Montag, November 25, 2024
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Pro Asyl fordert Grüne zu Kurswechsel bei Migrationspolitik auf

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Vor dem Bundesparteitag der Grünen fordert die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl eine Wende in der Migrationspolitik und die Rückbesinnung auf die Grundwerte der Partei. „Die Grünen müssen sich wieder klar als Menschenrechtspartei verorten und diese auch in der Regierungsarbeit verteidigen“, sagte Wiebke Judith, rechtspolitische Sprecherin von Pro Asyl, der „Rheinischen Post“ (Donnerstagausgabe).

Insbesondere seit der Zustimmung der Bundesregierung zur Reform des europäischen Asylsystems sei der Partei der „Menschenrechtskompass“ abhandengekommen, sagte Judith. Beim Parteitag müsse die Basis den Spitzenpolitikern in Erinnerung rufen, dass Menschenrechte und Flüchtlingsschutz „mal Teil der DNA der Grünen“ gewesen seien, so die rechtspolitische Sprecherin. Die Grünen dürften sich in der Migrationsdebatte nicht von rechtspopulistischen Diskursen treiben lassen und „eine Verschärfung nach der anderen“ vornehmen. Sie müssten sich fragen, wie es sein könne, dass bei ihrer Regierungsbeteiligung „krassere Verschärfungen“ kommen als unter der Großen Koalition mit Horst Seehofer als Innenminister, sagte Judith der Zeitung. Die Partei müsse sich nun konsequent für migrationspolitische Verbesserungen einsetzen, wie sie im Koalitionsvertrag ursprünglich festgehalten seien.


Foto: Aufschrift „Kein Mensch ist illegal“ (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

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Haushaltskrise: Lang gegen Sozialkürzungen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Grünen-Chefin Ricarda Lang hat sich angesichts der Haushaltskrise erneut dagegen ausgesprochen, an den Sozialausgaben zu sparen. „Wenn jemand Vorschläge hat, wo 60 Milliarden eingespart werden können, ohne den Zusammenhalt unserer Gesellschaft zu gefährden, würde ich sie gerne hören“, sagte Lang dem Nachrichtenportal „T-Online“.

„Die Sozialausgaben zu kürzen, ist jedenfalls der falsche Weg. Es braucht in Zeiten der Krisen mehr Sicherheit und Gerechtigkeit, nicht weniger.“ Lang erklärte erneut, dass es eine Finanzierung für die Projekte des Klima- und Transformationsfonds (KTF) brauche. „Das sind wir den Menschen im Land schuldig“, so Lang.

„Von diesem Geld hängt nicht nur ab, ob wir unsere Klimaziele erreichen, sondern ob unser Land wettbewerbsfähig bleibt.“ Lang sagte, das Aussetzen der Schuldenbremse sei „eine Option“, über die die Koalition nun sprechen müssen und sprach sich erneut für eine Reform aus. „Dass wir die Schuldenbremse reformieren wollen, ist nicht neu“, sagte die Grünen-Chefin. „Wir wollen eine Klausel einführen, um mehr Investitionen in unser Land und damit Vorsorge zu ermöglichen.“


Foto: Ricarda Lang (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

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US-Börsen legen zu – Inflationserwartung gestiegen

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New York (dts Nachrichtenagentur) – Die US-Börsen haben am Mittwoch zugelegt. Zu Handelsende in New York wurde der Dow mit 35.273 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von 0,5 Prozent im Vergleich zum vorherigen Handelstag.

Wenige Minuten zuvor war der breiter gefasste S&P 500 mit rund 4.556 Punkten 0,4 Prozent im Plus, die Technologiebörse Nasdaq berechnete den Nasdaq 100 zu diesem Zeitpunkt mit rund 14.266 Punkten 0,5 Prozent fester. Eine Umfrage der University of Michigan zeigte am Mittwoch, dass die Inflationserwartung der Verbraucher wieder geringfügig gestiegen ist. Die US-Zentralbank Federal Reserve setzt dagegen auf eine fallende Inflationserwartung. Auch der Arbeitsmarkt, der sich nach Vorstellung der Fed eigentlich abkühlen sollte, zeigte sich in der vergangenen Woche resilienter als erwartet: Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fiel. Derweil begrüßten Anleger von Microsoft die Rückkehr von Sam Altman an die Spitze des ChatGPT-Entwicklers OpenAI, in den Microsoft Milliarden investiert hat. Altman war erst am Freitag durch den Verwaltungsrat gefeuert worden. Erst auf den Druck eines Großteils der Mitarbeiter wurde Altman zum ChatGPT-Entwickler zurückgeholt. Die Microsoft-Aktie legte deutlich zu. Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Mittwochabend schwächer. Ein Euro kostete 1,0887 US-Dollar (-0,22 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9185 Euro zu haben. Der Goldpreis zeigte sich schwächer, am Abend wurden für eine Feinunze 1.990,22 US-Dollar gezahlt (-0,41 Prozent). Das entspricht einem Preis von 58,75 Euro pro Gramm. Der Ölpreis sank unterdessen: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Mittwochabend gegen 22 Uhr deutscher Zeit 81,67 US-Dollar, das waren 78 Cent oder 1,0 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Wallstreet in New York, über dts Nachrichtenagentur

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Klingbeil hält Haushaltskrise für "Bewährungsprobe" für die Regierung

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – SPD-Chef Lars Klingbeil hält die Haushaltskrise für eine Bewährungskrise für die Ampel. „Man hat Fehler gemacht, das ist insgesamt, da will ich gar nicht drumherumreden, eine enorme Bewährungsprobe für die Regierung“, sagte Klingbeil dem ZDF Heute-Journal am Mittwochabend.

„Es braucht jetzt schnell einen Haushalt. Aber lieber eine Woche, zwei Wochen länger darüber reden und die richtigen Entscheidungen treffen, als dass man jetzt zu schnell handelt und nachher dann vielleicht doch Fehler macht“, so der SPD-Chef. Auf die Frage, warum die Regierung keinen Notfallplan habe, antwortete Klingbeil, er habe erwartet, dass die Regierung das vorbereitet. „Ich erwarte, dass die Regierung jetzt schnell zu einer Entscheidung kommt.“

Die Unternehmen und Bürger bräuchten Klarheit. Jetzt müsse es darum gehen, dass es schnell zu einer Lösung komme, so Klingbeil. Man könne nicht einfach aufhören zu investieren. Da gehe es um Arbeitsplätze, um die Wirtschaftskraft des Landes.

„Also wer jetzt meint, mit diesem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes berechnen wir einfach alle Investitionen in die wirtschaftliche Stärke dieses Landes ab, der schadet am Ende dem Standort Deutschland, der schadet den Arbeitsplätzen. Und deswegen müssen wir jetzt schnell klären, wo das Geld für Investitionen herkommt“, so der SPD-Chef. Wer jetzt in dieser Phase der Unsicherheit mit Vorschlägen komme, Milliardensummen beim Sozialstaat zu kürzen, der gefährde den gesellschaftlichen Zusammenhalt in diesem Land. Zur Frage, inwieweit sich die SPD für eine Lösung auf die FDP und auch auf die Opposition zubewegen könne, antwortet Klingbeil, man werde sich einigen in der Koalition.

„Es muss jetzt eine ideologiefreie, pragmatische Debatte sein. Aber klar ist für mich am Ende: wir brauchen das Geld für die Investition.“


Foto: Lars Klingbeil und Saskia Esken (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

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TV-Sender: PVV wird stärkste Kraft im niederländischen Parlament – VVD nur dritter

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Den Haag (dts Nachrichtenagentur) – Bei der vorgezogenen Parlamentswahl der Niederlande wird die Partei für die Freiheit (PVV) wohl stärkste Kraft. Laut einer Nachwahlbefragung des Meinungsforschungsinstituts Ipsos für den TV-Sender NPO1 kommt die rechtspopulistische und nationalkonservative Partei von Geert Wilders auf 35 von 150 Parlamentssitzen.

Die liberale Volkspartei für Freiheit und Demokratie (VVD) unter Führung von Dilan Yeşilgöz, der auch der bisherige Ministerpräsident Mark Rutte angehört, wird mit 23 Sitzen nur drittstärkste Partei. Zweitstärkste Kraft wird voraussichtlich ein Zusammenschluss aus Arbeiterpartei (PvdA) und Grün-Links (GL), angeführt durch den ehemaligen Vizevorsitzenden der EU-Kommission, Frans Timmermanns. Die Exit Poll sieht sie bei 26 Sitzen. An vierter Stelle folgt mit 20 Sitzen die christdemokratische Partei Neuer Gesellschaftsvertrag (NSC) von Pieter Omtzigt, der eine intensiv diskutierte Affäre um rassistische Diskriminierung beim Kindergeld aufgedeckt hatte.

Die linksliberale Partei D66 von Rob Jetten dürfte zehn Sitze erhalten und die Bauer-Bürger-Bewegung (BBB) sieben. Die Sozialistischen Partei (SP) und der Christdemokratische Appell (CDA) stehen in der Nachwahlbefragung bei je fünf Sitzen, die Partei für die Tiere (PvdD) bei vier. Je drei Sitze würden das rechtspopulistische und nationalkonservative Forum für Demokratie (FvD), die konservative Christen-Union (CU) und die chrstlich-fundamentalistische Reformierte Politische Partei (SGP) erhalten. Die linksliberale Partei Volt und die sozialdemokratische Partei Denk kämen der Exit Poll zufolge auf je zwei Sitze.

Die rechtspopulistische JA21 und die populistische Rentnerpartei 50 Plus kämen auf je einen Sitz. Nicht mehr im Parlament vertreten wäre die antikapitalistische Partei BIJ1. Da die 150 Sitze des niederländischen Parlaments durch eine reine Verhältniswahl mit einer Sperrklausel von einem Sitz vergeben werden, haben auch viele kleinere Parteien die Chance auf einen Einzug ins Parlament.


Foto: VVD-Wahlparty am 22.11.2023, über dts Nachrichtenagentur

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Nachwahlumfrage: PVV wird stärkste Kraft bei niederländischer Parlamentswahl

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Den Haag (dts Nachrichtenagentur) – Die PVV wird laut einer Nachwahlumfrage des Meinungsforschungsinstituts Ipsos für den TV-Sender NPO1 bei der Parlamentswahl in den Niederlanden stärkste Kraft. Die dts Nachrichtenagentur sendet in Kürze weitere Details.

Foto/Quelle: dts

Chiphersteller Semikron Danfoss stellt Bedingungen für Investitionen

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Nürnberg (dts Nachrichtenagentur) – Der Chipproduzent Semikron Danfoss will seine Kapazitäten in Nürnberg verdreifachen und dafür 250 Millionen Euro investieren – wenn der Staat die Investition fördert. „Klar sind die Fertigungskosten hierzulande hoch, aber in Nürnberg wird das durch das vorhandene Know-how und das Umfeld kompensiert“, sagte Strategiechef Thomas Grasshoff dem „Handelsblatt“ (Donnerstagausgabe).

Das Unternehmen produziert Module und Chips für Leistungselektronik. Dabei geht es um die möglichst effiziente Umwandlung von elektrischer Energie, etwa bei Solarpaneelen, Windkraftanlagen oder Elektroautos. Für die Investitionsentscheidung pocht Semikron Danfoss aber auf eine staatliche Förderung von 30 Prozent der Investitionssumme. „Komplett ohne staatliche Förderung ist dieser Kapazitätsausbau nicht denkbar“, erklärte Frank Pfeiffer, Leiter der Chipfabrik.

China hole stark in der Leistungselektronik auf und fördere den Bereich massiv. Das Vorhaben der Firma steht auf einer inoffiziellen Liste der Bundesregierung von etwa 20 Projekten, die ihr Interesse an einer Förderung nach dem „European Chips Act“ bekundet haben. Das Investitionsvolumen soll insgesamt sechs bis sieben Milliarden Euro betragen, schreibt das „Handelsblatt“ (Donnerstagausgabe) unter Berufung auf Regierungskreise. Darauf zu finden sind demnach auch die Vorhaben von Vishay Electronics in Itzehoe und Globalfoundries in Dresden.

Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Schuldenbremse gelten weitere Subventionen für Chipfabriken aber als unwahrscheinlich. Die bisherige Unterstützung durch die Bundes- und Landesregierung schätze man sehr, sagte Semikron-Manager Grasshoff. „Wir wollen es unbedingt vermeiden, aber im Zweifel werden wir unsere Produktionserweiterung in einem anderen Land umsetzen müssen.“ Im Rahmen des „European Chips Act“ sollen bereits die Ansiedlungen von Intel und TSMC gefördert werden.

Diese Subventionen sind noch nicht rechtskräftig, können Regierungskreisen zufolge aber trotz des Urteils aus Karlsruhe voraussichtlich ausgeschüttet werden.


Foto: Euroscheine (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

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Umfrage: Mehrheit zweifelt an Scholz` Kanzler-Kompetenz

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – 66 Prozent der Bundesbürger glauben nicht, dass Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) angesichts der Haushaltskrise seinen Aufgaben gewachsen ist. Das zeigt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa hat für das Trendbarometer der TV-Sender RTL und ntv.

Demnach glauben 24 Prozent der Bürger an den Kanzler und seine Kompetenz in der Krise. Unter den SPD-Anhängern unterstützen Scholz 79 Prozent. Auch an der Kompetenz von Vizekanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) zweifeln 62 Prozent. Bei Finanzminister Christian Lindner (FDP) sind es ähnlich viele (61 Prozent).

Ihm stärken die FDP-Anhänger mit 91 Prozent den Rücken. Für mögliche Neuwahlen sprechen sich aktuell 46 Prozent der Bürger aus, 48 Prozent sind dagegen. Für die Erhebung wurden am 22. November 1.010 Menschen in Deutschland befragt.


Foto: Menschen in einer Fußgängerzone (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

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Dax legt zu – Ölpreis deutlich gesunken

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Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Am Mittwoch hat der Dax zugelegt. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 15.958 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von 0,4 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss.

Nach einem Start im Plus konnte der Dax im Tagesverlauf weiter zulegen. „Zwei Punkte unterhalb der 16.000er Marke war heute Schluss für den Deutschen Aktienindex. Rein technisch betrachtet bedeutet dies wegen eines neuen Hochs innerhalb der laufenden Aufwärtsbewegung zunächst einmal weiterhin grünes Licht“, kommentierte Marktanalyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets das Börsengeschehen. „Kann der Index die Schallmauer zeitnah nicht durchbrechen, dürften trotz des intakten Trends verstärkte Gewinnmitnahmen einsetzen. Die schwere Aufgabe muss der Index allerdings in den kommenden beiden Handelstagen fast allein erledigen, auf Unterstützung aus New York können die Anleger in Frankfurt wegen des langen Thanksgiving-Wochenende nicht zählen.“

Dort werfe die leichte Enttäuschung über die Quartalsergebnisse von Nvidia Fragen auf, so Oldenburger. „Scheinbar reichen ein dreimal so hoher Umsatz und zwölffacher Gewinn im Vergleich zum Vorjahr nicht mehr aus, um weitere Käufe zu generieren.“ In Frankfurt standen bis kurz vor Handelsschluss die Bayer-Aktien am Ende der Kursliste.

Hintergrund sind ein US-Urteil zum Tochterkonzern Monsanto sowie der Rückruf einer Charge eines Krebsmedikaments in den USA. An der Dax-Spitze standen derweil die Papiere von Symrise. Unterdessen stieg der Gaspreis: Eine Megawattstunde (MWh) Gas zur Lieferung im Dezember kostete 45 Euro und damit zwei Prozent mehr als am Vortag. Das impliziert einen Verbraucherpreis von mindestens rund acht bis zehn Cent pro Kilowattstunde (kWh) inklusive Nebenkosten und Steuern, sollte das Preisniveau dauerhaft so bleiben.

Der Ölpreis sank hingegen stark: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Mittwochnachmittag gegen 17 Uhr deutscher Zeit 79,35 US-Dollar, das waren 310 Cent oder 3,8 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags. Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Mittwochnachmittag schwächer. Ein Euro kostete 1,0868 US-Dollar (-0,39 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9201 Euro zu haben.


Foto: Frankfurter Börse, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Dreyer will AfD-Wähler zurückgewinnen

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Mainz (dts Nachrichtenagentur) – Malu Dreyer (SPD), Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, will Wähler der AfD wieder für die SPD begeistern. „Wir wollen auch AfD-Wähler zurückgewinnen“, sagte Dreyer der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Donnerstagausgabe).

„Es spielt keine Rolle, was Menschen vorher vielleicht einmal gewählt haben. Die SPD steht für Solidarität und Gerechtigkeit.“ Bei der Landtagswahl in Hessen hatte die SPD stärker als jede andere Partei Stimmen an die AfD verloren. Es sei Auftrag aller demokratischen Parteien, den Zulauf zur AfD zu stoppen, so Dreyer.

„Sonst erkennen wir unser Land irgendwann nicht mehr wieder.“ Viele entschieden sich wegen der Flüchtlingspolitik für die AfD, glaubt die Regierungschefin. Es seien gerade Beschlüsse gefasst worden. „Aber wir dürfen nicht den Fehler machen, uns allein auf dieses Thema zu konzentrieren.“

Dreyer äußerte die Sorge vor einer Deindustrialisierung. „Wir sind auf dem Weg zur CO2-neutralen Produktion, die aus meiner Sicht grundlegend wichtig ist, damit wir überhaupt eine Zukunft haben“, sagte sie. „Wir müssen die Industrie bei Klimainvestitionen unterstützen, damit sie im globalen Wettbewerb bestehen kann. Sie ist die Grundlage, um unseren Wohlstand und sozialen Zusammenhalt zu sichern.“

Dreyer appellierte an die Bundesregierung, den Haushalt 2024 fertig zu stellen. Aus ihrer Sicht solle das geschehen, indem man abermals eine Notlage ausrufe. Den Vorschlag der FDP, Sozialkürzungen vorzunehmen, bezeichnete die SPD-Politikerin als zynisch. „Unsere Gesellschaft ist tief verunsichert.“

Es sei klar, dass sowohl die Bürger Unterstützung bräuchten als auch die Unternehmen, sagte sie. Dreyer verteidigte das Tempo der Fortschritte bei Reformen im Hochwasserschutz nach der Ahrtal-Katastrophe im Juli 2021. „Sie können als Land nicht alles allein beschließen. Das meiste sind Aufgaben, die per Gesetz bei den Kommunen liegen, die damit auch entscheiden können. Wir haben unseren Teil erfüllt, aber vieles ist und bleibt Sache der Kommunen und Landkreise.“

Im Ahrtal und im Umland sollen Wasserverbände entstehen, die es für den Hochwasserschutz braucht. Zu Angriffen, die es auch gegen sie persönlich gab, sagte Dreyer, natürlich treffe sie das. „Ich bin nicht nur Ministerpräsidentin, ich bin auch ein Mensch. Die politische Kultur im Lande hat sich schon sehr verändert.“

Die für Medien zuständige Staatssekretärin Heike Raab (SPD) hatte sich wegen einer überspitzten Formulierung eines Journalisten vom SWR beim Sender beschwert; CDU und Freie Wähler fordern ihren Rücktritt. Auf die Frage, ob Dreyer sich auch beschwert hätte, sagte Dreyer: „Ich habe mich nicht beschwert.“


Foto: Malu Dreyer (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts