Das von Malte Rau und Fabian Terner gegründete Berliner FinTech Pliant wagt den nächsten Schritt und expandiert in vier weitere europäische Länder. Das Unternehmen bietet seit 2020 digitale Lösungen von echten Kreditkarten für Firmen an. Das Produkt wird neben Deutschland und Österreich nun auch in Luxemburg, Finnland, Portugal und den Niederlanden eingeführt. Die Ausweitung soll bis zum Ende des Jahres auch noch mindestens zwei weitere Länder umfassen, in denen die moderne Variante einer herkömmlichen Kreditkarte angeboten wird.
Pliant, ein FinTech für digitale Kartenmanagement-Lösungen, hat sich nicht nur weiter westlich ausgebaut, sondern ist fortan auch für Kundenstämme im Norden und Süden Europas verfügbar. Alle regulatorischen Voraussetzungen sind erfüllt, um die digitale Variante einer Kreditkarte für Unternehmen auch in anderen Ländern anzubieten. So wie in Deutschland und Österreich, soll die einfache Implementierung in bestehende Finanz- und Buchhaltungssysteme auch in den neuen Ländern überzeugen. Die Expansion wirkt in Anbetracht der Auswahl von Ländern wie Portugal, den Niederlanden oder Finnland beinahe wie ein Heimspiel, da diese Staaten, für ihre technische Affinität bekannt sind und mit ähnlichen Backoffice-Systemen arbeiten, wie hierzulande.
Heimspiel durch das Passporting-System
Eine Expansion ist oft mit viel bürokratischem, aber mehr noch mit einem finanziellen Aufwand verbunden. Pliant ist es in diesem Fall allerdings möglich für die Ausweitung des Unternehmens eine kosteneffiziente Lösung durch das sogenannte „Passporting“-System zu finden. Passporting (auch als „Europäischer Pass“ bezeichnet) bietet Unternehmen die Möglichkeit mit minimalen zusätzlichen Genehmigungsanforderungen in anderen Ländern frei zu handeln, solange sie einem Mitgliedstaat der EU oder dem EWR (Europäischer Wirtschaftsraum) zugehörig sind.
„Pliant ist somit im Stande, das eigene existierende Setup auf die lokalen Standards anzuwenden“, erläutert Malte Rau, CEO und Co-Founder von Pliant. Da Deutschland ein EU-Mitgliedstaat mit bereits sehr hohen Standards ist, ist die Markteinführung für das Unternehmen daher nicht mit großen Kosten verbunden. Würde Pliant in andere nicht-europäische Märkte expandieren, sähen die regulatorischen Voraussetzungen etwas anders aus. Dann wäre das Unternehmen auf die eigene Hausbank angewiesen, die mit ihrer Lizenz eine Garantie für neue Märkte liefern würde. „In jedem Land muss geprüft werden, ob die Standards in der jeweiligen Situation gegeben sind“, fügt Rau noch hinzu.
Berlin als Hauptquartier
Wenn ein Unternehmen expandiert, liegt die Frage nach neuen Mitarbeitern nah. Für Pliant bietet sich hier ebenfalls ein flexibles Modell an. So wird es zwar in beispielsweise Portugal und Finnland neue Teams geben, aber alles Regulatorische wird zum Großteil zentral von Berlin aus geschehen. „Die aktuelle Marktlage bewegte uns dazu vorerst behutsam neues Personal einzustellen und die Teams bewusst klein zu halten“, sagt der CEO.
Neue Märkte, neue Zielgruppen?
Frische Absatzgebiete zu erschließen, bedeutet folglich auch immer neue Möglichkeiten. So wird zwar nach weiteren spannenden Industrien Ausschau gehalten, allerdings fokussiert sich das Unternehmen auch weiterhin auf bereits etablierte Unternehmen und bleibt dadurch seiner Linie treu. „Neben einigen Startups, die wir gerne in unserem Portfolio haben, sind unsere Kunden im Schnitt 15 Jahre alt“, berichtet der Gründer.
FinTech Pliant expandiert in 4 neue Länder
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Quelle Fullstop Public Relations GmbH