zyklus zuvor vorgenommen hatten, wieder rückgängig machen mussten. Mit anderen Worten: eine harte Landung der Wirtschaft zwang sie dazu.“

Bis kurz vor Handelsschluss bildeten die Papiere von Adidas, Zalando und Commerzbank das Schlusslicht an der Frankfurter Börse. Nach den kräftigen Verlusten am Vortag waren die Merck-Aktien dagegen an der Tabellenspitze zu finden. Unterdessen stieg der Gaspreis: Eine Megawattstunde (MWh) Gas zur Lieferung im Januar kostete 40 Euro und damit zwei Prozent mehr als am Vortag.

Das impliziert einen Verbraucherpreis von mindestens rund acht bis zehn Cent pro Kilowattstunde (kWh) inklusive Nebenkosten und Steuern, sollte das Preisniveau dauerhaft so bleiben. Der Ölpreis stieg ebenfalls: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Donnerstagnachmittag gegen 17 Uhr deutscher Zeit 74,86 US-Dollar, das waren 56 Cent oder 0,8 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags. Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Donnerstagnachmittag stärker. Ein Euro kostete 1,0792 US-Dollar (+0,22 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9266 Euro zu haben.


Foto: Frankfurter Börse, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Wissing mahnt schnelle Lösung im Bahn-Tarifstreit an

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat an die Tarifpartner im Bahnstreik appelliert, eine schnelle Lösung zu finden. „Die Menschen sind auf Mobilität angewiesen und gerade während der Feiertage trifft es die Familien hart – oder Menschen, die zu ihren Freunden wollen, zu ihren Liebsten wollen“, sagte Wissing dem TV-Sender „Welt“ am Donnerstag.

„Und deswegen kann man nur appellieren an alle, sich schnell zu einigen und vor allen Dingen dafür zu sorgen, dass die Menschen während der Feiertage, die auf Mobilität angewiesen sind, auch mit der Bahn reisen können.“ Einen Eingriff in die Verhandlungen lehnte Wissing ab. „Es gilt bei uns Tarifautonomie. Es ist nicht Aufgabe der Bundesregierung, hier zu schlichten“, so der Verkehrsminister.

„Ich kann den Ärger verstehen und bin dennoch darauf fokussiert, die Tarifautonomie zu achten.“ Er könne nicht in diesem Tarifkonflikt ein „Machtwort“ sprechen oder eine Entscheidung treffen, so Wissing. „Und deswegen müssen die Tarifparteien sich ihrer Verantwortung bewusst sein, gerade in der Zeit, in der Menschen in besonderem Maße auf Mobilität angewiesen sind. Ich kann nur hoffen, dass diese Verantwortung wahrgenommen wird und man sich schnell einigt und zusammenfindet.“

Der FDP-Politiker machte aber auch deutlich, dass er die Streiks für eine Belastung für die ganze Gesellschaft hält. Die Bahn sei ein wichtiges Verkehrsmittel, und die Bürger seien „darauf angewiesen, dass sie zuverlässig und vor allen Dingen verlässlich fährt“, so Wissing. „Und diese immerwährenden Streiks belasten die gesamte Gesellschaft.“ Der Ausstand im Personenverkehr soll am Donnerstagabend um 22 Uhr beginnen und bis Freitag 22 Uhr andauern.

GDL-Chef Claus Weselsky hat für die Zeit bis zum 7. Januar 2024 eine Streik-Pause angekündigt.


Foto: Volker Wissing (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

NRW-Wirtschaftsministerium erleichtert über Datteln-Urteil

0

Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) – Das nordrhein-westfälische Wirtschafts- und Klimaschutzministerium hat sich erleichtert über das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zum Kohlekraftwerk Datteln IV gezeigt. „Das Kraftwerk Datteln IV leistet aktuell einen systemstabilisierenden Versorgungsbeitrag sowohl für Strom-, aber besonders auch für die Wärmeversorgung vor Ort“, sagte die Sprecherin von Ministerin Mona Neubaur (Grüne) der „Rheinischen Post“ (Freitagausgabe).

„Zudem ist es wichtiger Stromlieferant für den Bahnbetrieb der DB in deren separatem Stromnetz.“ Den Fortgang des Prozesses beim OVG Münster werde man „aufmerksam verfolgen“, so die Sprecherin. Das Bundesverwaltungsgericht hatte am Donnerstag ein Urteil des Oberverwaltungsgerichts von NRW aufgehoben, das 2021 den Bebauungsplan für das Steinkohlekraftwerk für unwirksam erklärt hatte. Nun muss das Landesgericht sein Urteil überdenken.


Foto: NRW-Landesschild (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Pisa-Studie: Bildungsforscherin rät von Schulstruktur-Debatten ab

0

Dresden (dts Nachrichtenagentur) – Die Bildungsforscherin Nele McElvany rät angesichts der schlechten Ergebnisse in der jüngsten Pisa-Studie davon ab, Debatten über die deutsche Schulstruktur mit dem dreigliedrigen Schulsystem zu eröffnen. „Schulsysteme sind international schwierig zu vergleichen, weil sie sich in vielem unterscheiden“, sagte McElvany der „Rheinischen Post“ (Freitagausgabe).

„Sie zu verändern, ist langwierig und teuer, und dann weiß man im Zweifelsfall nicht, ob das neue wirklich besser ist als das alte“, so die Leiterin des Instituts für Schulentwicklungsforschung an der TU Dresden. „Ich plädiere darum dafür, sich nicht an so einer Strukturfrage aufzuhalten.“ Man müsse sich darum kümmern, was im Unterricht passiert. Sie fragte, ob die Kinder mit ausreichender Zeit, ausreichendem Fokus und Ansätzen lernten, die wissenschaftlich als wirksam evaluiert wurden, oder ob man tradierte Methoden habe, „von denen man nur annimmt, dass sie gut sind“.

Zugleich plädierte McElvany für einen anderen Umgang mit Migration im deutschen Schulsystem. Es gebe „eine sich veränderte Schülerschaft und ein System, das sich schwer tut, darauf wirksam zu reagieren“, sagte sie. Sprache sei ein wesentlicher, zentraler Schlüssel für die gesamte Bildung. „Kinder mit eigenem oder familiärem Zuwanderungshintergrund sprechen zu Hause häufig eine andere Sprache als Deutsch. Das ist auch gut so, es gehört zu ihrer familiären Herkunft und Kultur. Aber sie müssen Deutsch lernen, und wir sehen ganz klar, dass das nicht ausreichend gut und nicht rechtzeitig genug funktioniert“, sagte McElvany.

„Wir müssen die Sprachkompetenz aller Kinder frühzeitig diagnostizieren. Dann muss passgenau gefördert werden. Am besten, bevor Kinder in die Schule kommen“, sagte sie.

„Diese Förderung muss verbindlich sein: Vorschulische Bildung darf nicht nur in der Verantwortung der Eltern liegen. Sicher gibt es viele, die sich wunderbar um so etwas kümmern können. Aber viele können das aus unterschiedlichsten Gründen nicht leisten – und das ist überhaupt kein Vorwurf an die Eltern.“

Im Hinblick auf die deutschen Pisa-Ergebnisse warnte McElvany, man könne abgehängt werden, wenn dieser Trend so weitergehe. Deutschland sei im Mittelfeld der OECD-Länder gelandet, „aber wirklich viele sind signifikant besser als wir. Und das in unserem Land, in dem wir ganz zentral auf Humankapital angewiesen sind. Der Fachkräftemangel hat direkt etwas mit unserem Bildungssystem zu tun.“

Bei einem großen Anteil der Schülerschaft gelinge es derzeit nicht einmal, grundlegende Fähigkeiten zu vermitteln. Nele McElvany ist Leiterin der internationalen Iglu-Studie in Deutschland.


Foto: Räume für Deutsch-Unterricht (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Zentralbanken: Von restriktiv auf neutral

0
Zentralbanken Ausblick
Foto von Maurizio Porfiri (Quelle: CAT Financial Products)

Ein aktueller Ausblick von Maurizio Porfiri, CIO, CAT Financial Products:

Mit Blick auf das Inflationsjahr 2023 zeichnet sich ab, dass die US-Inflation für den von der FED bevorzugten Indikator, die Personal Consumption Expenditures Inflation (PCE-Inflation), die einen breiteren Warenkorb abbildet als der gängige CPI-Indikator, bis Ende des Jahres auf 2,4 % sinken dürfte. Dies deutet auf eine gewisse Stabilisierung der Preisentwicklung hin, wobei insbesondere Mieten und Nebenkosten aufgrund von Angebotsengpässen den stärksten Rückgang verzeichnen. Bemerkenswert ist, dass trotz dieser rückläufigen Tendenzen einige Sektoren, wie z.B. das Gesundheitswesen und andere Dienstleistungen, weiterhin ein hohes Inflationsniveau aufweisen. Dies könnte auf spezifische strukturelle und nachfrageseitige Faktoren in diesen Sektoren zurückzuführen sein, die einen anhaltenden Preisdruck aufrechterhalten.

Insbesondere für die Federal Reserve (FED) und die Europäische Zentralbank (EZB) erwarten wir, dass beide Institutionen die Zinssätze im vierten Quartal 2023 und im ersten Quartal 2024 unverändert lassen. Diese Prognose signalisiert eine gewisse Kontinuität in der aktuellen Politik und könnte auf den Wunsch hindeuten, die wirtschaftliche Stabilität aufrechtzuerhalten. Die interessante Wendung liegt in der Erwartung erster Zinssenkungen, die für die zweite Jahreshälfte 2024 prognostiziert werden. Es wird sogar spekuliert, dass es bereits im zweiten Quartal 2024 zu kleineren Anpassungen kommen könnte. Dies deutet darauf hin, dass die Zentralbanken eine vorsichtige Lockerung ihrer Geldpolitik in Erwägung ziehen, um auf potenzielle wirtschaftliche Herausforderungen und Unsicherheiten zu reagieren.

Der Übergang von einer straffen zu einer lockeren Geldpolitik signalisiert eine proaktive Herangehensweise der Zentralbanken an die sich verändernden wirtschaftlichen Bedingungen. Der Fokus auf das zweite Halbjahr 2024 und mögliche kleinere Anpassungen im zweiten Quartal 2024 unterstreichen die Dynamik und Flexibilität, die die Zentralbanken bei ihren geldpolitischen Entscheidungen beibehalten wollen. Die Bank of Japan, die bisher keine Zinserhöhungen vorgenommen hat, bleibt auf dem Radar der Anleger. Hier wurden bisher nur kleinere Anpassungen an der sogenannten YieldCurveControl Methodik (YCC) vorgenommen. Eine Wende hin zu Zinserhöhungen ist nicht zu erwarten, weitere kleinere Anpassungen der Geldpolitik sind aber durchaus möglich.

Bezüglich der für 2023 von vielen Seiten erwarteten Rezession hat sich eine deutliche Verbesserung ergeben. Die Wahrscheinlichkeit musste kontinuierlich nach unten korrigiert werden. Diese Anpassungen spiegeln ein gewisses Vertrauen in die Widerstandsfähigkeit des aktuellen Konjunkturzyklus wider. Trotz dieser positiven Anpassungen halten wir die Rezessionswahrscheinlichkeit nach wie vor für zu hoch, insbesondere in den USA, wo der aktuelle Zyklus eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit gegenüber einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) aufweist. Diese Einschätzung beruht auf der Beobachtung, dass die US-Wirtschaft robust erscheint und sich gegenüber den potenziellen Auslösern einer Rezession als widerstandsfähig erweist.

Unsere aktuellen Prognosen für die Wahrscheinlichkeit einer US-Rezession innerhalb eines Jahres liegen eher im Bereich von 15-20%. Diese moderaten Einschätzungen spiegeln ein gewisses Maß an Unsicherheit und die Berücksichtigung potenzieller Risiken wider, unterstreichen aber gleichzeitig das Vertrauen in die Stabilität des derzeitigen wirtschaftlichen Umfelds.

Obwohl die Risiken abnehmen, ist weiterhin Vorsicht geboten, und die Wahrscheinlichkeit einer Rezession muss ständig sorgfältig neu bewertet werden. Die Grafik zeigt ein eher umgekehrtes Bild unserer Erwartungen. Wir schätzen die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in Europa höher ein als in den USA. Hier ist insbesondere die Wirtschaftsleistung Deutschlands zu beobachten, die stark eingebrochen ist.

Zentralbanken

Zentralbanken: Von restriktiv auf neutral

Foto von Maurizio Porfiri (Quelle: CAT Financial Products)

Kennen Sie schon das Wirtschaftsmagazin „Paul F„? Jetzt bei Readly lesen. Eine kostenlose Leseprobe von Paul F gibt es bei United Kiosk. Ebenfalls finden Sie die aktuelle Ausgabe im Lesezirkel von Sharemagazines.