Montag, Dezember 23, 2024
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StartBildungScheiß auf Plan B: Erfolg funktioniert nur ohne Sicherheitsseil

Scheiß auf Plan B: Erfolg funktioniert nur ohne Sicherheitsseil

Es gibt eine wunderbare Szene im dritten Film der Batman-Trilogie „The Dark Night Rises“. Der Hauptdarsteller Christian Bale, alias Bruce Wayne und Batman, wird in einem Gefängnis festgehalten. Das Besondere ist, dass es einen Weg nach draußen in die Freiheit gibt, der aber unbezwingbar ist. Der Weg führt über eine steile Felswand, auf mehr als zehn Meter Höhe gibt es einen kleinen Felsvorsprung, von dem aus die Gefangenen den „Sprung in die Freiheit“ wagen können, in dem sie von einem Felsvorsprung zum nächsten springen. Allerdings ist die Distanz so gewählt, dass es menschlich nicht möglich ist. Tagtäglich versuchen sich die Gefangenen an dem Sprung in die Freiheit. Gesichert mit einem Seil um die Hüfte, damit sie bei dem Versuch nicht sterben.

Auch Batman versuchte den Sprung immer und immer wieder – ohne Erfolg – bis ein alter Gefängnisinsasse ihm einen entscheidenden Rat gibt: „Wie kann man schneller laufen als möglich, schneller kämpfen als möglich, ohne die mächtigste Triebfeder unseres Geistes: Die Angst vor dem Tod.“ Batman entscheidet sich nach diesem Ratschlag, den letzten entscheidenden Sprung über den Abgrund ohne Sicherheitsseil zu riskieren. Von der Todesangst begleitet schafft er den unmöglichen Sprung in die Freiheit. In dieser Szene wird eindrucksvoll dargestellt, wie leistungsfördernd und motivierend Angst sein kann.

Plan B ist langfristig dein Feind

Viele Menschen haben große Ziele, die sie auch gerne erreichen würden. Sollte es aber nicht klappen, kann es ja nicht schaden einen Plan B in der Tasche zu haben. Nur so, für alle Fälle, man weiß ja nie. Ein Notfallplan, der uns immer noch ein kleines Hintertürchen offenhält. Ein Sicherheitsseil, das uns auffängt, wenn wir fallen.
Im Prinzip ist das eine gute Sache, allerdings nur für eine kurze Zeit. Langfristig wird es zu einem Problem und entwickelt sich zu unserem Feind. Plan B hält uns davon ab, Plan A zu realisieren. Er lässt uns glauben, dass es unmöglich ist, die gesteckten Ziele zu erreichen. Plan B ist nichts anderes, als die Gewissheit zu scheitern. Wären wir überzeugt davon, Plan A zu erreichen, warum dann Plan B?

Plan B ist die Vorstufe des Scheiterns

Wir können wesentlich mehr in unserem Leben erreichen, wenn wir ohne Sicherheitsseil agieren. Das soll jetzt keinesfalls eine Aufforderung sein deinen Plan B zu eliminieren. Du solltest lediglich einmal darüber nachdenken und es in Betracht zu ziehen. Nicht jeder Mensch ist dafür geeignet, unter Druck Leistung zu bringen. Auch nicht, um in Drucksituationen über sich hinauszuwachsen. Du kannst dir aber sicher sein, dass du ganz automatisch mehr geben wirst, wenn du ohne Sicherheitsseil agierst. Du bist in der Lage, wesentlich mehr Energie freizusetzen und in dein Vorhaben zu investieren. Letztlich hält dich dein Plan B davon ab, wirklich durchzustarten. Es kann nichts passieren, deshalb passiert auch nichts mit Plan A.

So ein Notfallplan bringt noch eine interessante Erkenntnis mit: Der Gedanke des Scheiterns kann überhaupt erst durch einen Plan B entstehen. Auf einmal ist es eine Option, dass du es nicht schaffen könntest. Ich will einen Notfallplan auch gar nicht schlecht reden. Aber auf den Punkt gebracht hält er uns davon ab, alles zu geben und über uns hinauszuwachsen. Er verhindert, dass du alle deine verfügbaren Ressourcen in diese eine Sache investierst und das Scheitern gar nicht erst Teil des Plans ist

Erfolg geht nicht ohne Risiko

Uns wird immer empfohlen, etwas zu haben, auf das wir zurückfallen können. Ich verstehe dieses Konzept nicht. Natürlich ist ein fehlender Plan B keine Gewissheit Plan A zu erreichen. Auch ohne Plan B können Sie scheitern. Und dann scheitern Sie richtig. Es ist kein Sicherungsseil da. Darüber müssen Sie sich bewusst sein. Aber meiner Meinung nach, müssen wir bereit sein, dieses Risiko einzugehen, wenn wir unsere persönlichen Ziele erreichen wollen. Wenn ich falle, möchte ich nicht auf irgendetwas zurückfallen. Wenn ich schon falle, dann möchte ich nach vorne fallen. Ich werde schon sehen, was ich treffen werde. Wer wirklich gewinnen will, muss bereit sein, alles zu verlieren. Das sind aber nur die wenigsten. Und sind es nicht genau diejenigen, die ihre Ziele erreichen und die wir für ihren Mut bewundern?

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Markus Czerner
Markus Czerner
Der ehemalige Tennisprofi Markus Czerner ist Keynote Speaker, Coach und Bestsellerautor. Er zählt zu einem der authentischsten Redner im deutschsprachigen Raum zu den Themen Motivation und Erfolg. Dabei redet er nicht nur über die Sonnenseiten des Erfolgs, sondern auch über den harten Weg dorthin. Er spricht die Dinge an, die keiner hören möchte und schafft es, durch seine harten, aber wahren Worte für positive Veränderungen zu sorgen.

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