Sonntag, Dezember 22, 2024
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Veganer Käse, fleischlose Wurst und Co

Warum es für Veganer gerne mal ein pflanzliches Ersatzprodukt sein darf und worauf Sie dabei achten sollten

Sieht man sich in letzter Zeit im Supermarkt oder Drogeriemarkt genauer um beziehungsweise liest die Speisekarte eines Restaurants lässt sich ganz klar feststellen: Vegan liegt voll im Trend. Das ist auch gut so, denn dank der rein auf Pflanzen basierten Ernährungsweise wird Tieren unendlich viele Qualen erspart und zugleich kann die Umwelt geschützt werden. Dennoch greifen auch langjährige Veganer immer wieder gerne auf pflanzliche Alternativen  zurück, die ihren auf tierischen Erzeugnissen basierenden Produkten sowohl im Geschmack als auch im Aussehen und der Konsistenz um fast nichts nachstehen.

Doch warum ist das so, wenn man sich doch eigentlich komplett tierfrei ernähren möchte und worauf gilt es bei der Inhaltstoffliste von Tofuwurst, veganem Käse und vielem mehr zu achten? Darüber hat uns die vegane Ernährungstrainerin und Gesundheitstmanagerin,  Kerstin Konrad, in einem Gastbeitrag aufgeklärt.

Vegan genießen – Sie sollen und müssen nicht auf alles verzichten

Häufig werfen Menschen den Veganern vor, nicht konsequent zu agieren, da sie doch immer wieder Lebensmittel konsumieren, bei denen versucht wird, eine möglichst genau Kopie des tierischen Produkts zu erzeugen. Hierbei handelt es sich jedoch um einen ganz klaren Denkfehler, denn nur weil ihnen die Tiere leidtun, die nur dafür sterben, um auf dem Teller zu landen beziehungsweise sie ihren Beitrag leisten möchten, um die Klimakrise abzuwenden, heißt das ja noch lange nicht, dass Fleisch, Milch, Eier und Honig vorher nicht geschmeckt haben.

Des Weiteren möchten viele Veganer nicht auf ihre alten Lieblingsgerichte verzichten und es wäre auch viel zu aufwendig, auf einmal ganz anders zu kochen, als die tierischen Inhaltsstoffe in den Leibspeisen durch pflanzliche Produkte zu ersetzen. Selbst Hausmannskost wie Sauerbraten, Rindsrouladen etc. können mittlerweile dank Sojaschnitzel und Co. ebenfalls vegan zubereitet werden und schmecken so gut wie früher bei Oma.

Es darf hier zudem ein bestimmter emotionaler Aspekt nicht außer Acht gelassen werden, denn Essen bedeutet für viele von uns so viel mehr, als einfach nur Nahrungsmittel aufzunehmen, damit unser Stoffwechsel funktioniert. Vielleicht essen Sie bei Liebeskummer oder einfach so mal am Wochenende gerne Mac and Cheese, gönnen sich zwischendurch mal eine schöne Bratwurst oder verwöhnen Ihre Liebsten mit einem Chili. Dank veganer Alternativen können Sie das weiterhin tun, ohne dass der Geschmack oder Ihr persönlicher emotionaler Wert dieser Speisen darunter leidet.

Vegane Ernährung kann aufregender sein, als Sie vielleicht denken

Wenn Sie damit beginnen, vegan zu leben, werden Sie sich vielleicht zunächst fragen, was Sie denn nun noch essen können und ob es wirklich nur mehr Beilagen sein dürfen. Diese Frage kann getrost mit Nein beantwortet werden, denn tatsächlich stehen Ihnen dank Kichererbsen, Linsen, Reis, Nudeln, Quinoa, Couscous und vielem mehr tolle pflanzliche Lebensmittel, die mit verschiedenen regionalen und saisonalen Gemüsesorten kombiniert herrliche Gerichte ergeben.

Auf diese Weise sorgen Sie dafür, dass Sie Ihren Körper mit ausreichend Nährstoffen versorgen und gleichzeitig auch noch für Abwechslung in der Küche sorgen.

Vegane Alternativen – das sollten Sie wissen

Sojabratlinge, Tofubratwürste, Kichererbsenlaibchen – wenn Sie sich auf die Suche nach auf pflanzenbasierten Lebensmittel machen, werden Sie mittlerweile nahezu überall fündig. Sie sollten jedoch wissen, dass es hierbei wie nahezu bei allen anderen Produkten auch, starke Qualitätsunterschiede geben kann. So stellen viele Speisen aufgrund ihres hohen Zucker- und/oder Fettgehalts keine wirkliche Bereicherung für Ihren Speiseplan dar.

Achten Sie beim Kauf daher am besten auf eine möglichst kurze Zutatenliste, denn eine solche ist meist ein Garant dafür, dass sich wenig Zusatzstoffen in Ihrer Wahl befinden. Vegane Alternativen von Konzernen, die erwiesener Maßen alles andere als umweltfreundlich agieren, gilt es ebenfalls zu meiden, wenn Sie wirklich etwas für den Klimaschutz machen wollen. Als besonders brisantes Beispiel kann an dieser Stelle der Nestle-Konzern genannt werden.

Tatsächlich gibt es auch zahlreiche sehr einfache Rezepte, die man ganz einfach nachkochen kann, wie  zum Beispiel ein Cashew-Käse, der lediglich aus Cashew Kernen, Flohsamenschalen, Wasser sowie einigen Gewürzen besteht. Hier ist ausprobieren angesagt!

Vegane Ernährung auf dem Prüfstand – Sie müssen den Geschmack tierischer Produkte nicht verabscheuen, um sich für eine pflanzenbasierte Ernährung zu entscheiden

Wenn Sie VeganerInnen fragen, warum Sie sich für diese Form der Ernährung entschieden haben, wird Ihnen wohl kaum jemand zur Antwort geben: Weil mir Fleisch, Wurst, Käse, Milch, Honig etc. nicht schmeckt. Viel mehr sind es andere Aspekte, die bei den meisten den ausschlaggebenden Grund darstellen, wie das Tierleid zu mindern, etwas für die eigene Gesundheit zu tun und die Umwelt zu schützen. Es ist daher völlig in Ordnung, von Zeit zu Zeit auf pflanzliche Alternativen zu tierischen Produkten zurückzugreifen und somit weiterhin seine Leibspeisen zu genießen. Dabei sollten Sie sich jedoch die Inhaltsstoffe des jeweiligen Lebensmittels ruhig genauer ansehen, denn nur so können Sie sicherstellen, Ihrem Körper sowie Ihrer Gesundheit etwas Gutes damit zu tun.

Autor

Kerstin Konrad ist studierte Gesundheitsmanagerin und vegane Ernährungstrainerin in Ausbildung.  Durch ihre tägliche Arbeit sowohl in Einzelberatungen als auch als Fachberaterin im Reformladen hat sie es sich zum Ziel gemacht für ihre Kunden die passende Ernährungsform zu finden, um wieder mit Genuss eine neue Esskultur zu entwickeln und zu leben. Aus persönlicher Erfahrung heraus, weiß sie wie kontrovers das Thema des Veganismus und die Kommunikation zwischen verschiedenen Esskulturen sein kann. Sie bietet Online Einzelberatungen an, wie man seine Ernährung in 3 Monaten problemfrei umstellen kann und in Frieden kommunizieren kann.

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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