Sonntag, November 24, 2024
spot_img
StartNachrichtenUN: Anzeichen für "partiellen Kontrollverlust" in Sudan

UN: Anzeichen für "partiellen Kontrollverlust" in Sudan

Khartum (dts Nachrichtenagentur) – Der Sonderbeauftragte der Vereinten Nationen für Sudan, Volker Perthes, sieht Anzeichen eines „partiellen Kontrollverlusts“ auf Seiten der Militärfraktionen, die einander in dem Land bekämpfen. Es komme immer wieder zu Plünderungen durch Soldaten, sagte Perthes der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Freitagsausgabe).

Es gebe die große Besorgnis, „dass es zu viel mehr Kriminalität führen könnte, wenn wir nun längerfristig Straßenkämpfe in Khartum haben“. Der deutsche Politikwissenschaftler leitet seit 2021 die UN-Mission UNITAMS und ist Sonderbeauftragter des UN-Generalsekretärs. Angesichts der Kämpfe in der Hauptstadt Khartum wurde das Hauptquartier von UNITAMS vor wenigen Tagen nach Port Sudan verlegt. Die meisten ausländischen Mitarbeiter der Mission ebenso wie der übrigen UN-Programme würden derzeit aus Sudan gebracht, sagte Perthes. „Die große Mehrheit der ausländischen Mitarbeiter wird erst einmal das Land verlassen. Ich bleibe mit einem kleinen Team in Sudan.“ Man hoffe, dass man bald nach Khartum zurückkehren könne. „Dafür müssen aber die Sicherheitsbedingungen stimmen.“ Mitarbeiter seien dort zwar nicht gezielt als UN-Personal angegriffen worden, viele seien aber in die Schusslinie geraten, so der Sonderbeauftragte. Einige Programme der UN sollen dennoch nach Möglichkeit fortgeführt werden. „Da, wo man Dinge weitermachen kann, werden sie weitergemacht“, sagte Perthes. „Die humanitären Organisationen versuchen, ihre Präsenz zumindest teilweise aufrechtzuerhalten.“ UNITAMS selbst arbeite an drei Zielen: „Erstens, einen Waffenstillstand. Zweitens, zurück zu politischen Gesprächen. Drittens, die Leiden der Bevölkerung lindern und den humanitären Wiederaufbau einleiten.“ Perthes wollte die Hoffnung nicht aufgeben, eine Feuerpause zu erreichen.

Es gebe neue internationale Initiativen, etwa unter Beteiligung mehrerer Präsidenten der ostafrikanischen Staatengemeinschaft IGAD, die sich bereit erklärt hätten, zwischen Armeechef Abd al-Fattah al-Burhan und RSF-Führer Mohammad „Hemeti“ Hamdan Dagalo zu vermitteln. „Das ist für Sudan schon sehr gewichtig, das können weder al-Burhan noch Hemeti zurückweisen“, sagte Perthes. Er warnte zugleich: „Wenn es nicht in den nächsten 14 Tagen zu einer Waffenruhe kommt, dann steht die Zukunft des Landes auf dem Spiel.“


Foto: Fahne vor den Vereinten Nationen (UN), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

UNITEDNETWORKER
UNITEDNETWORKER
Der UNITEDNETWORKER akribisch recherchierte Informationen über Gründer und Startups. Neben Porträts junger Unternehmer und erfolgreicher Startups und deren Erfahrungen liegt der Fokus auf KnowHow von A bis Z sowohl für Gründer, Startups und Interessierte. Wir begleiten, Startups von der Gründungsphase bis zum erfolgreichen Exit.

UNITEDNETWORKER NEWSLETTER

ABONNIERE jetzt unseren kostenlosen Newsletter und erhalte Regelmäßig die wichtigsten Tipps für deine Karriere bequem per eMail in dein Postfach!

spot_img
spot_img
spot_img
spot_img
spot_img

Neueste Beiträge

Das könnte dir auch gefallen!